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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erstellen eines Lageplanes
für einen
Leitungssatz, insbesondere für
ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1, und eine Vorrichtung zum Erstellen eines
Lageplans gemäß dem Oberbegriff
von Patentanspruch 10.
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Leitungssätze werden
durch den zunehmenden Einsatz von Elektronik und die Einführung neuer Technologien
und Funktionen sowie auch die höheren
Anforderungen an die elektrische Signal- und Energieverteilung zunehmend
komplexer. Weiterhin besteht im Kraftfahrzeugbau der Wunsch nach
einer Individualisierung des Kraftfahrzeuges, der sich aufgrund
der großen
unterschiedlichen Ausstattungsvarianten auch auf den verwendeten
Leitungssatz niederschlägt.
Weiterhin besteht ein hoher Kostendruck und der Wunsch nach möglichst
wenig Gewicht im Kraftfahrzeug. Zudem besteht durch die fortschreitende
technische Entwicklung die Möglichkeit,
mechanische Realisierungen bestimmter Funktionen durch elektrische
Realisierungen zu ersetzen.
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Die
Tendenz zu immer komplexeren Bordnetzen, die gleichzeitig eine hohe
Betriebssicherheit und eine einfache Diagnosefähigkeit aufweisen müssen, führt dazu,
dass die Erstellung eines Lageplans für einen Leitungssatz mittlerweile
großes
technisches Know-how erfordert.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Erstellen
eines Lageplanes für
einen Leitungssatz bereit zu stellen, mit dem eine einfache und
schnelle Anpassung an verschiedene Ausführungsformen erreicht wird.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird durch das Verfahren gemäß Patentanspruch
1 und die Vorrichtung gemäß Patentanspruch
10 gelöst.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Ein
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, dass als technische Eigenschaften technische Funktionen
der Komponenten des Leitungssatzes festgelegt werden. Eine Funktion wird
wenigstens einer Komponente zugeordnet. Abhängig von der Funktion wird
die technische Ausprägung
wenigstens der Komponente, der die Funktion zugeordnet ist, festgelegt.
Die festgelegte Ausprägung
der Komponente wird bei der Erstellung des Lageplanes und insbesondere
bei der Erstellung des aufgrund des Lageplanes erstellen Leitungssatzes berücksichtigt.
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Durch
die Zuordnung von technischen Funktionen zu Komponenten ist eine
flexiblere Erstellung des Lageplanes möglich. Die Funktionen selbst
beeinflussen die technische Ausprägung wenigstens einer Komponente.
Auf diese Weise werden technische Überlegungen, die bei der Erstellung
der Funktion und/oder bei der Zuordnung der Funktion zu einer bestimmten
Komponente erfolgen, direkt in einen entsprechende technische Ausprägung der
Komponente umgesetzt. Damit ist es möglich, sich intensiv mit den
technischen Anforderungen der Funktionen auseinander zu setzten
und eine optimale Verteilung der technischen Eigenschaften des Leitungssatzes zu
erreichen, ohne dass die technische Ausführung der Komponenten bei der
Verteilung der Funktionen bereits berücksichtigt werden muss.
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Weiterhin
besteht durch das erfindungsgemäße Verfahren
die Möglichkeit,
durch das Verschieben von technischen Funktionen von einer Komponente
zu einer anderen Komponente schnell und einfach verschiedene Ausführungsformen
der technischen Ausbildung des Leitungssatzes in einen Lageplan
umzusetzen.
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Vorzugsweise
können
mehrere Arten von Lageplänen
abgespeichert und in Bezug auf verschiedene Parameter miteinander
verglichen werden, so dass ein optimaler Lageplan für einen
Leitungssatz ermittelt werden kann. Damit können verschiedene technische
Lösungen
für den
Aufbau des Lageplanes schnell und kostengünstig verglichen werden.
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Vorzugsweise
ist für
eine technische Funktion wenigstens ein Parameter vorgesehen, der
die Funktion und die technische Ausprägung der Funktion und damit
vorzugsweise die technische Ausprägung der Komponente beeinflusst.
Durch die Verwendung von Parametern ist es möglich, die Funktion einfach
durch die Veränderung
einzelner Parameter zu variieren.
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Vorzugsweise
werden zur Umsetzung der technischen Funktion in eine entsprechende
technische Ausbildung der Komponente Regeln verwendet. Durch die
Verwendung von Regeln kann das erfindungsgemäße Verfahren einfach geändert werden,
ohne dass die Funktion oder die zur Verfügung stehenden technischen
Ausbildungen der Komponenten geändert
werden müssen.
Damit ist der Aufbau eines Expertensystems und die Ansammlung von
technischem Know-how möglich.
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Vorzugsweise
wird als technische Eigenschaft ein Anschlusselement und die Lage
des Anschlusselementes im Leitungssatz festgelegt.
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Die
Funktionen beeinflussen vorzugsweise auch die technische Ausbildung
der Leitungsverbindungen zwischen zwei Anschlusselementen. Zudem kann
die technische Ausbildung der Leitungsverbindung auch von den zu
verbindenden Anschlusselementen und/oder abhängig von der zur technischen Funktion
gehörenden
Regel beeinflusst werden.
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In
einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird einem Anschlusselement
eine technische Eigenschaft zugeordnet und die technische Eigenschaft
wird bei der technischen Ausprägung
des Anschlusselementes und bei der technischen Ausprägung der
Leitungsverbindung, die an das Anschlusselement angeschlossen ist,
berücksichtigt.
Damit besteht eine weitere Möglichkeit,
technische Überlegungen
in technische Eigenschaften der Anschlusselemente umzusetzen und
damit den Aufbau des Leitungssatzes zu beeinflussen.
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Vorzugsweise
hat die technische Ausbildung der Leitungsverbindung einen Einfluss
auf die technische Ausprägung
der Funktion der über
die Leitungsverbindung verbundenen Anschlusselemente und/oder einen
Einfluss auf die technische Ausprägung der über die Leitungsverbindung
verbundenen Anschlusselemente. Somit wird eine Rückkopplung zwischen der technischen
Ausbildung der Leitungsverbindung und den Funktionen und/oder den
Anschlusselementen ermöglicht.
Auf diese Weise ist eine präzise
Abstimmung der Komponenten, Leitungen und der Funktionen des Leitungssatzes
gegeben.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird einem Anschlusselement eine technische Eigenschaft zugeordnet.
Die technische Eigenschaft beeinflusst die Funktion, die dem Anschlusselement zugeordnet
ist. Damit ist eine Wechselwirkung zwischen den technischen Eigenschaften
der Anschlusselemente und den Funktionen, die dem Anschlusselement
zugeordnet sind, gegeben. Damit wird eine präzise Abstimmung der verschiedene
technischen Gegebenheiten ermöglicht.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird abhängig
von der technischen Ausprägung
der Komponente des Lageplanes ein Eintrag in eine Datei vorgenommen,
in der Informationen über
die verwendeten Datenprotokolle des Leitungssatzes abgelegt sind.
Damit wird automatisch ein Abgleich zwischen den verwendeten Datenprotokollen
und der technischen Ausbildung des Lageplanes durchgeführt.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen schematischen Aufbau
einer möglichen
Struktur eines Leitungssatzes für
ein Kraftfahrzeug;
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2 einen Ausschnitt eines
Lageplanes für einen
Leitungssatz;
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3 ein Beispiel für die Ausbildung
einer Leitungsverbindung zwischen zwei Anschlusselementen;
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4 einen schematischen Programmablauf
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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5 einen zweiten schematischen
Programmablauf zur Durchführung
einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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6 einen schematischen Programmablauf
für ein
Routingverfahren; und
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7 ein weiteres Ausführungsbeispiel
für die
Ausbildung einer Leitungsverbindung zwischen mehreren Anschlusselementen.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines Leitungssatzes für ein Kraftfahrzeug
beschrieben, ist jedoch auf jede Art von Leitungssätzen, wie z.
B. in der Gebäudetechnik
oder im Flugzeugbau einsetzbar.
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1 zeigt eine Anordnung,
mit der die Berechnung eines optimalen Lageplanes für einen
Leitungssatz, beispielsweise für
ein Kraftfahrzeug, möglich
ist. Die Anordnung weist eine Recheneinheit 1 auf, die
mit einem Speicher 2, einer Eingabeeinheit 3 und
einem Anzeigemittel 4 verbunden ist. Im Speicher 2 sind
Daten und Informationen abgelegt, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
benötigt
werden. Über
die Eingabeeinheit 3 können
Eingaben zur Festlegung, Präzisierung
und/oder Änderung
des Lageplans des Leitungssatzes vorgenommen werden. Der Lageplan
wird über
das Anzeigemittel 4 zur Kontrolle dargestellt. Nach Abschluss des
erfindungsgemäßen Verfahrens,
mit dem ein optimaler Lageplan erstellt wurde, wird der Lageplan über eine
Druckereinheit 5 in Form eines technischen Konstruktionsplanes
ausgedruckt. Der Konstruktionsplan weist die Lage der Leitungen,
der Stecker, der Buchsen und der Geräte und die technische Ausführung der
Leitungen, der Stecker, der Buchsen und der Geräte des Leitungssatzes auf.
Der Konstruktionsplan kann elektrische, optische und/oder hydraulische
Leitungen, Stecker, Buchsen und Geräte umfassen.
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Für ein Bordnetz,
d. h. für
einen Leitungssatz, eines Kraftfahrzeuges sind in einem Kraftfahrzeug
nur festgelegte geometrische Anordnungen möglich. Die geometrischen Anordnungen
sind im Speicher 2 als mögliche Leitungsstrukturen mit
möglichen
Leitungswegen abgelegt.
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2 zeigt ein einfaches Beispiel
eines Ausschnittes eines Leitungssatzes, der eine Leitungsstruktur
mit Leitungswegen 6 und mit Anschlusspunkten 7 aufweist.
Die Leitungswege 6 und die Anschlusspunkte 7 sind
in ihrer geometrischen Lage festgelegt. Die Leitungswege 6 und
die Anschlusspunkte 7 können
nicht verschoben werden. Jedoch ist es zum Aufbau eines Leitungssatzes
möglich,
Anschlusselemente 8 mit Anschlusspunkten 7 zu
verbinden. Anschlusselemente sind beispielsweise Stecker, Schalter,
Relais, Steuergeräte,
Aktoren, Motoren, Geräte
usw. Jedem Anschlusselement 8 kann eine technische Funktion 9 zugeordnet
werden. Nach der Festlegung des gewünschten Leitungssatzes berechnet
die Recheneinheit 1 aufgrund der festgelegten Anschlusselemente 8,
der zugeordneten Funktionen 9 und der Leitungswege 6 eine
entsprechende Leitungsverbindung 10 (3A bis 3D)
zwischen den Anschlusselementen 8. Die Anschlusselemente 8 und
die Leitungsverbindungen 10 stellen Komponenten des Leitungssatzes
dar. Unter Leitungsverbindungen 10 werden Leitungen verstanden,
mit denen eine Kommunikation, eine Energieübertragung oder eine Druck-
oder Kraftübertragung
möglich
ist. Dazu können
elektrische, optische oder hydraulische Leitungen eingesetzt werden.
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Anhand
der 3A bis 3D wird ein einfaches Beispiel
zur Ermittlung eines Lageplanes zwischen zwei Anschlusselementen 8 beschrieben.
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Vor
der Eingabe über
die Eingabeeinheit 3 zeigt das Anzeigemittel 4 einen
ersten Leitungsweg 61 mit einem ersten und einem zweiten
Anschlusspunkt 71, 72 an, wie in 3A dargestellt. Nun wird von einer Bedienperson über eine
entsprechen Eingabe ein erstes Anschlusselement 81 dem
ersten Anschlusspunkt 71 zugeordnet. Das erste Anschlusselement 81 wird
beispielsweise aus einer Anschlusselement-Datenbank von der Bedienperson
ausgewählt,
die im Speicher 2 abgelegt ist. Die Anschlusselement-Datenbank
weist eine Vielzahl von Anschlusselementen auf. Zudem wird dem ersten
Anschlusselement 81 von der Bedienperson eine erste Funktion 91 zugeordnet.
Die erste Funktion 91 wird vorzugsweise aus einer Funktionsbibliothek
entnommen, die im Speicher 2 abgelegt ist. In der Funktionsbibliothek
sind eine Vielzahl von Funktionen abgelegt, die für einen
Leitungssatz erforderlich sind.
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Dem
zweiten Anschlusspunkt 72 wird ein zweites Anschlusselement 82 zugeordnet.
Zudem wird dem zweiten Anschlusselement 82 eine zweite Funktion 92 zugeordnet.
Das zweite Anschlusselement 82 und die zweite Funktion 92 sind
ebenfalls aus entsprechenden Datenbanken des Speichers 2 entnommen.
Die erste und die zweite Funktion 91, 92 sind
durch eine logische Verknüpfung
miteinander verbunden. Jedoch besteht noch keine technische Ausprägung der
logischen Verknüpfung.
Erst nach Eingabe des entsprechenden Verknüpfungsbefehls erstellt die
Recheneinheit 1 eine geeignete physikalische Verbindung
zwischen dem ersten und dem zweiten Anschlusselement, d. h. eine
Leitungsverbindung 10. Dazu wählt die Recheneinheit 1 aufgrund der
vorgesehenen Anschlusselementen 81, 82 und der
zugeordneten Funktionen 91, 92 eine entsprechende
Leitungsverbindung 10 aus einer Leitungsdatenbank aus,
die im Speicher 2 abgelegt ist. In der Leitungsdatenbank
sind eine Vielzahl von technischen Leitungsverbindungen abgelegt,
die für
elektri sche, mechanische und/oder hydraulische Funktionen erforderlich
sind. Die Leitungsverbindung 10 wird mit dem Anzeigemittel 4 dargestellt.
Die physikalische Ausprägung
der Leitungsverbindung der ersten und der zweiten Funktion 91, 92 wird
durch mess- und auswertbare Parameter, wie Länge, Gewicht, Preis usw. beschrieben
und im Speicher 2 abgelegt.
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3B zeigt die Darstellung
des Lageplanes nach der Auswahl einer ersten Leitung 101 für die Leitungsverbindung 10,
d. h. nach einem Routingverfahren.
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Ein
wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
dass der Lageplan für
den Leitungssatz durch die Festlegung und Zuordnung von Funktionen
erstellt wird. Somit kann bei dem in 3B dargestellten
Lageplan die zweite Funktion 92 anstelle dem zweiten Anschlusselement 82 auch
dem ersten Anschlusselement 81 zugeordnet werden. Anschließend kann über eine
entsprechende Eingabe die Leitungsverbindung 10 erneut geroutet,
d.h. ausgewählt
werden. Beim Routingverfahren wird aufgrund der festgelegten Funktionen und
Anschlusselemente eine passende Leitung zwischen den Anschlusselementen
festgelegt. In dem Ausführungsbeispiel
wird eine zweite Leitung 102 berechnet, die zur Verbindung
des ersten und des zweiten Anschlusselementes 81, 82 ausgewählt wird, wenn
die erste und die zweite Funktion 91, 92 dem ersten
Anschlusselement 81 zugeordnet sind. Diese Ausführung ist
in 3C dargestellt. Somit
wird die physikalische Ausprägung
der Leitungsverbindung zweier Anschlusselement durch eine unterschiedliche
Zuordnung der Funktionen verändert.
Weiterhin kann die physikalische Ausprägung der Leitungsverbindung
auch einen Einfluss auf die Funktionen und die Anschlusselemente
haben.
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Auch
die physikalische Ausbildung der Anschlusselemente kann die technische
Ausprägung der
Leitungsverbindung zwischen zwei Anschlusselementen verändern. Wird
beispielsweise ein drittes Anschlusselement 83 in Form
eines Inline-Steckers zwischen den zwei Anschlusselementen 81, 82 eingefügt, so wird
die Leitungsverbindung in zwei erste Leitungen 101 aufgeteilt,
wie aus 3D ersichtlich ist.
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Das
Konzept der Anpassung oder Auswahl der technischen Ausprägung von
Anschlusselementen und Leitungsverbindungen wird eingesetzt, um einen
Lageplan für
einen Leitungssatz auf Funktionsebene entwerfen zu können und
in eine technische Ausprägung
umzusetzen. Lagepläne
mit verschiedenen Funktionen oder mit unterschiedlicher Aufteilung der
Funktionen können
zwischengespeichert und miteinander verglichen werden. Damit kann
durch eine Variation der Funktionen ein optimaler Lageplan erstellt
werden.
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Weiterhin
werden Parameter verwendet, die die Funktionen und damit auch ihre
physikalischen Ausprägungen
definieren. Zudem wird ein Satz von Regeln festgelegt, der die physikalischen
Ausprägungen
der Komponenten bestimmt oder beeinflusst, denen die Funktionen
zugeordnet sind. Als Komponenten sind Anschlusselemente und Leitungen
anzusehen. Die Regeln und die Funktionen mit den Parametern werden
im Speicher 2 abgelegt. Durch die Verwendung von Parametern
können
die Funktionen auf einfache Weise geändert werden, ohne in die Funktion
selbst eingreifen zu müssen.
Weiterhin können
durch die Vorgabe der Regeln unterschiedliche Rahmenbedingungen
bei der Umsetzung von dem Lageplan auf Funktionsebene in den Lageplan
für den
Leitungssatz angepasst werden. Zudem wird mit den Regeln Know-How
formalisiert und eine Expertendatenbank aufgebaut, die Know-How-unabhängig von
dem Wissen der Bedienperson bereit hält.
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Eine
physikalische Ausprägung
einer Funktion kann in der Komponente folgende Bedingungen beeinflussen:
Bauform
oder physikalischer Typ, Referenz auf ein beschreibendes Datenobjekt
(Referenztyp verweist auf Datenbankobjekttyp), Referenz auf andere
Komponenten oder Datenobjekte, Bau form abgeleiteter Komponenten
oder Datenobjekte, Existenz an einer Position bzw. Existenz einer
Verknüpfung
mit einer Komponente des Leitungssatzes, Zugehörigkeit zu Gruppen, Regeln
zur Adaption verknüpfter
Elemente, Parameterbesetzungen, Wertigkeit oder Gewichtung von Parametern,
Regeln zur Analyse oder zur Bearbeitung von Parametern, usw.
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Die
physikalische Ausbildung einer Komponente erfolgt nach den Regeln,
die von den Funktionen abhängen.
Die Regeln werden vorteilhafterweise in einer Regeldatenbank generisch
vordefiniert bzw. vordefinierten Komponententypen oder Funktionstypen
zugeordnet. Die Regeln können
auch in Gruppen zu Metaregeln zusammengefasst sein. Die Auswahl kann
mittels vordefinierter Menüs
erfolgen. Eine generisch vordefinierte Regel kann beispielsweise
folgendermaßen
aufgebaut sein:
Funktionstyp 1 mit Verweis auf Datenstruktur
mit Inhalt.
- Regel 1: Wenn (Bedingung bei Funktion erfüllt), dann erste
physikalische Ausprägung
1;
- Regel 2: Wenn (Bedingungen bei Komponente erfüllt), dann
zweite physikalische Ausprägung
2, usw.
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Die
Bedingung kann beispielsweise auf den Typ der Funktion oder der
Komponente, auf einen Parameter der Funktion, auf eine Eigenschaft
der Komponente oder auf weitere Daten, wie Rechenergebnisse, die
bei der Ermittlung des Lageplanes berechnet wurden, verweisen.
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Weiterhin
beschreiben die Eigenschaften die Komponententypen oder Funktionstypen
näher. Auch
die Eigenschaften werden vorzugsweise generisch vordefiniert, bzw.
vordefinierten Komponententypen oder Funktionstypen zugeordnet.
Eigenschaften können
in Gruppen zu Metaeigenschaften zusammengefasst sein. Die Auswahl
kann mittels vordefinierter Menüs
erfolgen. Die Zuordnung der Eigenschaften erfolgt beispielsweise
auf folgende Art:
Komponententyp 1 mit Verweis auf Datenstruktur
mit Inhalt.
- Eigenschaft 1: Beschreibung der Eigenschaft;
- Eigenschaft 2: Beschreibung der Eigenschaft.
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Verfügt beispielsweise
eine Komponente über
notwendige Einrichtungen zu einer Kommunikation über ein Bussystem, so verfügt die Komponente über die
Eigenschaft Bus „Name" des Bustyp.
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Die
Eigenschaften sind Komponenten zugeordnet und verändern über die
Regeln die physikalische Ausformung von Komponenten und/oder von Funktionen.
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Eigenschaften
können
zunächst
auch unabhängig
von Komponenten definiert werden und können damit weder selbst eine
Unterart der Funktionen darstellen. Ein Leitungssatz eines Kraftfahrzeuges verfügt beispielsweise über folgende
Eigenschaften:
- Bus 1 (CAN, High-Speed), NAME = PT-CAN;
- Bus 2 (CAN, Medium-Speed), NAME = Peripherie-CAN;
- Bus 3 (MOST, High-Speed), NAME = MOST;
- BAT + (KL15);
- Common Ground.
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Jede
dieser Eigenschaften ist in einer Eigenschaftenliste eingetragen.
Werden nun beim Erstellen des Lageplans für den Leitungssatz den Komponenten
Eigenschaften und Funktionen zugeordnet, so ändern sich die physikalischen
Ausprägungen
der Komponenten und damit auch nicht-generische Daten, wie z.B.
Preis, Gewicht, Leitungsdurchmesser usw.
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Abhängig von
den Regeln, die den Funktionen zugeordnet sind, und den verfügbaren Eigenschaften
führen
verschiedene Zuordnungen zu verschiedenen Bewertungsergebnissen
bei gleichbleibender technischer Realisierung oder einer gemäß den Regeln und
Eigenschaften veränderten
physikalischen Ausformung der Komponenten und damit einer anderen
technischen Realisierung.
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Betrachten
wir das Ausführungsbeispiel
der 3A, bei der die
erste Funktion 91 mit der zweiten Funktion 92 logisch
verknüpft
ist. Die erste Funktion 91 ist dem ersten Anschlusselement 81 zugeordnet und
die zweite Funktion 92 ist dem zweiten Anschlusselement 82 zugeordnet.
Durch den Routing-Vorgang, bei dem eine passende Leitungsverbindung zwischen
den zwei Funktionen gesucht wird, wird aus der logischen Verknüpfung zwischen
der ersten und der zweiten Funktion die physikalische Ausprägung in
Form der ersten Leitung 101, die als Typ FLRY mit einem
Querschnitt von 0,35 mm2 durch ein Verweis auf
einen Datenbankinhalt festgelegt wird. In der Datenbank sind die
verschiedensten Arten von Leitungen vorzugsweise generisch vordefiniert.
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In
dem gewählten
Beispiel stellt die erste Funktion 91 eine Relaisfunktion
und die zweite Funktion 92 eine Controllerausgangsfunktion
einer Controllerschaltung dar. Folglich wird beim Routen aus der
ersten Funktion 91 ein Relais und aus der zweiten Funktion 92 eine
Controllerschaltung. Die Bauform der beim Routing festgelegten Leitungsverbindung
ist die erste Leitung 101 vom Typ FLRY mit dem Querschnitt
0,35 mm2. Zudem wird der ersten Funktion 91 die
Eigenschaft Relais AMP1 zugeordnet. Weiterhin weist die erste Funktion 91 eine
weitere Eigenschaft auf, die auf andere Komponenten verweist. In
diesem Beispiel ist die weitere Eigenschaft der ersten Funktion 91 ein
Verweis auf einen PIN 1, über
den die erste Leitungsverbindung 10 an das Relais anzuschließen ist.
Weiterhin weist die erste Funktion eine Existenzliste auf, in der
die Information abgelegt ist, dass die erste Funktion an den PIN
1, der zum Anschluss an die Leitungsverbindung dient, angeschlossen
ist. Die Gruppenzugehörigkeit
ist in diesem Fall mit dem Wert „leer" belegt. Die Regeln zur Adaption für die erste
und zweite Funktion 91, 92 sind in einer ersten
Regelliste R1 im Speicher 2 abgelegt. Die Parameterbesetzung
für die
erste und die zweite Funktion sind auf Anfangswerte festgelegt. Eine
Wertigkeit und eine Gewichtung für
die Parameter ist auf „default" gesetzt und wird
somit nicht verwendet. Die Regeln zur Analyse und Bearbeitung von Parametern
sind ausgeschaltet.
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Beim
Routing wird aufgrund der logischen Verknüpfung zwischen der ersten und
der zweiten Funktion 91, 92 und der weiteren Eigenschaft
der ersten Funktion 91 mit dem Verweis auf PIN 1 der Leitungsverbindung 10 und
damit auf PIN 1 der zweiten Funktion die resultierende erste Leitung 101 festgelegt.
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Die
logische Verknüpfung,
die die Verbindung der ersten und der zweiten Funktion festlegt,
ist ebenfalls durch Parameter beschrieben, die jedoch noch nicht
vollständig
festgelegt sein müssen.
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Die
logische Verknüpfung
weist folgende Parameter auf:
- Typverweis auf FLRY 0,35;
- Farbe ist Rot;
- Abgeleiteter Parameter: Länge
ist ...;
- Abgeleiteter Parameter: Gewicht ist ...;
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Ebenso
wird das erste Anschlusselement 81 durch nicht vollständige Parameter
beschrieben:
- Typverweis auf generische Elektronik-Box =
D4;
- Farbe ist Schwarz;
- Eigenschaften = Liste ES1.
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Die
Eigenschaften beschreiben technische Randbedingungen, die im Geltungsbereich
der Komponenten, d. h. der Anschlusselemente und der Leitungsverbindungen
vorhanden sind. Damit beschreiben die Eigenschaften Teilaspekte
der technischen Ausbildung der Komponenten. Die Eigenschaften sind
ein Teil der Komponentenbeschreibung bzw. deren Typbeschreibung.
Bei spielsweise beinhaltet die Eigenschaftenliste ES1 folgende Informationen:
- Eigenschaft A = BUS (Peripherie-CAN);
- Eigenschaft B = BUS (MOST);
- Eigenschaft C = LOCAL (PCB).
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Ein
Beispiel für
eine erste Regelliste R1 ist:
Falls die Eigenschaft (BUS Peripherie-CAN)
vorhanden ist, dann wird als Leitungsverbindung eine CAN-Nachricht „Lichtkontrolle", BUS Peripherie-CAN ausgeführt, wenn
die Eigenschaft BUS Peripherie-CAN auch im zweiten Anschlusselement 82 vorhanden
ist. Ansonsten wird als Leitungsverbindung eine Leitung vom Typ
D3 verwendet. Aus dieser Regel ist ersichtlich, dass, wenn die Eigenschaft
BUS in beiden Komponenten vorhanden ist, die physikalische Ausprägung der
Leitungsverbindung zu einer Nachricht auf einem CAN-BUS, d. h. also
als virtuelle Leitung ausgebildet wird. Besitzen nicht beide Komponenten
die Eigenschaft BUS, dann wird die Leitungsverknüpfung L1 in Form eines Leitungskabels vom
Typ FLRY mit einem Querschnitt 0,35 mm2 ausgebildet.
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Weitere
Regeln können
auch spezialisierter sein Sind z. B. die erste und die zweite Funktion
einer Komponente zugewiesen, so wird ein Attribut „LOCAL
is true" gesetzt.
Die erste Regelliste R1 wird dann folgendermaßen erweitert: If Eigenschaft
(LOCAL PCB) = true, dann wird die erste Leitungsverbindung L1 in
Form einer Leitung (Generic internal PCB) mit dem Preis 0 ausgebildet.
Ansonsten wird die erste Leitungsverbindung in Form einer Leitung
vom Typ D3 zu einem Preis 1 ausgebildet.
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In
der 4 wird in einem
schematischen Ablaufdiagramm das Grundprinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens
erläutert.
Bei einem Programmpunkt 500 werden von der Rechnereinheit 1 aus dem Speicher 2 die
geometrische Leitungsstruktur des Leitungssatzes geladen und auf
dem Anzeigemittel 4 dargestellt. Anschließend werden
von einer Bedienperson über
die Eingabeeinheit 3 Komponenten und Funktionen aus Komponentenlisten
und Funktionslisten ausgewählt
und mit Anschlusspunkten 7 verbunden. Zusätzlich wird
festgelegt, welche Funktionen eine logische Verbindung miteinander
aufweisen. Je nach Ausführungsform
kann die logische Verbindung nach Funktionsgruppen oder Anschlusselementengruppen
vordefiniert sein. Die Komponenten und die Funktionen sind in der
Komponentenliste und in der Funktionsliste in Form von Komponententypen
und Funktionstypen abgelegt.
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Bei
einem folgenden Programmpunkt 510 werden von der Bedienperson über die
Eingabeeinheit 3 Eigenschaften aus einer Eigenschaftenliste, die
im Speicher 2 abgelegt ist, ausgewählt den Komponenten und/oder
den Funktionen zugeordnet. Die Eigenschaften sind vordefiniert in
einer Eigenschaftsliste abgelegt.
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Beim
folgenden Programmpunkt 520 wird für die Funktionen, die logisch
einander zugeordnet sind bzw. wurden, eine Leitungsverbindung zwischen
den Funktionen bzw. den Komponenten der Funktionen erstellt. Dabei
wird auf die Regeln zurückgegriffen, die
ebenfalls als vordefinierte Regeln in einer Regelliste im Speicher 2 abgelegt
sind. Bei der Ermittlung der Leitungsverbindung wird auf Leitungstypen
zurückgegriffen,
die in einer Leitungsliste ebenfalls im Speicher 2 abgelegt
sind. Aufgrund der Funktionen, der Komponenten, der Eigenschaften
und der Regeln wird eine Leitung aus der Leitungsliste ausgewählt und
auf dem Anzeigemittel 4 als Leitungsverbindung zwischen
den Komponenten dargestellt. Die Ermittlung der Leitungsverbindung
wird als Routing bezeichnet. Die Darstellung der ausgewählten Leitung
erfolgt bei Programmpunkt 530.
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Weiterhin
werden bei Programmpunkt 540 weitere Daten über den
Leitungssatz, wie z. B. die Leitungslänge, die Anzahl der Stecker,
die Anzahl der Terminals, die Anzahl der Kabelverbindungen und die
Komplexität
des Leitungssatzes errechnet und im Speicher 2 abgelegt.
Anschließend
kann von der Bedienperson eine Änderung
des Lageplanes bei Programmpunkt 550 vorgenommen werden
und die Daten und Eigenschaften des neuen Leitungssatzes mit den
Daten und Eigenschaften des abgespeicherten Leitungssatzes verglichen
werden. Auf diese Weise ist eine schnelle Festlegung eines Lageplans
für einen
optimierten Leitungssatz möglich.
Insbesondere bietet der Entwurf des Leitungssatzes auf Funktionsebene
wesentliche Vorteile, die zu einer einfachen und schnellen Erstellung
eines optimierten Lageplans für
einen Leitungssatz führt.
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5 zeigt in einer schematischen
Darstellung das Zusammenwirkung von Regeln und Eigenschaften beim
Routing. Beim Erstellen des Lageplanes für den Leitungssatz wird von
der Eingabeperson eine Komponente mit einem bestimmten Typ aus der Komponentenliste
der Datenbank ausgewählt
und mit einer Eigenschaft versehen. Als Komponente wird vorzugsweise
ein Anschlusselement festgelegt. Zudem wählt die Bedienperson eine Funktion
mit einem bestimmten Typ aus der Funktionsliste der Datenbank aus.
Die Komponenten und die Funktionen werden entsprechend der gewünschten
Anordnung mit Anschlusspunkten der Leitungsstruktur verbunden. Zudem
sind Regeln im Speicher 2 abgelegt, die die physikalische
Ausprägung
der Komponenten und Funktionen beeinflussen. Die Recheneinheit 1 ermittelt
daraufhin abhängig
von den Komponenten, den Eigenschaften, den Regeln und den Funktionen
in einem Routing-Verfahren die physikalische Ausprägung der
Leitungsverbindung zwischen zwei Funktionen und den Komponenten,
denen die Funktionen zugeordnet sind. Weiterhin wirkt die sich ergebende physikalische
Ausprägung
der Funktionen und Komponenten auf die Komponenten und die Funktionen zurück. Je nach
physikalischer Ausprägung
kann es vorkommen, dass die anfangs ausgewählte Komponente und die anfangs
festgelegte Funktion in eine andere Komponen te oder andere Funktion
geändert wird.
In einem Datenplan werden für
den Lageplan des Leitungssatzes die optimalen Komponenten und die
optimalen Funktionen abgespeichert. Zudem wird beim Routing, d.h.
bei der physikalischen Ausprägung
auch die Art der Leitungsverbindung festgelegt.
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6 zeigt ein weiteres Beispiel
für einen Routing-Vorgang. Bei diesem
Beispiel wird davon ausgegangen, dass ein Mikrocontroller über eine
Leitung ein Relais in einer anderen Box ansteuert. Die Leitung könnte auch
als virtuelle Leitung, d. h. als CAN-Nachricht eines CAN-Busses
ausgebildet sein. Dazu wird von der Bedienperson über die
Eingabeeinheit 3 für
die logische Verbindung zwischen dem Mikrocontroller und dem Relais
sowohl eine Leitung vom Typ FLRY mit dem Querschnitt 0,35 mm2 oder ein Peripherie-CAN-Bus festgelegt.
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Wird
nun beispielsweise die Ansteuerung des Relais zu einer anderen Box,
d. h. zu einem anderen Anschlusselement verschoben, bei dem die
Eigenschaft Peripherie-CAN verfügbar
ist, so bleibt nach dem Routing weiterhin die FLRY-Leitung erhalten,
wenn in der anderen Box oder beim Relais die Eigenschaft Peripherie-CAN
nicht verfügbar
ist.
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Ordnet
die Bedienperson als neue technische Lösung dem Relais einen Mikro-Controller
sowie die Eigenschaft Peripherie-CAN-Bus zu, so ermittelt die Recheneinheit
1 beim Routing als logische Verbindung zwischen dem Mikrocontroller
und dem Mikro-Controller
des Relais eine CAN-Nachricht. Die Bedienperson akzeptiert diesen
Vorschlag und gibt eine Eingabe an die Recheneinheit, die Ausbildung der
Leitung als CAN-Nachricht zu routen.
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Ein
anschließender
Vergleich der verschiedenen Konfigurationen des Leitungssatzes bringt beispielsweise
eine Einsparung von drei Meter Leitung und die daraus abgeleitete
Kosteneinsparung. Die neue Relais-Box wird durch einen Verweis auf
einen Komponenten-Typ in der Datenbank beschrieben. Weiterhin erfolgt
ein Eintrag in eine Liste mit CAN-Nachrichten, dass eine neue Nachricht
zum Austausch von Daten zwischen dem Relais und dem Mikrocontroller
verwendet wird.
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In 6 ist die Auswahl der Leitungsverbindung
zwischen dem Mikrocontroller und dem Relais dargestellt. Der Mikrocontroller
wird bei Programmblock 600 aus einer Komponentenliste 601 ausgewählt. Zusätzlich weist
der Mikrocontroller die Eigenschaft CAN busfähig auf. Beim Programmblock 602 wird
die Funktion Ansteuerung des Relais aus einer Funktionsliste 603 ausgewählt. Die
Funktion Ansteuerung vom Programmblock 602 steht in Verbindung mit
einer Funktion Leitungsverknüpfung 604.
Die Funktion Leitungsverknüpfung 604 wählt aus
einer Leitungsliste 605 eine passende Leitung aus. In dem beschriebenen
Ausführungsbeispiel
werden als passende Leitungsverknüpfung 604 die Leitung
FLRY und die Leitung CAN-Bus-Nachricht
ausgewählt.
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Beim
Programmblock 606 wird unter Berücksichtigung der Regel V1,
die mit der Funktion 602 verknüpft ist, abgefragt, ob die
Eigenschaft CAN sowohl bei der zur Verfügung stehenden Leitungsverbindung
als auch beim Mikrocontroller 600 zur Verfügung steht.
Ergibt die Überprüfung bei
Programmblock 606, dass der CAN-Bus entweder beim Mikrocontroller 600 oder
bei der Leitung 604 nicht zur Verfügung steht, dann wird beim
Programmblock 607 die Leitung FLRY als Leitungsverbindung
zwischen dem Mikrocontroller 600 und dem Relais, das vom
Mikrocontroller 600 angesteuert wird, festgelegt.
-
Ergibt
die Abfrage beim Programmblock 606, dass sowohl der Mikrocontroller 600 als
auch die Leitung über
die Eigenschaft CAN-Bus verfügen,
so wird von der Recheneinheit 1 eine virtuelle Leitung
auf dem CAN-Bus als Leitungsverbindung zwischen dem Mikro-Controller
und dem Relais vorgeschlagen. Anschließend wird die Leitungsverknüpfung bei
Programmpunkt 604 auf die CAN-Nachricht festgelegt. Weiterhin
wird bei Programmblock 608 ein Eintrag in die Liste von
CAN-Nachrichten vorge nommen. Mit diesem Eintrag wird festgelegt,
dass eine Nachricht X des CAN-Busses für die Übermittlung der Steuerfunktion
zwischen dem Mikrocontroller 600 und dem Relais verwendet
wird. Zudem wird eine Information an den Mikrocontroller 600 gegeben,
dass die Steuerung des Relais nicht über eine Leitung, sondern über die
CAN-Nachricht X erfolgt.
-
Als
Eigenschaften können
im weiteren Sinne auch weitere, beschreibende Eigenschaften verwendet
werden, wie z. B.: wasserdicht, EMV-geschützt oder biegegeschützt, usw.
Die Eigenschaften müssen
aber nicht immer technische oder physikalische Eigenschaften darstellen.
Das Ergebnis von Regeln, angewandt auf Eigenschaften, kann auch
die Existenz einer Komponente beeinflussen. Beispiel: Regel: wenn
eine Leitung biegegeschützt
ist, dann existiert keine Komponente, ansonsten wird als Komponente
ein separater Biegeschutz vorgesehen. Zur Beschreibung einer Komponente
gehört
auch die Art der Weiterverarbeitung und die Wichtung der beschreibenden
Parameter. Beschreibende Parameter sind beispielsweise das Gewicht,
die Größe, die
Kosten, die Komplexität
des Leitungssatzes usw.
-
7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel,
bei dem das Zusammenführen
verschiedener Funktionen beim Routing erläutert ist. In 7A sind vier Anschlusselemente dargestellt,
wobei jeweils zwei Anschlusselemente über eine Funktion verbunden
sind. Eine erste Funktion (Funktion 1) ist zwischen einem Airbag-Steuergerät und einer
Klemme 15 des Kraftfahrzeuges angeordnet. Weiterhin ist eine
zweite Funktion (Funktion 2) zwischen einer Sicherungsklemme 15 und
der Klemme 15 angeordnet. Die zwei Funktionen wurden unabhängig voneinander
beschrieben und definiert. Beide Funktionen haben jedoch eine gemeinsame
Schnittstelle an der Klemme 15.
-
Die
zwei Funktionen werden von der Recheneinheit 1 über die
gemeinsame Komponente, die Klemme 15, zusammengeführt. Die
Klemme 15 ist nun eine gemeinsame Komponente der beiden Funktionen.
Dieses Ergebnis ist in 7B dargestellt.
Nachdem die Funktionen verbunden sind, werden die Eigenschaften
in physikalische Komponenten umgesetzt. Damit wird die bisher als
Eigenschaft definierte Klemme 15 in Form eines Kabelteilers
ausgebildet, mit dem sowohl das Airbag-Steuergerät als auch die Sicherungsklemme 15 verbunden
werden. Der Kabelteiler steht weiterhin mit der Klemme 15 in Verbindung.
Wenn eine Komponente in der Datenbank abgelegt ist, die diese Eigenschaften
aufweist, dann wird diese Komponente ausgewählt. Die technische Ausformung
der Funktionen und deren Komponenten erfolgt nach den abgelegten
Regeln und den zur Verfügung
stehenden Eigenschaften. Auf diese Weise wird Know-how formalisiert
und dadurch übertrag-
und überprüfbar. Die
physikalische Ausformung einer Funktion und ihrer Komponenten kann
damit einfach mit einer vorgegebenen oder generischen Fahrzeuggeometrie
verknüpft
werden.
-
- 1
- Recheneinheit
- 2
- Speicher
- 3
- Eingabeeinheit
- 4
- Anzeigemittel
- 5
- Druckereinheit
- 6
- Leitungsweg
- 61
- erster
Leitungsweg
- 7
- Anschlusspunkt
- 71
- erster
Abzweigungs- oder Anschlusspunkt
- 72
- zweiter
Abzweigungs- oder Anschlusspunkt
- 8
- Anschlusselement
- 81
- erstes
Anschlusselement
- 82
- zweites
Anschlusselement
- 83
- drittes
Anschlusselement
- 9
- Funktion
- 91
- erste
Funktion
- 92
- zweite
Funktion
- 10
- Leitungsverbindung
- 101
- erste
Leitung
- 102
- zweite
Leitung
- 600
- Mikro-Controller
- 601
- Komponentenliste
- 602
- Funktion
- 603
- Funktonsliste
- 604
- Leitungsverknüpfung
- 605
- Leitungsliste
- 606
- Abfrage
- 607
- Routing
- 608
- Nachrichtenliste