DE3907159A1 - Verfahren zur herstellung nicht puffender kohlenstofformkoerper - Google Patents
Verfahren zur herstellung nicht puffender kohlenstofformkoerperInfo
- Publication number
- DE3907159A1 DE3907159A1 DE19893907159 DE3907159A DE3907159A1 DE 3907159 A1 DE3907159 A1 DE 3907159A1 DE 19893907159 DE19893907159 DE 19893907159 DE 3907159 A DE3907159 A DE 3907159A DE 3907159 A1 DE3907159 A1 DE 3907159A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- added
- compound
- coke
- group
- mixture
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Ceased
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B35/00—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
- C04B35/515—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics
- C04B35/52—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics based on carbon, e.g. graphite
- C04B35/528—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics based on carbon, e.g. graphite obtained from carbonaceous particles with or without other non-organic components
- C04B35/532—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics based on carbon, e.g. graphite obtained from carbonaceous particles with or without other non-organic components containing a carbonisable binder
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Ceramic Engineering (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Structural Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Carbon And Carbon Compounds (AREA)
- Ceramic Products (AREA)
- Electrodes For Compound Or Non-Metal Manufacture (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von graphitierten Kohlenstoffkörpern aus einem Stein
kohlenteerpechkoks enthaltenden Trockengut, mindestens
einem verkokbaren Bindemittel und gegebenenfalls Hilfs
mitteln durch Mischen, Formgeben, Verkoken und Graphi
tieren, bei dem den Mischungskomponenten ein die
irreversible Ausdehnung der Formkörper beim Erhitzen
auf Temperaturen oberhalb 1400°C verringerndes Mittel
zugesetzt wird.
Graphitierte Kohlenstoffkörper, im folgenden Graphit
körper genannt, werden wegen ihrer guten elektrischen
und thermischen Leitfähigkeit, ihrer Thermoschock
beständigkeit, Korrosionsbeständigkeit, mechanischen
Festigkeit und der herausragenden Temperaturbeständigkeit
in großem Maße bei elektrothermischen und elektro
chemischen Verfahren sowie in der Verfahrenstechnik
verwendet. Hauptanwendungsgebiet ist das Elektrostahl
verfahren, bei dem zwischen Graphitelektroden mit
Durchmessern bis zu 700 mm und Längen bis zu 2700 mm
zur Erzeugung der Schmelzwärme ein Lichtbogen brennt.
Die einige Wochen beanspruchende Herstellung von
Graphitkörpern verläuft über mehrere aufwendige
Verfahrensstufen. Die benötigten Rohstoffe sind teuer.
Graphitkörper haben infolgedessen einen vergleichsweise
hohen Preis. Eines der wichtigsten Ziele der Graphit
hersteller ist es deshalb, den Produktionsausschuß zu
minimieren und Produkte mit hohem Nutzwert herzustellen.
Graphitkörper werden aus Koks, einem carbonisierbaren
Bindemittel und gegebenenfalls Zusätzen von Hilfsmitteln
gefertigt. Aus den nach dem Mahlen und Sieben erhaltenen
Koksfraktionen werden gemäß den vorgegebenen Rezepturen
Trockengutansätze hergestellt. Sodann wird das Trocken
gut mit einem Bindemittel im allgemeinen heiß gemischt
und unter Verdichtung, z.B. durch Strangpressen zu
Körpern geformt. Die Formkörper werden bis zu Temperaturen
von 700 bis 1000°C unter Umwandlung des Bindemittels
in eine Koksmatrix zu Kokskörpern gebrannt und die Koks
körper in Elektroöfen durch Erhitzen auf 2500 bis 3000°C
in Graphitkörper umgewandelt. Wichtigste Koksrohstoffe
sind heute Petrolkokse, speziell die anisotropen Petrol
premiumkokse, die wegen ihrer häufig zu beobachtenden
Struktur auch Nadelkokse genannt werden. Die Nadelkokse
haben vergleichsweise ausgezeichnete Eigenschaften, wie
einen niedrigen thermischen Ausdehnungskoeffizienten,
niedrigen elektrischen Widerstand, gute mechanische
Festigkeit und eine hohe Wärmeleitfähigkeit. Sie werden
deshalb für die Herstellung höchstbelastbarer Graphit
körper, wie Elektroden für Höchstlast-Elektrostahlöfen
verwendet.
In den letzten Jahren wurden auch hochwertige, aus
Steinkohlenteerpech hergestellte Kokse, sogenannte
St-Nadelkokse verfügbar. Die Herstellung großformatiger
Formkörper aus derartigen Koksen ist jedoch unwirt
schaftlich, weil beim Graphitieren durch Ausbildung
von Rissen hoher Ausschuß entsteht.
Die Ausbildung von Rissen ist ein generelles Problem
beim Graphitieren von Formkörpern aus fast allen kommer
ziell verwerteten Koksen. Ursache hierfür ist eine schnell
ablaufende, irreversible Volumenausdehnung im Temperatur
bereich von 1400 bis 2000°C, die in Fachkreisen als
"Puffing" bezeichnet wird. Bei diesem Vorgang entstehen
in den Körpern mechanische Spannungen, die neben der
Ausbildung von Mikro- und Makrorissen im Gefüge auch zu
Ausschuß durch Sprengen der Graphitkörper führen. Dieses
Puffing bewirkt außerdem eine Verschlechterung wichtiger
Eigenschaften der Graphitkörper, wie z.B. der mechanischen
Festigkeit, des elektrischen Widerstandes und der Wärme
leitfähigkeit. Das Puffing kann durch langsameres Auf
heizen verringert werden. Dies ist jedoch unwirtschaftlich
und führt auch zu Qualitätseinbußen.
Ursache des Puffing ist bei Petrolkoksen der Schwefel
gehalt, der bei handelsüblichen Sorten zwischen
0,3 und 1,5% liegt. Wenn die Kohlenstofformkörper,
z.B. beim Graphitieren den Temperaturbereich von
1400 bis 2000°C durchlaufen, wird der Schwefel plötzlich
gasförmig frei und baut infolge der damit verbundenen
Ausbildung eines erheblichen Gasdruckes in den Körpern
mechanische Spannungen auf, die zu Rissen führen können.
Bei Petrolkoksen ist es gelungen, das Puffing durch
Zusatz geeigneter Inhibitoren stark zu verringern oder
zu unterdrücken. Die Zahl der vorgeschlagenen Puffing
inhibitoren ist groß und stets kommt es bei ihrer
Anwendung auf eine feine Verteilung in dem zu graphi
tierenden Körper an. Ein wesentlicher Nachteil der
Verwendung von Puffinginhibitoren ist, daß dadurch der
thermische Ausdehnungskoeffizient des Graphits erhöht
wird. Dies verschlechtert die Temperaturwechselbeständig
keit und führt zu einem höheren Graphitverbrauch bei
Stahlwerkselektroden. Es muß deshalb das Ziel sein,
möglichst wenig von einer möglichst wirksamen Substanz
anzuwenden. Diese Aufgabe ist nicht leicht zu lösen und
es hat dazu eine Vielzahl von Vorschlägen gegeben.
In DE-AS 10 73 368 wird die Verwendung von Salzen der
Alkalimetalle, wie Natrium- oder Kaliumcarbonat als
Puffinginhibitoren beschrieben. Die nach dem Brennen
abgekühlten Elektrodenrohlinge werden mit einer Natrium
oder Kaliumcarbonatlösung imprägniert und dann
graphitiert.
Durch das französische Patent Nr. 14 91 497 wird der
Zusatz von Chromoxid zu einer Koks-Pech-Mischung
offenbart. Neben der Puffinginhibierung wirkt der
Zusatz als Graphitierungskatalysator.
Aus dem britischen Patent Nr. 7 33 073 ist ein Verfahren
zu entnehmen, bei dem Oxide von Chrom, Eisen, Kupfer
oder Nickel beim Mahlen des Kokses zugesetzt werden
und auf diese Weise im Koks fein verteilt werden. Beim
Graphitieren der geformten und gebrannten Körper wirken
sie dann als Puffinginhibitoren.
Das U.S.-Patent Nr. 35 63 705 lehrt den Zusatz von
Mischungen aus Eisen- oder Calciumverbindungen mit
geringen Mengen von Titan- und Zirkonverbindungen zu
der Mischung aus Koks und Binder, um das Puffing zu
unterbinden.
In U.S.-Patent Nr. 33 38 993 wird für den gleichen Zweck
der Zusatz von Calcium-, Magnesium-, Strontium- und
Bariumfluoriden zur Mischung aus grünem oder calciniertem
Koks und dem Binder beschrieben.
Der Zusatz von 1 bis 3% Calciumcyanamid oder Calcium
carbid als schwefelbindende und das Puffing inhibierende
Agenzien zu grünem Koks vor dem Calcinieren wird in der
U.S.-Patentschrift Nr. 36 46 962 offenbart.
Nach U.S.-Patent Nr. 43 08 177 haben Zusätze chlorierter
Naphthaline mit vier bis acht Chloratomen am Naphthalin
kern neben ihrer Wirkung als Preßhilfs- und Konden
sationsmittel für Pech auch eine puffinginhibierende
Wirkung. Besonders starke, das Puffing inhibierende
Effekte ergeben sich bei gleichzeitiger Zugabe von
Chloronaphthalinen und inhibierenden Metallverbindungen,
wie Eisen-, Chrom-, Kupfer-, Kobalt oder Manganoxid
sowie Erdalkalimetallfluoriden zur Mischung der Her
stellungskomponenten vor dem Formgeben, offensichtlich
durch synergetische Wirkung.
Die U.S.-Patente Nr. 43 12 745 und 43 34 980 lehren die
Herstellung von Koksen, die kein Puffing haben. Dazu
werden einem schwefelhaltigen Feedstock Chromverbindungen,
vorzugsweise Chromoxid (US PS 43 12 745) bzw. Eisen
verbindungen, vorzugsweise Eisenoxid oder Calciumfluorid
(US-PS 43 34 980) zugesetzt und dann nach dem Delayed
Coking Verfahren Koks erzeugt.
Alle vorbeschriebenen Literaturstellen betreffen den
Zusatz von Inhibitoren bei der Herstellung oder
Verarbeitung von Petrolkoksen.
Ein besonderes Problem ergibt sich bei Verwendung von
Koksen, die aus Steinkohlenteerpech hergestellt worden
sind.
Untersuchungen (K.W. Tucker et.al., 13th Biennial
Conference on Carbon in Irvine/Cal., Extended Abstracts,
S. 191, 192 und I. Letizia, M.H. Wagner, 16th Biennial
Conference on Carbon in San Diego/Cal., Extended
Abstracts, S. 593, 594 sowie E.G. Morris et.al., ebenda,
S. 595, 596) und Erfahrungen bei der technischen
Verarbeitung haben gezeigt, daß die für Petrolkokse
bestehende Korrelation zwischen der Höhe des Schwefel
gehaltes und dem Puffing nicht für Steinkohlenteer
pechkokse gilt und daß insbesondere das Puffing der
St-Kokse und der St-Nadelkokse durch Zusatz der für
Petrolkokse üblichen Inhibierungsmittel, wie z.B.
Eisenoxid oder Chromoxid nicht oder nicht in ausreichendem
Maße verringert werden kann. St-Kokse und St-Nadelkokse
mit Schwefelgehalten, die bei Petrolkoksen praktisch
kein Puffing mehr verursachen, zeigen ein ausgeprägtes
Puffing. Das Puffing der Petrolkokse ist deshalb mit
dem Puffing der aus Steinkohlenteerpechen hergestellten
Kokse nicht vergleichbar. Die Fachwelt nimmt an, daß
bei aus Steinkohlenteerpechen hergestellten Koksen
neben dem Schwefel vor allem andere Einflußfaktoren,
wie z.B. der Gehalt an Stickstoff ursächlich sind und
spricht von einem "anomalen Puffing" der St-Kokse.
Diese Eigenschaft des anomalen Puffing hat trotz des
Vorhandenseins einer Vielzahl von Puffinginhibitoren
für Petrolkokse bisher die aus Gründen der Rohstoff
verfügbarkeit und -Güte sowie aus Gründen der Wirt
schaftlichkeit durchaus nützliche Verwendung von
St-Koksen und der den Petrolpremiumkoksen sonst gleich
wertigen St-Nadelkokse für die rationelle Herstellung
großformatiger Graphitkörper, wie z.B. Elektroden für
die Stahlherstellung verhindert.
Es ist deshalb die Aufgabe dieser Erfindung, ein Verfahren
zur Herstellung von graphitierten Kohlenstofformkörpern
aus Steinkohlenteerpechkoks oder Steinkohlenteerpech
nadelkoks enthaltenden Komponenten und einem Bindemittel
zu schaffen, durch das das Puffing beherrscht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
bei der Herstellung der graphitierten Kohlenstoff
formkörper der Mischung oder einer der Mischungs
komponenten vor dem Formgeben eine im Bindemittel nicht
lösliche Verbindung der Metalle aus der Gruppe Magnesium,
Calcium, Strontium und Barium zugesetzt wird. Als
erfindungsgemäße Zusatzmittel werden vorzugsweise
Erdalkalimetallverbindungen aus der Gruppe der
Carbonate, Oxide, Carbide, Fluoride und Sulfate
verwendet. Um wirksam zu sein, müssen die inhibierenden
Zusätze möglichst feinkörnig und in der für die Form
gebung bestimmten Mischung gleichmäßig verteilt sein.
Es ist ein Feinheitsgrad von 80% kleiner 50 Mikrometer
Körnung oder feiner zu verwenden. Das Inhibierungs
mittel wird vorteilhaft in solcher Menge zugesetzt,
daß sein Metallgehalt, bezogen auf die Kokskomponente,
0,1 bis 3,0 Gew.% entspricht. Die Verfahrensweise beim
Zugeben der Inhibitoren kann unterschiedlich sein.
Sie können erstens im Pech dispergiert werden und dann
mit diesem dem Trockengut beigemischt oder zweitens
einer oder mehreren Trockengutkomponenten, wie z.B.
Koksfraktionen zugegeben und in diese eingemischt oder
drittens den bindemittelfreien Rezepturbestandteilen
direkt vor dem oder während des Mischvorganges
zugesetzt oder viertens während des Mischens der alle
Mischungskomponenten enthaltenden Mischung zugesetzt
werden. Es können auch Mischungen der verschiedenen
inhibierenden Substanzen zugesetzt werden und man kann
sich des weiteren beim Zugabeverfahren Kombinationen
der einzelnen Verfahrensschritte bedienen, indem man
die Zugabe von Teilmengen der Inhibitoren mit den
Verfahrensschritten nach den Punkten 1 bis 4 kombiniert.
Das Mischen ist so auszuführen, daß die Inhibitorteilchen
gleichmäßig über die gesamte Mischung aus Trockengut
bestandteilen und Bindemittel verteilt werden. Dies
geschieht vorteilhafterweise durch Verwendung geeigneter
Mischer, wie von Intensiv- oder Knetmischern, wobei die
Mischzeiten der gestellten Mischaufgabe anzupassen sind.
Der weitere Verfahrensgang ist folgendermaßen:
Nach dem Mischen wird die erhaltene, sogenannte "grüne
Mischung" in an sich bekannten Formgebungseinrichtungen,
wie z.B. Strangpressen, Gesenkpressen, isostatischen oder
Vibrationsverdichtern zu Formkörpern verarbeitet. Diese
Formkörper werden danach in bekannter Weise in Brennöfen
unter Anwendung spezieller Temperaturbedingungen unter
Ausschluß von Sauerstoff bis zu Temperaturen von
ca. 700 bis 1000°C gebrannt, wobei eine Umwandlung zu
Kokskörpern stattfindet. Diese Koksformkörper werden
sodann in elektrisch beheizten Öfen ebenfalls unter
Ausschluß von Sauerstoff bei Temperaturen von
ca. 2500 bis 3000°C in Graphitkörper übergeführt.
Der Vorteil der Erfindung liegt in der Möglichkeit, nun
auch das Puffing von St-Koksen und St-Nadelkoksen zu
beherrschen und damit diese Kokse in größerem Umfang
als bisher technisch zu verwerten. Dies wirkt sich
besonders bei der Herstellung von großformatigen
Graphitformkörpern aus St-Koksen aus. Dort wird die
Bildung von Ausschuß verursachenden Fehlstellen, wie z.B.
Rissen auf ein vertretbares Maß gesenkt.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Ausführungs
beispiele beschrieben.
Es wurden vier Produktionen mit Zusatz verschiedener
Inhibitoren und eine Vergleichsproduktion durchgeführt.
Bei jeder der vier Testproduktionen wurde eine der
Metallverbindungen Fe2O3, MgO, CaO und BaO zugesetzt.
Da sich der Ablauf der Produktionen nur durch die Art
der jeweils zugesetzten Inhibitorsubstanz unter
scheidet, wird die Beschreibung der Herstellung der
Testkörper zusammengefaßt: 100 Gewichtsteile gemahlener
Steinkohlenteerpechnadelkoks (Schwefelgehalt
DIN 51 724 T1 : 0,33%, Wasserstoffgehalt DIN 51 912 :
0,115%, Dichte DIN 51 901 : 2,085 g/cm3) mit einer
maximalen Korngröße von 1 mm wurden mit 30 Gew.%
Steinkohlenteerpech (Erweichungspunkt DIN 52 025 : 89°C,
Verkokungsrückstand DIN 51 905 : 59%) versetzt. Jedem
der Ansätze mit Ausnahme des Vergleichsansatzes wurde
als Inhibitorsubstanz eine der Verbindungen Fe2O3, MgO,
CaO und BaO, Feinheitsgrad 80% kleiner 50 Mikrometer
und 50% kleiner 20 Mikrometer Körnung in einer Menge
zugesetzt, die 1 Gew% der Metalle Eisen, Magnesium,
Calcium und Barium bezogen auf die verwendete Menge an
Steinkohlenteerpech entsprach. Die Komponenten eines
jeden Ansatzes wurden sodann in einem heizbaren Z-Arm-
Kneter bei 165°C 45 Minuten lang gemischt. Danach
wurden die Mischungen auf einer Kolbenstrangpresse zu
Stäben von 70 mm Durchmesser und 1000 mm Länge gepreßt
und die Stäbe nachfolgend in einem Kammerringofen bis
zu einer Temperatur von 800°C gebrannt. Für die Durch
führung der Messungen des Puffing wurden aus diesen
Stäben Proben der Größe 8×8×100 mm herausgeschnitten.
Die Puffingmessungen wurden im Temperaturbereich von
1400 bis 2400°C mit einem Hochtemperaturschubstangen
dilatometer wie es von M.H. Wagner et. al. in High
Temperatures High Pressures 13, 153 (1981) beschrieben
ist, ausgeführt. Als Maß für das Puffing ist die über
den Meßbereich summierte Volumenausdehnung angegeben.
Diese Werte wurden aus den in bezug auf die Extrusions
richtung der Stäbe parallel und senkrecht gemessenen
linearen Dilatationswerten der Probekörper nach
Δ Volumen = Δ Länge parallel + 2 Δ Länge senkrecht
ermittelt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle ver
zeichnet.
Die Werte beweisen die gute Wirkung der Metalle
der Erdalkaligruppe, besonders des Bariums als Puffing
inhibitoren bei Steinkohlenteerpechkoksen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von graphitierten Kohlen
stofformkörpern aus einem Steinkohlenteerpechkoks
enthaltenden Trockengut, mindestens einem verkok
baren Bindemittel und gegebenenfalls Hilfsmitteln
durch Mischen, Formgeben, Verkoken und Graphitieren,
bei dem den Mischungskomponenten vor dem Formgeben
ein die irreversible Ausdehnung der Formkörper beim
Erhitzen auf Temperaturen oberhalb 1400°C ver
ringerndes Mittel zugesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mischung oder einer der Mischungskomponenten
vor dem Formgeben eine im Bindemittel nicht lösliche
Verbindung der Metalle aus der Gruppe Magnesium,
Calcium, Strontium und Barium zugesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Verbindung aus der Gruppe der Erdalkali
metallcarbonate zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Verbindung aus der Gruppe der Erdalkali
metalloxide zugesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Verbindung aus der Gruppe der Erdalkali
metallcarbide zugesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Verbindung aus der Gruppe der Erdalkali
metallfluoride zugesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Verbindung aus der Gruppe der Erdalkali
metallsulfate zugesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei der Verbindungen gemäß den
Ansprüchen 1 bis 6 in Mischungen zugesetzt
werden.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung in einer solchen Menge zugesetzt
wird,
daß ihr Metallgehalt bezogen auf die Kokskomponenten
0,1 bis 3,0 Gew.-% entspricht.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung in einer Feinheit von mindestens
80% kleiner 50 Mikrometer zugesetzt wird.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung einer oder mehreren der zu
mischenden Komponenten vor dem Mischvorgang
zugesetzt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung der Mischung während des
Mischungsvorganges zugesetzt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung zuerst mit dem Bindemittel
gemischt wird und diese Mischung den körnigen
Mischungskomponenten zugesetzt wird.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893907159 DE3907159A1 (de) | 1989-03-06 | 1989-03-06 | Verfahren zur herstellung nicht puffender kohlenstofformkoerper |
GB9003103A GB2231562A (en) | 1989-03-06 | 1990-02-12 | Process for the production of non-puffing shaped carbon bodies |
JP2054821A JPH02271964A (ja) | 1989-03-06 | 1990-03-05 | 黒鉛化炭素成形体の製造方法 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893907159 DE3907159A1 (de) | 1989-03-06 | 1989-03-06 | Verfahren zur herstellung nicht puffender kohlenstofformkoerper |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3907159A1 true DE3907159A1 (de) | 1990-09-20 |
Family
ID=6375641
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893907159 Ceased DE3907159A1 (de) | 1989-03-06 | 1989-03-06 | Verfahren zur herstellung nicht puffender kohlenstofformkoerper |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPH02271964A (de) |
DE (1) | DE3907159A1 (de) |
GB (1) | GB2231562A (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT515863B1 (de) * | 2013-03-21 | 2017-09-15 | Hubweber Gerhard | Verfahren und Anlage zur Erzeugung von Graphitkörpern |
WO2024080302A1 (ja) * | 2022-10-11 | 2024-04-18 | 三菱ケミカル株式会社 | 黒鉛電極製造用バインダー組成物、黒鉛電極用生電極の製造方法、黒鉛電極用焼成電極の製造方法、及び黒鉛電極の製造方法 |
Citations (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB733073A (en) * | 1952-04-08 | 1955-07-06 | Nat Res Dev | Improvements in or relating to production of artificial graphite masses |
DE1073368B (de) * | 1960-01-14 | Union Carbide Corporation, New York, N. Y. (V. St. A.) | Verfahren zur Herstellung graphitierter Kohleelektroden | |
FR1491497A (fr) * | 1966-06-30 | 1967-08-11 | Pechiney Prod Chimiques Sa | Procédé pour la graphitation de produits carbonés |
US3338993A (en) * | 1964-07-01 | 1967-08-29 | Great Lakes Carbon Corp | Inhibition of coke puffing |
US3563705A (en) * | 1969-03-17 | 1971-02-16 | Great Lakes Carbon Corp | Method of inhibiting puffing in the manufacture of graphite bodies |
US3642962A (en) * | 1970-05-19 | 1972-02-15 | Air Reduction | Method of inhibiting puffing in the manufacture of graphite articles from sulfur-containing petroleum coke |
US4308177A (en) * | 1979-08-27 | 1981-12-29 | Great Lakes Carbon Corporation | Use of chloro-hydrocarbons to produce high density electrodes |
US4312745A (en) * | 1979-02-02 | 1982-01-26 | Great Lakes Carbon Corporation | Non-puffing petroleum coke |
US4334980A (en) * | 1979-02-02 | 1982-06-15 | Great Lakes Carbon Corporation | Non-puffing petroleum coke |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3842165A (en) * | 1971-04-20 | 1974-10-15 | Great Lakes Carbon Corp | Manufacture of graphite bodies from high sulfur coke |
-
1989
- 1989-03-06 DE DE19893907159 patent/DE3907159A1/de not_active Ceased
-
1990
- 1990-02-12 GB GB9003103A patent/GB2231562A/en not_active Withdrawn
- 1990-03-05 JP JP2054821A patent/JPH02271964A/ja active Pending
Patent Citations (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1073368B (de) * | 1960-01-14 | Union Carbide Corporation, New York, N. Y. (V. St. A.) | Verfahren zur Herstellung graphitierter Kohleelektroden | |
GB733073A (en) * | 1952-04-08 | 1955-07-06 | Nat Res Dev | Improvements in or relating to production of artificial graphite masses |
US3338993A (en) * | 1964-07-01 | 1967-08-29 | Great Lakes Carbon Corp | Inhibition of coke puffing |
FR1491497A (fr) * | 1966-06-30 | 1967-08-11 | Pechiney Prod Chimiques Sa | Procédé pour la graphitation de produits carbonés |
US3563705A (en) * | 1969-03-17 | 1971-02-16 | Great Lakes Carbon Corp | Method of inhibiting puffing in the manufacture of graphite bodies |
US3642962A (en) * | 1970-05-19 | 1972-02-15 | Air Reduction | Method of inhibiting puffing in the manufacture of graphite articles from sulfur-containing petroleum coke |
US4312745A (en) * | 1979-02-02 | 1982-01-26 | Great Lakes Carbon Corporation | Non-puffing petroleum coke |
US4334980A (en) * | 1979-02-02 | 1982-06-15 | Great Lakes Carbon Corporation | Non-puffing petroleum coke |
US4308177A (en) * | 1979-08-27 | 1981-12-29 | Great Lakes Carbon Corporation | Use of chloro-hydrocarbons to produce high density electrodes |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
TUCKER, K.W. et al.: S. 595, 596 / LETIZIA, I., WAGNER, M.H.: S. 593, 594 in 16 the Biennial Conference on Carbon, Extended Abstracts and Program, Irving/Ed., 18.-22. Juli, 1983 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB2231562A (en) | 1990-11-21 |
JPH02271964A (ja) | 1990-11-06 |
GB9003103D0 (en) | 1990-04-11 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69420741T3 (de) | Dichtes, selbstgesintertes silicumcarbid/kohlenstoff-graphitkomposit und verfahren zur herstellung desselben | |
DE2813666C2 (de) | ||
US2582764A (en) | Manufacture of carbon electrodes | |
DE2612296B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Graphitmaterial | |
US3194855A (en) | Method of vibratorily extruding graphite | |
DE2504561A1 (de) | Verfahren zur herstellung von gegenstaenden aus festem karbon-material | |
DE3620473C2 (de) | ||
US4308177A (en) | Use of chloro-hydrocarbons to produce high density electrodes | |
DE3907156C2 (de) | ||
EP0662462A2 (de) | Verfahren zum Herstellen von keramischen Bauteilen aus Siliziumcarbid | |
US4637906A (en) | Method of producing carbon materials | |
DE1471216C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von feuerfesten Formkörpern | |
DE3034359A1 (en) | Process for producing high-density,high-strength carbon and graphite material | |
US3338993A (en) | Inhibition of coke puffing | |
DE3907158C1 (de) | ||
DE1956815A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Kohle- und Graphitkoerpern | |
DE2923729A1 (de) | Sinterkeramisches produkt und verfahren zu seiner herstellung | |
EP0052851B1 (de) | Polykristalliner Formkörper aus Siliziumkarbid und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE3907159A1 (de) | Verfahren zur herstellung nicht puffender kohlenstofformkoerper | |
DE3347352A1 (de) | Verfahren zur herstellung von nadelkoks | |
DE3907155C1 (de) | ||
DE2751851A1 (de) | Sinterfaehiges pulver aus siliciumcarbid-pulver, sinterkeramische produkte aus diesem pulver und verfahren zur herstellung der produkte | |
EP0717019B1 (de) | Gleitringdichtung aus Kohlenstoff | |
DE1045988B (de) | Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern mit erhoehtem Abriebwiderstand aus feinteiligen Stoffen | |
EP3272187B1 (de) | Elektrodenmasse |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |