DE388846C

DE388846C - Bronzen und Verfahren zu ihrer Herstellung

Info

Publication number: DE388846C
Application number: DEA36298D
Authority: DE
Original assignee: ALLGEMEINES DEUTSCHES METALLWERK GmbH
Current assignee: ALLGEMEINES DEUTSCHES METALLWERK GmbH
Priority date: 1921-09-21
Filing date: 1921-09-21
Publication date: 1924-01-21

Description

Bronzen und Verfahren zu ihrer Herstellung. Die echten aus Kupfer und Zinn bestehenden Bronzen lassen sich bekanntlich praktisch fast nicht bearbeiten und haben deshalb ein äußerst beschränktes Anwendungsgebiet. Sie kommen insbesondere nicht für die Herstellung solcher Teile in Frage, die nach dein Gießen noch in irgendeiner Weise verarbeitet werden müssen. Anderseits wäre es für viele Zwecke erwünscht, die guten Eigenschaften dieser echten Bronzen ausnutzen zu können.
Es sind auch bereits Versuche gemacht worden; die aus Kupfer und Zinn bestehenden Bronzen durch Zusätze von anderen Metallen, wie Nickel und Zink, zu verbessern. In diesen Legierungen war aber der Zinngehalt vergleichsweise sehr bering, dagegen der Zinkgehalt verhältnismäßig groß, und es ergaben sich deshalb Produkte, die praktisch nicht verwertbar waren und auch die wünschenswerten Eigenschaften der echten Bronzen nicht mehr in genügendem Maße zeigten.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind nun neue Legierungen, die in ihrer Zusammensetzung den echten Bronzen nahekommen, sich von diesen aber wesentlich und vorteilhaft dadurch unterscheiden, d'aß sie in der Kälte sehr gut bearbeitbar sind und auch in der Wärme noch eine vollkommen ausreichende Bearbeitungsfähigkeit besitzen. Man erzielt diese wichtigen Verbesserungen der Kupferzinulegierungen dadurch, daß man ihnen entsprechende Zusätze von Nickel und Zink gibt, und hat es durch Bemessung dieser Zusätze in der Hand, je nach Bedarf ein weicheres oder härteres Material herzustellen. Die Bronzen bestehen im allgemeinen aus mindestens 87 Teilen Kupfer, q:,5 bis io Teilen Zinn, i bis 5 Teilen Nickel und bis 5 Teilen Zink. Zu ihrer Herstellung wird zunächst das Kupfer und Nickel zusammengeschmolzen, dann das Zinn und schließlich das Zink hinzugegeben. Ein Gehalt über 5 :Prozent Zink ist nicht zulässig. Das Zink hat nämlich die Eigenschaft, dieLegierung Nvieicher zu machen, und diese Eigenschaft kommt nur zur Geltung bei Zusätzen bis zu 5 Prozent. Steigt d=er Zinkgehalt höher, so wird die Legierung wieder härter. Aus solchen Legierungen lassen sich Gußstücke für Heißdampf herstellen, die Temperaturen bis zu 50o° zuverlässig aushalten, und dies rührt davon her, daß der Guß sehr dicht wird und die Gegenstände deshalb gegen hohen Druck und hohe Temperatur unempfindlich sind.
Durch entsprechende Bemessung der Legierungsbestandteile können weichere und härtere Bronzen erzeugt werden. Eine weiche Bronze, die sich besonders gut zur Herstellung von Sieben für die Papierfabrikation, für .alle feinen Drähte u. dgl. eignet, besteht z. B. aus 87 Teilen Kupfer, 7 Teilen Zinn, 1,5 Teilen Nickel, 4,5 Teilen Zink. Die Legierung hat gezogen, weich geglüht, .q.5 kg Festigkeit bei 6o bis 65 Prozent Dehnung. Aus der Legierung gezogene harte Drähte haben eine Festigkeit bis i05 kg. Ein härteres Material, das besonders zur Herstellung von Federn aller Art,- u. a. für die Federn von Druckknöpfen, bei denen es darauf ankommt, ein äußerst festes, die Federkraft behaltendes Material zur \'erfiigung zu haben, geeignet ist, das auch für Kontaktbänder für Sprechapparate u. dgl. mit großem Vorteil verwendet werden kann. besteht aus 88 Teilen Kupfer, 7,5 Teilen Zinn, 2,5 Teilen Nickel und 2 Teilen Zink. Dieses .Material hat gezogen, weich geglüht, eine Festigkeit von 55 kg bei 45 Prozent Dehnung. Die neuen Bronzen sind für viele Anwendungszwecke allen jetzt zur Verfügung stehenden Materialien gewaltig überlegen, und es ist bereits durch Versuche festgestellt, daß beispielsweise Papiersiebe aus weichem Material bei einer doppelt so langen Benutzungsdauer als die Lebensdauer der besten bisher zur Verfügun.g stehenden Siehe noch vollkommen gebrauchsfähig sind.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Aus Kupfer, Zinn, Nickel und Zink bestehende Bronzen, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 87 Gewichtsteile Kupfer mit 4.,5 bis io Gewichtsteilen Zinn, i bis 5 Gewichtsteilen Nickel und bis 5 Teilen Zink legiert sind.
2. Verfahren zur Herstellung von Bronze nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst das Kupfer mit dem Nickel zusammengeschmolzen und dann (las Zinn und schließlich das Zink hinzugegeben «erden.