DE3903589A1 - Verfahren zur regelung einer im walzgut uebertragenen zugkraft in einer m-geruestigen kontinuierlichen walzstrasse und schaltungsanordnung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents

Verfahren zur regelung einer im walzgut uebertragenen zugkraft in einer m-geruestigen kontinuierlichen walzstrasse und schaltungsanordnung zur durchfuehrung des verfahrens

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Regelung einer im Walzgut übertragenen Zugkraft in einer m-gerüstigen kontinuierlichen Walzstraße, bei der die Drehzahlrelation von in Walzrichtung aufeinanderfolgenden Antrieben, die jeweils mit einer Drehzahl-Regelvorrichtung versehen sind, im Hinblick auf die Einhaltung einer konstanten Zugkraft im Walzgut korrigiert wird, und auf eine Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens.
In der DE-A 25 41 071 sind ein Verfahren und eine Einrichtung der vorgenannten Art beschrieben, mit deren Hilfe es möglich ist, die für eine definierte Zugspannung im Walzgut erforderlichen Drehzahlrelationen kurzfristig und in einfacher Weise einzustellen. Dazu wird die Zugspannung vor und hinter jedem Gerüst, dem eine Zugspannungs-Differenz-Regeleinrichtung zugeordnet ist, aus dem Antriebsmoment, dem Beschleunigungsmoment und dem Verformungsmoment im Walzspalt ermittelt. Eines der Gerüste übernimmt dabei die Funktion eines Leitgerüstes, das im wesentlichen die Walzgeschwindigkeit in der Straße bestimmt. Die Anwendung dieses Verfahrens schließt jedoch nicht aus, daß vor und hinter dem Leitgerüst vom Sollwert abweichende Zugspannungen auftreten, die aus der Summe der Momentenfehler der übrigen Gerüste resultieren. Diese Abweichungen werden um so deutlicher, je größer die Anzahl der Gerüste einer solchen Walzstraße ist.
Um dieses ungünstige Verfahren der bekannten sogenannten Minimalzugregelung auszuschalten, ist aus der EP-A 0 08 037 eine Vorrichtung zur Regelung der im Walzgut übertragenen Zugkraft in einer m Gerüste enthaltenden Walzstraße beschrieben, bei der ebenfalls den Gerüstantrieben Drehzahlregler zugeordnet sind, deren Sollwerte mit Hilfe von Zugspannungs-Differenz-Regeleinrichtungen entsprechend den Parametern einer Minimalzugregelung korrigiert werden. Dabei soll auch das bisherige Leitgerüst mit einer solchen Regeleinrichtung versehen werden. Dadurch ist zunächst vermieden, daß sich die Momentenfehler der übrigen Gerüste am Leitgerüst summieren und es dort zu wechselnden Spannungen innerhalb des Walzgutes kommt. Ohne weitere Maßnahmen könnte dies aber dazu führen, daß die nunmehr an allen Gerüsten wirksame zugspannungsabhängige Drehzahlkorrektur ihrerseits zu einem Summierungseffekt führt, der eine stetige Drehzahlveränderung der Straße und damit der Walzgeschwindigkeit zur Folge hätte. Um dies zu vermeiden, ist der jedem Gerüst zugeordneten Regeleinrichtung ein gemeinsamer Korrekturregler überlagert, dem als Eingangsgröße das Ausgangssignal einer der Regeleinrichtungen für die Korrektur des Drehzahl-Sollwertes zugeführt ist. Der Korrekturwert bildet aus dieser Eingangsgröße ein Ausgangssignal, welches als übergeordnete Stellgröße die Sollwerte der auf den Querschnitt des Walzgutes bezogenen (spezifischen) Zugspannungen der einzelnen Walzgerüste derart korrigiert, daß eventuelle Drehzahländerungen des Bezugsgerüstes ausgeglichen werden. Durch die Einwirkung der Korrekturgröße des Korrekturreglers auf die Werte der spezifischen Zugspannungen der einzelnen Gerüste ist gleichzeitig eine dem Walzgutquerschnitt proportionale statistische Verteilung der Korrekturwerte in dem Sinne erreicht, daß die Gerüste mit den größeren Walzgutquerschnitten eine entsprechend größere Gewichtung erhalten. Anders ausgedrückt: Der Korrektureinfluß verringert sich mit geringer werdendem Walzgutquerschnitt, so daß Fehler durch Regeleinwirkung in dem empfindlichen letzten Gerüst vermieden werden.
Bei den bekannten Verfahren und Einrichtungen wird der Hebelarm für das erste Gerüst im zuglosen Zustand ermittelt und abgespeichert. Bei allen folgenden Gerüsten der Walzstraße erfolgt die Ermittlung des jeweiligen Hebelarms mit anschließender Speicherung in gleicher Weise, jedoch unter zusätzlicher Berücksichtigung des auf der Eintrittsseite herrschenden Zuges. Durch diese Ermittlung des Hebelarms im zuglosen Zustand kann die Genauigkeit der Regelung und die Betriebssicherheit nicht wesentlich verbessert werden.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Regelung einer im Walzgut übertragenen Zugkraft in einer m-gerüstigen kontinuierlichen Walzstraße und eine Schaltungsanordnung zur Durchführung dieses Verfahrens anzugeben, wodurch die Genauigkeit der Regelung und die Betriebssicherheit deutlich verbessert werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 aufgeführten Verfahrensschritte, ausgeführt an jedem Gerüst der Walzstraße, gelöst.
Bei diesem Verfahren wird aus gemessenen Istwerten des Antriebs eines jeden Gerüstes der Walzstraße das an der Walzenoberfläche übertragene Walzmoment während einer Anstichphase berechnet und auf den Anstichzeitpunkt des folgenden Gerüstes extrapoliert. Dieses Walzmoment wird in bekannter Weise aus dem Antriebsmoment und dem Beschleunigungsmoment berechnet, wobei das Antriebsmoment aus dem Ankerstrom und dem vom Erregerstrom abhängigen Erregerfluß des Antriebsmotors und das Beschleunigungsmoment aus der zeitlichen Drehzahländerung mittels eines Istwert-Rechners ermittelt wird. Gleichzeitig wird mittels eines ersten Sollwert- Rechners aus dem eingegebenen eintrittsseitigen und austrittsseitigen spezifischen Zug, der Banddicke, der Bandbreite und dem Walzendurchmesser die ein- und austrittsseitigen zugbedingten Momente berechnet. Ein solcher Sollwert-Rechner ist aus der EP-A 0 08 037 bekannt. Während des Anstichs im Folgegerüst wird der extrapolierte Walzmoment-Istwert (zugloser Zustand) um das austrittsseitige zugbedingte Moment vermindert, wodurch ein zugbedingtes Walzmoment des Gerüstes entsteht, das auf einem Drehzahlregler der Drehzahl-Regelvorrichtung dieses Gerüstes begrenzend einwirkt. Dadurch wird die Drehzahlsteuerung mit Hilfe der Drehzahl-Regelvorrichtung von einer Momentensteuerung abgelöst, welche das zugbedingte Walzmoment als Sollwert erhält. Durch die Reduktion des extrapolierten Walzmoment-Istwertes um das austrittsseitige zugbedingte Moment wird die Genauigkeit der Regelung gegenüber herkömmlichen Verfahren verbessert. Während der Momentensteuerung wird nun mittels eines Rechners zur Berechnung eines Hebelarms und eines zweiten Sollwert-Rechners aus den ein- und austrittsseitigen zugbedingten Momenten, dem zugbedingten Walzmoment und einer gemessenen Walzkraft zunächst der Hebelarm errechnet. Fortlaufend wird ein Sollwert des zugbedingten Walzmomentes ermittelt und mit dem Istwert des Walzmomentes verglichen, wobei eine Regelabweichung als Drehzahlkorrekturwert der Drehzahl-Regelvorrichtung zugeführt wird. Mit wirksam werdendem Drehzahlkorrekturwert wird die Begrenzung des Drehzahlreglers der Drehzahl-Regelvorrichtung wieder geöffnet.
In der dynamisch kritischen Phase des Materialeinlaufes umgeht die vorgesehene Drehzahlmomentenstuerung die Drehzahlregelung des Antriebs, wodurch ein vorteilhaftes Verfahren von einem vorzugfreien in einen vorzugbehafteten Zustand sichergestellt ist.
Außerdem kann man dieses Verfahren zur Regelung einer im Walzgut übertragenen Zugkraft bei herkömmlichen Verfahren dieser Art zur Überwachung oder korrigierenden Nachführung einsetzen.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren erhält man eine größere Genauigkeit und höhere Zuverlässigkeit der Meß- und Regelgrößen, weil das relativ kleine austrittsseitige zugbedingte Moment vom extrapolierten Walzmoment abgezogen wird.
Durch die Ausbildung der Schaltungsanordnung nach Anspruch 4 erhält man eine einfache Minimalzugregelung mit Momentenvorsteuerung, die gegenüber den bekannten Schaltungsanordnungen nur wenig verändert wurde, wodurch jedoch die Genauigkeit der Regelung und die Betriebssicherheit deutlich verbessert wurden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen dieser Schaltungsanordnung sind den Ansprüchen 4 und 5 zu entnehmen, wobei ein vorteilhafter Verfahrensschritt dem Anspruch 2 zu entnehmen ist.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in der ein Ausführungsbeispiel der Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens schematisch veranschaulicht ist.
Fig. 1 zeigt eine Schaltungsanordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, in
Fig. 2 ist eine Walzstraße schematisch dargestellt und die
Fig. 3 zeigt den Momentenverlauf eines Gerüstes dieser Walzstraße in einem Diagramm über der Zeit t.
In Fig. 1 sind eine Schaltungsanordnung 4 zur Durchführung des Verfahrens zur Regelung einer im Walzgut übertragenen Zugkraft in einer m-gerüstigen kontinuierlichen Walzstraße, eine Drehzahl- Regelvorrichtung 6 und ein zugehöriger Gleichstromantrieb 8 eines nicht dargestellten Gerüstes 1 veranschaulicht. Ein mit dem Antrieb 8 gekuppelter Tachogenerator 10 liefert ein der Ist- Drehzahl proportionales Ausgangssignal, das mit einem Drehzahl- Sollwert n* an einem Drehzahlregler 12 der Drehzahl-Regelvorrichtung 6 verglichen wird. Am Ausgang des Drehzahlreglers 12 steht eine dem Sollwert des Ankerstroms i* A des Antriebs 8 proportionale Spannung an, die über einen Begrenzer 14 einem Stromregler 16 zugeführt wird. Außerdem ist noch ein Stromwandler 18 vorgesehen, der eine dem Istwert des Ankerstroms i A proportionale Spannung liefert, die dem Stromregler 16 zugeführt wird. In Abhängigkeit des Differenzstromes wird eine Steuerspannung u St erzeugt, die mittels eines Steuersatzes 20 Impulse für ein Stellglied 22 erzeugt. Der Drehzahl-Sollwert n* setzt sich zusammen aus einem Leitsollwert n* L, einem Drehzahl-Zusatzsollwert Δ n*, auch als Drehzahlkorrekturwert Δ n* bezeichnet, und einem Kaskadenkorrekturwert Δ n K.
Um jeweils einen Drehzahlkorrekturwert Δ n* für den Drehzahl- Sollwert n* eines Gerüstes zu ermitteln, ist jeweils die Schaltungsanordnung 4 für ein Gerüst vorgesehen. Diese Schaltungsanordnung 4 besteht aus einem Istwert-Rechner 24, einem Speichermittel 26, einem ersten und zweiten Vergleicher 28 und 30, einem ersten und zweiten Sollwert-Rechner 32 und 34 und einem Rechner 36 zur Berechnung des Hebelarms a.
Der Istwert-Rechner 24 errechnet aus den Istwerten Ankerstrom i A, Erregerstrom i e und Drehzahl n, die während einer Anstichphase laufend gemessen werden, ein an der Walzenoberfläche eines Gerüstes auftretendes Walzmoment M W aus. Als Anstichphase eines Gerüstes der Walzstraße versteht man die Zeit vom Anstich des Walzgutanfangs in einem Gerüst bis zum Anstich im Folgegerüst. Das Walzmoment M W berechnet sich aus dem Antriebsmoment M Antr, dem Beschleunigungsmoment M b, dem Reibmoment und einem Korrekturwert, der die Ankerrückwirkung berücksichtigt. Das Beschleunigungsmoment M b wird aus der Drehzahl n abgeleitet. Der Istwert- Rechner 24 berechnet fortlaufend aus den gemessenen Istwerten Ankerstrom i A, Erregerstrom i e und Drehzahl n das Walzmoment M W. Es ist bekannt, daß das Walzmoment M W mit Hilfe von dynamischen und/oder statischen Modellen ermittelt wird, wobei die Modelle mittels Analogrechner oder Digitalrechner dargestellt werden.
Diese fortlaufend berechneten Istwerte des Walzmomentes M W, das in einem Diagramm über der Zeit t gemäß Fig. 3 dargestellt ist, werden in einem Speichermittel 26 nicht allzu groß wählen zu müssen, ist es vorteilhaft, einen Umlaufpuffer als Speichermittel 26 vorzusehen. Dieser Umlaufpuffer speichert immer eine vorbestimmte Anzahl von Walzmoment-Istwerten M W. Sobald der Walzgutanfang in das Folgegerüst einsticht, wird die Abspeicherung gestoppt und eine vorgegebene Anzahl der letzten gespeicherten Werte gestrichen, um eine sichere Extrapolation trotz dynamischer Vorgänge zu erreichen. Somit ist der ermittelte Istwert des an der Walzenoberfläche eines Gerüstes übertragenen Walzmomentes M W auf den Anstichzeitpunkt eines Folgegerüstes extrapoliert.
Während der Istwert-Rechner 24 fortlaufend Istwerte des Walzmomentes M W berechnet, ermittelt der erste Sollwert-Rechner 32 aus den vorgegebenen ein- und austrittsseitigen spezifischen Zug σ E und σ A, der Banddicke H A, der Bandbreite B b und dem Walzenradius d W ein ein- und austrittsseitige zugbedingte Momente M E und M A am Gerüst. Die ein- und austrittsseitigen zugbedingten Momente M E und M A werden gemäß der Gleichung
M E = s E · H A · B b · d W
und der Gleichung
M A = σ A · H A · B b · d W
berechnet. Am Ausgang des ersten Sollwert-Rechners 32 stehen dann ein ein- und austrittsseitiges zugbedingtes Moment M E und M A des entsprechenden Gerüstes an, wobei das eintrittsseitige zugbedingte Moment M E gleich dem austrittsseitigen zugbedingten Moment M A des vorherigen Gerüstes ist und das austrittsseitige zugbedingte Moment M A gleich dem eintrittsseitigen zugbedingten Moment M E des Folgegerüstes ist.
Zum Anstichzeitpunkt eines Folgegerüstes steht am ersten Eingang des ersten Vergleichers 28 das extrapolierte, an der Walzenoberfläche des vorherigen Gerüstes übertragene Walzmoment M′ W und an seinem zweiten Eingang das austrittsseitige zugbedingte Moment M A des vorherigen Gerüstes an. Am Ausgang dieses Vergleichers 28 steht nun ein zugbedingtes Walzmoment M WZ=M′ W-M A an. Dieses zugbedingte Walzmoment M WZ wird einerseits dem Rechner 36 zur Berechnung des Hebelarms a und andererseits dem Begrenzer 16 der Drehzahl-Regelvorrichtung 6 des Antriebs 8 des vorherigen Gerüstes zugeführt. Dadurch wird der Begrenzer auf eine diesem zugbedingten Walzmoment M WZ proportionale Spannung eingestellt, wodurch die Drehzahl-Regelvorrichtung 6 nun in eine Momentensteuerung übergeht.
Dem Rechner 36 zur Berechnung des Hebelarms a werden neben dem zugbedingten Walzmoment M WZ auch noch die ein- und austrittsseitigen zugbedingten Momente M E und M A und eine Walzkraft F W zugeführt. Aus diesen zugeführten Werten errechnet dieser Rechner 36 den Hebelarm a des entsprechenden Gerüstes anhand der Gleichung
a = (M WZ+M A-M E) · ½ · F W .
Die Schaltungsanordnung 4 zur Regelung einer im Walzgut übertragenen Zugkraft einer m- gerüstigen kontinuierlichen Walzstraße wird auch als Modell bezeichnet, da der Walzvorgang an jedem Gerüst durch die angegebene Schaltungsanordnung 4 annähernd nachgebildet ist. Da durch diese Schaltungsanordnung 4 alle charakteristischen Kennwerte dieses Modells dem Walzvorgang unter Zug entsprechen, ist die Genauigkeit der Regelung der im Walzgut übertragenen Zugkraft deutlich verbessert worden.
Der zweite Sollwert-Rechner 34 berechnet nun aus diesem Hebelarm a, den ein- und austrittsseitigen Momenten M E und M A und der gemessenen Walzkraft F W den Sollwert des zugbedingten Walzmomentes M* WZ. Dieser Sollwert M* WZ wird anhand der Gleichung
M* WZ = a · F W - M A + M E
ermittelt und einerseits dem zweiten Vergleicher 30 und andererseits dem Begrenzer 14 der Drehzahl-Regelvorrichtung 6 zugeführt. Als Differenzgröße erscheint am Ausgang des zweiten Vergleichers 30 eine dem Drehzahlkorrekturwert Δ n* proportionale Spannung, die zum Drehzahl-Sollwert n* des Antriebs 8 dazuaddiert wird.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung dieser Schaltungsanordnung 4 bildet der erste und zweite Sollwertrechner 32 und 34 und der Rechner 36 zur Berechnung des Hebelarms a einen Rechner, wie bereits mit einer Strich-Punkt-Linie 40 angedeutet ist.
Die Fig. 2 zeigt schematisch eine Walzstraße, ohne dabei bei jedem Gerüst die Schaltungsanordnung 4, die Drehzahl-Regelvorrichtung 6 und den Antrieb 8 darzustellen. Entlang des Walzgutes 42 ist eine Zeitachse t vorgesehen. Von der m-gerüstigen kontinuierlichen Walzstraße sind nur die ersten drei Gerüste 1, 2 und 3 durch ihre Walzen 44, 46 und 48 angedeutet. Außerdem sind die spezifischen Zugspannungen σ E und s A, die ein- und austrittsseitigen Momente M E und M A und die Walzgutquerschnittsflächen A A der Gerüste 1, 2 und 3 eingetragen. Das ein- und austrittsseitige zugbedingte Momente M E und M A an jedem Gerüst sind einander entgegengerichtet. Während der Anstichphase im Gerüst 1, d. h. während der Zeit t₁₂-t₁₁ bzw. vom Anstich des Walzgutanfangs im Gerüst 1 bis zum Anstich im Gerüst 2, ist das vom Zug abhängige Moment des Gerüstes 1 M Z 1=0, weil M E 1=M A 1=0 ist, unter der Voraussetzung, daß das Walzgut 42 zugfrei in das Gerüst 1 einsticht. In Fig. 3 ist der Verlauf des Walzmomentes M W 1 des Gerüstes 1 in einem Diagramm über der Zeit t dargestellt.
Während der Zeit t₁₂-t₁₁ wird fortlaufend aus den Istwerten des Antriebs 8 des Gerüstes 1 das an der Walzenoberfläche der Walze 44 übertragene Walzmoment M W 1 und aus den eingegebenen Sollwerten das ein- und das austrittsseitige zugbedingte Moment M E 1 und M A 1 berechnet. Zum Zeitpunkt t₁₂ sticht das Walzgut 42 in das Gerüst 2 ein. In der Zeit t₁₃-t₁₂ wird das Walzmoment M W 1 des Gerüstes 1 auf den Anstichzeitpunkt in das Gerüst 2 extrapoliert und um das austrittsseitige zugbedingte Moment M A 1 vermindert. Dadurch erhält man für das erste Gerüst 1 ein zugbedingtes Walzmoment M WZ 1. Im Anschluß daran, d. h. während der Zeit t₁₄-t₁₃, wird der Hebelarm a₁ des Gerüstes 1 unter Zug berechnet, wobei die Drehzahl-Regelvorrichtung 6 des Antriebs 8 des Gerüstes 1 mit dem zugbedingten Walzmoment M WZ 1 vorgesteuert wird. Zum Zeitpunkt t₁₃=t₂₁ beginnt die Ermittlung des Walzmomentes M W 2 des Gerüstes 2 mittels einer diesem Gerüst 2 zugeordneten Schaltungsanordnung 4. Nachdem der Hebelarm a₁ des Gerüstes 1 unter Zug ermittelt worden ist, wird während der Zeit t₁₅-t₁₄ der Sollwert des zugbedingten Walzmomentes M* WZ 1 fortlaufend berechnet und der Antrieb auf eine diesem Walzmoment M* WZ 1 entsprechende Drehzahl gesteuert, wobei gleichzeitig der Begrenzer 14 der Drehzahl-Regelvorrichtung 6 wieder geöffnet wird.
Durch die Ermittlung aller charakteristischen Werte im zugbehafteten Zustand, auch die Ermittlung des Hebelarms a, für das Modell verkörpert dieses Modell den Walzvorgang unter Zug bei jedem Gerüst. Dadurch ist die Genauigkeit der Regelung der im Walzgut übertragenen Zugkraft und die Betriebssicherheit deutlich verbessert worden. Dieses Verfahren kann auch bei Minimalzugregelungen der aufgeführten bekannten Art zur Eichung des Zugregelsystems angewendet werden.

Claims (6)

1. Verfahren zur Regelung einer im Walzgut übertragenen Zugkraft in einer m-gerüstigen kontinuierlichen Walzstraße, bei der die Drehzahlrelation von in Walzrichtung aufeinanderfolgenden Antrieben (8), die jeweils mit einer Drehzahl-Regelvorrichtung (6) versehen sind, im Hinblick auf die Einhaltung einer konstanten Zugkraft im Walzgut korrigiert wird, wobei folgende Verfahrensschritte bei jedem Gerüst durchgeführt werden:
  • a) während der Anstichphase wird aus gemessenen Istwerten (i A, ien) des Antriebs (8) ein an der Walzenoberfläche übertragenes Walzmoment (M W) errechnet und auf den Anstichzeitpunkt eines Folgegerüstes extrapoliert,
  • b) gleichzeitig werden aus eingegebenen Sollwerten ( s A , σ E , HA, Bb, dw) des Walzgutes und des Gerüstes eintritts- und austrittsseitige zugbedingte Momente (M E, MA) errechnet,
  • c) das extrapolierte Walzmoment (M′ W) wird um das austrittsseitige Moment (M A) vermindert, wodurch ein zugbedingtes Walzmoment (M WZ) entsteht, welches nach Anstich im Folgegerät durch Drehmomentvorgabe, z. B. durch Begrenzung der Drehzahl-Regelvorrichtung (6), erzwungen wird,
  • d) anschließend wird aus den zugbedingten Momenten (M E, MA, MWZ) und einer gemessenen Walzkraft (F W) ein Hebelarm (a) des Gerüstes berechnet und
  • e) aus den ein- und austrittsseitigen zugbedingten Momenten (M E, MA), der Walzkraft (F W) und dem Hebelarm (a) ein Sollwert des zugbedingten Walzmomentes (M* WZ) errechnet, der mit dem errechneten Istwert des Walzmomentes (M W) verglichen wird, wobei die Drehmomentregelung durch einen Drehzahlkorrekturwert ( Δ n*) stoßfrei abgelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils eine vorbestimmte Anzahl von berechneten Walzmoment-Istwerten (M W) umlaufend abgespeichert wird, wovon zum Anstichzeitpunkt eines Folgegerüstes eine vorbestimmte Anzahl von abgespeicherten Istwerten (M W) gestrichen werden, wobei diese Anzahl kleiner ist als die Anzahl der abgespeicherten Moment-Istwerte (M W), und aus den verbleibenden Istwerten (M W) ein Mittelwert des Walzmomentes (M′ W) gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehmomentsteuerung durch Drehmomentvorgabe während des gesamten Durchlaufes des Walzgutes in den jeweils zugehörigen Walzgeräten durchgeführt wird, insbesondere in wechselnder Reihenfolge innerhalb eines kontinuierlichen Walzwerkes.
4. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2 für eine m-gerüstige kontinuierliche Walzstraße, wobei jedes Gerüst (1, 2, 3) mit einem Antrieb (8), dem eine Drehzahl-Regelvorrichtung (6) zugeordnet ist, einem Istwert-Rechner (24) und einem ersten Sollwertrechner (32) zur Berechnung der zugbedingten Momente (M E, MA) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rechner (36) zur Berechnung des Hebelarms (a), dem ein zweiter Sollwertrechner (34) zur Berechnung des zugbedingten Walzmomentes (M′ WZ) nachgeschaltet ist, vorgesehen ist, daß dem Istwert-Rechner (24) ein Speichermittel (26) nachgeschaltet ist, dessen Ausgang mit einem ersten Eingang eines ersten Vergleichers (28) verbunden ist, dessen zweiter Eingang mit einem Ausgang des ersten Sollwertrechners (32) verknüpft ist, daß der Ausgang des ersten Vergleichers (28) einerseits mit einem Begrenzer (14) eines Drehzahlreglers (12) der Drehzahl-Regelvorrichtung (6) und andererseits mit dem Rechner (36) zur Berechnung des Hebelarms (a) verbunden ist, der außerdem mit den Ausgängen des ersten Sollwertrechners (32) und einer Walzkraftmeßeinrichtung (38) verknüpft ist, und daß die beiden Ausgänge des zweiten Sollwertrechners (34), dessen Eingänge mit den Ausgängen des ersten Sollwertrechners (32), des Rechners (36) und der Walzkraftmeßeinrichtung (38) verbunden sind, einerseits mit einem zweiten Vergleicher (30), dessen zweiter Eingang mit dem Ausgang des Istwert-Rechners (24) und dessen Ausgang mit einem Vergleicher der Drehzahl-Regelvorrichtung (6) verbunden sind, und andererseits mit den Begrenzern (14) des Drehzahlreglers (12) verknüpft sind.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Sollwertrechner (32), der Rechner (36) zur Berechnung des Hebelarms (a) und der zweite Sollwertrechner (34) ein Rechner ist.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Speichermittel (26) ein Umlaufpuffer vorgesehen ist.
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