DE3911465C2 - Verfahren zur automatischen Konfiguration technischer Systeme aus Komponenten - Google Patents
Verfahren zur automatischen Konfiguration technischer Systeme aus KomponentenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solches Verfahren
ist durch die EP 03 04 866 A2 bekannt.
An der Literatur ist ein Verfahren zur Konfiguration
technischer Systeme bekannt, das z. B. bei einem in der GB 22 06 713 A beschriebenen System und auch im Konfigurations-Expertensystem
R1 (s. McDermott, J. "R1: A Rule-Based Configurer of Computer-Systems",
Artificial Intelligence 19 (1982), S. 39-86), später XCON genannt, verwendet wird,
welches darin besteht, daß die beim Konfigurieren des
technischen Systems aus dem vorgegebenen Spektrum verfügbarer
Komponententypen zu beachtenden Regeln in einem mit einem
Rechner verbundenen Speicher gespeichert sind und diese
Regeln als Produktionsregeln der Programmiersprache OPS 5
behandelt und bearbeitet werden. In den Regeln werden in der
Syntax der OPS 5-Programmiersprache Informationen über den
momentanen Stand des Konfigurations-Vorgangs, über die
vorliegende Teil-Konfiguration und über die konkret zur
Verfügung stehenden Komponententypen verknüpft und davon
abhängig Handlungsanweisungen erteilt. Nachteile des
Verfahrens sind, daß wegen der explizierten Nennung von
Komponenten und Typen in den Regeln bei jeder Änderung an
Komponenteneigenschaften oder am Spektrum der
Komponententypen im Prinzip das ganze Regelwerk überarbeitet
werden muß, daß nur schwer oder gar nicht zu erkennen ist,
welche Regeln auf welche Komponententypen angewendet werden
und daher geändert werden müssen oder entfallen können, und
daß wegen der Produktionsregelbehandlung durch OPS 5 der
tatsächliche Ablauf des Konfigurationsvorganges schwer zu
durchschauen oder zu verifizieren ist.
Aus der Literatur ist ferner ein Verfahren zur Konfiguration
technischer Systeme bekannt, das im Expertensystem-Prototyp
SICONFEX (s. Lehmann, E. et al. "SICONFEX ein Expertensystem
für die Konfiguration eines Betriebssystems", 15. GI-Jahrestagung,
1985, S. 792-805) eingesetzt wurde, bei dem Informationen über die
verfügbaren Komponenten nicht in Form von Regeln, sondern
jeweils Komponententyp-weise zusammengefaßt in einem Speicher
abgelegt werden. Nachteile des Verfahrens sind, daß die
Hardware-Komponenten vom Benutzer festgelegt werden müssen
bzw. wie bei den Software-Komponenten explizit genannt
werden. Dadurch sind nur sehr spezielle
Konfigurationsaufgaben behandelbar, zudem ist die Anpassung
der Wissensbasis an die laufenden Änderungen im Sachgebiet
recht aufwendig.
Ein weiteres Verfahren zur Konfiguration technischer
Systeme aus Komponenten ist aus dem Vorführen von
Applikationsstudien zur Expertensystem-Schale KEM bekannt.
Im Grundgedanken einer Beschreibung der
Konfigurationsvorgabe durch eine Menge von
Produktionsregeln ähnelt es XCON; die technischen Daten der
Komponententypen werden jedoch wie bei SICONFEX
objektorientiert zu jedem Komponententyp zusammengefaßt
repräsentiert. Da in den Regeln alle abhängigen Komponenten
explizit genannt werden, weist es ebenfalls die Nachteile
von SICONFEX und XCON auf.
Daneben sind noch Expertensysteme bekannt geworden, die
jeweils auf ein spezielles Anwendungsgebiet zugeschnitten
sind und deren Schlußfolgerungen für dieses
Anwendungsgebiet speziell programmiert werden, ohne daß
dabei eine auf andere Anwendungsgebiete übertragbare oder
allgemein anwendbare technische Lehre zur Lösung von
Konfigurationsaufgaben offenbart wird. Zum Beispiel gibt
die eingangs bereits genannte EP 0 304 866 A2 ein
Expertensystem an, das allein auf ein Verdrahtungsproblem
zugeschnitten ist, ohne daß erläutert wird, wie, sondern
nur daß das System Schlüsse aus den jeweiligen
Komponententypen zieht.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs
genannten Art zu schaffen, das zur Konfiguration von
technischen Systemen aus Komponenten universell
einsetzbar ist, ein einfaches und durchschaubares, aber
wirksames Vorgehen zeigt und das bei Änderungen im
Komponententypspektrum mit geringem Aufwand nachgeführt
bzw. angepaßt werden kann.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im
Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst. In den
Unteransprüchen 2 bis 6 sind vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen des Verfahrens beschrieben.
Der Vorteil des gewählten Verfahrens liegt darin begründet,
daß nicht, wie bisher in bekannten Verfahren direkte
Beziehungen zwischen Komponenten beschrieben werden,
sondern Beziehungen von Komponenten zu Ressourcen und damit
in indirekter Weise zu anderen Komponenten.
Als Ressourcen sind hier modellhafte, abstrahierte Träger
von Wechselwirkungen an Schnittstellen (zum Beispiel
elektrische Energie) zu verstehen, gekennzeichnet durch die
Angabe einer Art (zum Beispiel elektrischer Strom bei 5 V)
und Angabe einer Stärke (zum Beispiel 3 A). Solche
Schnittstellen werden nach dem Sprachgebrauch der Physik
als extensive Leistungsmerkmale bezeichnet, d. h. die Stärke
verhält sich additiv. Als intensive Leistungsmerkmale
werden entsprechend Größen bezeichnet, deren Stärke sich
nichtadditiv verhält, zum Beispiel Temperaturwerte.
Die Wechselwirkungen an Schnittstellen sind gerichtet,
wobei gemäß dem unterlegten Modell die Ressource von einer
oder mehreren Komponenten bereitgestellt, von anderen
Komponenten verbraucht/belegt (d. h. exklusiv genutzt, zum
Beispiel elektrischer Strom) oder vorausgesetzt/benutzt
(d. h. nichtexklusiv genutzt, zum Beispiel Taktfrequenz)
wird.
Ressourcen beschreiben meist physikalische Eigenschaften
bzw. Schnittstellen, deren Festlegungen eine lange
Lebensdauer besitzen. Da die Beziehungen zwischen
Komponenten indirekt über die Angabe von Ressourcen notiert
werden, genügt es bei der Einführung einer neuen
Komponente, diese und ihre Beziehungen zu Ressourcen zu
beschreiben. Damit sind indirekt die Wechselwirkungen mit
allen bereits bestehenden Komponenten festgelegt,
Änderungen bei den bisherigen Komponenten bedarf es nicht.
Anhand der Zeichnung soll das Verfahren nach der Erfindung
für eine vorteilhafte Ausgestaltung im folgenden
beschrieben werden:
Fig. 1 Datenflußplan,
Fig. 2 Programmablaufplan "Auswahl der Komponenten",
Fig. 3 Programmablaufplan "Nimm nicht erfüllte Anforde
rung aus Bilanz",
Fig. 4 Programmablaufplan "Auswahl der geeigneten
Komponententypen",
Fig. 5 Programmablaufplan "Sortiere Liste der geeigneten
Komponententypen nach Eignung",
Fig. 6 Programmablaufplan "Bilanz erstellen",
Fig. 7 Programmablaufplan "Revidiere vorige
Entscheidung",
Fig. 8 Datenstruktur "Komponententyp",
Fig. 9 Datenstruktur "Komponententaxonomie",
Fig. 10 Visualisierung der Komponententaxonomie.
Die wesentlichen Informationen werden in vier Speichern S1 bis S4
gehalten, wobei die Speicher S3 und S4 Teile eines Rechners R sind
(s. Fig. 1).
Die Anforderungs-Spezifikation beschreibt die geforderten
Leistungen des zu konfigurierenden Systems, das heißt, welche
Ressourcen es in welchem Umfang und in welcher Qualität
bereitstellen soll. Solche Ressourcen, d. h. Ressourcen, die als exklusiv oder nichtexklusiv
genutzt bekannt sind, die aber noch nicht bereitgestellt sind, werden "geforderte"
Ressourcen genannt.
Der Katalog verfügbarer Komponententypen enthält
Informationen zu allen Komponenten (siehe auch Fig. 9 und Fig.
10).
Die Entscheidungsliste enthält ein Protokoll aller bereits
erfolgten Entscheidungen, wobei neben dem gewählten
Komponententyp auch andere geeignete (Alternativen) notiert
werden.
Die Bilanz enthält für jede Ressource die Angabe, welche
verbleibenden Anforderungen bestehen. Diese Anforderungen
ergeben sich aus der Anforderungs-Spezifikation und den
Folge-Anforderungen, die aufgrund der Operation
"Verbrauchsfeststellung (v)" aus den bereits gewählten
Komponenten errechnet werden, abzüglich den von diesen
Komponenten bereitgestellten Ressourcen, festgestellt in der
Operation "Bereitstellung (b)". Mit Hilfe der Operation
"Wählen (w)" wird aus den verbleibenden Anforderungen und den
Informationen des Komponenten-Katalog eine neue Auswahl
getroffen.
Fig. 2 beschreibt den groben Programmablauf. Das Programm
arbeitet nach einer Initialisierung, in der der Speicher
"Bilanz" zunächst anhand der Anforderungen aus der
Spezifikation gefüllt wird, in einer Schleife. Bei jedem
Schleifendurchlauf wird für jeweils eine noch nicht erfüllte
Anforderung eine Komponente ausgesucht. Hierfür werden zuerst
alle geeigneten Komponententypen bestimmt, die anschließend
nach Grad der Eignung sortiert werden. Ein Exemplar des
geeignetsten Komponententyps wird gewählt.
Nach der Auswahl wird die Bilanz aktualisiert, indem die
Ressourcen, die eine Komponente des gewählten Typs
bereitstellt, bestehende Anforderungen vermindern,
andererseits die von der Komponente verbrauchten/belegten
Ressourcen die gestellten Anforderungen erhöhen. Diese
Folgeanforderungen werden bei einem der späteren
Schleifendurchläufe bearbeitet.
Die Schleifenbearbeitung endet, wenn keine erfüllbaren
Anforderungen mehr existieren. Die gewählten Komponenten
werden ausgegeben, ergänzt um die Bereitstellungs-/Belegungs-
Bilanz.
Falls während der Schleifenbearbeitung für eine Anforderung
keine geeigneten Komponenten gefunden werden, wird versucht,
durch Revidierung früherer Entscheidungen zu einer Lösung zu
kommen. Dabei werden alle früheren Entscheidungen
schrittweise, beginnend bei der jüngsten, zurückgenommen, bis
eine Festlegung erreicht wird, für die mindestens eine
Alternative besteht. Statt der alten Festlegung wird nun der
nächstbeste geeignete Komponententyp ausgesucht und mit der
Auswahl ab diesem Entscheidungsstand fortgefahren. Dieser
Vorgang kann sich mehrfach wiederholen. Falls keine früheren
Entscheidungen mit Alternativen existieren, ist die
Anforderung nicht erfüllbar. Dies wird gemeldet. Um noch
weitere eventuell vorhandene nicht erfüllbare Anforderungen
bestimmen zu können, wird mit der Abarbeitung der Schleife
fortgefahren, wobei in Zukunft die als unerfüllbar gemeldete
Anforderung nicht mehr berücksichtigt wird.
Falls überhaupt eine Lösung existiert, wird sie mit diesem
Verfahren gefunden. Wenn mehr als eine Lösung existiert, so
wird die erste Konfiguration, die allen Anforderungen genügt,
als Lösung geliefert.
Fig. 3 beschreibt die Auswahl der nächsten zu erfüllenden
Anforderung. Ein temporäre Liste dient der Aufnahme der
verbleibenden Anforderungen. In einer Schleife werden alle
Einträge der Bilanz untersucht, ob die zugehörige Anforderung
bereits erfüllt ist, ob sie bereits als nicht erfüllbar
erkannt ist oder ob sie zu den extern zu erfüllenden
Anforderungen gehört.
Wenn keine dieser Bedingungen gilt, wird die Anforderung in
die Liste der verbleibenden Anforderungen eingetragen. Nach
dieser Filterung wird entschieden, welche dieser
Anforderungen als nächste zu bearbeiten ist. Die bei dieser
Auswahl bestimmte Reihenfolge der Anforderungsabdeckung hat
entscheidenden Einfluß auf die Güte der Lösung. Die
günstigste Reihenfolge hängt vom jeweiligen Anwendungsgebiet
ab.
Der durch Fig. 4 beschriebenen Programmteil filtert aus dem
Katalog diejenigen Komponententypen heraus, die zur Erfüllung
der gerade betrachteten Anforderung geeignet sind. Dies
geschieht in einer Schleife, in der diejenigen
Komponententypen des Katalogs in die Liste der geeigneten
Komponententypen eingetragen werden, die zur Abdeckung der
Anforderung beitragen, die intensiven Leistungsanforderungen
erfüllen und mit den bisher gewählten Komponententypen
verträglich sind.
Das Sortieren der Liste der geeigneten Komponententypen nach
Grad der Eignung wird in Fig. 5 dargestellt. In einer
Schleife wird die Liste der geeigneten Komponenten
abgearbeitet und jedes Element sortiert in eine temporäre
Liste eingetragen. Sortierkriterium ist die
anwendungsspezifische Bewertung des Komponententyps. Da ein
Komponententyp mehrere Ressourcen unterschiedlichen Typs
bereitstellen kann, wird dabei nicht nur die Erfüllung der
gerade betrachteten Anforderung bewertet, sondern alle
verbleibenden Anforderungen berücksichtigt.
Nach Abarbeitung der Schleife wird die sortierte temporäre
Liste als jüngstes Element in die Entscheidungsliste
eingetragen.
Die Bilanz, das heißt die Aufstellung der bisher
aufgelaufenen Anforderungen und Bereitstellungen, wird durch
den in Fig. 6 beschriebenen Programmteil erstellt. Dabei
werden zuerst die Anforderungen der Anforderungs-
Spezifikation in die Bilanz eingetragen. Anschließend wird in
einer Schleife jeder Eintrag in der Entscheidungsliste
berücksichtigt. Das erste Element dieser Einträge legt dabei
den Typ der jeweils gewählten Komponente fest, die restlichen
Elemente (die alternativen Komponententypen) werden
ignoriert. Aus dem Komponententypen-Katalog wird jeweils
entnommen, welche Ressourcen der Komponententyp bereitstellt
und welche er voraussetzt bzw. verbraucht/belegt.
Dies wird in die Bilanz verrechnet.
Das Revidieren früherer Entscheidungen im Falle von
Sackgassen wird durch Ändern der Entscheidungsliste
vorgenommen, deren neue Festlegungen bei der nachfolgenden
Bilanzierung berücksichtigt werden (Fig. 7).
Bei diesem Ändern der Entscheidungsliste wird der jüngste
Eintrag untersucht, ob zur bisherigen Wahl alternative
Komponententypen notiert sind. Wenn dies der Fall ist, wird
die bisherige Wahl verworfen, die bisher beste Alternative
wird gewählt und die restlichen Alternativen rücken nach.
Dies wird dadurch erzielt, daß in der Entscheidungsliste beim
jüngsten Eintrag, einer Liste von Komponententypen, das erste
Element entfernt wird.
Falls im jüngsten Eintrag der Entscheidungsliste keine
Alternativen notiert sind, wird dieser Eintrag gestrichen und
der nunmehr jüngste Eintrag einer Revision unterzogen.
Die bevorzugte Ausführung des Komponententypen-Katalogs
verwendet im Speicher S1, in dem für jede verfügbare
Komponententype die in den Ansprüchen genannten Informationen
enthalten sind, die im folgenden beschriebenen
Datenstrukturen:
Die Datenstruktur "Komponententyp" beschreibt jeweils einen Komponententyp (Fig. 8). Hierzu gehören Angaben über die Ressourcen, die die Komponente belegt bzw. benutzt, Angaben über die Ressourcen, die sie bereitstellt, Angaben über die intensiven Leistungsanforderungen, die die Komponente zu erfüllen hat, Angaben von anderen Komponententypen, mit denen Unverträglichkeit besteht, sowie Regeln, die u. a. zur Bewertung der Komponente dienen oder Beziehungen auszudrücken, die über das Schema hinausgehen.
Die Datenstruktur "Komponententyp" beschreibt jeweils einen Komponententyp (Fig. 8). Hierzu gehören Angaben über die Ressourcen, die die Komponente belegt bzw. benutzt, Angaben über die Ressourcen, die sie bereitstellt, Angaben über die intensiven Leistungsanforderungen, die die Komponente zu erfüllen hat, Angaben von anderen Komponententypen, mit denen Unverträglichkeit besteht, sowie Regeln, die u. a. zur Bewertung der Komponente dienen oder Beziehungen auszudrücken, die über das Schema hinausgehen.
Um eine systematische Gliederung des Komponententypen-
Kataloges zur erreichen und die Zahl der Eintragungen zu
minimieren, werden ähnliche Komponententypen in Oberklassen
zusammengefaßt. Bei den Oberklassen werden alle gemeinsamen
Eigenschaften notiert, während bei dem Komponententyp selbst
die individuellen Eigenschaften (einschließlich der
Zugehörigkeit zu Oberklassen) eingetragen werden. Dazu dient
der Eintrag "Oberklassen" der Datenstruktur "Komponententyp"
(Fig. 8).
Die Beziehungsstruktur zwischen mehreren Komponententypen und
ihren Oberklassen, wie sie in der Datenstruktur
"Komponententyp" repräsentiert wird, zeigt Fig. 9
exemplarisch. An dieser Fig. 9 soll auch erläutert werden, wie
auf Informationen über einen Komponententyp zugegriffen wird.
Das Grundverfahren besteht darin, eine benötigte Information
rekursiv so lange zu suchen, bis sie gefunden ist, zunächst
in der Datenstruktur des Komponententyps, danach in den
zugehörigen Oberklassen des Komponententyps oder der Klasse.
Dies führt zu einem baumartigen Suchraum, der "depth first"
durchmustert wird.
Als Beispiel sei die Information "vom Komponententyp X
bereitgestellte Ressource vom Ressourcentyp D" gesucht. Dazu
wird zuerst in der Datenstruktur zum Komponententyp X unter
den Angaben über bereitgestellte Ressourcen nach einem
Eintrag über den Ressourcentyp D gesucht. Wenn dort ein
solcher Eintrag nicht gefunden wird, werden die in der Angabe
"Oberklassen von X" eingetragenen Oberklassen betrachtet und
dort nach der Information "bereitgestellte Ressource vom
Ressourcentyp D" gesucht. Im Beispiel ist Oberklasse die
Klasse F. Ist auch dort eine solche Information nicht
notiert, so wird das Verfahren für Klasse F wiederholt und
deren Oberklassen durchsucht. Im Beispiel sind dies die
Klassen A, B und C, die in dieser Reihenfolge betrachtet
werden. Wenn die Information gefunden wird, beispielsweise in
B, endet die Suche dort.
Fig. 10 gibt eine bevorzugte Form der Darstellung wieder,
mit der die Komponententaxonomie auf der Einheit V
visualisiert wird. In diesem Beispiel sind Komponententypen
mit einer grauen Fläche unterlegt, die restlichen Begriffe
benennen Oberklassen. Dabei benennen die links von einer
Klasse oder einem Komponententyp stehenden Begriffe jeweils
die Oberklassen dieser Klasse oder dieses Komponententyps.
Rechts von einer Klasse sind entsprechend Unterklassen bzw.
Komponententypen dieser Klasse notiert.
Bei Aufbau und/oder Pflege des Katalogs verfügbarer
Komponententypen wird erfindungsgemäß zunächst die
Komponententaxonomie auf der Einheit V dargestellt. Die
Interaktion des Benutzers mit der Einrichtung beginnt
dann jeweils durch Markieren eines Begriffs in der
Visualisierung der Taxonomie mittels der
Markierungseinheit M, wodurch weitere Interaktionsmittel
zur Anzeige, Eingabe oder Änderung der Angaben zu dem
angewählten Komponententyp bzw. der angewählten Klasse
aktiv werden, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung von
Menüs zur Auswahl von Operationen.
Claims (7)
1. Verfahren zur automatischen Konfiguration technischer
Systeme aus Komponenten unter Verwendung eines Rechners und
einer Anzahl mit ihm verbundener Speicher anhand einer
Anforderungsspezifikation und eines Katalogs verfügbarer
Komponententypen,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß in einem mittelbar oder unmittelbar mit dem Rech
ner (R) verbundenen ersten Speicher (S1) ein Katalog
verfügbarer Komponententypen abgespeichert wird und dabei
in diesem ersten Speicher (S1) für jede verfügbare
Komponententype mindestens eine der folgenden
Informationen abgelegt wird:
- Art und Größe der intensiven Leistungsmerkmale,
Art und Größe der bereitgestellten Ressourcen,
Art und Größe der vorausgesetzten Ressourcen,
Art und Größe der verbrauchten/belegten Ressourcen,
- Art und Größe der intensiven Leistungsmerkmale,
- - daß in einem mittelbar oder unmittelbar mit dem Rechner
(R) verbundenen zweiten Speicher (S2) die
Anforderungsspezifikation für das zu konfigurierende
technische System abgespeichert wird und dabei in diesem
Speicher mindestens eine der folgenden Informationen
abgelegt wird:
- Art und Größe der für das technische System geforderten
Ressourcen,
Art und Größe der für das technische System geforderten intensiven Leistungsmerkmale,
- Art und Größe der für das technische System geforderten
Ressourcen,
- - und daß die automatische Auswahl von Komponenten für das technische System durch den Rechner (R) so vorgenommen wird, daß, ausgehend von den für das technische System geforderten Ressourcen, solange noch Ressourcenbedarf besteht und Komponententypen im Katalog existieren, welche entsprechende Ressourcen bereitstellen und die intensiven Leistungsmerkmale erfüllen, wiederholt jeweils eine oder mehrere Komponenten des bestgeeigneten Komponententyps ausgewählt werden und deren bereitgestellte Ressourcen bzw. deren vorausgesetzte oder verbrauchte/belegte Ressourcen im verbleibenden Ressourcenbedarf berücksichtigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponententypen des Katalogs in einer Taxonomie der Komponententypen hierarchisch unter Oberklassen geordnet werden, indem zu jeder Komponententype und Oberklasse die zugehörige(n) Oberklasse(n) gespeichert wird (werden), und
daß für Eigenschaften, für die alle Komponententypen einer Oberklasse stets und üblicherweise ein gemeinsamer Wert oder Anfangswert oder ein gemeinsamer Grundwert zukommt, dieser Wert oder Grundwert nur bei der jeweiligen Oberklasse notiert wird, um für alle Unterklassen und Klassenmitglieder zu gelten, dem diese Werte aus den gespeicherten Daten einer der gespeicherten Oberklassen entnommen werden.
daß die Komponententypen des Katalogs in einer Taxonomie der Komponententypen hierarchisch unter Oberklassen geordnet werden, indem zu jeder Komponententype und Oberklasse die zugehörige(n) Oberklasse(n) gespeichert wird (werden), und
daß für Eigenschaften, für die alle Komponententypen einer Oberklasse stets und üblicherweise ein gemeinsamer Wert oder Anfangswert oder ein gemeinsamer Grundwert zukommt, dieser Wert oder Grundwert nur bei der jeweiligen Oberklasse notiert wird, um für alle Unterklassen und Klassenmitglieder zu gelten, dem diese Werte aus den gespeicherten Daten einer der gespeicherten Oberklassen entnommen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Eigenschaften zu jedem Komponententyp und jeder Oberklasse im Katalog festgelegt und im zugehörigen Speicher abgelegt wird, mit welchen Ressourcen, Komponenten oder Komponentengruppen zusammen eine Komponente ausgewählt bzw. nicht ausgewählt werden kann, und
daß diese Informationen bei der Auswahl berücksichtigt werden.
daß als Eigenschaften zu jedem Komponententyp und jeder Oberklasse im Katalog festgelegt und im zugehörigen Speicher abgelegt wird, mit welchen Ressourcen, Komponenten oder Komponentengruppen zusammen eine Komponente ausgewählt bzw. nicht ausgewählt werden kann, und
daß diese Informationen bei der Auswahl berücksichtigt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß für jeden Komponententyp und jede Oberklasse im Katalog Regeln festgelegt und zugeordnet werden, unter welchen Bedingungen, insbesondere bezüglich der anderen ausgewählten Komponenten, eine Komponente in Betracht zu ziehen bzw. nicht zulässig ist, indem diese Regeln im Speicher für den Katalog abgespeichert und dem jeweiligen Komponententyp zugeordnet werden, und
daß diese Regeln bei der Auswahl einer Komponente angewendet und berücksichtigt werden.
daß für jeden Komponententyp und jede Oberklasse im Katalog Regeln festgelegt und zugeordnet werden, unter welchen Bedingungen, insbesondere bezüglich der anderen ausgewählten Komponenten, eine Komponente in Betracht zu ziehen bzw. nicht zulässig ist, indem diese Regeln im Speicher für den Katalog abgespeichert und dem jeweiligen Komponententyp zugeordnet werden, und
daß diese Regeln bei der Auswahl einer Komponente angewendet und berücksichtigt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß für den Aufbau und/oder die Pflege des Katalogs verfügbarer Komponententypen im Rechner (R) in einer Einheit (V) eine grafische oder semigrafische Darstellung der Komponententaxonomie angezeigt wird, und
daß dabei mit dieser Einheit (V) oder mit einer weiteren Einheit (E) im Rechner (R) jede einzelne der dargestellten Oberklassen und Komponententypen zur interaktiven Manipulation des Katalogs und Information zu den Oberklassen und Komponententypen anwählbar gehalten wird.
daß für den Aufbau und/oder die Pflege des Katalogs verfügbarer Komponententypen im Rechner (R) in einer Einheit (V) eine grafische oder semigrafische Darstellung der Komponententaxonomie angezeigt wird, und
daß dabei mit dieser Einheit (V) oder mit einer weiteren Einheit (E) im Rechner (R) jede einzelne der dargestellten Oberklassen und Komponententypen zur interaktiven Manipulation des Katalogs und Information zu den Oberklassen und Komponententypen anwählbar gehalten wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Auswahl der Komponenten jeweils eine Vorauswahl solcher Komponententypen getroffen wird, die im Prinzip geeignet sind, den aktuellen Ressourcenbedarf oder Teile davon abzudecken, und
daß aus dieser Gruppe von Komponententypen der Komponententyp mit den niedrigsten Systemkosten oder Kosten pro abgedeckter Ressource festgestellt und eine Komponente dieses Typs ausgewählt wird.
daß bei der Auswahl der Komponenten jeweils eine Vorauswahl solcher Komponententypen getroffen wird, die im Prinzip geeignet sind, den aktuellen Ressourcenbedarf oder Teile davon abzudecken, und
daß aus dieser Gruppe von Komponententypen der Komponententyp mit den niedrigsten Systemkosten oder Kosten pro abgedeckter Ressource festgestellt und eine Komponente dieses Typs ausgewählt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch Variation der Auswahl von Komponenten unter den
im Prinzip geeigneten Komponenten systematisch oder
zufällig alternative Konfigurationen ermittelt und solange
die besten Konfigurationen gesucht werden, bis ein
vorgegebenes Kriterium erfüllt oder eine Zeitscheibe
überschritten oder jede Alternative untersucht ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893911465 DE3911465C2 (de) | 1989-04-06 | 1989-04-06 | Verfahren zur automatischen Konfiguration technischer Systeme aus Komponenten |
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DE19893911465 DE3911465C2 (de) | 1989-04-06 | 1989-04-06 | Verfahren zur automatischen Konfiguration technischer Systeme aus Komponenten |
Publications (2)
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DE19893911465 Expired - Fee Related DE3911465C2 (de) | 1989-04-06 | 1989-04-06 | Verfahren zur automatischen Konfiguration technischer Systeme aus Komponenten |
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