DE3906795C2 - Verfahren zur Verbrennung eines Gemisches aus Brenngas und Verbrennungsluft sowie Brenner zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Verbrennung eines Gemisches aus Brenngas und Verbrennungsluft sowie Brenner zur Durchführung dieses VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbrennung eines Gemi
sches aus Brenngas und Verbrennungsluft gemäß den Merkmalen des
Oberbegriffes des Anspruchs 1 und erstreckt sich im Zusammenhang
damit auch auf einen Brenner zur Durchführung dieses Verfahrens.
Bekanntlich wird eine weitgehend schadstofffreie Verbrennung begün
stigt, wenn der Primärluftanteil im Gemisch, also die Luftzahl des
Gemisches, angehoben wird. Dabei treten allerdings Probleme hin
sichtlich der Stabilisierung der Brennerflammen auf, weil diese bei
der Verbrennung eines solchen Gemisches zum Abheben von den
Gemischaustrittsöffnungen des Brenners neigen. Einem solchen Abhe
ben kann man durch Anordnung von Halteflammen vorbeugen. Wenn sich
nun der Primärluftanteil erhöht, vergrößert sich auch das durch die
Gemischaustrittsöffnungen austretende Volumen und - bei konstanter
Querschnittsfläche dieser Austrittsöffnungen - die Strömungsge
schwindigkeit. Dies macht sich aber sowohl bei den Brennerflammen
selbst als auch bei den Halteflammen bemerkbar, die dann gleich
falls zum Abheben neigen. Durch eine Vergrößerung des Querschnitts
der Gemischaustrittsöffnungen für die Halteflammen in der Wandung
einer Brennerkammer würde die Gefahr eines Zurückschlagens der Hal
teflammen in das Innere der Brennerkammer eintreten.
Aus der DE 24 08 635 B2 ist ein Verfahren der gattungsgemäßen Art
sowie ein Brenner zu dessen Durchführung bekannt. Bei diesen werden
zur NOx-Minderung zwei Gemische unterschiedlicher Luftzahl in sepa
raten Flammen benachbart und zusammen verbrannt. Eine Halteflammen
funktion ist dabei nicht möglich.
Aus der DE 37 15 968 A1 ist ein Vormischgasbrenner mit zwischen zwei
länglichen Brennerkammern angeordnetem Hilfsbrennerrohr, die
jeweils oberseitig Gemischauslässe aufweisen, bekanntgeworden. Bei
diesem erfolgt eine lastgesteuerte Sekundärluftzufuhr über das
Hilfsbrennerrohr, indem der Brenngasimpuls ausgenutzt wird, um eine
bestimmte Menge Sekundärluft mitzureißen. Dadurch ist der Sekundär
luft immer ein geringer Anteil Brenngas beigemischt. Dieses Gemisch
ist jedoch nicht zündfähig, so daß keine Halteflammen entstehen.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines gattungsgemäßen Ver
fahrens und eines Brenners zur Durchführung dieses Verfahrens, die
bei weitgehend schadstofffreier Verbrennung eines Gemisches mit
vergleichsweise hohem Primärluftanteil eine Stabilisierung der
Brennerflammen gewährleisten.
Erfindungsgemäß werden zur Lösung dieser Aufgabe die kennzeichnen
den Merkmale der Ansprüche 1 und 2 vorgeschlagen.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß ein Gemisch mit ver
gleichsweise geringer Luftzahl sehr stabil brennt und dadurch
imstande ist, die mit einem Gemisch höherer Luftzahl gespeisten,
schadstoffärmer brennenden, aber zum Abheben neigenden Brennerflam
men immer wieder zu zünden und dadurch zu stabilisieren.
Bei der Gestaltung des erfindungsgemäßen Brenners kann sogar bewußt
ein Abheben der Brennerflammen herbeigeführt werden, um dadurch
eine zu starke Erhitzung der Brennerkammerwandung zu vermeiden.
Es ist vorteilhaft, das Brennerrohr für die Zuführung des Gemisches
mit der niedrigeren Luftzahl gemäß der Merkmale der Ansprüche 3
oder 4 anzuordnen. Dadurch sind die Gemischaustrittsöffnungen des
Brennerrohres für die Halteflammen möglichst nahe in den Bereich
der Wurzeln der Brennerflammen verlegt und stellen so die Funktion
dieser Halteflammen sicher.
Sind der Oberseite der Brennerkammer mehrere Brennerrohre zugeord
net, sind diese gemäß Anspruch 5 vorzugsweise symmetrisch in bezug
auf die senkrechte Mittelebene der Brennerkammer anzuordnen.
Zwischen zwei einander benachbarten Brennerkammern kann entspre
chend Anspruch 6 ein gemeinsames Brennerrohr für die Zuführung des
Gemisches mit der niedrigeren Luftzahl angeordnet werden.
Wenn zwei Brennerrohre einander benachbarter Brennerkammern im
Abstand voneinander verlaufend angeordnet sind, schließen sie gemäß
Anspruch 7 vorteilhafterweise einen Freiraum für den Zutritt von
Sekundärluft zu den Brennerflammen ein. Die Brennerrohre für das
Gemisch niedrigerer Luftzahl können dabei von eigenen, einzelnen
Mischrohren gespeist sein, sie können aber auch über eine gemein
same, innerhalb des Freiraumes verlaufende Mischkammer gespeist
werden.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung darge
stellt, und zwar zeigt
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines Brenners in
einem Querschnitt,
Fig. 2 eine modifizierte Ausführungsform in einem
Querschnitt,
Fig. 3 einen Längsschnitt der Ausführungsform nach Fig. 2,
Fig. 4 einen Querschnitt einer weiteren
Ausführungsform,
Fig. 5 den Längsschnitt des Brenners nach Fig. 4,
Fig. 6, 7 je einen Querschnitt weiterer Ausführungsformen
und
Fig. 8 ein Detail einer Abwandlung gemäß Fig. 7
im Querschnitt.
Dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel zufolge wird eine
von einem Brennstab gebildete, an ihrer Oberseite Gemischaustritts
öffnungen aufweisende Brennerkammer 1 über ein an ihrer Stirnseite
einmündendes Mischrohr 2 mit einem Brenngas-Verbrennungsluft-
Gemisch gespeist. Dieses Gemisch kommt dadurch zustande, daß dem
Einlaß des Mischrohres 2 - gemäß Fig. 3 - eine Brenngasdüse 3
koaxial mit einem Abstand zugeordnet ist und der aus dieser Gasdüse
3 austretende Gasstrom aus diesem Abstand primäre Verbrennungsluft
in das Mischrohr 2 mitnimmt und sich darin mit ihr vermischt. Die
Zusammensetzung dieses Gemisches ist durch Wahl des Abstandes,
durch Drosselung des Gasdruckes und durch Bemessung des Düsenquer
schnittes derart einstellbar, daß der Luftanteil im Gemisch, also
die Luftzahl, einen bestimmten Soll-Wert erhält.
Das aus den Gemischaustrittsöffnungen der Brennerkammer 1 austre
tende Gemisch bildet nach seiner Zündung im Verbrennungsbereich die
Brennerflammen 4.
Der Brennerkammer 1 sind Brennerrohre 5 zugeordnet, die einen klei
neren Querschnitt aufweisen und deren Wandung an ihrer Oberseite
gleichfalls Gemischaustrittsöffnungen auf
weist. Diese Brennerrohre 5 werden über eigene Mischrohre 6 von
Gasdüsen 7 mit einem Gemisch gespeist (Fig. 3), das eine
niedrigere Luftzahl aufweist als das der Brennerkammer 1
über das Mischrohr 2 zuströmende Gemisch.
An den Gemischaustrittsöffnungen dieser Brennerrohre 5 bilden
sich - im Flammenbereich der Brennerflammen 4 -
kleinere Flammen 8, die nachfolgend als Halteflammen bezeich
net sind, weil sie dem Zweck dienen, im Falle eines Abhebens
und Erlöschens der Brennerflammen 4 eine neuerliche Überzündung
des Brenners sicherzustellen und damit dessen kontinuierliche Funktion aufrecht
zuerhalten.
Ein Brennerrohr 5 für solche Halteflammen 8 kann - gemäß der
Ausführungsform nach Fig. 1 - in der Mitte der Brennerkammer
oberseite verlaufen, solche Brennerrohre 5 können aber auch
- gemäß der Fig. 2 und 3 - paarweise beidseits der Mittelebene der
Brennerkammer 1 zwischen den Brennerflammen 4 angeordnet sein.
Damit sich die Halteflammen 8 in der
unmittelbaren Nähe der Flammenwurzeln der Brennerflammen 4
befinden, wo sie die ihnen zugedachte Funktion optimal zu
erfüllen vermögen, sind die Brennerrohre 5 in Einbuchtungen 9
der oberseitigen Wandung der Brennerkammer 1 teilweise
versenkt angeordnet. Wie Fig. 3 zeigt, können die Mischrohre 6
der Brennerrohre 5 unmittelbar in den die Gemischaustritts
öffnungen aufweisenden Bereich übergehen.
Fig. 4 und 5 zeigen eine Ausführungsform, derzufolge die
Brennerrohre 5 für die Halteflammen 8 innerhalb der Brenner
kammer 1 verlaufen und die Innenseite deren oberseitiger Wandung
angieren, wobei die Gemischaustrittsöffnungen dieser
Brennerrohre 5 sowohl deren Wandung als auch die Wandung der
Brennerkammer 1 im tangierenden Bereich durchsetzen. Hier
bei ist ein Paar von Brennerrohren 5 beidseits
der Mittelebene der Brennerkammer 1 angeordnet. Die
Mischrohre 6 dieser Brennerrohre 5 durchsetzen bei dieser
Ausführungsform die Stirnwand der Brennerkammer 1.
Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Brennerrohre 5
für die Halteflammen 8 längsseitig an die Oberseite der Wandung
der Brennerkammer 1 ansetzen. Die Wandungen solcher Brenner
kammern 1 können mit den Wandungen benachbarter
Brennerrohre 5 und Brennerkammern 1 gemeinsam aus einem Blech
zuschnitt gefertigt werden und sich über die gesamte
Breite eines mehrere solche Brennerkammern 1 aufweisenden
Brenners erstrecken.
Die Oberseite sowohl der Brennerkammern
1 als auch die der Brennerrohre 5 ist mit einer aufwärts gerichteten
Wölbung profiliert, um dadurch die Halteflammen 8 in
ihre ideale Position in bezug zu den Flammenwurzeln der
Brennerflammen 4 zu bringen.
Bei den Ausführungsformen nach Fig. 6 und 7 soll
den Brennerflammen 4 und Halteflammen 8 Sekun
därluft zuströmen. Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 ist ein
Freiraum 10 zwischen den Brennerrohren 5 benachbarter Brenner
kammern 1 derart gegliedert, daß die Sekundärluftzuführung
zwischen den über gesonderte Mischrohre 6 mit Gemisch gespeisten
Brennerrohren 5 ungehindert erfolgen kann. Fig. 8 zeigt eine
Ausführungsform, derzufolge nur ein Mischrohr 6 eine zentrale
Gemischführung 11 dieses Freiraumes 10 speist, von der aus die
beiden einander benachbarten Brennerrohre 5 mit dem die
niedrigere Luftzahl aufweisenden Gemisch gespeist werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Verbrennung eines Gemisches aus Brenngas und
Verbrennungsluft in einem Ver
brennungsbereich, dem zumindest zweierlei bezüglich des
Luftanteils verschieden zusammengesetzte zündfähige Gemi
sche zugeführt und in dem diese gemeinsam verbrannt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß bei mit Primärluft vermischtem Brenngas das Gemisch mit geringerem
Luftanteil - niedrigerer Luftzahl - im Bereich der Wurzeln
der bei der Verbrennung des Gemisches mit dem größeren
Luftanteil - höherer Luftzahl - entstehenden Brennerflammen
verbrannt wird.
2. Brenner zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei zumindest einer länglichen,
mit einem zündfähigen Gemisch speisbaren Brennerkammer (1),
deren oberseitige Wandung Gemischaustrittsöffnungen auf
weist, zumindest ein parallelverlaufendes mit Gemischaus
trittsöffnungen für Halteflammen (8) versehenes Brennerrohr
(5) für das Gemisch mit niedrigerer Luftzahl im Bereich der
Gemischaustrittsöffnungen der das Gemisch mit der höheren
Luftzahl führenden Brennerkammer (1), also im Bereich der
Wurzeln der von letzterer erzeugten Brennerflammen (4) ver
laufend, angeordnet ist.
3. Brenner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Brennerrohr (5) in einer Einbuchtung (9) der Ober
seite der Brennerkammer (1) versenkt zwischen deren
Gemischaustrittsöffnungen verlaufend angeordnet ist (Fig. 1
bis 3).
4. Brenner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Brennerrohr (5), die Innenseite der oberseitigen Wandung
der Brennerkammer (1) tangierend, innerhalb der Brennerkam
mer (1) verlaufend angeordnet ist, wobei die Gemischaus
trittsöffnungen dieses Brennerrohres (5) dessen oberseitige
Wandung und die Wandung der Brennerkammer (1) im tangieren
den Bereich durchsetzen (Fig. 4, 5).
5. Brenner nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß mehrere Brennerrohre (5) in bezug auf die
senkrechte Mittelebene der Brennerkammer (1) symmetrisch
angeordnet sind (Fig. 2 bis 7).
6. Brenner nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch je ein zwei
einander benachbarten Brennerkammern (1) gemeinsames, längsseitig der Oberseite der Brenner
kammern (1) verlaufend angeordnetes Bren
nerrohr (5) (Fig. 6).
7. Brenner nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch zwei einander
benachbarten Brennerkammern (1) zugeordnete, einen Freiraum
(10) für den Durchtritt von Sekundärluft flankierende Bren
nerrohre (5) (Fig. 7, 8).
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