DE3906746A1 - Verfahren zur erzeugung eines mikroschutzfilmes - Google Patents
Verfahren zur erzeugung eines mikroschutzfilmesInfo
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Description
Schmelztauchveredelte Bleche werden heute auf kontinuierlich
arbeitenden Bandverzinkungsanlagen hergestellt.
Dabei wird das eingesetzte kaltgewalzte Flachzeug in einem
Durchlaufofen durch Glühen wärmebehandelt. Anschließend
durchläuft es ein Bad mit einer schmelzflüssigen Legierung.
Nach der Erstarrung des Überzuges müssen die Bänder nachge
walzt werden. Dieses geschieht in sogenannten Dressierwal
zen.
In der Walzwerktechnik ist das sogenannte Naßdressieren be
kannt, wo mit Wasser oder wasserähnlichen Zusätzen ein Gleit
film zwischen den Arbeitswalzen und den Stützwalzen aufgebaut
wird. Gleichzeitig sollen damit auch die Walzen sauber gehal
ten werden. Mit dem Wasser als Gleitmittel steigt aber auch
bei gleichbleibendem Druck die Verformungsarbeit. Sie wird
durch den Aufbau auf den Walzen größer.
Dieses Verfahren ist aber gerade bei schmelztauchveredelten
Blechen nicht anwendbar. Es werden sehr hohe Drücke benötigt,
um eine gut verdichtete, gleichmäßige Oberfläche für die an
schließende Beschichtung zu erreichen, im anderen Falle sind
die Bänder dann nicht ausreichend beschichtungsfähig.
Es sind Putzvorrichtungen mit Gitterschmirgel bekannt, die
den Abrieb, der von den verzinkten Bändern auf die Walzen
übertragen wird, von den Walzen entfernen. Dabei fährt die
Putzvorrichtung an der Walze entlang und drückt einen Kopf,
der mit Schmirgel besetzt ist, an die Walze. Durch die Rota
tionsbewegung der Walze wird deren Oberfläche damit gerei
nigt. Der dabei anfallende Zinkstaub wird über eine Absaugan
lage entfernt. Trotzdem kommt es immer wieder vor, insbeson
dere bei mattierten Walzen, daß sich an bestimmten Stellen
sogenannte "Zinkherde" aufbauen. Diese Auflage wird oft nicht
direkt von der Putzvorrichtung entfernt. Daraus baut sich je
doch schnell an dieser Stelle weiteres Zink auf und die Putz
vorrichtung kann das Zink nicht mehr entfernen, es backt an
der Walze fest.
Dieser Effekt verstärkt sich ganz besonders bei Zinklegie
rungen oder Aluminium-Zink-Legierungen. Hier ist in verstärk
tem Maße ein Abrieb von dem Bandmaterial zu beobachten, der
sich schnell an den Walzen aufbaut und mit der normalen Putz
vorrichtung nicht mehr entfernt werden kann. Dieses führt da
zu, daß oft schon nach kurzer Zeit die Arbeitswalzen gewech
selt werden müssen, weil der dressierte Bandstahl den gefor
derten Qualitätserfordernissen nicht entspricht.
Ein Walzenwechsel bedeutet in einer kontinuierlich arbeiten
den Bandverzinkungsanlage jedoch einen enormen Produktionsan
fall von nichtdressierten Bändern, die nachgearbeitet werden
müssen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein quali
tativ hochwertiges, schmelztauchveredeltes Bandmaterial in
einer kontinuierlich arbeitenden Bandverzinkungsanlage herzu
stellen, wobei der Ausfall der Dressierwalzen herabgesetzt
und damit ihre Einsatzzeit erhöht werden soll, bei einem
gleichbleibendem Verformungsgrad.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß kontinuierlich ein Mik
roschutzfilm, der ein Anhaften des Zinkes an die Dressierwal
zen verhindert, einen Oberflächenschutz auf den Walzen auf
recht erhält und damit die Einsatzzeit der Walzen verlängert,
bei gleichzeitiger Qualitätssteigerung der Oberfläche des
schmelztauchveredelten Bandmaterials, ohne auf der Bandober
fläche Rückstände zu hinterlassen, die eine anschließende Be
schichtung oder eine andere Bearbeitung stören würden.
Das Verfahren soll anhand einer schematischen in Fig. 1 dar
gestellten Anlage näher erläutert werden.
In einem definierten Abstand und Winkel von den Dressierwal
zen befinden sich, je nach Breite der Walze (2), Sprühdü
sen (3) oder Sprühleisten, die mit mehreren gleichen Sprüh
düsen (3) ausgerüstet sind. Der Abstand richtet sich nach dem
verwendeten Sprühwinkel der Sprühdüsen sowie dem Druck und
dem Sprühmittel.
An das Sprühmittel (4) werden mehrere Anforderungen gestellt.
Es muß einen Mikroschutzfilm auf den Dressierwalzen hinter
lassen, der ein Anhaften des Zinkes oder der Aluminium-Zink-
Legierungen unterbindet. Gleichzeitig muß sich das Sprühmit
tel rückstandslos und schnell von dem schmelztauchveredelten
Bandmaterial verflüchtigen, weil das Bandmaterial ohne zu
sätzliche Behandlung für die Oberflächenbeschichtung zur Ver
fügung stehen muß.
Als Sprühmittel können z. B. Gemische aus aromatenarmen bzw.
aromatenreichen, aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit
speziellen Netzmitteln eingesetzt werden. Bei diesen Sprüh
mitteln handelt es sich um oberflächenaktive Gemische, deren
verwendete Lösungsmittel keine gesundheitsschädlichen Dämpfe
entwickeln.
Nach der Verdunstung der Lösungsmittel verbleibt kein stören
der Rückstand mehr auf dem Blech. Deshalb können die Bleche
sofort dem Weiterverarbeitungsprozeß zugeführt werden. Dabei
sind keine Fälle bekannt geworden, wo nach dem Abdunsten der
Lösungsmittel Lackierfehler oder Lackierschäden aufgetreten
sind.
Der Mikroschutzfilm auf den Dressierwalzen darf keinen
Schmiereffekt erzeugen. Er unterbindet nur den direkten Kon
takt des Zinkes mit der Walze und läßt so den Aufbau von
Zinkpartikeln oder Legierungsbestandteilen der Oberflächen
veredelung nicht zu. Der Mikroschutzfilm wirkt quasi als
Trennschicht.
Bekannt sind diese Sprüh- oder Gleitmittel beim Profilieren
von Blechen aller Art.
Das Sprühmittel wird durch eine Zweistoffdüse zerstäubt, die
auf die Viscosität des Sprühmittels eingestellt ist. Als
Treibmedium wird Preßluft von hoher Reinheit verwendet. Die
Preßluft reißt das Sprühmittel mit, wobei die Höhe des
Druckes und die Menge der Preßluft die austretende Sprühmit
telmenge bestimmen. Es ist erstaunlich, welch geringe Menge
Sprühmittel pro Düse und Stunde notwendig sind, um einen
wirksamen Mikroschutzfilm auf den Dressierwalzen (2) aufrecht
zu erhalten. Der Sprühmitteldrucksatz liegt unter 5 ml/h und
Düse. Diese geringe Menge Sprühmittel bewirkt neben dem
sicheren Oberflächenschutz gegen Ablagerungen auch die Ver
meidung einer höheren Verformung, weil der Auftrag auf der
Dressierwalze mikroskopisch dünn ist.
Der Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, daß es auch bei
mattierten Walzen eingesetzt werden kann. Gerade bei diesen
Walzentypen setzen sich die Walzen sehr schnell zu und werden
damit unbrauchbar, was einen Stillstand des Walzengerüstes
zur Folge hat. Ein Walzenwechsel ist teuer und das ständige
Nacharbeiten der Walzen mindert die Lebensdauer ernorm.
Aber auch die Qualität des oberflächenveredelten Bleches wird
durch das vorbeschriebene Verfahren enorm verbessert. Eine
Nachdressierung der Bänder ist nicht mehr notwendig. Dieses
trifft auch bei den oberflächenveredelten Blechen zu, die
keinen reinen Zinküberzug haben.
Ein besonderes Problem stellen die Duowalzen dar. Diese Wal
zen können nicht gewaschen werden, weil sonst das Waschmittel
aufs Band laufen würde und Verunreinigungen hervorruft. Gera
de für diesen Walzentyp ist der Anmeldungsgegenstand geeig
net.
Mit der Durchsatzmenge des Sprühmittels kann aber auch bei
einem Dressiergerüst mit ausreichend guter Oberfläche der
Verformungsgrad erhöht werden, d. h. bei größeren Sprühmit
telmengen wird der Verformungsgrad erhöht. Durch den schwenk
baren Düsenhalter kann der Sprühwinkel verändert werden. Es
kann das Sprühmittel direkt in den Walzenstock hineingesprüht
werden, was eine Erhöhung des Verformungsgrades zur Folge
hat.
Ein weiteres Anwendungsgebiet wären Richtmaschinen für ober
flächenveredelte Stahlbänder. Auch diese Walzen und Rollen
bleiben frei von Oberflächenablagerungen, wobei hier eine
diskontinuierliche Besprühung ausreichend ist.
Claims (9)
1. Verfahren zur Erzeugung eines Mikroschutzfilmes auf rotie
renden Walzen, insbesondere Dressierwalzen zum Dressieren
von oberflächenveredeltem Breitband und Blech aus weichen
unlegierten Stählen mittels Sprühdüsen oder Sprühleisten,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdüsen Zweistoffdüsen
sind, die mit reinster Preßluft und einem geeigneten
flüchtigen Sprühmittel kontinuierlich beaufschlagt werden,
deren Sprühmittelmengendurchsatz pro Düse kleiner als
5 ml/h ist und das für jede mit dem oberflächenveredelten
Blech (1) unmittelbar in Berührung kommende Walze (2)
eine Sprühdüse (3) oder Sprühleiste vorhanden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Sprühmittel ein oberflächenaktives Mittel ist, daß aus
einem Gemisch aromatenarmer bzw. aromatenreicher, alipha
tischer Kohlenwasserstoffe, mit geeigneten Netzmitteln be
steht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das oberflächenveredelte Blech einen schmelztauchver
edelten Überzug aus Zink hat.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das oberflächenveredelte Blech einen
schmelztauchveredelten Überzug aus einer Zink-Aluminium-
Legierung hat.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das oberflächenveredelte Blech einen
schmelztauchveredelten Überzug aus einer Aluminium-Zink-
Legierung hat.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sprühdüsen (3) oder Sprühleisten in einem Abstand
< 250 mm von der Walze (2) schwenkbar angebracht sind.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verfahren bei glatten und mattierten
Walzen angewendet werden kann.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verfahren auch an Richtmaschinen mit
Rollen und Walzen angewendet werden kann.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sprühdüsen oder Sprühleisten diskontinuierlich in Inter
vallen von <40 s/h mit Sprühmittel beaufschlagt werden.
Priority Applications (8)
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