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Antriebsmotor für Sprechmaschinen, Diktiermaschinen o. dgl. Ein Antriebsmotor
für Sprechmaschinen, Diktiermaschinen. o. dgl. muß zweckmäßig folgende- Forderungen
erfüllen: -i. Er muß vor allem einen''geräuschlosen Gang- haben; - .
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2. er soll einen langsamen Gang haben, damit die Sprechplatte o. dgl.
unmittelbar von der Motorwelle angetrieben. werden kann; 3. er soll nach Belieben
mit Gleichstrom oder mit Wechselstrom. betrieben und mit einem entsprechenden Vorschaltwiderstand
unmittelbar an die vorhandenen Leitungen (Gleichstrom oder Wechselstrom von iio
oder 22o Volt) angeschlossen werden können; ¢. er soll ein möglichst konstantes
Drehmoment haben; 5. seine Herstellung soll einfach. sein, insbesondere sollen hochwertige
Materialien (z. B. legierte Bleche und- seidenbesponnene Kupferdrähte) vermieden
werden; 6. seine Abmessungen, sein Gewicht und seine Herstellungskosten sollen gering
sein. Es sind kleine, schnellaufende und billige Antriebsmötoren für Sprechmaschinen
o. dgl. bekannt, welche mittels eines .Zwischengetriebes mit hoher Übersetzung die
Sprechplatte o. dgl. antreiben. Der Haiiptübelstand-dieser Antriebsart ist, -daß
der Motor" nicht geräuschlos arbeitet. -Infolge der schnellen Umlaufzahl läßt sich
das Geräusch vollständig überhaupt nicht beseitigen. Das Geräusch kann nur durch
eine teure Bauart und besonders genaue Ausführung vermindert werden.
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Man hat auch für unmittelbaren Antrieb von Sprechplatten o. dgl. langsam
laufende Elektromotoren üblicher Bauart mit zwei oder vier Polen verwendet. Diese
Motoren sind sehr schwer und teuer in der Herstellung und ergeben auch -kein gleichmäßiges
Drehmoment, wenn d'ie Nutenzahl nicht besonders hoch gewählt wird. Die Anwendung
von mehr als vier Polen ist für so kleine Motoren kaum ausführbar. Mit der geringen
Zahl der Pole ist bekanntlich auch der Nachteil verhältnismäßig großer Mengen toten
Kupfers am Anker verbunden.
Der Motor nach der Erfindung unterscheidet
sich von den gebräuchlichen Bauarten im wesentlichen dadurch, daß er statt einem
oder doch verhältnismäßig wenigen (je nach Polzahl) großen magnetischen Kreisen
deren sehr viele kleine hat. In diesen kleinen Kreisen können die Eisenquerschnitte
konstante Größe haben und recht klein gehalten werden, so daß man auch bei Verwendung
von Wechselstrom auf Lamellierung verzichten kann. Infolge der Konstanz der Eisenquerschnitte
ist nur wirksames Eisen vorhanden. Außerdem wird durch diese Anordnung eine günstigere
Verteilung der Kupferwicklung erreicht. Totes Kupfer (z. B. Ankerwickelköpfe) ist
vollständig vermieden. jedes Stück Eisen und jedes Stück Kupferwindung nimmt an
der Bildung des Drehrnomentes teil.
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Die Anordnung ist in der Zeichnung beispielsweise schematisch dargestellt.
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Abb. i ist ein Schnitt durch den Motor; Abb. 2 ist der zugehörige
Grundriß; Abb. 3 ist ein Schaltbild des Ankers; Abb.4 ist ein Diagramm der Teildrehmomente
und des Gesamtdrehmomentes. Der Ständer besteht aus einer geraden Anzahl von mindestens
8, zweckmäßig io Stück im Kreis angeordneten kleinen Hufeisenelektronragneten. Die
Polflächen jedes dieser Hufeisenelektromagnete sind nach innen gerichtet (Abb. i)
und liegen in einer Achsialebene des Ständers. Die Elektromagnete sind so geschaltet,
daß immer ein Nord- und ein Südpol im Kreise aufeinanderfolgen (Abb. 2). Die Spulen
können parallel oder in Reihe geschaltet sein.
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Der Läufer trägt eine kleinere gerade Zahl, zweckmäßig 8, genau gleicher
Hufeisenelektronragnete mit nach innen gerichteten und in je einer Achsialebene
liegenden Polen. Die Spulen der Elektromagnete bilden eine in sich geschlossene
Wicklung und sind in der Weise hintereinander geschaltet, daß entgegengesetzte Magnetpole
nebeneinanderliegen und mir an der Eintrittsstelle und der Austrittsstelle des Stromes
die Pole der beiden benachbarten Elektromagnete gleichnamig sind. Die Schaltung
ist ferner derart, daß jeder Magnetpol des Läufers in dem Augenblick, in welchen
er an einem Pol des Ständers vorbeigeführt wird, die entgegengesetzte Polarität
hat. Der Kollektor ist so geschaltet, daß die Stromzuführungen a, a zum
Kreis
entgegen der Drehrichtung von Spule zu Spule wandern. Dadurch wird erreicht, (iaß
ein Läufermagnet immer dann umgepolt wird, wenn er einem Ständermagnet genau gegenübersteht,
d. h. wenn er vorher angezogen wurde, wird er jetzt abgestoßen. Bei den angegebenen
Polzahlen und einem Stromwender mit 40 Stegen tritt dieser Vorgang Lei jeder Umdrehung
40mal ein. Das Drehmoment ist also ein ungemein gleichmäßiges (Abb. q.).
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Der Motor braucht infolge des geringen inneren Widerstandes und der
verhältnismäßig geringen Windungszahlen nur kleine Spannung. Daher ist auch die
Stegspannung am Stromwender sehr klein, etwa 3 Volt. Der Motor hat bei Leerlauf
nur etwa 6oo Umdrehungen in der Minute. Bei geeignetem Drehzahlregler kann der Plattenteller,
die Walze o. dgl. unmittelbar auf die Motorachse gesetzt werden.
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Der mechanische Aufbau des Motors ist sehr einfach. Für die Wicklung
kann Lackdraht verwendet werden. Der Motor besteht nur aus zwei Lagerschildern b1
und bz aus unrnagnetisierbarem Material, z. B. Aluminium, zwischen denen die Feldmagnete
angeordnet sind. Auf der Läuferachse d sitzen zwei Scheiben aus Aluminium o. dgl.
e, zwischen denen die Ankermagnete f verschraubt sind: dazu kommt der Stromwender
g_ die Bürstenhalter h, und der Regler in bekannter Ausführung.