DE389072C - Verfahren zur Herstellung von Salzsaeure und Alkalisulfat aus Alkalichlorid, schwefliger Saeure, Luft und Wasserdampf - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Salzsaeure und Alkalisulfat aus Alkalichlorid, schwefliger Saeure, Luft und Wasserdampf

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DE389072C
DE389072C DEB96510D DEB0096510D DE389072C DE 389072 C DE389072 C DE 389072C DE B96510 D DEB96510 D DE B96510D DE B0096510 D DEB0096510 D DE B0096510D DE 389072 C DE389072 C DE 389072C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D5/00Sulfates or sulfites of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D5/04Preparation of sulfates with the aid of sulfurous acid or sulfites, e.g. Hargreaves process

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Salzsäure und Alkalisulfat aus Alkalichlorid, schwefliger Säure, Luft und Wasserdampf. Die Ausführung des altbekannten Reaktionsprozesses der Umwandlung von Alkalichloriden in Sulfate durch Einwirkung von schwefliger Säure, Luftsauerstoff und Wasserdampf bei höherer Temperatur auf das Salz in-fester Form ist bisher nur nach dem sogenannten Hargreavesprozeß zur technischen Durchführung gekommen, darin bestehend, daß das Salz zu porösen Kuchen brikettiert in eine Reihe hintereinandergeschaltete, von außen heizbare Zylinder eingebracht wird und die Reaktionsgase, schweflige Säure, Luft und Wasserdampf im Gegenstrom durchgeleitet werden derart, daß Pyritoder, sonstige Schwefelröstgase mit Wasserdampf zunächst in den Zylinder, welcher am längsten der Reaktionswirkung ausgesetzt ist, eingeleitet werden und nacheinander sämtliche Zylinder nach Maßgabe ihrer Reaktionsdauer durchstreichen, bis schließlich die von S02 erschöpften und stark salzsäurehaltigen Reaktionsgase den zuletzt eingeschalteten, mit frischen Salzkuchen gefüllten Zylinder verlassen und nach der HCl-Kondensation abgesaugt werden. Der Prozeß erfordert eine dem trägen Reaktionsverlauf entsprechend lange Einwirkungsdauer der Gase auf das Salz, welche bei dem Hargreavesverfahren durch Hintereinanderschalten einer größeren Anzahl (to bis 12) Reaktionsräume, gewöhnlich gußeiserne Zylinder oder Kammern, erreicht wird, so daß die Periode zwischen. Füllung eines Zylinders und Wiederentleerung desselben etwa 2o Tage dauert. Während dieser Zeit ist man zur Kontrolle des Reaktionsverlaufes im Zylinder - lediglich auf zeitweise Tenhperaturinessungen und vergleichende Gasanalysen in den Zylindern angewiesen, ohne mit Sicherheit feststellen zu können, ob die Umsetzung in einem Zylinder nach dessen periodischer Ausschaltung eine vollständige war oder nicht. Zur Erzielung einer den Ansprüchen der Großindustrie angemessenen Tagesproduktion ist man genötigt, .die Kapazität der Zylinder oder Kammern entsprechend groß zu wählen, so daß dieselben eine Füllung von 3o bis 5o Tonnen Salz bzw. Sulfat aufnehmen können, wodurch mit Rücksicht auf .die durch die geringe Druckfestigkeit der eingefüllten Salzkuchen beschränkte Höhe der Zylinder der Durchmesser annähernd gleich der Füllhöhe bemessen werden muß, so daß die Gasführung und Temperaturregelung sehr schwierig und damit der Reaktionsverlauf im Zylinder ein sehr ungleichmäßiger wird. Es bilden sich Zonen im Reaktionsraum mit etwas dichterer Füllung; infolgedessen ist man beim Entleeren eines Hargreaveszylinders nie sicher, ob eine vollständige Umsetzung des Salzes stattgefunden hat oder nicht. Durch den ungleichmäßigen Gasdurchgang und die unsichere Temperaturregelung sind beim Hargreavesprozeß die Reaktionszylinder meistens mit Nestern oder ganzen Sektoren der Zylinder mit einem nur teilweise umgesetzten zusammengeschmolzenen Gemisch von Sulfat und Salz durchsetzt. Dieses Schmolz ist, weil gasundurchlässig, nicht mehr «-eiter umzusetzen und muß von dein benachbarten, gut umgesetzten Sulfat getrennt, mit Spitzhacke herausgehauen, wieder vermahlen und mit frischem Salz zur Wiederverwendung wie vorher vorbereitet werden. Diese Unsicherheit des Reaktionsverlaufes beim Hargreavesprozeß macht denselben zu einem der schwierigsten Prozesse der chemischen Großindustrie und hat deshalb auch nur wenig Eingang in der Industrie gefunden. Berücksichtigt man, außer den sehr hohen Anlagekosten einer Harrreavesanlage, daß die Füllung und Entleerung der Zylinder beim Hargreavesprozeß ausschließlich durch Handarbeit bewerkstelligt werden muß, so ist ersichtlich, daß die Rentabilität dieses Verfahrens besonders bei stärkerer und häufigerer Schmolzbildung sehr in Frage gestellt wird: Es liegt nun der Gedanke nahe, die Schwierigkeiten und Unzweckmäßigkeiten des Hargreavesprozesses dadurch zu vermeiden, daß man statt der umständlichen Ringschaltung mehrerer Zylinder den Prozeß in einem dem l,' üllraum und Gasweg der vielen Zylinder nach Hargreaves entsprechend hohen stehen-.len oder langen liegenden Zylinder bzw. >cliaclit oder Kanal durchführt. `'ersuche laben nun gezeigt, daß eine glatte Durchführung des Reaktionsprozesses zwischen Salz, schwefliger Säure, Luftsauerstoff und Wasserlanipf in einem einzelnen hohn aufrecht stehenden Zylinder oder Schacht nach Art eines Hochofens bezüglich Vermeidung von Schniolzbildung ebensolche, wenn nicht größere Schwierigkeiten bieten wie (leg Hargreavesprozeß.
  • Infolge dieses nicht oder nur schwer zu vermeidenden stellenweisen Zusaminenschntelzens oder Sinterns von teilweise umgesetztem Salz wird das gleichmäßige Nachrutschen cler oben eingefüllten Salzbrocken beim "Ziehen der unten in Sulfat umgewandelten Salzkuchen verhindert, der ununterbrochene Betrieb gestört und damit ein wesentlicher Vorteil, den dieser Hoch- oder ,Schachtofeiiprozeß gegenüber dem Hargreavesprozeß hallen würde, d. i. @lie automatische Füllung und Entleerung des Zvlinders bei ununterbrochenem Betriebe, illusorisch gemacht.
  • Führt man dagegen das Salz in loser gasdurchlässiger Schichtung auf einzelnen zusammengekoppelten Wagen oder Schlitten, deren Querschnitt möglichst dein Querschnitt eines langen liegenden oder stehenden Zylinders angepaßt ist, in gleicher Weise, aber in entgegengesetzter Richtung wie die Reaktionsgase, zwangläufig durch diesen als Reaktionsraum dienenden Zylinder, so werden (lie vorerwähnten, dem Hargreavesprozeß anhaftenden Nachteile vermieden und unter erlieblicher Verkürzung (leg Reaktionsdauer, Ersparnis an Kohlen und Arbeitslöhnen ein vollkommen :kontinuierlicher Betrieb erreicht, unbeeinlußt von Störungen durch falschen Reaktionsverlauf bzw. Schmolzbildung.
  • Wie erwähnt, kann die zwangläufige Durchschleusung der Salzmasse in Behältern der verschiedensten Konstruktion sowohl in liegend en kanalförmigen wie in stehenden turinartigen Zylindern erfolgen. Der letzteren Ausführung stehen Konstruktionsschwierigkeiten, dementsprechend hohe Anlagekosten und erhöhter Kraftverbrauch für die Aufbringung und Durchschleusung der Salzmasse, entgegen, obwohl diese Anordnung für die Gasführung und Temperaturregulierung die einfachste und zweckmäßigste wäre. Mit erheblich einfacheren Mitteln und geringeren Anlage- und Betriebskosten läßt sich jedoch die erstere Anordnung eines liegenden, beliebig langen Zylinders bzw, Kanals ausführen, der, mit Ummauerung zur Außenbeheizung und mit Schleusenzylindern bzw. Schleusenkaminern an den Kopfenden versehen, als ein Kanalofen anzusprechen ist.
  • Der Kanalofen ist zur Durchführung von chemischen Prozesses wie der Kalkstickstofflierstellung durch Einwirkung von Stickstoff auf hocherhitztes Karbid bereits bekannt, jefloch ist seine Verwendung zur Sulfatsalzsäureherstellung durch Einwirkung eines Gasgeinisches von schwefliger Säure, Sauerstoff und Wasserdampf auf festes Salz (Alkalichlori(l) ein \Tovuni mit hervorragendem technischen Effekt, insbesondere wenn bei der Durchführung des Reaktionsprozesses beson-(lere Maßnahmen zur zwangläufigen Gasführung und Temperaturregulierung im Ofen getroffen werden, deren z*eckmäßigste Ausführung den Gegenstand einer zusätzlicher. Anmeldung bilden wird.
  • Schließlich sei noch ein den gleichen Reaktionsprozeß zur Darstellung von Stilfatsalzsäure behandelnden `'erfahren nach dem deutschen Patent 726d.2, K1. 75, von C. T. 1@ 1 a ti s in London erwähnt, welches j edoch in seiner Apparatenausführung und Durchführung des Reaktionsprozesses durchaus das Prinzip des Hargreavesverfahrens beibehält und lediglich durch Beimischung von Tonerdehydrat die Sinterung und Schmolzbifdung während des Reaktionsverlaufes zu vermeiden sucht und im übrigen ;furch diese Beiinischung eine weitergehende Umsetzung bei höherer Temperatur in zweiter Phase zu Altiininat oder Schwefelalkali je nach der Menge des zugemischten Tonerdehydrats bezweckt. Infolge der Ausführung dieses Verfahrens nach dein Hargreavesprinzip der ringförmigen Schaltung einer größeren Anzahl räumlich getrennter Reaktionsräume kann auch dieses Verfahren ebensowenig wie der Hargreavesprozeß als ein kontinuierliches im eigentlichen Sinne angesehen werden, da wohl die Gaszuführung in den Reaktionsprozeß ununterbrochen erfolgt, dagegen der Betrieb der zur Verfügung stehenden Reaktionsräume ein durchaus diskontinuierlicher ist durch die periodische Ausschaltung einzelner Reaktionsräume der Serie behufs Abkühlung, Entleerung, Wiederfüllung und Wiederanwärmung mit dem beim Hargreavesprozeß erforderlichen gleichen Aufwand an Löhnen und Kohlen für diese Prozedur.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Salzsäure und Alkalisulfat aus Alkalichlorid, schwefliger Säure, Luft und Wasserclampf, dadurch gekennzeichnet, daß die Wechselwirkung zwischen den Reaktionsgasen .und dem festen Alkalichlorid in einem Kanalofen erfolgt mit zwangläufiger Durchführung der festen Reaktionsmasse in entgegengesetzter Richtung zu den den Reaktionsraum durchstreichenden Gasen.
DEB96510D 1920-10-23 1920-10-23 Verfahren zur Herstellung von Salzsaeure und Alkalisulfat aus Alkalichlorid, schwefliger Saeure, Luft und Wasserdampf Expired DE389072C (de)

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