DE3914868A1 - Pruefgeraet zur messung des erstarrungszeitpunktes eines gips-wasser-gemisches - Google Patents

Pruefgeraet zur messung des erstarrungszeitpunktes eines gips-wasser-gemisches

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Description

Die Erfindung betrifft ein Prüfgerät für die selbsttätige Bestimmung des Erstarrungszeitpunktes eines Gips-Wasser- Gemisches nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Bestimmung des Erstarrungszeitpunktes soll so erfolgen, daß anhand des Erstarrungsrades des Gips-Wasser-Gemisches ein Rückschluß auf die Zeitdauer der Verarbeitungsmöglich­ keit zulässig ist.
Wird gebrannter Gips mit Wasser gemischt, so hydratisiert dieser von seiner kristallwasser-ärmeren zur kristall­ wasser-reicheren Form. Das eingangs flüssige oder pastöse Gips-Wasser-Gemisch erfährt dadurch eine Ansteifung und Erhärtung.
Nach DIN 1168 wird die beginnende Erhärtung als Verstei­ fungsbeginn bezeichnet. Bis zum Versteifungsbeginn ist die Zeit zu verstehen, innerhalb dieser das Gips-Wasser- Gemisch in seinen neuen, zukünftigen Formzustand gebracht werden kann. Die Zeit zwischen Versteifungsbeginns und -ende dient einer eventuellen Nachbearbeitung.
Die Messung des Versteifungsbeginns wird nach DIN 1168 entweder mit der sogenannten Messerschnitt-Methode oder dem Vikat-Gerät durchgeführt. Die erstere erfolgt aus­ schließlich manuell, während das Vikat-Gerät auch als automatisches Gerät vorhanden ist.
Es fehlt nicht an Versuchen und wissenschaftlichen Arbeiten, die vorhandenen Ungenauigkeiten bei der Bestimmung des Hydratationsgrades oder -zustandes zu eliminieren und den Aussagewert zu verbessern:
Tonind.-Zeitung 97, 1973, Nr. 1, S. 15-17 und 21-24
Zement-Kalk-Gips Nr. 5, 1975, S. 233-239.
Für die Durchführung dieser Bestimmung sind entweder komplizierte und teure Apparaturen notwendig, oder die Meßmethoden erfassen das wichtige Kriterium der Bestimmung des praxisnotwendigen und erforderlichen Versteifungs­ beginns zu ungenau oder gar nicht. Am ehesten kann die Messerschnitt-Methode den Übergangsbereich von noch verarbeitbaren zu nicht mehr verarbeitbaren Zustand des Gips-Wasser-Gemisches definieren. Aber bei den chemisch- modifierten Trockengipsmörtel wird beim Anmischen mit dem Wasser eine Konsistenz erhalten, bei welchem die Messer­ schnitt-Methode nicht mehr anwendbar ist.
Der hier erwähnten Erfindung liegt eine Meßmethode zugrunde welche ermöglicht, den Versteifungsbeginn eines Gips- Wasser-Gemisches - unabhängig von seiner Ausgangskonsistenz - genau zu bestimmen.
Die Meßaufgabe wird mit einer apparativgemäßen Einrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vor Meßbeginn wird das Prüfgerät durch die Auswahl des Stabes, seiner Eintauchtiefe und Anbringung der Gegenkraft auf die Meßaufgabe vorbereitet. Entsprechend der Meßauf­ gabe wird zur Vereinfachung und Unverwechselbarkeit ein gekennzeichneter Stab und Gegenkraft verwendet.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind vielfältig:
Durch Festlegung der Stabform, dessen Eintauchtiefe und Gegenkraft ist eine optimale Anpassung an die jeweilig erforderliche Verarbeitungskonsistenz des zu prüfenden Gips-Wasser-Gemisches möglich.
Bei chemisch-modifierten Trockengipsmörteln, welche die Rheologie, die Konsistenz und die Zähigkeit eines normalen Gips-Wasser-Gemisches nicht mehr haben, kann der Verstei­ fungsbeginn oder die Verarbeitungszeit - entgegen anderen Methoden - genau geprüft und den Erfordernissen der Praxis eingestellt werden.
Das Prüfgerät ist unkompliziert, wartungsfrei und kosten­ günstig in der Anschaffung.
Die Bedienung durch Hilfskräfte ist ebenso möglich wie die Anwendung außerhalb eines Labors am Ort der Verar­ beitung des Gips-Wasser-Gemisches.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden erläutert.
Fig. 1, Seitenansicht (Schnitt A-A)
Fig. 2, Vorderansicht (Schnitt B-B) Fig. 3, Ansicht von oben. Das, dem zu prüfenden Gipsmörtel zugeordnete Gegengewicht (5) und der Eintauchstab (3) werden am Prüfgerät eingestellt. Der Gips oder der Gipsmörtel wird mit der vorgeschriebenen Wassermenge angemischt und sofort der Zeitnehmer am Prüf­ gerät gestartet. Der Gipsbrei wird in das Gefäß (1) einge­ füllt, der Stab auf die markierte Eintauchtiefe fixiert und der Motor (4) gestartet. Das Prüfgefäß (1) mit dem Gips­ brei (2) dreht am Eintauchstab (3) vorbei (Fig. 3). Bei Erreichung einer bestimmten Ansteifung des Gipsbreies erfährt der Eintauchstab eine Auslenkung. Durch diese Dreh­ bewegung wird der an der Welle (7) befestigte Endschalter (6) betätigt und schaltet Motor (4) und Zeitnehmer ab.

Claims (2)

1. Prüfgerät zur Messung des Erstarrungszeitpunktes eines Gips-Wasser-Gemisches daurch gekennzeichnet,
daß ein in das Gips-Wasser- Gemisch eintauchender Stab zum Erstarrungszeitpunkt des Gips-Wasser-Gemisches eine schwenkende oder drehende Bewegung erhält und
daß zur Erreichung der Schwenk­ enden oder drehenden Bewegung des eintauchenden Stabes entweder das Gips-Wasser-Gemisch oder der Stab bewegt wird.
2. Prüfgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß durch eine variable Gegen­ kraft zum schwenkenden oder drehenden Stab eine optimierte Anpassung an die Ausgangskonsistenz des Gips- Wasser-Gemisches möglich ist
daß der schwenkende oder drehende Stab auf eine variable Eintauchtiefe in das Gips-Wasser- Gemisch eingestellt werden kann,
daß der schwenkende oder drehende Stab sich außerhalb der Drehmittelachse des Gips-Wasser- Gemisches befindet,
daß der schwenkende oder drehende Stab zugleich einen optisch oder akustisch wahrnehmbaren Zeitnehmer betätigt,
daß der schwenkende oder drehende Stab zugleich den Stillstand des sich bewegenden Gips- Wasser-Gemisches oder sich seiner selbst durch einen mechanischen, elektromechanischen, optischen oder induk­ tiven Schalter bewirkt und
daß der schwenkende oder drehende Stab rund, flach oder vieleckig sein kann.
DE19893914868 1989-05-05 1989-05-05 Pruefgeraet zur messung des erstarrungszeitpunktes eines gips-wasser-gemisches Withdrawn DE3914868A1 (de)

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