DE3908185A1 - Verfahren und vorrichtung zur aufbereitung kontaminierter bodenmaterialien - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur aufbereitung kontaminierter bodenmaterialienInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Aufberei
tung von Böden bzw. bodenähnlichen Materialien nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1 und auf eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des An
spruches 7.
Angesichts der wachsenden Belastung des Bodens mit Schad
stoffen gewinnen Verfahren und Vorrichtungen, die der Auf
bereitung kontaminierter Bodenmaterialien dienen, zuneh
mend an Bedeutung. Die Verschmutzungen werden in der Regel
durch Kohlenwasserstoffe, insbesondere Öl und dessen Deri
vate, hervorgerufen; sie können aber auch ganz allgemein
auf andere organische sowie anorganische Substanzen zu
rückzuführen sein. Zur Reinigung wird das kontaminierte
Bodenmaterial, z. B. Kies, Sand, Erde etc. mit einer Wasch
lösung vermischt. Die während der Vermischung von den Bo
denteilchen abgetrennten Schadstoffe lösen sich in der
Waschlösung bzw. werden darin emulgiert. Durch Sieben
können die gereinigten Feststoffteilchen dann aus der
Mischung zurückgewonnen werden, während die Waschlösung
entsorgt oder wiederaufbereitet wird. Ein Nachteil des
Verfahrens ist darin zu sehen, daß ein relativ großer
Anteil an Bodenmaterial bei der Reinigung verloren geht
bzw. deponiert werden muß.
Ein weitergehendes Verfahren zur Aufbereitung von Böden
ist aus der DE-OS 37 24 779 bekannt. Wie zuvor beschrie
ben, wird auch hier ein Gemisch der Bodenmaterialien mit
einer tensidhaltigen Waschlösung hergestellt und dieses
Gemisch anschließend in eine saubere Feststofffraktion und
eine kontaminierte flüssige Fraktion aufgetrennt. Die
Feststofffraktion wird gegebenenfalls weiter in Fraktionen
unterschiedlicher Korngröße aufgetrennt, die getrocknet
und abgehalded bzw. wieder in den Boden eingebaut werden.
Die flüssige Fraktion, die die kontaminierte Waschlösung
und in ihr suspendierte Leichtstoffe und Feinsande ent
hält, wird in einer Reihe von weiteren Stufen behandelt.
Zunächst wird ihr in einer Korntrennstufe die weitgehend
saubere Feinsandfraktion entzogen. Diese wird getrocknet
und kann dann auch abgehalded bzw. wieder in den Boden
eingebaut werden. Die belastete Waschlösung enthält nun
u.a. nur noch feinste Ton- und Quarzpartikel, wobei die
Schadstoffe vorwiegend in den Tonmineralien gebunden sind.
Die Feinstpartikel können dann durch geeignete Maßnahmen
abgetrennt und als kontaminierter Schlamm einer Entsorgung
zugeführt werden.
Ein Nachteil des Verfahrens besteht darin, daß in dem
Schlamm auch nicht belastete, feinste Quarz-Sandpartikel
enthalten sind. Dadurch wird das Volumen der Schlammenge
und damit auch die anfallenden Kosten für die Entsorgung
unnötig erhöht.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Rei
nigung kontaminierter Böden oder bodenähnlicher Materiali
en bereitzustellen, mit dem sich der zu entsorgende konta
minierte Schlammanteil verringern läßt und das darüber
hinaus besonders rationell durchgeführt werden kann und zu
einer erhöhten Ausbeute an gereinigtem Bodenmaterial führt.
Darüber hinaus soll eine Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens bereitgestellt werden.
Gelöst wird die Aufgabe durch die im Verfahrensanspruch 1
angegebenen kennzeichnenden Merkmale und durch die Vor
richtungsmerkmale gemäß des Kennzeichnungsteiles von An
spruch 7.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß der in her
kömmlichen Aufbereitungsverfahren anfallende Schlamm aus
Teilchen mit unterschiedlichen Eigenschaften zusammenge
setzt ist. So sind z. B. Tonteilchen darin enthalten, die
ein relativ geringes spezifisches Gewicht besitzen und die
aufgrund ihrer porösen Schichtstruktur Schadstoffe einla
gern. Weiterhin enthalten sind Quarzpartikel mit hohem
spezifischem Gewicht und einer geschlossenen Oberfläche.
Diese Oberflächenbeschaffenheit verhindert eine Einlage
rung von Fremdstoffen in den Partikeln und erlaubt ein re
lativ leichtes Abspülen von eventuell daran angelagerten
Substanzen. Das heißt es liegen hauptsächlich eine kontaminier
te Fraktion geringer Dichte und eine saubere Fraktion ho
her Dichte vor.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt daher die ge
wünschte Reduzierung des Abfallschlamms dadurch, daß die
in der Waschlösung enthaltenen Feinststoffe in Abhängigkeit
von ihrer Dichte bzw. ihrem spezifischen Gewicht in eine
saubere Fraktion höherer und eine kontaminierte Fraktion
niedrigerer Dichte aufgetrennt werden. Die Fraktion mit den
sauberen Teilchen höherer Dichte wird entwässert, gegebe
nenfalls getrocknet und abgehalded bzw. direkt weiterver
wendet. Die abgetrennte Waschlösung enthält nun nur noch
kontaminierte Feinstpartikel.
Die dichteabhängige Trennung der Fraktionen kann dabei
durch Schwerkraft und/oder Zentrifugalwirkung erfolgen.
Erfindungsgemäß wird für eine derartige Dichtetrennung ein
sogenannter Wendelscheider verwendet, wie er zur Zeit haupt
sächlich bei der Erzverarbeitung eingesetzt wird. Die Ver
wendung eines solchen Wendelscheiders in Verfahren, die
der Aufbereitung kontaminierter Böden dienen bzw. in Vor
richtungen, die in solchen Verfahren eingesetzt werden kön
nen, ist bislang nicht bekannt bzw. praktiziert worden und
stellt daher einen Teil der Erfindung dar.
Die dichteabhängige Auftrennung von in einer Flüssigkeit
enthaltenen gekörnten Substanzen erfolgt in dem Wendel
scheider über mindestens eine sogenannte Sortierspirale.
Die Sortierspirale besteht aus einer spiralförmig verlau
fenden Rinne mit U-förmigem Querschnitt. Während der Benut
zung ist die Längsachse der Spirale vertikal ausgerichtet.
Das obere Ende der Rinne wird mit der Waschlösung beschickt,
die dann entlang der gewundenen Rinne nach unten strömt.
Aufgrund der einwirkenden Zentrifugalkraft werden leichte
Teilchen während der Fließbewegung an den äußeren Teil der
Rinne geschwemmt, während schwerere Teilchen vergleichs
weise häufiger im Flüssigkeitsfilm zu Boden sinken und
durch die Reibwirkung an der Rinnenoberfläche abgebremst
und zum inneren Rand der Spirale transportiert werden.
Vorzugsweise wird ein Wendelscheider eingesetzt, der mehre
re in einem Block angeordnete Sortierspiralen enthält. Es
kann sich dabei um Einzel- oder Doppelspiralen handeln, mit
jeweils 3, 5 oder 7 Windungen. Bevorzugt sind Spiralen,
die auf ein spezifisches Gewicht von 2 bis 3, vorzugsweise
2,6 g/cm3 optimiert sind und sich für Korngrößen von 0,05
bis 2 mm einsetzen lassen.
Neben der oben beschriebenen Behandlung der Waschlösungs
fraktion, die hauptsächlich der Reduzierung der Abfall
schlammenge dient, sollen im folgenden weitere Ausgestal
tungen der Erfindung dargestellt werden, die die direkt
nach der Tensidbehandlung und Abtrennung der Waschlösung
anfallende Feststofffraktion betreffen. Diese Fraktion
enthält den Hauptanteil der dekontaminierten Bodenmateria
lien. Die im Zusammenhang damit beschriebenen Verfahrens
aspekte tragen hauptsächlich zu einer Erhöhung der Ausbeu
te an gereinigtem Boden bei.
Demzufolge werden die Feststoffanteile zunächst über eine
Korntrennstufe in zwei Fraktionen unterschiedlicher Korn
größe aufgetrennt. Vorzugsweise die Fraktion mit den klei
neren Teilchen wird in einer Leichtstoffabtrennstufe wei
ter gereinigt. In dieser Fraktion, bei der es sich in der
Regel um die Kiesfraktion handelt, können sich leichte Par
tikel wie z. B. Ton-Lehm-klumpen, Kalk, Muscheln, Holz oder
Kohle etc ansammeln. Zum einen wird dadurch generell die
Qualität des Kieses herabgesetzt. Zum anderen können diese
Partikel auch noch gebunden oder eingelagert Schadstoffan
teile enthalten, so daß gegebenenfalls die gesamte Kies
fraktion einer Entsorgung zugeführt werden muß, wenn die
leichten Partikel nicht abgetrennt werden.
Erfindungsgemäß wird die Leichtstoffabtrennung mit einer
an sich bekannten Setzmaschine durchgeführt. Setzmaschinen
werden vorrangig bei der Trennung von Mineralkörnern von
tauben Gesteinskörnern oder bei der Entfernung von organi
schen Stoffen aus Kies und Sand verwendet. Der Einsatz ei
ner solchen Setzmaschine in Verfahren bzw. Vorrichtungen
zur Aufbereitung kontaminierter Böden ist bislang noch nicht
bekannt, so daß ihre Verwendung in dem erfindungsgemäßen
Verfahren als neu zu betrachten ist.
Ein weiterer Verfahrensaspekt betrifft die Befüllung der
Mischvorrichtung mit dem kontaminierten Bodenmaterial. Die
Befüllung erfolgt chargeweise, d.h. die Mischvorrichtung
wird für jeden Mischvorgang separat beladen. Jede Charge
kann dabei aus zwei oder mehreren unterschiedlichen Boden
sorten bestehen, die in einem vorher festgelegten Gewichts
verhältnis zusammengestellt werden. Durch die gezielte
Aufgabe von Anteilen unterschiedlicher Bodensorten läßt
sich eine Vergleichmäßigung des Reinigungsvorganges, z. B.
der jeweils pro Charge erforderlichen Flüssigkeitsmenge
etc., erreichen.
Zur Bodenaufgabe wird dabei eine Dosiereinheit verwendet,
die mindestens zwei, vorzugsweise vier Kammern, enthält.
Die Kammern werden von oben durch eine Öffnung mit bei
spielsweise einem Radlader beladen. Die Entleerung der
Kammern erfolgt durch eine Öffnung im unteren Bereich, die
sich durch Abklappen, bzw. -schwenken, der Bodenfläche
herstellen läßt. Durch diese Öffnung wird das Bodengut in
eine Waage, die an einer Fördervorrichtung angeordnet ist,
entleert. Die pro Kammer abgegebenen Bodenmengen werden
gewogen und dann zu der Mischvorrichtung befördert. Dabei
kann jede Kammer sowohl separat von dem Radlader beladen
als auch einzeln zur Entleerung angesteuert werden. Vor
zugsweise ist über den Kammer ein Rüttelrost angebracht,
das während der Beladung Überkörner mit einer Korngröße
von z.B. < 150 mm zurückhält.
In der Mischvorrichtung wird aus dem Bodenmaterial und ei
ner eingespeisten tensidhaltigen Waschlösung durch Zwangs
mischen eine Aufschlämmung hergestellt. Der Zustand der
Aufschlämmung wird durch eine außerhalb der Mischvorrich
tung angebrachte Kamera mit einem gebündelten Lichtstrahl
laufend kontrolliert. So kann gewährleistet werden, daß die
Aufschlämmung während der gesamten Verweilzeit in der Misch
vorrichtung die für eine optimale Reinigung erforderliche
Zusammensetzung aufweist. Unregelmäßigkeiten wie z. B. Klum
pen- oder Schlierenbildung lassen sich sofort durch entspre
chende Gegenmaßnahmen beheben.
Als Mischvorrichtung wird vorzugsweise ein Vertikalzwangs
mischer verwendet, dessen Mischtrommel aus zwei einander
zugekehrten Halbschalen besteht. Die Halbschalen sind auf
einer senkrecht zu ihren Öffnungen und mittig dazu geführ
ten Welle angeordnet. Eine der Halbschalen ist fest mit
der Welle verbunden, die andere zur Öffnung der Trommel
verschiebbar darauf gelagert. Die Mischwirkung einer sol
chen Vorrichtung beruht auf einem Gegenstrom, der durch
die unterschiedlichen Materialumlaufgeschwindigkeiten in
der Trommel und entsprechend geformte Mischschaufeln her
beigeführt wird. Die Mischzeiten sind sehr kurz und betra
gen im Mittel 5 Minuten. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, daß die vertikale Entleerung sehr schnell durch
führbar ist.
Einheiten aus der oben beschriebenen mehrkammrigen Dosier
einheit und der Mischvorrichtung sind bekannt. Zur Zeit
werden sie jedoch ausschließlich als mobile Anlagen in der
Betonverarbeitung eingesetzt. Ihre "zweckfremde" Verwendung
in Verfahren zur Bodenaufbereitung ist daher neu.
Im folgenden sollen das erfindungsgemäße Verfahren sowie
die darin erfindungsgemäß verwendeten Vorrichtungen anhand
von Zeichnungen näher beschrieben werden.
Dabei zeigen:
Fig. 1 ein Fließbild des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Aufbereitung kontaminierter Böden,
Fig. 2 eine mehrkammrige Dosiereinrichtung zur Aufgabe der
Bodenmaterialien, wie sie in dem Verfahren Verwen
dung findet,
Fig. 3 eine Einheit, aus Dosier- und Mischvorrichtung,
Fig. 4 und 5 schematisch die in der Leichtstoffabtrennstu
fe verwendete Vorrichtung aus unterschiedlichen An
sichten,
Fig. 6 und 7 Ansichten von Schneckenförderern, die als spe
zielle Feinsandwaschaggregate für die Reinigung der
Waschlösung von Sandpartikeln eingesetzt werden,
und
Fig. 8 eine Feinkornschwerkraftseparationsanlage, wie sie
zur Auftrennung der in der Waschlösung enthaltenen
Feinstpartikel in Abhängigkeit von deren Dichte
eingesetzt wird.
Fig. 1 zeigt sowohl den Verfahrensablauf als auch schema
tisch die in den einzelnen Schritten eingesetzten Vorrich
tungen. Zum besseren Verständnis wurde die Abbildung in
Blöcke A, B, C und D unterteilt, in denen jeweils sinnge
mäß zusammenhängende Schritte dargestellt sind. Einige
der gezeigten Vorrichtungen sind mit Bezugszeichen verse
hen. Dies soll einmal ihr Auffinden in dem Fließbild er
leichtern, dient aber weiterhin auch zur Zuordnung zu den
im folgenden besprochenen Fig. 2 bis 8.
Der mit A bezeichnete Teil des Fließbildes zeigt von links
nach rechts den Weg des kontaminierten Bodens von einer
Sammelstelle über eine Dosiervorrichtung 10 bis hin zu ei
ner Mischvorrichtung 11 sowie die sich daran anschließende
Separations- und Spülstrecke 12. Der Boden wird von einer
Halde mittels eines Radladers über einen Rüttelrost in die
mehrkammrige Dosiervorrichtung 10 gegeben. Die Abbildung
zeigt aus Platzgründen nur eine Halde; im tatsächlichen
Verfahren werden die Kammern jedoch mit unterschiedlichen
Bodenmaterialien beladen, die dann auch auf mehreren Hal
den deponiert sind. Die Dosierkammern entleeren sich in ei
ne auf einem Förderband angeordnete Waage, so daß jeweils
der gewünschte Gewichtsanteil der einzelnen Bodensorten
pro Charge einstellbar ist. Das Förderband transportiert
die Bodenmaterialien in den Mischer 11, der gleichzeitig
aus einem Speicher 13 mit tensidhaltiger Waschlösung ge
füllt wird. Der Mischvorgang wird durch eine nicht gezeigte
Fernsehkamera überwacht. Gleichzeitig kann auch die Strom
aufnahmekurve des Mischerantriebes kontrolliert werden, um
die Homogenität des Trommelinhaltes abzuschätzen.
Nach Ende des 2 bis 16 Minuten, in der Regel 5 Minuten,
dauernden Mischvorganges wird der gesamte Mischerinhalt
durch Auseinanderziehen der nur angedeuteten Halbschalen
in einen Zwischenbehälter entleert. Von dort aus wird die
gewaschene Charge kontinuierlich auf die daneben befindli
che Separations- und Spülstrecke 12 gegeben. Die als Auf
schlämmung vorliegende Charge gelangt dabei auf einen
Siebbelag, der eine Öffnungsweite von 1 bis 5 mm, vorzugs
weise 1,2 mm aufweist. Durch kreisschwingende Bewegung des
Siebbelages wird die Aufschlämmung gesiebt, wobei sich die
Feststoffanteile einer vorzugsweisen Körnung von 1,2 bis
150 mm von der Waschlösung und den in ihr suspendierten
Partikeln einer vorzugsweisen Korngröße < 1,2 mm trennen.
Die abgetrennten Feststoffe werden noch bebraust und ent
schlämmt und gelangen in den Teil B des Fließbildes; die
weitere Verarbeitung der aufgefangenen Waschlösung ist in
dem Teil C des Bildes dargestellt.
Zunächst soll der Weg der Feststoffe, d.h. der Teil B der
Abbildung erörtert werden. Die gesäuberten Feststoffe ge
langen auf ein weiteres Förderband, das sie zu einer Korn
trennvorrichtung 14 führt. Hier erfolgt vorzugsweise eine
Auftrennung in zwei Fraktionen mit jeweiligen Korngrößen
von vorzugsweise 1,2 bis 32 mm und 32 bis 150 mm. Es kön
nen jedoch auch andere bzw. zusätzliche Korntrennstufen aus
einem Bereich von 10 bis 35 mm vorzugsweise 11 oder 16 mm
vorgesehen werden. Die Fraktion mit den größeren Teilchen
stellt in der Regel die Schotterfraktion dar. Diese kann
in einer Zwischenlagerbox 15 abgehalded werden. Die ausge
siebte kleinere Fraktion, in der Regel die Kiesfraktion,
kann noch mit kontaminierten Partikeln (Holz, Schlacke,
etc.) befrachtet sein. Sie wird daher vor der Abhaldung
noch über eine Leichtstoffabtrennvorrichtung 16 geführt.
Bei dieser Vorrichtung handelt es sich vorzugsweise um ei
ne luft- oder wassergepulste Kiessetzmaschine. Die abge
trennten, möglicherweise Schadstoffe enthaltenden, Leicht
stoffe werden in einem Container 17 gesammelt und nach ei
ner Schadstoffanalyse gegebenenfalls einer Entsorgung zuge
führt. Die schwerere, gereinigte Kiesfraktion wird in ei
ner Zwischenlagerbox 18 abgehalded.
Im folgenden soll nun auf Teil C der Abbildung eingegangen
werden. Dieser Abbildungsteil beschreibt den weiteren Weg
der Waschlösung, aus der zunächst in Schneckenförderern 19
der Feinsand ausgewaschen wird. Die Austragungskorngrenze
dieser Schneckenförderer liegt bei ca. 200 bis 300, vorzugs
weise 200 Mikrometer, d.h. im unteren Feinsandkornbereich.
Die linke der beiden Schnecken dient zur Grobwaschung und
Entwässerung der hier vorzugsweise abgetrennten Kornfraktion
< 200 Mikrometer, während die rechte Schnecke über eine
Frischwasseraufstromstrecke die Klarspülung und mechanische
Entwässerung des gereinigten Materials übernimmt. Nach Ver
lassen der rechten Schnecke ist die Feinsandfraktion von
z.B. < 200 Mikrometer dekontaminiert und kann beispielswei
se in einer Zwischenlagerbox 20 abgehalded werden. Das für
die rechte Schnecke benötigte Spülwasser wird zusammen mit
der restlichen kontaminierten Waschlösung in einem Sammel
behälter 21 vereinigt. Von dort aus gelangt es nach Umwäl
zung in den Vorlagenbehälter einer Feinkornschwerkraftse
parationsanlage 22. Bei dieser Anlage handelt es sich um
einen Wendelscheider mit mindestens einer Sortierspirale.
Die Waschlösung wird über die Sortierspiralen gegeben, wo
bei die die schwereren dekontaminierten Quarzteilchen ent
haltende Fraktion abgetrennt wird. Diese Fraktion wird z. B.
über eine Siebhandpresse 23 entwässert und dann in einer
Zwischenlagerbox 24 gelagert.
Die in der Waschlösung verbleibende leichte Feinstkornfrak
tion wird zusammen mit der gesamten Flüssigkeitsphase über
eine Trübwasservorlage 25 geleitet und dann aus einer Spei
chervorrichtung 27 mit einem Flockungsmittel versetzt. In
einer Dekanterzentrifuge 26 wird der mittlerweile zu einer
Flocke verdichtete Feinstkornanteil entwässert. Die Schad
stoffe bleiben dabei während der Flockungsmittelbehandlung
an der Festphase gebunden bzw. werden während dieser Be
handlung an diese angelagert. Der entwässerte kontaminier
te Feinstkornschlamm wird in einen Zwischenlagerbehälter
ausgetragen. Die nun weitgehend saubere Waschlösung wird
je nach verbleibender Kontamination einer mehrstufigen Auf
bereitung unterzogen, die im Abschnitt D beschrieben ist
und eine Umwälzung, Ultrafiltration, Belüftung etc. umfas
sen kann. Da es sich dabei um bekannte Vorgänge handelt,
wird hier nicht weiter darauf eingegangen. Die gereinigte
Waschlösung wird dann als Prozeßwasser wieder in das Ver
fahren eingeschleust, so daß ein geschlossener Wasserkreis
lauf vorliegt.
Einzelne Vorrichtungen, die zentrale Funktionen in dem
Verfahren übernehmen, sind auf den im folgenden beschrie
benen Abbildungen dargestellt.
Fig. 2 zeigt die Dosiereinheit 10 mit Dosierkammern 28.
Über den Dosierkammern ist ein Rüttelrost 29 angeordnet,
durch das Bodenmaterial eingefüllt werden kann. Wie darge
stellt, kann die Befüllung der Kammer mit einem Radlader
30 erfolgen, der die Bodenmaterialien aus Deponieboxen 31
und 32 herantransportiert.
In Fig. 3 ist die Dosiereinheit um 90° gedreht in Verbin
dung mit den Vorrichtungen dargestellt, die sich im weite
ren Verfahrensablauf anschließen. Man erkennt, daß die Kam
mern 28 über einer Waage 33 angeordnet sind, in die sich
ihr Inhalt entleert. Die Waage 33 ist mit einem ansteigen
den Förderband 34 verbunden, das das Bodenmaterial aus der
Waage in die Mischvorrichtung 11 transportiert. Dort er
folgt eine Vermischung des Bodenmaterials mit der Tensidlö
sung. Die dafür notwendigen Vorrichtungen sind nicht dar
gestellt. Die Überwachung der gebildeten Aufschlämmung er
folgt während des Mischvorganges mit einer Fernseh- oder
Videokamera 35 mit gebündeltem Lichtstrahl. Unterhalb der
Mischtrommel 11 ist ein Zwischenbehälter 36 angeordnet,
in den die Mischtrommel entleert wird. Über eine hydrau
lisch betätigbare Entleerungsklappe gelangt die Aufschläm
mung aus der Zwischenlagerbox 36 auf die Separations- und
Spülstrecke 12. Auf dieser Strecke ist ein beweglicher Sieb
belag 38 angeordnet, der die Aufschlämmung vorzugsweise
kreisschwingungsförmig bewegt. Dabei wird die Waschlösung
von Feststoffbestandteilen abgetrennt, die größer als die
Öffnungsweite des Siebbelages sind. Die auf dem Siebbelag
verbleibenden Feststoffe werden mit Sprühvorrichtungen 37
durch eine Bebrausung entschlämmt und dann kurz vor Verlas
sen des Siebbelages mechanisch entwässert. Die durch den
Siebbelag durchgespülte Waschlösung gelangt zusammen mit
den in ihr suspendierten feinen Kornbestandteilen über eine
Auffangvorrichtung in die Sandwaschstufe.
Die zurückgehaltenen Feststoffteile werden über eine nicht
auf einer anderen Abbildung dargestellte Korntrennvorrich
tung in zwei Fraktionen mit unterschiedlichen Korngrößen
aufgetrennt. Die Fraktion, die Teilchen mit der geringeren
Korngröße enthält, wird über eine in den Fig. 4 und 5
gezeigte Leichtstoffabtrennvorrichtung geleitet. Diese Vor
richtung dient zur Abtrennung der leichten Partikel aus der
Fraktion, bei der es sich in der Regel um die Kiesfraktion
handelt. Da es sich bei der zur Leichtstoffabtrennung ein
gesetzten Vorrichtung um eine prinzipiell bekannte Kies
setzmaschine handelt, soll im folgenden nicht so detail
liert darauf eingegangen werden. Die Kiesfraktion wird über
eine aufsteigende Fördervorrichtung 39 in einen Vorlagebe
hälter 40 der Vorrichtung 16 gegeben. Die Trennung der
leichten Partikel von den schwereren erfolgt in einem was
sergefüllten Trog 41, in dem durch Wasser- bzw. Luftpulse
ein zusätzlicher Auftrieb hergestellt wird. Dabei sacken
die schwereren Kiesteilchen auf den Boden des Troges 41
und werden über eine Rutsche 42 in ein Sieb 43 zur Entwäs
serung befördert. Danach können sie mit einer Fördervorrich
tung 44 in die entsprechende Zwischenlagerbox zur Abhaldung
transportiert werden. Die leichteren Partikel wie Holz,
Kohle etc. schwimmen auf und gelangen über eine an dem Rand
des Troges angeordnete Vorrichtung 45 in ein weiteres Sieb
46, wo sie ebenfalls getrocknet werden. Diese Partikel wer
den dann bis zur Schadstoffuntersuchung zwischengelagert.
Die nun noch abschließend besprochenen Abbildungen betref
fen die Aufbereitung der Waschlösung, d.h. den in Teil C
von Fig. 1 dargestellten Abschnitt des Verfahrens.
Fig. 6 und 7 zeigen dabei die zur Feinsandentfernung aus
der Waschlösung eingesetzten Schneckenförderer 19 a und 19 b
in Einzeldarstellungen. Die Waschlösung gelangt dabei zu
nächst zu der in Fig. 6 gezeigten Vorrichtung. In einem Vor
lagebehälter 47 werden ihr in einem Wasseraufstrom die fein
sten Partikel entzogen, die über einen Überlauf 48 abgelei
tet werden. Die Abtrenngrenze liegt bei etwa 200 Mikrometer.
Die größeren Feinsandpartikel einer Korngröße von z. B.
< 200 Mikrometer gelangen in die Schnecke und werden dort
entwässert. Der Schneckenausgang ist über einen zweiten Vor
lagebehälter 49 der in Fig. 7 gezeigten Vorrichtung ange
ordnet, in den die grob gereinigten Partikel gegeben werden.
Sie werden dort erneut in einem Wasseraufstrom von feinsten
Partikeln befreit und klargespült. Über den zweiten Schnec
kenförderer 19 b gelangen sie erneut getrocknet zu einer
Rutsche 51, über die sie auf eine Fördervorrichtung 52 ge
geben werden. Mit dieser Fördervorrichtung werden die de
kontaminierten Feinsandpartikel zu einer Zwischenlagerbox
transportiert. Die die feinsten Partikel enthaltene Wasch
lösung wird zusammen mit dem in dem Wasseraufstromverfah
ren verbrauchten Wasser in einem Sammelbehälter 21 aufge
fangen, der mit einer Umwälzvorrichtung 53 ausgerüstet ist.
Abschließend soll nun noch auf Fig. 8 eingegangen werden.
In dieser Abbildung ist ein Teil der noch weiteren nötigen
Vorrichtungen zur Aufbereitung der Waschlösung dargestellt.
Die Erläuterung wird allerdings vorrangig auf die Separa
tionsanlage 22 beschränkt.
Aus dem in Fig. 7 gezeigten Sammelbehälter 21 gelangt die
noch mit feinsten Partikeln befrachtete Waschlösung in ei
nen weiteren Vorlagenbehälter 54, der mit Sortierspiralen
55 des Wendelabscheiders 22 verbunden ist. Wie zu erkennen
ist, sind mehrere Sortierspiralen in einem Block angeord
net. Den Spiralen 55 ist ein Ablauf 56 zugeordnet, der zu
einer Siebbandpresse 57 führt. Hier wird die die schweren
gereinigten Feinstpartikel enthaltende Fraktion getrocknet
und die dekontaminierten Partikel dann abgehalded. Die
Waschlösung wird zusammen mit den noch enthaltenen kontami
nierten leichten Feinstpartikeln, wie z. B. Ton, in einer
Wanne 58 aufgefangen und in einen Trübungsvorlagebehälter
59 gepumpt. Von dort aus gelangt sie über einen Flockulator
60 zu einer Dekanterzentrifuge 61, in der die aus den de
kontaminierten Feinststoffen gebildete Schlammflocke ent
wässert und ausgetragen wird.
Claims (20)
1. Verfahren zur Abtrennung organischer und/oder anorgani
scher Kontaminationen aus verunreinigten Böden oder
bodenähnlichen Materialien, bei dem das Material mit
einer tensidhaltigen Waschlösung in einer Mischvorrich
tung aufgeschlämmt und vermischt wird und die Auf
schlämmung anschließend in zwei Fraktionen aufgetrennt
wird, von denen die eine die kontaminierte Waschlösung
und die in ihr suspendierten Fein- und Leichtstoffe
enthält und die andere durch grobe Feststoffe gebildet
wird, und wobei aus der Waschlösung in einem weiteren
Fraktionierschritt die gröberen, nicht kontaminierten
Feinbestandteile ausgesiebt werden, dadurch gekenn
zeichnet, daß die in der Waschlösung nach Abtrennung
der Feinstoffe verbleibenden Feinststoffpartikel in
zwei Fraktionen aufgetrennt werden, von denen die eine
Teilchen mit geringer und die andere Teilchen mit hö
herer Dichte enthält und daß die Teilchenfraktion mit
der höheren Dichte von der Waschlösung abgetrennt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trennung der Fraktionen durch Schwerkraft- und/oder
Zentrifugalwirkung erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die aus der Aufschlämmung abgetrennten Feststoffe
in mindestens zwei weitere Fraktionen mit unterschied
lichen Korngrößen aufgeteilt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine der weiteren Fraktionen, vorzugsweise
die mit Teilchen der geringeren Korngröße, in einer
Leichtstoffabtrennstufe in saubere schwere und gegebe
nenfalls kontaminierte leichte Partikel aufgetrennt
wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die extrahierten bzw. ausgesiebten Frak
tionen getrocknet und entsprechend ihrer weiteren Be
stimmung abgehalded oder zwischengelagert werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Befüllung der Mischvorrichtung
mit kontaminiertem Bodenmaterial chargenweise erfolgt,
wobei jede Charge aus zwei oder mehr unterschiedlichen
Bodensorten besteht, die in einem vorgegebenen Ge
wichtsverhältnis in die Mischvorrichtung eingetragen
werden.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den
Ansprüchen 1 bis 6, mit einer Aufgabevorrichtung (10)
für das kontaminierte Material, einer Mischvorrichtung
(11), in der das Material mit tensidhaltiger Waschlö
sung vermischt und aufgeschlämmt wird, Vorrichtungen
(12) zur Abtrennung der kontaminierten Waschlösung
aus der Aufschlämmung zusammen mit in ihr suspendier
ten Leichtstoffteilchen von größeren Feststoffteilen
und Vorrichtungen (19) zur Abtrennung gröberer Kornbe
standteile aus der Waschlösungsfraktion, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Schwerkraft-Trennvorrichtung
(22) vorgesehen ist, zur Abtrennung von in der Wasch
lösungsfraktion verbleibenden Feinststoffen mit höhe
rer Dichte.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Wendelabscheider verwendet wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sortierspiralen (55) des Wendelabscheiders auf
ein spezifisches Gewicht von 2 bis 3, vorzugsweise
2,6 g/cm3 optimiert sind.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß mehrere Sortierspiralen (55) in einem
Block nebeneinander angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufgabevorrichtung (10) eine
Dosiereinheit mit mindestens zwei, vorzugsweise vier,
Kammern (28) enthält, mit einer oberen Öffnung, durch
die die Befüllung der Kammern erfolgt und einer ganz
oder teilweise aufklappbaren bzw. abschwenkbaren Boden
fläche, zur Bildung einer unteren Öffnung, durch die
die Entleerung der Kammer erfolgt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß über den Kammern ein geneigtes Rüttelrost (29) an
gebracht ist, das während des Befüllen grobe Verunrei
nigungen zurückhält.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 und 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die einzelnen Kammern (28) in bezug
auf ihre Entleerung getrennt ansteuerbar sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß den unteren Enden der Kammern eine
gemeinsame Fördervorrichtung (34) zugeordnet ist, die
die Mischvorrichtung (11) beliefert.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß den unteren Öffnungen der Kammern (28) eine auf der
Fördervorrichtung (34) angeordnete Waage (33) zugeord
net ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dosiereinheit (10), Transport
vorrichtung (34) und Mischvorrichtung (11) in einer
Einheit zusammengefaßt sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß als Mischvorrichtung (11) ein Ver
tikalzwangsmischer eingesetzt wird.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischtrommel des Mischers aus zwei Halbschalen
besteht, deren Öffnungen einander zugekehrt sind, und
die auf einer senkrecht zu den Öffnungen mittig dazu
geführten Welle angeordnet sind, wobei die eine Halb
schale fest mit der Welle verbunden und die andere zur
Öffnung der Trommel verschiebbar auf der Welle gela
gert ist.
19. Vorrichtung nach den Ansprüchen 17 und 18, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Mischtrommel des Zwangsmischers
eine mit einem gebündelten Lichtstrahl arbeitende Fern
sehkamera (35) oder Videokamera zugeordnet ist, zur
Überprüfung des Zustandes der Aufschlämmung während
des Mischvorganges.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß weiterhin eine luft- oder wasser
gepulste Setzmaschine (16) vorgesehen ist zur Abtren
nung von leichten Partikeln aus einer Feststofffraktion
mit Teilchen < 32 mm.
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