DE3917824A1 - Verfahren und vorrichtung zum hoertraining - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum hoertrainingInfo
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61F—FILTERS IMPLANTABLE INTO BLOOD VESSELS; PROSTHESES; DEVICES PROVIDING PATENCY TO, OR PREVENTING COLLAPSING OF, TUBULAR STRUCTURES OF THE BODY, e.g. STENTS; ORTHOPAEDIC, NURSING OR CONTRACEPTIVE DEVICES; FOMENTATION; TREATMENT OR PROTECTION OF EYES OR EARS; BANDAGES, DRESSINGS OR ABSORBENT PADS; FIRST-AID KITS
- A61F11/00—Methods or devices for treatment of the ears or hearing sense; Non-electric hearing aids; Methods or devices for enabling ear patients to achieve auditory perception through physiological senses other than hearing sense; Protective devices for the ears, carried on the body or in the hand
-
- G—PHYSICS
- G09—EDUCATION; CRYPTOGRAPHY; DISPLAY; ADVERTISING; SEALS
- G09B—EDUCATIONAL OR DEMONSTRATION APPLIANCES; APPLIANCES FOR TEACHING, OR COMMUNICATING WITH, THE BLIND, DEAF OR MUTE; MODELS; PLANETARIA; GLOBES; MAPS; DIAGRAMS
- G09B21/00—Teaching, or communicating with, the blind, deaf or mute
- G09B21/009—Teaching or communicating with deaf persons
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Hörtraining mittels elektroakusti
scher Wiedergabe-Wandler unter Benutzung natürlicher Schallereignisse.
Das Gehör des Menschen beginnt bekanntlich schon beim Baby zu vergreisen: So
sinkt beispielsweise die höchste wahrgenommene Frequenz, die beim Säugling noch
bei etwa 20 kHz liegt, im statistischen Durchschnitt mit jedem Lebensjahrzehnt um
etwa 2 kHz ab. Dieser unvermeidliche degenerative Alterungsprozeß führt dann sehr
häufig etwa ab dem 50. Lebensjahr zu einer Erscheinung, die von den Betroffenen
als Ohrensausen erlebt und die in der Fachwelt als Tinnitus bezeichnet wird. Ur
sächlich sowohl für die stetige Verschlechterung der Höhenwahrnehmung als auch
für diese Art des Tinnitus ist der vorzeitige Verschleiß der für die Wiedergabe der
hohen Frequenzen bestimmten Haarzellen in der Cochlea.
Es gibt bereits Vorrichtungen (beispielsweise US-PS 30 43 913 und US-PS 31 01 390),
in denen natürliche Schallereignisse gleichzeitig einem Hoch- und einem
Tiefpaß zugeführt werden, deren Ausgangssignale in Abhängigkeit vom Eingangspegel
abwechselnd einem Kopfhörer zugeleitet werden. Diese beiden Systeme und auch die
neuere deutsche Offenlegungsschrift DE 31 00 135 A1 beschreiben jedoch nur ein
Hörtraining zum Zwecke der Verbesserung zahlreicher Sprechprobleme in der Sprech
therapie. Demgegenüber richtet sich die Aufgabe der vorliegenden Erfindung auf die
Verzögerung des Auftretens der erwähnten Alterserscheinungen, die bisher als unaus
weichlich galten, und benutzt auch andere Mittel zu diesem Zweck.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zum Hörtraining mittels
elektroakustischer Wiedergabe-Wandler unter Verwendung natürlicher Schallereignisse
zur Verzögerung dieses degenerativen Prozesses einschließlich seiner erwähnten
Folgen mittels eines gezielten Trainings durch Darbieten ausgewählter hoher Fre
guenzen an der jeweiligen Wahrnehmungsgrenze des Trainierenden. Sie ist gekenn
zeichnet durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angeführten Merkmale.
Auf diese Weise werden im Absterben begriffene Nervenverbindungen von den Haar
zellen zum Hörzentrum für die betreffenden hohen Frequenzen wieder belebt oder
sogar neu gebahnt.
An einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, das in Bild 1 als Blockschaltbild und in
Bild 2 als Frontansicht des Gerätes für den Trainierenden dargestellt ist, sei die
Arbeitsweise des Verfahrens und der Vorrichtung nachstehend erläutert:
Der Rauschgenerator (1) wird über den 4-Positionen-Umschalter (2), der zu diesem
Zweck in die Position 2.1 gebracht wird, auf den Eingang des Bandpasses (3) ge
schaltet. Die Mittenfrequenz dieses Bandpasses läßt sich mit dem Einsteller (4)
zwischen beispielsweise 4 kHz und 12 kHz stufenlos verändern. Die jeweils einge
stellte Mittenfrequenz ist auf dem Display (5) abzulesen. Der Einsteller (6) be
stimmt die Güte Q, also die relative Bandbreite des Bandpasses ebenfalls stufenlos
zwischen beispielsweise 16 und 1. Das herausgefilterte Schmalbandrauschen wird dem
Eingang des Balance-Einstellers (7) zugeführt, dessen resultierender linker Kanal die
Eingänge 8.1 und 8.1′ für die linken Kanäle sowie 8.3 und 8.3′ für die rechten
Kanäle des elektronischen Umblend-Stellers (8) bzw. (8′) beliefert. Der Eingang des
Schwellwert-Detektors (9) erhält ebenfalls das herausgefilterte Schmalbandrauschen,
so daß er den erwähnten Umblend-Steller (8) bzw. (8′) umsteuert. Von dessen
Ausgängen 8.5 für den linken Kanal und 8.6 für den rechten Kanal geht das Signal
dann in der zuvor erwähnten Stellung 2.1′ bzw. 2.1′′ des Umschalters (2) -( 2′)-
(2′′) über den Tandem-Lautstärke-Einsteller (10) auf die Stereo-Kopfhörer-An
schlußbuchse (11).
Wird der bereits erwähnte Umschalter (2) in die Stellung 2.3 gebracht, so erhält
der Eingang des Bandpasses (3) ein anderes Signal: Es stammt von einer an die
Eingangsbuchsen (12) bzw. (12′) angeschlossenen hochwertigen stereophonen Schall
quelle, beispielsweise einem CD-Spieler. Dessen Signal wird über die Vorverstärker
(13) und (13′) sowie die beiden Summierwiderstände (14) und (14′) auf die Positi
onen 2.3 und 2.4 des Umschalters (2) geführt. Der weitere Verlauf dieses Signals
ist dann identisch mit dem zuvor beschriebenen Signalweg vom Rauschgenerator (1).
Wird schließlich der Umschalter (2) in die Position 2.4 geschaltet, so ändert sich
für das Eingangssignal des Bandpasses (3) nichts; dagegen entsteht eine neue Speise
art für den an die Stereo-Kopfhörer-Anschlußbuchse (11) angeschlossenen Kopfhörer:
Über den Tandem-Lautstärke-Einsteller (10) sowie die Umschalter (2′) und (2′′)
wird er nun über die Ausgänge 8.5′ und 8.6′ des Umblend-Stellers (8′) gespeist. An
dessen Eingängen 8.2′ und 8.4′ liegen die ungefilterten Stereo-Signale des linken
und des rechten Kanals von den Vorverstärkern (13) und (13′). Somit bewirkt der
Schwellwert-Detektor (9) in dieser Betriebsart ein wiederholtes Umblenden zwischen
dem originalen breitbandigen Schallereignis und den vom Bandpaß stammenden
schmalbandigen Hochton-Schallereignissen, und zwar in Abhängigkeit von deren
jeweiligem Pegel.
Wenden wir uns nun dem praktischen Benutzungsfall durch den Trainierenden anhand
der in Bild 1 dargestellten Frontansicht des Ausführungsbeispiels der Erfindung zu:
Nach dem Einschalten des Gerätes setzt der Trainierende einen von der Stereo-
Kopfhörer-Anschlußbuchse (11) gespeisten breitbandigen Kopfhörer mit möglichst
geradlinigem Übertragungsmaß im gesamten menschlichen Hörbereich auf. Die nach
vorn herausgeführten und somit dem Trainierenden zugänglichen Bedienelemente be
finden sich in deutlich gekennzeichneten Grundeinstellungen, die nachstehend unter
Bezugnahme auf die Positionsbezeichnungen des Blockschaltbildes aufgelistet sind:
(4) Tonhöhe=am unteren Ende des Einstellbereiches.
(6) Bandbreite=schmalbandig
(7) Balance=mittig
(2) Umschalter=Position 2.2, also Stummschaltung
(13) Aussteuerung links=Grundeinstellung 0 (13′) Aussteuerung rechts=Grundeinstellung 0
(10) Lautstärke=Grundeinstellung 0
(4) Tonhöhe=am unteren Ende des Einstellbereiches.
(6) Bandbreite=schmalbandig
(7) Balance=mittig
(2) Umschalter=Position 2.2, also Stummschaltung
(13) Aussteuerung links=Grundeinstellung 0 (13′) Aussteuerung rechts=Grundeinstellung 0
(10) Lautstärke=Grundeinstellung 0
Von diesen Grundeinstellungen ausgehend schaltet der Trainierende nun den Um
schalter von seiner Grundeinstellung 2.2 "stumm" in die Position 2.1 "Test". Er
stellt die in seinem Kopfhörer wahrgenommene Lautstärke mit dem Tandem-Einstel
ler (10) so ein, daß er das vom Rauschgenerator (1) über den Bandpaß (3) und den
Umblend-Steller (8) gelieferte schmalbandige Rauschen mit einer Mittenfrequenz von
beispielsweise 4 kHz gerade gut wahrzunehmen beginnt. Er verändert mit dem
Einsteller (4) die Tonhöhe langsam nach oben, bis er das schmalbandige Rauschen
im Kopfhörer gerade nicht mehr wahrzunehmen vermag. In dieser Position beläßt er
den Einsteller (4) für die Tonhöhe.
Nachdem er so diejenige Frequenz festgestellt hat, bei der sein Hörvermögen offen
kundig nachzulassen beginnt, schaltet der Trainierende den Umschalter (2) in die
Stellung 2.3 "Training A". Den Pegel, der an die Eingangsbuchsen (12) und (12′)
angeschlossenen hochwertigen externen Tonquelle zieht er mit den beiden Einstellern
(13) für den linken Kanal und (13′) für den rechten Kanal so weit auf, daß die über
die zuvor gefundene Einstellung des Bandpasses (3) bis zum Kopfhörer gelangen
de anteilige Hochton-Information für ihn gerade wahrnehmbar wird. So oft in dem
von der externen Schallquelle kommenden Schallereignis hinreichend hohe Frequenzen
im Bandpaß-Bereich enthalten sind, steuert der Schwellwert-Detektor (9) den Um
blend-Steller (8) auf und gibt dem Trainierenden so Gelegenheit, die betreffendenhen Frequenzen zu hören und einzuüben. Mit fortschreitendem Übungserfolg wird
er die am Einsteller (4) festzulegende Mittenfrequenz des Bandpasses stetig weiter
nach oben verlegen. Stellt der Trainierende den Umschalter (2) in die Position 2.4
"Training B", so hört er durch die Benutzung des Umblend-Stellers (8′) bei oberton
armen Passagen das breitbandige Schallereignis, während bei obertonreichen Passagen
automatisch durch den Schwellwert-Detektor (9) auf das Bandpass-gefilterte Schall
ereignis umgeblendet wird.
Bisher unerwähnt blieb die Benutzung der Einsteller für die Bandbreite (6) und für
die Balance (7). Diese beiden Bedienelemente sind für den Fall eines bereits einge
tretenen Tinnitus vorgesehen. Dabei verändert sich die oben bereits beschriebene
Testphase lediglich in folgender Weise: Nachdem der Trainierende mit dem Tan
dem-Lautstärke-Einsteller (10) die Lautstärke des Rauschens auf einen für ihn
wahrnehmbaren Pegel gebracht hat, verändert er neben der Tonhöhe (4) auch die
Bandbreite (6) und die Balance (7) in einem iterativen Vorgang so lange, bis das
von ihm im Kopfhörer wahrgenommene Geräusch dem von ihm subjektiv empfundenen
Tinnitus-Ohrensausen identisch oder so ähnlich wie möglich ist. Tinnitus-Geräusche
sind nämlich nicht nur von einer unterschiedlichen Tonhöhe, sondern auch von unter
schiedlicher Bandbreite, Intensität und Lateralität (Rechts-/Links-Lokalisierung). Die
so gefundene Tinnitus-Nachbildung aller vier erwähnten Parameter wird dann für die
Trainings-Methode A und/oder B herangezogen.
Es sei darauf hingewiesen, daß das oben beschriebene Ausführungsbeispiel nicht als
Begrenzung des Erfindungsgedankens anzusehen ist, sondern daß vielmehr Veränderun
gen und Abwandlungen vom Fachmann leicht durchgeführt werden können, ohne den
Grundgedanken der Erfindung zu verlassen.
Claims (9)
1. Verfahren zum Hörtraining mittels elektroakustischer Wiedergabewandler unter
Benutzung natürlicher Schallereignisse, dadurch gekennzeichnet, daß aus den
natürlichen Schallereignissen schmalbandige Teilspektren ausgefiltert und dem
Trainierenden akustisch dargeboten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erwähnten schmal
bandigen Teilspektren an der oberen Grenze des Hörvermögens des Trainierenden
liegen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Trainierende
selbst die Mittenfrequenz des auszufilternden Teilspektrums festlegen kann.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Trainie
rende selbst die Bandbreite des auszufilternden Teilspektrums festlegen kann.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Trai
nierende selbst die Lateralität (Rechts-/Links-Verhältnis) des auszufilternden
Teilspektrums festlegen kann.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Trainierende selbst in einer Testphase vor dem Beginn des Trainings seine obere
Hör-Grenzfrequenz mit Hilfe eines Bandpaß-gefilterten weißen Rauschens fest
stellen kann.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, gekenn
zeichnet durch die Verwendung eines Rauschgenerators zur Erzeugung vorzugs
weise weißen Rauschen sowie eines Bandpasses mit veränderlicher Mittenfrequenz
und/oder veränderlicher Güte.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine
von einem Schwellwert-Detektor pegelabhängig gesteuerte automatische Einblen
dung des ausgefilterten Teilspektrums.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine
von einem Schwellwert-Detektor gesteuerte automatische Umblendung zwischen
dem breitbandigen natürlichen Schallereignis und dem gefilterten Teilspektrum
dieses Schallereignisses.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893917824 DE3917824A1 (de) | 1989-06-01 | 1989-06-01 | Verfahren und vorrichtung zum hoertraining |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893917824 DE3917824A1 (de) | 1989-06-01 | 1989-06-01 | Verfahren und vorrichtung zum hoertraining |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3917824A1 true DE3917824A1 (de) | 1990-12-06 |
Family
ID=6381810
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893917824 Ceased DE3917824A1 (de) | 1989-06-01 | 1989-06-01 | Verfahren und vorrichtung zum hoertraining |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3917824A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102007063136A1 (de) | 2007-12-24 | 2009-06-25 | Satisfactory Gmbh | Interaktives Gehörtraining |
WO2023004448A1 (de) * | 2021-07-26 | 2023-02-02 | Neuroth International Ag | Trainingsverfahren für ein verbessern eines hörvermögens eines hörers |
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-
1989
- 1989-06-01 DE DE19893917824 patent/DE3917824A1/de not_active Ceased
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Legal Events
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