DE3916200A1 - Antriebsanlage fuer ein amphibienfahrzeug - Google Patents
Antriebsanlage fuer ein amphibienfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Antriebsanlage für ein
Amphibienfahrzeug gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Es sind Antriebsanlagen mit Getrieben für
Amphibienfahrzeuge bekannt, bei welchen der Antrieb für die
Landfahrt durch einen eigenen ersten Motor und der Antrieb
für die Wasserfahrt durch zusätzlich eingebaute Motoren
erfolgt. Diese Anlagen haben den Nachteil, daß je nach
Einsatzart abwechselnd nur der eine Motor und sein
zugehöriger Antriebsstrang oder der andere Motor und dessen
zugehöriger Antriebsstrang benutzt werden und deshalb die
Gesamtanlage entsprechend schwer und teuer ist.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, eine
Antriebsanlage für ein Amphibienfahrzeug zu schaffen, bei
welcher nur ein einziger Antriebsmotor erforderlich ist und
trotzdem der Fahrantrieb und der Schwimmantrieb wahlweise
voneinander unabhängig oder gleichzeitig betrieben werden
können. Gemäß der Erfindung soll insbesondere die Aufgabe
gelöst werden, die Möglichkeit zu schaffen, daß bei
gleichzeitigem Betrieb von Fahrantrieb und Schwimmantrieb
mit nur einem einzigen Motor, und vorzugsweise bei
konstanter Drehzahl des Motors, der Fahrantriebsstrang und
der Schwimmantriebsstrang bezüglich Drehzahl und Leistung
unabhängig voneinander steuerbar oder regelbar sind. Dies
ist insbesondere beim Anlanden (Übergang von Wasser auf
Land) und Ablanden (Übergang vom Land in das Wasser) von
großem Vorteil, damit z.B. die Räder des
Amphibienfahrzeuges sich nicht in weichen Ufergrund
eingraben. Für den Fahrantrieb kann ein einziger
Fahrantriebsstrang, und für den Schwimmantrieb kann ein
einziger Schwimmantriebsstrang genügen. Wenn das
Amphibienfahrzeug mehrere Schwimmvortriebseinrichtungen
hat, beispielsweise mehrere Propeller oder mehrere
Hydrojets, dann ist es von Vorteil, wenn jede dieser
Schwimmvortriebseinrichtungen einen eigenen
Schwimmantriebsstrang hat, welche wahlweise gemeinsam oder
unabhängig voneinander steuerbar oder regelbar sind. Ferner
soll gemäß der Erfindung die Aufgabe gelöst werden, die
Antriebsanlage so auszubilden, daß bei äußeren Störungen,
beispielsweise beim Blockieren einer der
Schwimmvortriebseinrichtungen durch eintretende
Fremdkörper, oder durch Fehlbedienung der Antriebsanlage,
diese Antriebsanlage weder überlastet noch eines ihrer
Elemente beschädigt oder überhitzt werden kann. Gemäß der
Erfindung soll demgemäß eine große Manövrierfähigkeit,
Fähigkeit zum schnellen Anlanden und Ablanden, und ein
Höchstmaß an Betriebssicherheit, und gleichzeitig eine
einfache, preiswerte Konstruktion erreicht werden.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die
kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß der Fahrantrieb und der
Schwimmantrieb von dem gleichen Motor aus erfolgen und daß
bei gleichzeitiger Benutzung des Fahrantriebes und des
Schwimmantriebes, beispielsweise beim Anlanden oder
Ablanden, der Fahrantriebsstrang und der
Wasserantriebsstrang, oder jeder einzelne von mehreren
Vortriebseinrichtungen, z. B. Propeller oder Hydrojet, des
Fahrantriebsstranges unabhängig von der Drehzahl des Motors
und unabhängig voneinander bezüglich Leistung und Drehzahl
steuerbar oder regelbar sind, im Bedarfsfalle jedoch auch
gleichzeitig gesteuert und geregelt werden können.
Für den direkt vom Motor abgeleiteten Schwimmantrieb, womit
der Antrieb von einer oder mehreren Vortriebseinrichtungen
wie z.B. Hydrojets oder Propeller gemeint sind, eignen sich
gemäß der Erfindung besonders regelbare hydrodynamische
Kupplungen. Hierbei kann jeder einzelnen
Vortriebseinrichtung eine eigene Schlupfkupplung zugeordnet
werden, damit jede Vortriebseinrichtung für sich gesteuert
oder bezüglich der Drehzahl geregelt werden kann, oder es
können über eine einzige Schlupfkupplung mehrere
Vortriebseinrichtungen mit dem Motor verbindbar sein. Als
Schlupfkupplungen werden vorzugsweise hydrodynamische
Kupplungen verwendet, weil sie verschleißfrei arbeiten und
daher für einen Dauerschlupfbetrieb besonders geeignet
sind. Die dabei entstehende Wärme wird über einen ständigen
Öldurchfluß abgeführt, die zu übertragende Leistung wird
durch Regelung des Füllungsgrades (Menge des Öles) in den
hydrodynamischen Kupplungen gesteuert. Gegen Überlastung
ist jede Schlupfkupplung mit einer
Leistungsbegrenzungseinrichtung oder einer
Drehmomentbegrenzungseinrichtung ausgestattet. Die
Schlupfkupplungen werden außerdem bezüglich ihres Schlupfes
und bezüglich ihrer Temperatur überwacht und geregelt, um
Überhitzungen zu vermeiden. Arbeit, Leistung, Drehmoment,
Schlupf und Temperatur der Schlupfkupplungen können durch
eine elektrische Steuer- und Überwachungseinrichtung
überwacht und begrenzt werden. Die Steuer- und
Überwachungseinrichtung mißt über Sensoren die Drehzahlen
der Primärteile und Sekundärteile der Schlupfkupplungen
und außerdem einen weiteren Betriebswert, beispielsweise
bei den hydrodynamischen Schlupfkupplungen den Füllungsgrad
(in ihnen enthaltene Flüssigkeitsmenge), die Stellung von
Schaufeln ihrer Schaufelkränze oder den Abstand der Primär
und Sekundärteile voneinander, oder bei mechanischen
Reibungs-Schlupfkupplungen in Form von Lamellenkupplungen
den Anpreßdruck der Lamellen dieser Lamellenkupplungen, und
berechnet aus diesen Meßwerten nach den bekannten
mathematischen Formeln die Arbeit, Leistung und das
Drehmoment der Schlupfkupplungen. Der Anpreßdruck der
Lamellen entspricht dem Druck des die Lamellen betätigenden
Öls, so daß der Anpreßdruck durch Messen des Öldruckes
festgestellt werden kann. Die elektronische Steuer- und
Überwachungseinrichtung kann die gesamte Antriebsanlage
steuern und regeln. Zu diesem Zwecke sind an den
Schlupfkupplungen der Schwimmantriebsstränge und der
Schlupfvorrichtung des Fahrantriebsstranges
Temperatursensoren und auf jeder Primärseite und
Sekundärseite dieser Schlupfkupplungen und
Schlupfvorrichtungen Drehzahlsensoren angeordnet, deren
Signale der zentralen Steuer- und Überwachungseinrichtung
zugeführt werden.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen
enthalten.
Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die
Zeichnungen beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Antriebsanlage nach der
Erfindung für ein Amphibienfahrzeug,
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Steuer- und
Überwachungseinrichtung der Antriebsanlage von
Fig. 1.
In Fig. 1 ist schematisch als Beispiel einer
Ausführungsform der Erfindung eine Antriebsanlage
dargestellt, welche folgende Elemente enthält: einen
Antriebsmotor 1, eine schwingungsdämpfende Kupplung 2, ein
Gangwechselgetriebe 3 zum Antrieb von Rädern 16 und 17
eines Amphibienfahrzeuges über ein Zwischengetriebe 4 und
Wellen 17 und 18; eine dem Gangwechselgetriebe 3
vorgeschaltete Schlupfvorrichtung 5 bestehend aus einem
hydraulischen Drehmomentwandler 6 und einer in sein Gehäuse
19 integrierten, dem Drehmomentwandler funktionsmäßig
vorgeschalteten mechanischen Schlupfkupplung 7 in Form
einer durch Flüssigkeit, vorzugsweise Öl, betätigbaren
Lamellenkupplung; einem Zwischengetriebe 8 für den Antrieb
von zwei Vortriebseinrichtungen 11 und 12, welche je die
Form eines Propellers haben, jeweils über eine von zwei
Schlupfkupplungen 9 und 10, welche hier jeweils die Form
von hydrodynamischen Kupplungen haben und bezüglich ihres
übertragbaren Drehmoments und bezüglich ihrer Leistung
steuerbar oder regelbar sind.
Die Schlupfvorrichtung 5, das Gangwechselgetriebe 3, das
Verbindungsgetriebe 4 und die Wellen 17 und 18 und die
Räder 16 bilden einen Fahrantriebsstrang 20. Eine
schaltbare Kupplung 21 verbindet die eine hydrodynamische
Kupplung 9 mit einer Propellerwelle 22 des Propellers 11,
welcher das Amphibienfahrzeug im Wasser antreibt. Diese
erste hydrodynamische Schlupfkupplung 9, die erste
Schaltkupplung 21, die Propellerwelle 22 und der Propeller
11 bilden einen ersten Schwimmantriebsstrang 24. Die zweite
hydrodynamische Schlupfkupplung 10 ist über eine zweite
Schaltkupplung 25 mit einer Propellerwelle 26 des
Propellers 12 verbunden, mit welchem das Amphibienfahrzeug
in der gleichen oder einer entgegensetzten Richtung wie mit
dem Propeller 11 angetrieben werden kann. Die zweite
hydrodynamische Schlupfkupplung 10, zweite Schaltkupplung
25, zweite Propellerwelle 26 und zweiter Propeller 12
bilden zusammen einen zweiten Schwimmantriebsstrang 28.
Beide Schwimmantriebsstränge 24 und 28 werden von dem
Zwischengetriebe 8 angetrieben. Das Zwischengetriebe 8
verbindet eine Welle 30, welches die schwingungsdämpfende
Kupplung 2 mit der Schlupfkupplung 7 des
Fahrantriebsstranges 20 verbindet, mit den Primärteilen 31
und 32 der hydrodynamischen Schlupfkupplungen 9 und 10,
deren Sekundärteile 33 und 34 mit den Schaltkupplungen 21
und 25 verbunden sind.
Anstelle von hydrodynamischen Schlupfkupplungen 9 und 10
könnten auch mechanische Schlupfkupplungen, beispielsweise
in Form von Lamellenkupplungen verwendet werden. Diese sind
jedoch einem mechanischen Verschleiß unterworfen.
Demgegenüber haben hydrodynamische Schlupfkupplungen 9 und
10 den Vorteil, daß sie keinen mechanischen Verschleiß
haben und gleichzeitig in einem weiten Regelbereich
bezüglich ihrer Leistung und ihres Drehmomentes fein
regelbar sind. Gerade bei Amphibienfahrzeugen ist es
wichtig, daß die Schlupfkupplungen 9 und 10 für längere
Betriebsdauern mit Schlupf betrieben werden können und ihre
Leistung oder ihr Drehmoment den Fahrbedingungen schnell
und genau angepaßt werden kann. Zur Vereinfachung der
Beschreibung wurde angenommen, daß das Zwischengetriebe 8
ein zusätzliches Element zu den beiden
Schwimmantriebssträngen 24 und 28 ist. Man könnte jedoch
auch sagen, daß das Zwischengetriebe 8 und die beiden
Schwimmantriebsstränge 24 und 28 zusammen ein einziger
Schwimmantriebsstrang sind, welcher zwei Zweige 24 und 28
hat. Hieraus ist ersichtlich, daß eine Konstruktion möglich
wäre, bei welcher das Zwischengetriebe 8 eine
Schlupfkupplung enthält, anstelle der beiden
Schlupfkupplungen 9 und 10 in den Strängen oder Zweigen 24
und 28. In diesem Falle könnten die beiden Propeller 11 und
12 nicht mehr unabhängig voneinander, sondern nur noch
zusammen angetrieben und gesteuert werden. In ähnlicher
Weise könnten auch die beiden Wellen 17 und 18 mit den
zugehörigen Rädern 16 nicht wie im vorliegenden Falle als
Zweige eines einzigen Fahrantriebsstranges 20 angesehen
werden, sondern selbst als Fahrantriebsstränge, die jeweils
eine steuerbare Schlupfkupplung enthalten.
Drehzahlsensoren 36, 37, 38 und 39 messen die Drehzahlen
auf den Primärseiten und auf den Sekundärseiten der
Schlupfkupplungen 7, 9 und 10 und geben die
Drehzahlmeßwerte an ein elektronisches Steuer- und
Überwachungsgerät 40 einer in Fig. 2 dargestellten Steuer-
und Überwachungseinrichtung 41. Das Steuer- und
Überwachungsgerät 40 enthält einen Mikroprozessor und
andere bekannte elektronische Bauelemente, vorzugsweise
auch einen programmierbaren Mikrocomputer. Der
Drehzahlsensor 36 mißt die Drehzahl eines der Zahnräder 42,
43, 44 des Zwischengetriebes 8, so daß der Drehzahlmeßwert
dieses Drehzahlsensors 37 sowohl zur Drehzahl des Motors 1
als auch zur Drehzahl auf der Primärseite der
Schlupfvorrichtung 5 des Fahrantriebsstranges 20 und den
Drehzahlen der beiden Primärteile 31 und 32 der beiden
Schlupfkupplungen 9 und 10 der beiden
Schwimmantriebsstränge 24 und 28 proportional ist. Ein
Drehzahlsensor 45 mißt die Drehzahl des Sekundärteils 46
des Drehmomentwandlers 6 und damit der gesamten
Schlupfvorrichtung 5 und gibt entsprechende
Drehzahlmeßwerte an das elektronische Steuer- und
Überwachungsgerät 40. Das Steuer- und Überwachungsgerät 40
berechnet in Abhängigkeit von den elektrischen
Drehzahlmeßwerten der Drehzahlsensoren 36, 37, 38, 39 und
45 und weiterer Betriebsdaten wie Füllungsgrad der
Schlupfkupplungen 9 und 10 und des hydrodynamischen
Drehmomentwandlers 6 oder des Betätigungsdruckes der als
Lamellenkupplung ausgebildeten Schlupfkupplung 7 nach den
bekannten mathematischen Formeln die in diesen Elementen
geleistete Arbeit und Leistung und das von ihnen
übertragene Drehmoment. In Abhängigkeit von der errechneten
Arbeit oder dem errechneten Drehmoment steuert das
elektronische Steuer- und Überwachungsgerät 40 die
Schlupfkupplungen 9 und 10 und die Schlupfvorrichtung 5
derart, daß sie nicht überlastet, insbesondere nicht wegen
Überhitzung beschädigt werden. Die hydrodynamischen
Kupplungen 9 und 10 und der hydrodynamische
Drehmomentwandler 6 können in bekannter Weise dadurch
gesteuert werden, daß ihr Füllungsgrad oder die Position
ihrer Strömungsschaufeln in Abhängigkeit von den
errechneten Arbeits- oder Drehmomentwerten gesteuert oder
geregelt werden. Mechanische Schlupfkupplungen wie die
Schlupfkupplung 7 können dadurch gesteuert oder geregelt
werden, daß der Druck des Öls, welches diese
Schlupfkupplungen betätigt, in Abhängigkeit von den
errechneten Arbeits-, Leistungs-, oder Drehmomentwerten
geregelt oder gesteuert wird. Die mechanische
Schlupfkupplung 7, welche in das Gehäuse 19 des
Drehmomentwandlers 6 integriert ist, wird vorzugsweise
durch den Ölstrom des Drehmomentwandlers gekühlt. Das
Gangwechselgetriebe 3 des Fahrantriebsstranges 20 ist
vorzugsweise ein unter Last schaltbares Getriebe.
Temperatursensoren 48, 49 und 50 messen die Temperatur der
Schlupfvorrichtung 5 und der Schlupfkupplungen 9 und 10,
und senden entsprechende elektrische Temperaturmeßwerte an
das Steuer- und Überwachungsgerät 40, damit dieses die
Schlupfkupplungen 9 und 10 und die Schlupfvorrichtung 5 so
steuern kann, daß sie nicht durch Überhitzung beschädigt
werden.
Die in Fig. 2 dargestellte Steuer- und
Überwachungseinrichtung 41 enthält folgende Elemente: einen
Gangwahlschalter 52 zur Gangwahl am Gangschaltgetriebe 3;
ein Schwimmbetrieb-Steuergerät 53; einen Betriebsarten-
Wahlschalter 54 zur wahlweisen Einstellung der
Antriebsanlage auf Landfahrt L oder Anlanden und Ablanden A
(Anlanden: Fahr-Übergang von Wasser auf Land; Ablanden:
Fahr-Übergang von Land auf Wasser) oder auf Wasserfahrt W;
und einen Fahrgeschwindigkeitsgeber 55
z. B. in Form eines Gaspedals; welche alle über elektrische
Leitungen 56, 57, 58, 59 und 60 an das elektronische
Steuer- und Überwachungsgerät 40 angeschlossen sind und ihm
Signale zuführen, entsprechend den an ihnen eingestellten
Betriebswerten. Ferner enthält die Steuer- und
Überwachungseinrichtung 41 ein Gaseinstellglied 61, welches
über eine elektrische Leitung 62 an das Steuer- und
Überwachungsgerät 40 angeschlossen ist und in Abhängigkeit
von den Einstellpositionen des Fahrgeschwindigkeitsgebers
55 und des Schwimmbetrieb-Steuergerätes 53 die
Gaseinstellung am Motor 1 bewirkt. Dabei stellt das Steuer
und Überwachungsgerät 40 beim Anlanden und Ablanden das
Gaseinstellglied 61, und damit die Drehzahl des Motors 1,
jeweils auf den höheren Wert ein, welcher vom
Fahrgeschwindigkeitsgeber 55 oder vom Schwimmbetrieb-
Steuergerät 53 vorgegeben wird. An das Steuer- und
Überwachungsgerät 40 sind außerdem über elektrische
Leitungen 64 und 65 das Gangwechselgetriebe 3
angeschlossen, über welche elektrische Signale entsprechend
den Betriebszuständen des Gangwechselgetriebes 3 dem
Steuer- und Überwachungsgerät 40 mitgeteilt werden und über
welche dem Gangwechselgetriebe 3 Steuersignale für die
Gangwechsel zugeführt werden. Eine Ventileinrichtung 66
steuert die Schlupfkupplungen 9 und 10 in Abhängigkeit von
elektrischen Signalen, welche ihr über eine elektrische
Leitung 67 von dem Steuer- und Überwachungsgerät 40
zugeführt werden. Eine weitere Ventileinrichtung 69 steuert
den Schlupf der Schlupfvorrichtung 5 in Abhängigkeit von
elektrischen Signalen, welche ihr über eine Leitung 70 von
dem Steuer- und Überwachungsgerät 40 zugeführt werden.
Am Schwimmbetrieb-Steuergerät 53 kann an einem
Bedienungselement 72 wahlweise Vorwärtsfahrt V oder
Rückwärtsfahrt R eingestellt werden. Bei Vorwärtsfahrt V
und Rückwärtsfahrt R sind stets beide Schlupfkupplungen 9
und 10 und damit beide Propeller 11 und 12 aktiv, und die
Umstellung von Vorwärtsfahrt V auf Rückwärtsfahrt R, und
umgekehrt, erfolgt durch Umstellen der
Propellerschubrichtung. Gemäß einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist es auch möglich, bei Vorwärtsfahrt V nur
die eine Schlupfkupplung 9 und ihren zugehörigen Propeller
11 zu verwenden, und bei Rückwärtsfahrt R nur die andere
Schlupfkupplung 10 und den ihr zugehörigen Propeller 12 zu
verwenden. Falls anstelle von Propellern 11 und 12
Hydrojets als Schwimmvortriebseinrichtungen verwendet
werden, dann sind diese Hydrojets in bekannter Weise zur
Änderung der Fahrtrichtung schwenkbar. Mit einem weiteren
Bedienungselement 73 des Schwimmbetrieb-Steuergerätes 53
kann die Drehzahl oder der Schubwinkel der Propeller 11 und
12, oder der Schlupf in den Schlupfkupplungen 9 und 10
und/oder die Drehzahl des Motors 1 je über das Steuer- und
Überwachungsgerät 40 eingestellt werden. Statt der Drehzahl
eines Propellers kann bei einem Hydrojet-Antrieb die
Turbinendrehzahl des Hydrojets eingestellt werden.
Das Gaspedal 55 kann über das Steuer- und Überwachungsgerät
40 bei Landfahrt die Drehzahl des Motors 1 unabhängig vom
Schwimmbetrieb-Steuergerät 53 einstellen. Bei Wasserfahrt
kann der Schlupf der Schlupfvorrichtung 5 bei konstanter
oder variabler Drehzahl des Motors 1 durch Einstellung des
Schlupfes der mechanischen Schlupfkupplung 7 und/oder des
Schlupfes des Drehmomentwandlers 6 eingestellt werden.
Von der Schlupfvorrichtung 5 brauchen nicht beide Elemente
6 und 7 bezüglich des Schlupfes einstellbar zu sein. Es
genügt, wenn entweder die mechanische Schlupfkupplung 7
bezüglich ihres Schlupfes steuer- oder regelbar ist bei
konstant gefülltem Drehmomentwandler 6, oder wenn der
Drehmomentwandler 6 bezüglich seines Schlupfes steuer- oder
regelbar ist bei 100% eingekuppelter Schlupfkupplung 7.
Vorzugsweise ist der Drehmomentwandler 6 fest eingestellt
und die mechanische Schlupfkupplung 7 ist bezüglich ihres
Schlupfes steuerbar oder regelbar.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist, daß der Motor 1
mit konstanter Drehzahl betrieben werden kann und die
Schwimmgeschwindigkeit und die Fahrgeschwindigkeit durch
Schlupfregelung der Schlupfkupplungen 9 und 10 und der
Schlupfvorrichtung 5 einstellbar sind. Dies hat den Vorteil
eines geringen Brennstoffverbrauches des Motors 1 und auch
den Vorteil einer sehr feinfühligen Steuerung der
Antriebsleistung im Fahrantriebsstrang 20 und in den
Schwimmantriebssträngen 24 und 28 wahlweise gleichzeitig
oder unabhängig voneinander. Dies ist besonders wichtig
beim Anlanden, damit sich beispielsweise die Räder 16 nicht
in einen weichen Ufergrund eingraben.
Claims (9)
1. Antriebsanlage für ein Amphibienfahrzeug,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- 1.1. mindestens einen Fahrantriebsstrang (20) und mindestens einen Schwimmantriebsstrang (24, 28), die durch den gleichen Motor (1) antreibbar sind;
- 1.2. der Fahrantriebsstrang (20) enthält ein Gangwechselgetriebe (3);
- 1.3. der Fahrantriebsstrang enthält zwischen dem Gangwechselgetriebe (3) und dem Motor (1) eine steuer- oder regelbare Schlupfvorrichtung (5, 6, 7);
- 1.4. der Schwimmantriebsstrang (24, 28) enthält mindestens eine steuer- oder regelbare Schlupfkupplung (9, 10).
2. Antriebsanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gangwechselgetriebe (3) ein unter Last
schaltbares Getriebe mit einem auf dessen
Antriebsseite angeordneten steuer- oder regelbaren
hydrodynamischen Drehmomentwandler (6) ist.
3. Antriebsanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gangwechselgetriebe (3) ein unter Last
schaltbares Getriebe ist, daß dem Lastschaltgetriebe
ein hydraulischer Drehmomentwandler (6) vorgeschaltet
ist, und daß die Schlupfvorrichtung
eine bezüglich ihres Schlupfes steuer- oder regelbare
Kupplung (7) ist, welche dem Drehmomentwandler
vorgeschaltet ist.
4. Antriebsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlupfkupplung (9, 10) des
Schwimmantriebsstranges (24, 28) eine regelbare
hydrodynamische Kupplung ist.
5. Antriebsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlupfkupplungen (9, 10) des
Schwimmantriebsstranges (24, 28) und die
Schlupfvorrichtung (5) des Fahrantriebsstranges (20)
automatisch thermisch überwacht werden und beim
Überschreiten einer bestimmten Temperaturgrenze
entweder vollständig eingeschaltet oder vollständig
abgeschaltet oder auf einen Betriebszustand geschaltet
werden, bei welchem sie weniger Wärme erzeugen.
6. Antriebsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Steuer- und Überwachungseinrichtung (41)
vorgesehen ist, welche die von der Schlupfkupplung
(9, 10) des Schwimmantriebsstranges (24, 28) geleistete
Arbeit oder das von ihr übertragbare Drehmoment
automatisch auf eine vorbestimmte maximale leistbare
Arbeit oder auf ein maximal übertragbares Drehmoment
begrenzt.
7. Antriebsanlage nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlupfkupplung (9, 10) des
Schwimmantriebsstranges (24, 28) bei Überschreiten
eines vorbestimmten Arbeitswertes oder
Drehmomentwertes automatisch abgeschaltet wird.
8. Antriebsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlupfkupplung (9, 10) des
Schwimmantriebsstranges (24, 28) und die
Schlupfvorrichtung (5) des Fahrantriebsstranges (20)
manuell (53) steuerbar sind.
9. Antriebsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß zu ihrer Steuerung und Regelung ein elektronisches
Steuer- und Überwachungsgerät (40) mit einem
programmierbaren Mikrocomputer vorgesehen ist.
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Applications Claiming Priority (1)
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DE3916200A DE3916200C2 (de) | 1989-05-18 | 1989-05-18 | Antriebsanlage für ein Amphibienfahrzeug |
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DE3916200A1 true DE3916200A1 (de) | 1990-11-22 |
DE3916200C2 DE3916200C2 (de) | 1998-07-02 |
Family
ID=6380891
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3916200A Expired - Lifetime DE3916200C2 (de) | 1989-05-18 | 1989-05-18 | Antriebsanlage für ein Amphibienfahrzeug |
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