DE3911396A1 - Aufhaengung einer tuer an einer fahrzeugkarosserie - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Aufhängung einer schwenkbaren Tür, insbes. einer Gepäckraumtür, an einer Fahrzeugkaros­ serie mit mindestens einem zwischen Tür und Fahrzeug­ karosserie angeordneten Federelement, das beim Öffnen der Tür ein das Öffnen unterstützendes Drehmoment ausübt.

Die Gepäckraumtür eines Autos ist meistens schwer, und es bedarf eines nicht unbeträchtlichen Kraftaufwands, sie zu öffnen. Um das Öffnen der Tür zu erleichtern und sicherzu­ stellen, daß die Tür in der offenen Lage bleibt, ist es bekannt, zwischen Tür und Fahrzeugkarosserie eine Schrau­ benfeder, eine Gasdruckfeder oder ähnliches anzuordnen. Eine solche Feder ist so angeordnet und bemessen, daß sie beim Öffnen der Tür ein Drehmoment in Richtung der Öff­ nungsbewegung ausübt und somit dem Drehmoment des Eigen­ gewichts der Tür entgegenwirkt, das diese zu schließen versucht.

Bei bekannten Aufhängungen dieser Art wird eine ver­ gleichsweise starke Feder verwendet, die in der Weise ausgelegt ist, daß das in Richtung des Öffnens wirkende Drehmoment größer ist als jenes, das die Tür zu schließen versucht. Dies wird als notwendig erachtet, um zu gewähr­ leisten, daß die Tür leicht geöffnet werden kann und in der offenen Lage bleibt, selbst wenn das Auto zum Beispiel am Berg geparkt ist.

Nachteilig ist bei bekannten Lösungen, daß die Feder wegen ihres großen Drehmoments dazu neigt, die Tür bereits beim Ausrasten des Schlosses, und dann verhältnismäßig schnell und unkontrolliert zu öffnen, so daß deren Bewegung erst endet, nachdem die Tür einige Male von ihrem Endanschlag zurückgeprallt ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu beheben.

Die Aufhängung einer Tür an einer Fahrzeugkarosserie ist gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Tür an der Fahrzeugkarosserie durch mindestens ein zweites Federelement abgestützt ist, dessen Befestigungspunkte so angeordnet sind, daß das zweite Federelement während eines ersten Abschnitts der Öffnungsbewegung der Tür ein Dreh­ moment entgegen der Öffnungsbewegung, und erst bei fort­ gesetztem Öffnen der Tür ein Drehmoment in Richtung des Öffnens ausübt.

Die Befestigungspunkte des zweiten Federelementes sind vorzugsweise so gewählt, daß das zweite Federelement, wenn die Tür geschlossen ist, ein Drehmoment entgegen der Öff­ nungsbewegung von ausreichender Größe ausübt, um zu ver­ hindern, daß die Tür aufschwingt, sobald das Schloß ausge­ rastet wird.

Wird die Tür aus ihrer geschlossenen Lage von Rand geöff­ net, so schwenkt das zweite Federelement mit der Tür so nach oben, daß sich sein oberer Befestigungspunkt durch eine Linie zwischen der Schwenkachse der Tür und dem unte­ ren Befestigungspunkt des Federelements bewegt, wonach auch das zweite Federelement ein Drehmoment in Richtung des Öffnens ausübt, was wiederum das fortgesetzte Öffnen der Tür erleichtert.

Bei einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist das zweite Federelement eine Gasdruckfeder mit einem Endlagen­ dämpfer, der die Hubgeschwindigkeit des Gasdruckfederkol­ bens verringert, wenn dieser sich seiner äußersten Endlage nähert.

Da der Gasdruckfederkolben eine bestimmte Hubgeschwindig­ keit hat, ist auch die Geschwindigkeit der Öffnungsbewe­ gung der Tür kontrolliert. Im Falle einer aufgezwungenen Öffnungsgeschwindigkeit wird diese durch die Gasdruckfeder verringert. Erreicht die Tür ihre vollständig offene Lage, so wird die Öffnungsgeschwindigkeit durch den Endlagen­ dämpfer der Gasdruckfeder verringert, was dem Zurückpral­ len der Tür entgegenwirkt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Anordnung an einer ge­ schlossenen Gepäckraumtür eines Fahrzeugs und

Fig. 2 dieselbe Anordnung bei geöffneter Gepäckraumtür.

Fig. 1 zeigt den hinteren Teil eines Fahrzeugs, an dessen Karosserie 1 eine Gepäckraumtür 2 angeordnet ist.

Die Tür 2 hat eine hintere Querleiste 3, die oben in einen leicht ansteigenden oberen Abschnitt 4 übergeht und so be­ messen ist, daß sie in der normalen, geschlossenen Lage einen im Fahrzeug ausgebildeten Gepäckraum 5 abdeckt und dann mit einem sanften Übergang an die Karosserie 1 an­ schließt. Die Tür 2 ist durch ein in der hinteren Leiste 3 angeordnetes Türschloß 6 in einer den Gepäckraum 5 ab­ deckenden Lage abgeschlossen.

Die Tür 2 ist um eine horizontale Querachse 9 in eine auf­ rechte, in Fig. 2 gezeigte Lage schwenkbar, wodurch der Gepäckraum 5 geöffnet wird. Die Schwenkung wird durch zwei Scharniere 10 ermöglicht, von denen nur eines dargestellt ist. Jedes Scharnier 10 besteht aus einem an der Karos­ serie 1 befestigten Scharnierlager 11 und einem an diesem angelenkten Scharnierarm 12. Damit bestimmt das Scharnier­ lager 11 die Schwenkachse 9 der Tür. Der Scharnierarm 12 ist bogenförmig nach unten gekrümmt und durch nicht ge­ zeigte Schrauben oder ähnliches an der Tür 2 befestigt.

Zur Erleichterung der Schwenkbewegung der Tür 2 von einer geschlossenen in eine offene Lage ist ein erstes Federele­ ment, vorzugsweise eine Schraubenfeder 15, an mindestens einem der Scharniere 10 angeordnet. Die Schraubenfeder 15 erstreckt sich horizontal in Fahrzeuglängsrichtung und ist derart angeordnet und bemessen, daß sie beim Öffnen der Tür ein Drehmoment in Öffnungsrichtung ausübt.

Ein Ende 16 der Schraubenfeder 15 ist in einer Halterung 17 am lagerseitigen Ende des Scharnierarms 12 befestigt. Die Halterung 17 ist derart angeordnet, daß der Befe­ stigungspunkt der Schraubenfeder 15 bei geschlossener Tür 2 sich vor- und unterhalb der Schwenkachse 9 der Tür 2 befindet.

Das andere Ende 19 der Schraubenfeder 15 ist in nicht näher dargestellter Weise in einer Halterung an der Karosserie 1 hinter der Schwenkachse 9 der Tür 2 so befe­ stigt, daß sich die Schraubenfeder 15 bei geschlossener Tür (Fig. 1) in einem verlängerten und gespannten Zustand, bei offener Tür jedoch (Fig. 2) in einem zusammengezoge­ nen, entspannten Zustand befindet.

Um eine kontrollierte Schwenkung der Tür 2 zu bewirken, ist zwischen der Tür 2 und der Karosserie 1 mindestens ein zweites Federelement 22 angeordnet. Das zweite Federele­ ment 22 ist vorteilhaft eine Gasdruckfeder, die einen die Hubgeschwindigkeit ihres Gasdruckfederkolbens, wenn der sich seiner äußersten Endlage nähert, verringernden End­ lagendämpfer umfaßt.

Die Gasdruckfeder 22 ist bei geschlossener Tür 2 minde­ stens annähernd senkrecht zwischen der Tür 2 und der Karosserie 1 angeordnet. Ihr oberes Ende 24 ist mit einem Kugelgelenk an einer Halterung 17 angelenkt, die am Schar­ nierarm 12 befestigt ist. Das untere Ende 25 der Gasdruck­ feder ist mit einem weiteren Kugelgelenk drehbar an der Karosserie 1 am Boden des Gepäckraums 5 gelagert. Das an der Halterung 17 angelenkte Ende 24 der Gasdruckfeder 22 befindet sich bei geschlossener Tür 2 vor deren Schwenk­ achse 9.

Die Gasdruckfeder 22 ist so bemessen, daß sie auf die Schraubenfeder 15 eine Kraft ausübt, die 10 bis 15% jener Kraft beträgt, die die Schraubenfeder 15 ihrerseits auf die Tür 2 ausübt. In der hier beschriebenen Ausgestaltung beträgt die von der Gasdruckfeder 22 ausgeübte Kraft zwi­ schen 80 und 100 N.

Die erfindungsgemäße Anordnung wirkt folgendermaßen:

Das Öffnen der Tür 2 wird durch das Öffnen des Türschlos­ ses 6 eingeleitet. Dadurch, daß die Schraubenfeder 15 sich in einem gedehnten, gespannten Zustand befindet, übt sie ein Drehmoment aus, das die Tür 2 zu öffnen versucht, sobald das Schloß 6 geöffnet wird.

Die Tür 2 neigt also dazu, um ihre Schwenkachse 9 nach oben zu schwingen. Der Schwenkung wirkt jedoch die Gas­ druckfeder 22 entgegen, die auf die Tür 2 um deren Schwenkaches 9 ein Drehmoment ausübt, das gegen jenes gerichtet ist, das die Schraubenfeder 15 ausübt, um die Tür 2 in ihre offene Lage zu drängen.

Um das Öffnen der Tür 2 fortsetzen zu können, muß auf sie von Hand eine Kraft ausgeübt werden. Daraufhin schwenkt die Tür 2 um ihre Schwenkachse 9 nach oben. Zusammen mit der Gasdruckfeder 22 schwenkt die am Scharnierarm 12 ange­ ordnete Halterung 17 während der Schwenkung auf einer bogenförmigen Bahn nach unten und hinten, so daß sich der obere Anlenkpunkt der Gasdruckfeder 22 durch die Verbin­ dungslinie 29 zwischen der Schwenkachse 9 der Tür 2 und dem unteren Anlenkpunkt der Gasdruckfeder bewegt.

Nachdem sie sich durch die Verbindungslinie 29 bewegt hat, drängt die Gasdruckfeder die Tür 2 in ihre offene Lage und unterstützt die Schraubenfeder 15 mit einer zusätzlichen, das weitere Öffnen der Tür 22 erleichternden Kraft.

Da der Kolben der Gasdruckfeder 22 eine spezifische Hub­ geschwindigkeit besitzt, schwenkt die Tür 2 von ihrer geschlossenen in ihre offene Lage mit einer kontrollierten Geschwindigkeit. Eine aufgezwungene Geschwindigkeit wird durch die Gasdruckfeder 22 verringert. Unmittelbar bevor die Tür 2 ihre weit offene Lage erreicht, wird die Öff­ nungsgeschwindigkeit durch den Endlagendämpfer der Gas­ druckfeder 22 verringert, wodurch einem Anprallen der Tür 2 beim Erreichen ihrer Endlage entgegengewirkt wird.

Beim Schließen der Tür 2 wird, vorzugsweise auf deren hin­ tere Leiste 3, eine Kraft ausgeübt, die ein nach unten gerichtetes Drehmoment um die Schwenkachse 9 erzeugt, das größer ist als die Summe der nach oben gerichteten Dreh­ momente, die die Tür 2 offen zu halten versuchen. Danach schwenkt die Tür 2 um die Schwenkachse 9 nach unten. Die Gasdruckfeder 22 schwenkt beim Schließen der Tür 2 derart, daß sich ihr oberer Anlenkpunkt wieder durch die Verbin­ dungslinie 29 zwischen der Schwenkachse 9 der Tür 2 und dem unteren Anlenkpunkt der Gasdruckfeder 22 bewegt. Hat sich die Gasdruckfeder 22 während der Schließbewegung durch die Linie 29 bewegt, so drängt sie die Tür 2 in Richtung auf ihre geschlossene Lage und gewährleistet, daß sie ordnungsgemäß geschlossen wird.

Claims (9)

1. Aufhängung einer schwenkbaren Tür (2), insbes. einer Gepäckraumtür, an einer Fahrzeugkarosserie (1), mit mindestens einem zwischen Tür (2) und Fahrzeugkarosserie (1) angeordneten Federelement (15), das beim Öffnen der Tür (2) ein das Öffnen unterstützendes Drehmoment ausübt, dadurch gekennzeichnet, daß die Tür (2) an der Fahrzeugkarosserie (1) durch mindestens ein zweites Federelement (22) abgestützt ist, dessen Befestigungs­ punkte (24, 30) so angeordnet sind, daß das zweite Feder­ element (22) während eines ersten Abschnitts der Öff­ nungsbewegung der Tür (2) ein Drehmoment entgegen der Öffnungsbewegung, und erst bei fortgesetztem Öffnen der Tür (2) ein Drehmoment in Richtung des Öffnens ausübt.

2. Aufhängung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Federelement (22) an der Fahrzeugkarosserie (1) und an einer an der Tür (2) befestigten Halterung (12) derart angelenkt ist, daß die Anlenkung an der an der Tür (2) befestigten Halterung (12) sich während des ersten Abschnitts der Öffnungsbewegung auf einer Seite der Verbindungslinie (29) zwischen der Schwenkachse (9) der Tür (2) und der Anlenkung des zweiten Federelements (22) an der Fahrzeugkarosserie (1) befindet und sich bei fortgesetztem Öffnen der Tür (2) durch die Verbindungslinie (29) bewegt und sich auf deren anderer Seite befindet, wenn die Tür (2) vollständig geöffnet ist.

3. Aufhängung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Federelement (22) eine Gasdruckfeder ist oder aufweist.

4. Aufhängung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasdruck­ feder (22) so bemessen ist, daß sie auf das erste Feder­ element (15) eine Kraft ausübt, die 10 bis 15% jener Kraft beträgt, die das erste Federelement (15) auf die Tür (2) ausübt.

5. Aufhängung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasdruck­ feder (22) während der Schwenkbewegung eine Kraft zwischen 80 und 100 N ausübt.

6. Aufhängung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasdruck­ feder (22) so ausgelegt ist, daß sie bei geschlossener Tür (2) mindestens annähernd senkrecht zwischen der Fahrzeug­ karosserie (1) und der an der Tür (2) befestigten Halte­ rung (12) steht.

7. Aufhängung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasdruck­ feder (22) einen Endlagendämpfer aufweist, der die Hubge­ schwindigkeit ihres Gasdruckkolbens verringert, wenn dieser sich seiner äußersten Endlage nähert.

8. Aufhängung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Tür (2) befestigte Halterung (12) unterhalb der Schwenk­ achse (9) der Tür (2) angeordnet ist.

9. Aufhängung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Tür (2) befestigte Halterung (12) ein Teil eines Schar­ nierelements (12) bildet, mit dem die Tür (2) schwenkbar an der Fahrzeugkarosserie (1) befestigt ist, und das in einem Bogen nach unten gekrümmt ist.