DE3909693A1 - Elektrisch verstellbares ventil, insbesondere drosselventil - Google Patents
Elektrisch verstellbares ventil, insbesondere drosselventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektrisch verstellbares
Ventil, insbesondere Drosselventil gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Die Erfindung geht von einer bekannten elektrohydraulischen
Steuereinrichtung (DE-OS 25 23 600) aus, bei der
der Druckunterschied am Einlaß und Auslaß des Ventils
gemessen und die Position des Ventilgliedes mit Hilfe
einer Regelschaltung so eingestellt wird, daß der
Einfluß des von Belastungsänderungen abhängigen Druckunterschiedes
kompensiert wird, so daß der Volumenstrom
unabhängig von der anliegenden Druckdifferenz ist. Dies
wird dadurch erreicht, daß der Druckunterschied in der
Regelschaltung radiziert und der Sollwert für den
Kolbenhub bzw. Volumenstrom durch den radizierten Wert
dividiert wird. Dieses Ausgangssignal wird einem bekannten
Lageregelkreis als Sollwert für den Ventilhub zugeführt.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht
darin, die Ansteuerung des Ventils so auszubilden,
daß in einfacher Weise eine Vielzahl von Ventilfunktionen
realisierbar ist, nämlich außer einer Stromregelung
auch beispielsweise eine Druckregelung, eine Leistungsregelung,
eine Widerstandsregelung oder andere Kennlinien
zwischen Durchfluß und Druckunterschied wie beispielsweise
einer quadratisch progressiven Kennlinie.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 bzw. des Patentanspruchs 5 gelöst.
Es wird das der Druckdifferenz am Ein- und Auslaß des
Ventils entsprechende Signal mit einem Exponenten
potentiert. Der Exponent wird so gewählt, daß die
gewünschte Abhängigkeit zwischen dem Volumenstrom und
dem Ventilhub bzw. dem Öffnungsquerschnitt des Ventils
erzielt wird. Das Ausgangsmaterial der Potenzierstufe
wird mit dem Sollwert für die Ventilverstellung
multipliziert und das Produkt liefert den Sollwert
für den Kolbenhub. Je nach Wahl des Exponenten lassen
sich in der Ausbildung der Regelschaltung gemäß Patentanspruch
1 verschiedene Ventilfunktionen realisieren,
indem das Ventil als Stromregler, Leistungsregler oder
linearer Widerstand arbeiten kann.
In der Ausbildung der Regelschaltung gemäß Patentanspruch
5 läßt sich das Ventil als Druckventil betreiben.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
So ist beispielsweise das Ventil auch für beide Durchströmrichtungen
geeignet, wobei zur Einhaltung der
gewünschten Durchflußbeziehung jede Durchströmrichtung
mit einem geeigneten Korrekturfaktor berücksichtigt wird.
Dabei kann das Produkt des Ausgangssignals aus der
Potenzierstufe und des Eingangssignals für den Sollwert
mit dem Korrekturfaktor multipliziert werden oder das
Ausgangssignal der Summierstufe für die Druckregelfunktion
des Ventils wird mit dem Korrekturfaktor multipliziert.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend
anhand der Fig. 1 und 2 der Zeichnung näher erläutert,
die Fig. 3-6 zeigen Kennlinien verschiedener Ventilfunktionen.
In Fig. 1 ist ein Drosselventil 1 mit seinem Schaltsymbol
dargestellt. Die Durchflußrichtung ist normalerweise
von A nach B. Die Einstellung des Kolbenhubs
erfolgt durch einen Proportionalmagnet 2, mit dem ein
Vorsteuerdruck zur Bestätigung des Blendenkolbens
erzeugt wird. Der Zulauf für das Steueröl ist mit x
bezeichnet, wobei der Anschluß X an den Einlaß A des
Arbeitsanschlusses angeschlossen sein kann, während
der Ablauf Y des Steueröls normalerweise in einen Tank
geführt wird.
Die Position des Blendenkolbens wird in einem Wegaufnehmer
5 in eine Spannung U umgesetzt. In einem Regelverstärker
6 wird der Sollwert S soll für den Kolbenhub
mit dem Istwert des Wegaufnehmers 5 verglichen und
entsprechend dem Differenzwert der Proportionalmagnet 2
angesteuert. Über diesen Lageregelkreis ist eine feste
Zuordnung zwischen dem Sollwert und dem Istwert des
Öffnungshubes erzielt.
Geht man von einem rechteckförmigen Öffnungsquerschnitt
des Drosselventils aus, so ergibt sich folgende Durchflußbeziehung
zwischen dem Volumenstrom Q und dem Sollwert
für den Kolbenhub:
Q = B · S soll Δ p 0,5 (1)
dabei ist Δ p die Druckdifferenz am Drosselventil 1.
B ist ein Durchflußbeiwert. Der Zusammenhang zwischen
dem Volumenstrom Q und der Druckdifferenz Δ p ist somit
nichtlinear.
In Fig. 1 wird das bekannte Drosselventil mit Lageregelkreis
durch folgende Schaltung ergänzt. Das
Drosselventil wird mit einem zusätzlichen Differenzdruckaufnehmer
10 versehen, der an den Einlaß A und
Auslaß B des Drosselventils 1 angeschlossen ist. Aus
der jeweiligen Druckdifferenz wird eine elektrische
Spannung U erzeugt. Diese Spannung u wird in einer
Potenzierstufe 12 mit einem Exponenten n potenziert.
Das Ergebnis U n wird mit einem Eingangssignal E soll
(Gebersignal für Ventilhub bzw. Durchströmquerschnitt)
und mit einem Korrekturfaktor C in einer Multiplizierstufe
14 multipliziert. Der Ausgang der Multiplizierstufe
14 stellt den Sollwert S soll für den Kolbenhub dar.
Dieser Sollwert S soll ergibt sich somit aus folgender
Gleichung
S soll = C E soll Δ p n (2)
Setzt man diesen Sollwert S soll in die Gleichung (1) ein,
so erhält man
Q = B · C E soll Δ p 0,5+n (3)
Mit dem Exponenten 0,5 + n läßt sich die Kennlinie zwischen
dem Durchlußvolumen und der Druckdifferenz am Drosselventil
verändern. Der eine Eingangsanschluß der
Potenzierstufe 12 erhält den Wert n und der andere
Eingangsanschluß das Druckdifferenzsignal vom Druckaufnehmer
10. Durch geeignete Wahl des Exponenten n
lassen sich verschiedene Ventilfunktionen realisieren.
Mit n = -0,5 ergibt sich folgende Beziehung
Q = B · C · E soll (4)
Das Drosselventil arbeitet als Stromregler, da der
Volumenstrom nicht mehr von der anliegenden Druckdifferenz
abhängt. Die Kennlinien für E soll verlaufen
parallel zur Δ p-Achse (Fig. 3).
Mit n = 0,5 ergibt sich der Durchfluß zu
Q = B · C · E soll · Δ p (5)
Die Drossel arbeitet als linearer Widerstand (z. B. als
Dämpfung), dessen Linearität sich nicht mehr nur auf
das Eingangssignal E soll , sondern auch auf die Druckdifferenz
Δ p bezieht (Fig. 4).
Mit n = -1,5 ergibt sich folgende Gleichung
Q · Δ p = B · C · E soll (6)
In diesem Fall liegt eine Leistungsregelung vor, da das
Produkt aus Volumenstrom und Druckdifferenz proportional
zu Eingangssignal ist (Fig. 5).
Es können auch andere Werte für n gewählt werden, um
das Q- bzw. Δ p-Kennfeld im Rahmen der Leistungsgrenzen
beliebig vorzugeben. Es kann somit für jeden Anwendungsfall
eine optimale Durchflußbeziehung erzeugt werden.
Das Drosselventil ist somit zu einem Multifunktionalventil
ausgebaut, dessen Eigenschaften vom Anwender
nahezu frei wählbar sind.
Bei der bisherigen Betrachtung blieb unberücksichtigt,
daß das Drosselventil einen Leerhub aufweist, d. h. der
Blendenkolben beginnt erst nach Durchfahren eines bestimmten
Leerhubes zu öffnen. Dieser Leerhub läßt sich
einfach dadurch berücksichtigen, daß dem Eingangswert
E soll ein Korrekturfaktor zugeordnet wird.
Es ist auch möglich, das Drosselventil für beide Durchströmrichtungen
auszulegen. Für jede Durchströmrichtung
gilt ein Durchflußkoeffizient, so daß zur Bildung des
Sollwertes für den Kolbenhub unterschiedliche Werte
für den Korrekturfaktor C verwendet werden. Die Umschaltung
des Faktors C kann in Abhängigkeit vom Vorzeichen
des Druckunterschiedes Δ p erfolgen.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 wird das Ausgangssignal
des Potenzierers 12 zum einen einer Summierstufe
16 und zum anderen über ein Invertierglied 17 einem
Dividierer 18 zugeführt und dort durch das Eingangssignal
E soll dividiert. Das Ausgangssignal des
Multiplizierers 18 wird der Summierstufe 16 zugeführt
und dort mit dem Ausgangssignal der Potenzierstufe 12
addiert. Das daraus sich ergebende Summensignal wird
nunmehr in einer nur zwei Eingänge aufweisenden
Multiplizierstufe 15 mit einem Korrekturfaktor C
multipliziert. Der Ausgang dieser Multiplizierstufe 15
stellt den Sollwert S soll für den Kolbenhub dar. Dieser
Sollwert S soll ergibt sich somit aus folgender
Gleichung
Setzt man diesen Sollwert S soll in die Gleichung (1)
ein, so erhält man
Durch geeignete Wahl des Exponenten lassen sich auch
damit wieder verschiedene Ventilfunktionen realisieren.
Mit n = 0,5 ergibt sich der Durchfluß zu
Q = B · C · Δ p - E (9)
Das Drosselventil arbeitet im vorliegenden Fall bei
sehr kleinen Werten von C als Druckregelung, da die
daraus sich ergebenden Q-Δ p-Kennlinien nahezu linear
zur Q-Achse verlaufen und die Δ p-Achse rechts von der
Nullinie schneiden (Fig. 6).
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Drosselventil
beschränkt. Vielmehr ist die Erfindung auch
bei anderen Ventilen realisierbar, die eine Blende
oder Steuerkante zur Drosselung des Volumenstroms
aufweisen und elektrisch angesteuert sind. Bei Ventilen
mit nichtlinearem Öffnungsquerschnitt sind Maßnahmen
zur Berechnung der jeweiligen geometrischen Verhältnisse
vorzusehen.
Die beschriebenen arithmetischen Operationen sind
sowohl analog als auch digital zu realisieren.
Claims (8)
1. Elektrisch verstellbares Ventil mit einem Wegaufnehmer
für die Position des Ventilgliedes, mit einem Druckaufnehmer
für die Druckdifferenz am Ein- und Auslaß
des Ventils, mit einem Geber für den Ventilhub bzw.
den Öffnungsquerschnitt des Ventils und mit einer
Regelschaltung, von der das Druckdifferenzsignal
in einem Algorithmus mit dem Gebersignal verknüpft
und als Eingangsgröße eines Lageregelkreises zur
Ansteuerung des Ventils verwendet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckdifferenzsignal in einer
Potenzierstufe (12) mit einem frei wählbaren
Exponenten n potenziert wird und das Ausgangssignal
in einer Multiplizierstufe (14) mit dem
Gebersignal multipliziert wird.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mit n = -0,5 das Ventil als Stromregelventil
arbeitet.
3. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mit n = 0,5 der Volumenstrom linear abhängig vom
Eingangssignal und der Druckdifferenz Δ p ist.
4. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mit n = -1,5 das Ventil als Leistungsregler arbeitet.
5. Elektrisch verstellbares Ventil mit einem Wegaufnehmer
für die Position des Ventilgliedes, mit einem Druckaufnehmer
für die Druckdifferenz am Ein- und Auslaß
des Ventils, mit einem Geber für den Ventilhub bzw.
den Öffnungsquerschnitt des Ventils und mit einer
Regelschaltung, von der das Druckdifferenzsignal
in einem Algorithmus mit dem Gebersignal verknüpft
und als Eingangsgröße eines Lageregelkreises zur
Ansteuerung des Ventils verwendet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckdifferenzsignal in einer
Potenzierstufe (12) mit einem frei wählbaren Exponenten
n potenziert wird und in einer Summierstufe (16)
der Ausgang der Potenzierstufe (12) und der mit dem
Gebersignal für den Ventilhub multiplizierende Kehrwert
des Ausgangs der Potenzierstufe (12) subtrahiert wird.
6. Ventil nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet,
daß das resultierende Signal mit einem
Korrekturwert C multipliziert wird.
7. Ventil nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet,
daß für unterschiedliche Durchströmrichtungen
der Korrekturfaktor C unterschiedlich und umstellbar
ist.
8. Ventil nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Berücksichtigen des Leerhubes des
Ventilgliedes dem Eingangssignal ein Konstantwert
aufschaltbar ist.
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