DE3904661A1 - Verfahren zur herstellung einer oxidhaltigen schicht - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer oxidhaltigen schichtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
oxidhaltigen Schicht auf einem Metall oder einer Metalle
gierung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die Korrosionsbeständigkeit vieler, gemäß der elektroche
mischen Spannungsreihe als "unedel" einzustufenden Me
talle, beruht auf der Schutzwirkung einer natürlich gebil
deten Oxidhaut. Wesentlich dickere, meist auch verschleiß
festere Oxidschichten können künstlich, z.B. durch anodi
sche Elektrooxidation erzeugt werden. Das bekannteste Bei
spiel dafür ist die Bildung der Eloxal-Schichten auf Alu
miniumwerkstoffen. Um einen hohen Korrosionsschutz durch
diese Schichten zu gewährleisten,
sind in der Regel aber zusätzliche Verfahrensschritte zu
dem eigentlichen Eloxierverfahren durchzuführen. Da beim
Eloxieren verfahrensbedingt immer porenreiche Oxidschich
ten entstehen, müssen diese nachträglich, z.B. in heißen
Lösungen, "versiegelt" werden, die Oberflächen noch einer
Härtebehandlung zugeführt und eventuell auch eine Einfär
bung vorgenommen werden. So muß z.B. entsprechend der US-
PS 25 78 400 nacheinander mit verschiedenen Bädern gear
beitet werden, um eine korrosionsschützende Beschichtung
auf Aluminium zu erzielen. Solche Verfahren sind aber auf
grund mehrerer Badwechsel unwirtschaftlich und anfällig
für Qualitätsstörungen. Außerdem sind die bei diesen Ver
fahren benutzten Chromatierungsverfahren in nachteiliger
Weise giftig und belasten die Umwelt. Durch die benutzten
sogenannten Einfärbeverfahren entstehen in nachteiliger
Weise nur wenig dauerhafte, nicht verschleißfeste Färbun
gen einer Eloxalschicht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gat
tungsgemäßes Verfahren anzugeben, das in zuverlässiger und
kostengünstiger Weise eine Bildung von oxidhaltigen
Schichten ermöglicht, die nicht porös, verschleißfest,
lichtecht sowie im Ganzen gefärbt sind.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale. Vorteil
hafte Ausgestaltungen und/oder Weiterbildungen sind den
Unteransprüchen entnehmbar.
Ein erster Vorteil der Erfindung besteht darin, daß ledig
lich ein einziges Bad erforderlich ist, um eine nicht po
röse, tiefgehend gefärbte, lichtechte sowie verschleißfe
ste Schicht zu bilden. Die Zusammensetzung eines derarti
gen Bades ist in wirtschaftlicher Weise kontrollier- und
einstellbar, so daß die darin gebildeten Schichten repro
duzierbar einstellbare Eigenschaften besitzen.
Ein zweiter Vorteil besteht darin, daß durch Art und Kon
zentration des in dem Bad verwendeten Monomeres der Farb
ton, d.h. Farbart sowie Farbsättigung, der gebildeten
Schicht in reproduzierbarer Weise einstellbar ist.
Ein dritter Vorteil besteht darin, daß keine Nachbehand
lung zur Versiegelung, Härtung und/oder weiteren Einfär
bung der Schicht erforderlich ist und daß die Schicht eine
hohe Korrosions-(Salznebel-)beständigkeit, eine gute elek
trische Isolierfähigkeit, eine hohe Biegefestigkeit sowie
eine hohe Haftfestigkeit besitzt.
Ein vierter Vorteil besteht darin, daß bei dem verwendeten
Bad kein toxisches und umweltbelastendes Chrom verwendet
wird.
Die Erfindung beruht darauf, daß eine elektrolytische Oxi
dation des zu schützenden Metalls oder der Metallegierung
gemeinsam mit einer Elektropolymerisation eines Monomeren
unter Verwendung eines pulsierenden Gleichstromes vorge
nommen wird.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher
erläutert.
Aluminiumbleche aus der handelsüblichen Legierung AlMgSi 1
von 1 mm Stärke und einer Größe 30×50 mm2 werden in einem
derzeit handelsüblichen Beizbad für Aluminium vorbehandelt
und gründlich mit Wasser gespült. In einem Elektrolyten
aus 17%-iger Schwefelsäure (75 ml) werden 3,75 ml Acetoni
tril sowie 0,3 g Pyrrol gelöst. Mit Hilfe eines Platin
drahtnetzes als Kathode wird ein vorbehandeltes Aluminium
blech als Anode in dem Elektrolyten durch Gleich
stromimpulse eines Impulsstromgenerators von 10 msec Dauer
und 10 msec Pause mit einer Spannung von 13 V oxidiert und
währenddessen das Pyrrol polymerisiert, das gemeinsam mit
dem Aluminiumoxid eine anthrazitgraue Schicht bildet. Nach
einer Abscheidungszeit von 30 min wird das Al-Blech dem Bad
entnommen, in demineralisiertem Wasser gründlich gespült
und an Luft getrocknet. Der Oberflächenwiderstand der
Schicht beträgt über 108 Ohm. Nach einem Salznebeltest, ge
mäß der deutschen Norm DIN 50021, von 28 Tagen Dauer konn
ten keine Korrosionsspuren festgestellt werden.
Ein Aluminiumblech wird wie in Beispiel 1 vorbehandelt und
in einem Elektrolyten aus 8,5%-iger Schwefelsäure mit
Gleichstromimpulsen von 20 msec Dauer und 20 msec Pause bei
18 V eloxiert. Nach einer Eloxierzeit von 10 min wird eine
Lösung von 1% Pyrrol in Acetonnitril aus einer Bürette
tropfenweise in einem zeitlichen Abstand von ca. 15 sec dem
Elektrolyten zudosiert. Nach einer Abscheidezeit von 60 min
hat sich eine hellgraue Schicht gebildet, die nach einer
Spülung in deminerallisiertem Wasser und Trocknung an Luft
einen Oberflächenwiderstand von über 1010 Ohm hat. Nach dem
Salznebeltest gemäß DIN 50021 von 28 Tagen Dauer konnten
keine Korrosionsspuren festgestellt werden.
Ein wie in Beispiel 1 vorbehandeltes Aluminiumblech wird
in einem Elektrolyten, der aus 75 ml Wasser, 1,2 g Tetra
butylammoniumhydrogensulfat, 7,5 ml Acetonitril und 0,6 g
Pyrrol besteht, mit Gleichstromimpulsen von 1 msec Dauer
und 20 msec Pause bei 30 V für 40 min eloxiert, wobei durch
die gleichzeitige Mitabscheidung von Polypyrrol eine tief
schwarze Schicht entsteht. Nach einer Spülung in Dimethyl
formamid und Trocknung an Luft hat diese Schicht einen
Oberflächenwiderstand von ca. 107 Ohm. Nach dem Salznebel
test gemäß DIN 50021 von 28 Tagen Dauer konnten keine Kor
rosionsspuren festgestellt werden.
Bei den beschriebenen Beispielen ist es zweckmäßig, in dem
Bad während der Bildung der Schicht eine Stromdichte im
Bereich von 0,1 A/dm2 bis 10 A/dm2 vorzugsweise von
1 A/dm2 bis 5 A/dm2, einzustellen. Diese Einstellung ist
z.B. über die Wahl der elektrischen Spannung und/oder den
Abstand zwischen Kathode und Anode bei der Elektrooxida
tion möglich.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungs
beispiele beschränkt, sondern sinngemäß auf weitere an
wendbar. So ist es beispielsweise gemäß Anspruch 4 mög
lich, Anilin als Monomer zu wählen und damit eine oliv ge
färbte Schicht zu bilden.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung einer oxidhaltigen Schicht
auf einem Metall oder einer Metallegierung durch Elek
trooxidation, dadurch gekennzeichnet, daß die oxidhaltige
Schicht in einem einzigen Bad, das mindestens ein elektro
polymerisierbares Monomer, mindestens einen Leitzusatz so
wie mindestens ein Lösungsmittel enthält, gebildet wird
und daß bei der Elektrooxidation ein pulsierender Gleich
strom verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die oxidhaltige Schicht auf einem Metall, vorzugsweise Alu
minium, Magnesium, Titan oder einer deren Legierungen, ge
bildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Bad mindestens ein anodisch polyme
risierbares Monomer enthält.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Monomer aus der Gruppe der
6-gliedrigen Aromaten und/oder deren Derivaten, vorzugs
weise Phenol oder Anilin, oder aus der Gruppe der 5-glied
rigen Heterocyclen, vorzugsweise Furan, Pyrrol oder Thio
phen, ausgewählt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Bad einen Leitzusatz auf der
Basis einer Säure oder eines Salzes enthält, vorzugsweise
ein Tetraalkylammoniumsalz der Schwefel-, Oxal-,
Chlorwasserstoff-, Tetrafluorbor-, Hexafluorphosphor- oder
Perjodsäure.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Bad ein Gemisch eines oder
mehrerer mit Wasser mischbarer Lösungsmittel und Wasser
enthält, vorzugsweise Acetonitril, Dimethylformamid, Dime
thylsulfoxid oder Dimethylimidazolidinon.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Monomer während oder nach
Beginn der Elektrooxidation dem Bad gegebenenfalls in ver
dünnter Lösung zudosiert wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß bei dem pulsierenden Gleichstrom
die Pulsdauer, sowie die zwischen den Pulsen liegenden
Pausen 0,1 msec bis 10 sec, vorzugsweise 1 msec bis
100 msec, betragen.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Schicht auf einem metalli
schen Körper, der als Anode geschaltet wird, gebildet wird
und daß zur Erzeugung des pulsierenden Gleichstroms zwi
schen Kathode und Anode eine pulsierende Gleichspannung
angelegt wird, so daß in dem Bad eine Stromdichte ent
steht, die in einen Bereich von 0,1 A/dm2 bis 10 A/dm2,
vorzugsweise von 1 A/dm2 bis 5 A/dm2, liegt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit von der Art
und/oder der Konzentration eines Monomeres in dem Bad eine
Schicht mit unterschiedlichem Farbton gebildet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893904661 DE3904661C2 (de) | 1989-02-16 | 1989-02-16 | Verfahren zur Herstellung einer oxidhaltigen Schicht |
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Publication Number | Publication Date |
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DE3904661C2 DE3904661C2 (de) | 1997-05-07 |
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- 1989-02-16 DE DE19893904661 patent/DE3904661C2/de not_active Expired - Fee Related
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CN113904039B (zh) * | 2021-09-30 | 2023-08-08 | 蜂巢能源科技有限公司 | 阳极氧化液、电池外壳及其绝缘保护方法和应用 |
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D2 | Grant after examination | ||
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