DE3906793A1 - Verfahren zur korrektur von zellverlusten bei der uebertragung digital codierter analogsignale - Google Patents
Verfahren zur korrektur von zellverlusten bei der uebertragung digital codierter analogsignaleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Korrektur des
Einflusses von Zellverlusten in digitalen Nachrichtennetzen,
die nach dem Prizip der asynchronen Zeitmultiplextechnik
betrieben werden und ist zur Anwendung bei zellstrukturiert
übertragenen, digital codierten Analogsignalen gedacht.
Nach der CCITT-Empfehlung I. 121 wird als Ziellösung für ein
künftiges Breitband-ISDN das dem Prinzip nach schon länger
bekannte asynchrone Zeitmultiplexverfahren (Asynchronous Time
Division Multiplexing: ATD) angesehen.
Bei dieser Multiplexmethode wird die Folge der Signalelemente
des Zeitmultiplexsignals in gleich lange Blöcke, sog. Zellen,
eingeteilt, die unmittelbar aufeinanderfolgen. Jede Zelle
besteht aus dem Kopf und dem Informationsfeld. Bezüglich deren
Größe sind 3-8 Byte für den Kopf und 32-120 Byte für das
die Nutzinformation tragende Informationsfeld in der Diskussion.
Ein Teil des Kopfes jeder Zelle stellt die Adresse oder
logische Kanalnummer dar, die eindeutig die Zuordnung dieser
Zelle zu einem bestimmten Digitalsignal oder einer Verbindung
festlegt. Das ATD-Prinzip wird zweckmäßig bei allen
Netzkomponenten, also in Vermittlungsstellen, auf
Übertragungsleitungen etc. angewendet.
Durch verschiedene Umstände, wie Verfälschung der logischen
Kanalnummer durch nicht korrigierbare Bitfehler im Zellkopf
oder Überlauf von Speichern z. B. in den Vermittlungsstellen,
kann es gelegentlich zum Verlust ganzer Zellen kommen. Durch
eine fortlaufende Nummerierung der zu einer Verbindung
gehörenden Zellen mittels eines Kontinuitätsindex, wie dies in
"Specification of Transmission Systems for the Broadcasting-
Satellite Service", CCIR, Genf, April 1986, beschrieben ist,
können fehlende Zellen aber erkannt werden. Eine fehlende Zelle
kann durch eine Blindzelle beliebigen Inhalts ersetzt werden.
Es ist allgemein bekannt, diese Blindzelle als Fehlerburst zu
betrachten und durch eine Vorwärtskorrektur (FEC) vollständig
zu korrigieren, wodurch das Originalsignal der Sendeseite
wiederhergestellt wird.
Aus "Der Fernmelde-Ingenieur", Heft 11 (1978), ist weiterhin
bekannt, durch Bitfehler verfälschte Codeworte eines digitalen
Tonsignals mittels einer Fehlerüberdeckungstechnik (error
concealment) zu verschleiern, indem der fehlerhafte Abtastwert
durch den Mittelwert aus den benachbarten fehlerfreien
Abtastwerten ersetzt wird.
Das beim Stand der Technik beschriebene FEC-Verfahren hat den
Nachteil, daß bei der Korrektur von Fehlerbursts, die der Länge
einer Zelle entsprechen, sehr große Blöcke gebildet werden
müssen, deren Verarbeitung erhebliche zeitliche Verzögerungen
verursacht. Im On-line-Betrieb ist dies für einige
Signalarten, besonders solche mit relativ niedriger Bitrate,
sehr nachteilig. Bei Sprachsignalen würden sich u. U. Ver
zögerungen bis zu mehreren hundert ms ergeben.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
anzugeben, das den Nachteil der großen Zeitverzögerung bei der
Signalverarbeitung zur Korrektur von Zellverlusten nicht kennt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Folge der Abtastwerte eines digitalisierten Analogsignals, also
die Codeworte, abgezählt und in geradzahlige und ungeradzahlige
Abtastwerte eingeteilt wird, im Informationsfeld einer ersten
Zelle eine bestimmte Anzahl von ungeradzahligen Abtastwerten
und im Informationsfeld der darauffolgenden zweiten Zelle die
gleiche Anzahl der korrespondierenden geradzahligen Abtastwerte
übertragen werden usw., daß nach Feststellung eines
Zellverlusts auf der Empfangsseite die fehlende Zelle durch
eine Zelle mit leerem Informationsfeld ersetzt wird, und daß
nach Wiederherstellung der richtigen Reihenfolge der
Abtastwerte, die dann für die Dauer zweier Zellen abwechselnd
richtige und falsche Abtastwerte enthält, mittels der allgemein
bekannten Concealment-Technik die falschen Abtastwerte durch
Interpolationswerte aus den benachbarten Abtastwerten ersetzt
werden.
Der mit der Erfindung erzielbare wesentliche Vorteil besteht
insbesondere darin, daß im Gegensatz zu anderen bekannten
Verfahren bei der Korrektur eines Zellverlustes nur eine
geringe zeitliche Verzögerung auftritt. Ein weiterer Vorteil
ist es, daß zur Korrektur der Zellverluste keine zusätzliche
Übertragungskapazität benötigt wird.
Ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung wird anhand der
Fig. 1 und 2 nachstehend beschrieben.
Fig. 1 zeigt den
zeitlichen Verlauf bei der Signalverarbeitung entsprechend der
Erfindung,
Fig. 2 die Rekonstruktion des Analogsignals auf der
Empfangsseite.
Die in Zeile 1 der Fig. 1 dargestellte kontinuierliche Folge
der aus 8 Bit bestehenden Abtastwerte eines Fernsprechsignals
wird durch Abzählen in Blöcke zu 62 Byte, entsprechend der zu
Datenübertragung nutzbaren Kapazität der Informationsfelder
zweier Zellen, unterteilt. In Zeile 2 sind zwei Zellen mit je
32 Byte großen Informationsfeldern dargestellt. Die Größe des
Zellkopfes ist offengelassen. Jedes erste Byte S eines
Informationsfeldes ist für die Sequenznummer, auch
Kontinuitätsindex genannt, reserviert. Durch Prüfung der
Sequenznummern kann die unverletzte Folge, oder das Fehlen
einer Zelle erkannt weden. Nach dem in Fig. 1 dargestellten
Schema werden an den Plätzen 2 bis 32 des Informationsfeldes
der Zelle (2n-1) die ungeradzahligen Abtastwerte 1, 3, 5 ... 61
und an den Plätzen 2 bis 32 des Informationsfeldes der Zelle 2 n
die geradzahligen Abtastwerte 2, 4, 6 ... 62 der
kontinuierlichen Abtastwertfolge aus Zeile 1 von Fig. 1
übertragen.
Der beschriebene Umordnungsvorgang läuft im Empfänger in
umgekehrter Richtung ab. Dies geschieht auch dann, wenn eine
von zwei komplementären Zellen verlorengegangen ist. An ihrer
Stelle wird eine Zelle mit Abtastwerten des Wertes Null
eingefügt und ausgewertet.
Für einige Abtastproben ist die Folge der durch D/A-Wandlung
empfangsseitig entstandenen Abtastwertfolge beispielhaft in
Fig. 2 aufgezeigt. Die fehlenden Proben werden durch
Interpolation aus den vorhandenen Stützwerten St gewonnen. Man
erkennt, daß die Differenz zwischen den Originalwerten A und
den Schätzwerten I im Mittel gering ist.
Außer für Fernsprechsignale ist das beschriebene Verfahren auch
für die andere Signale, wie z. B. hochwertige Tonsignale,
anwendbar.
Claims (2)
1. Verfahren zur Korrektur von Zellverlusten bei der
zellstrukturierten Übertragung digital codierter
Analogsignale, wobei jeweils m digitale Abtastwerte zu
Zellen zusammengefaßt und diese Zellen zeitmultiplex
übertragen werden, dadurch gekenn
zeichnet,
daß jeweils q aufeinanderfolgende Abtastwerte sendeseitig auf q Zellen verteilt werden,
daß empfangsseitig durch Zwischenspeichern der q Zellen und einem, entsprechend der sendeseitigen Verteilung dieser Abtastwerte gesteuerten Auslesen aus den zwischenge speicherten Zellen die ursprüngliche Folge der Abtastwerte wieder hergestellt wird und
daß die durch den Verlust einer Zelle während der Übertragung entstandenen m Lücken im Abstand von q Abtastwerten in der empfangsseitig wieder hergestellten Folge durch eine bekannte Fehlerüberdeckungstechnik zur Rekonstruierung der fehlenden Abtastwerte geschlossen werden.
daß jeweils q aufeinanderfolgende Abtastwerte sendeseitig auf q Zellen verteilt werden,
daß empfangsseitig durch Zwischenspeichern der q Zellen und einem, entsprechend der sendeseitigen Verteilung dieser Abtastwerte gesteuerten Auslesen aus den zwischenge speicherten Zellen die ursprüngliche Folge der Abtastwerte wieder hergestellt wird und
daß die durch den Verlust einer Zelle während der Übertragung entstandenen m Lücken im Abstand von q Abtastwerten in der empfangsseitig wieder hergestellten Folge durch eine bekannte Fehlerüberdeckungstechnik zur Rekonstruierung der fehlenden Abtastwerte geschlossen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
q gleich zwei ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893906793 DE3906793A1 (de) | 1989-03-03 | 1989-03-03 | Verfahren zur korrektur von zellverlusten bei der uebertragung digital codierter analogsignale |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893906793 DE3906793A1 (de) | 1989-03-03 | 1989-03-03 | Verfahren zur korrektur von zellverlusten bei der uebertragung digital codierter analogsignale |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3906793A1 true DE3906793A1 (de) | 1990-11-15 |
DE3906793C2 DE3906793C2 (de) | 1991-02-21 |
Family
ID=6375440
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893906793 Granted DE3906793A1 (de) | 1989-03-03 | 1989-03-03 | Verfahren zur korrektur von zellverlusten bei der uebertragung digital codierter analogsignale |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3906793A1 (de) |
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EP0497452A2 (de) * | 1991-01-31 | 1992-08-05 | Pioneer Electronic Corporation | Übertragungssystem zwischen einer ortsfesten Station und Relais-Stationen für Pakete mit Fehlerdiagnosedaten |
EP0570813A2 (de) * | 1992-05-22 | 1993-11-24 | Alcatel SEL Aktiengesellschaft | Verfahren und Schaltungsanordnung zum Wiederherstellen der richtigen Anzahl von ATM-Zellen |
Citations (1)
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DE3543220A1 (de) * | 1985-12-06 | 1987-06-11 | Sinus Computer Gmbh System Inn | Daten-uebertragungsverfahren mit fehlerkorrektur |
-
1989
- 1989-03-03 DE DE19893906793 patent/DE3906793A1/de active Granted
Patent Citations (1)
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EP0497452A3 (de) * | 1991-01-31 | 1994-02-16 | Pioneer Electronic Corp | |
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EP0570813A3 (de) * | 1992-05-22 | 1998-08-05 | Alcatel SEL Aktiengesellschaft | Verfahren und Schaltungsanordnung zum Wiederherstellen der richtigen Anzahl von ATM-Zellen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3906793C2 (de) | 1991-02-21 |
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