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Selbstladepistole. Gegenstand der Erfindung ist eine Selbstladep_stole,
die sich in der Hauptsache dadurch kennzeichnet, daß sie sehr leicht auseinandergenommen
und wieder zusammengesetzt werden kann. Zu diesem Zwecke sind Warzen an der Verschlußhülse
und Führungsnuten am Griffteil so angeordnet, daß das Aufsetzen der Verschlußhülse
parallel zum Griffteil ohne Spannen der Schließfeder erfolgen kann. Es ist bereits
mehrfach versucht worden, das fast bei allen Pistolen notwendige, aber sehr lästige
Aufsetzen der Verschlußhülse schräg zum Griffteil unter gleichzeitigem Spannen der
Schließfeder zu beseitigen, jedoch ist bisher damit kein voller Erfolg erzielt worden,
da es dabei in den meisten Fällen erforderlich war, die Schließfeder mit der Führungsstange
erst nach dem Aufsetzen der Verschlußhülse in die Pistole einzusetzen, wodurch jedoch
wiederum mehr einzelne Teile entstehen, die das Auseinandernehmen und Zusammensetzen
schwieriger gestalten.
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Mit der Erfindung wird es jedoch möglich, die Verschlußhülse parallel
und ohne Spannen der Schließfeder aufzusetzen.
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In den Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform einer solchen
Pistole dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i eine Ansicht der zusammengesetzten Pistole,
Abb. 2 das Griffteil der Pistole von einer Seite, Abb. 3 das Griffteil von der anderen
Seite, Abb.4 eine Draufsicht auf Abb.3; Abb.5 bis 24 sind die einzelnen Teile in
verschiedenen Ansichten.
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Das Griffteil i der Pistole ist mit dem Laufteil .2 fest verbunden.
Ebenfalls die Schließfeder 3 ist mittels ihrer Führungsstange 4 mit dem Griffteil
i fest verbunden (Abb.2 und 3). Dabei ist die Führungsstange 4 an ihrem vorderen
Ende mit zwei seitlichen Anschlägen 5 versehen, die ein vollständiges Ausdehnen
der sich dagegen anlegenden Schließfeder verhindern. Hinter dem Lauf 2 ist das Griffteil
i mit Führungsnuten 6 versehen, die bei 7 nach oben hin offen sind.
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Auf das Griffteil wird die Verschlußhülse 8 (Abb. 5 bis_ 8)
mit ihren Führungswarzen 9 in die bei 7 offenen Führungsnuten 6 von oben her eingesetzt
und dann Parallel zum Lauf auf diesen aufgeschoben, so daß ihr Vorderteil sich über
den Lauf 2 schiebt. Dabei braucht zuerst die Schließfeder 3 nicht gespannt zu werden,
-da sie durch die Anschläge 5 der Führungsstange vor vollständiger Ausdehnung bewahrt
wird. Am vorderen Ende der Verschlußhülse 8 ist ein Ansatz io vorgesehen, der mit
einer COffnung ii für den Durchgang der Führungsstange 4 mit den Anschlägen 5 versehen
ist, so daß die Stange 4 vorn auch geführt wird, wenn sich die Verschlußhülse in
der Endlage befindet.
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Die Verschlußhülse ist in einem großen Teil ihrer Länge oben offen.
Als Verschluß dient ein Verschlußstück 12 (Abb. 9 bis i"). Dieses Verschlußstück
trägt den Schlagbolzen 13 und die Schlagbolzenfeder 14 (Abb. 21) sowie den Auszieher
15 (Abb. 9 bis 13). Ferner ist daran ein Verschlußstückhalter 16 vorgesehen, der,
in einer Aussparung 17 liegend um einen Zapfen 27 drehbar durch eine Feder 18 nach
oben gedrückt wird.
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Zum Einsetzen des Verschlußstückes 12 wird die Verschlußhülse 8 so
weit nach hinten geschoben, bis sie durch das Hochdrücken der weiter unten beschriebenen
Sicherung i9 in ihrer Lage festgehalten wird, indem die Sicherung i9 (Abb. 18 bis
2o) mit einem Ansatz 2o in eine Aussparung 21 der Verschlußhülse 8 (Abb. 8) eingreift.
Dann wird von oben her das Verschlußstück 12 eingesetzt, und zwar mit seinen Führungsnuten
22 (Abb. 9 und i i) auf die Führungswarzen 23 (Abb. 5 und 8) der Verschlußhülse
B. Durch Verschieben des Verschlußstückes 12 nach hinten wird letzteres durch den
V erschlußstückhalter 16, der in die Nut 26 (Abb. 6) eingreift, fest mit der Verschlußhülse
8 verbunden, wobei noch die Ansätze 24 des V erschlußstückes 12 in die Nut 25 (Abb.
5) der Verschlußhülse 8 eingreifen.
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Wenn dann die VerschluBhülse 8 freigegeben wird, so daß sie nach vorn
gehen kann, legt sich der Verschlußstückhalter 16 auf das Griffteil auf, so daß
er ohne ein \Tachhintenziehen der Verschlußhülse 8 und Feststellen dieser nicht
gelöst werden kann. Hierdurch ist eine gute und sichere Verbindung zwischen Verschlußstück
und Hülse herbeigeführt. _ Durch den Abzug 28 (Abb. i, 2 und 3) wird die Abzugstange
29 verschoben (Abb. 3
und 16, i7), so daß sie den Abzughebel3o (Abb.
14 und 15) um seine Achse 3 1 dreht. Dadurch wird der Schlagbolzen,
dessen Teil 32 sich gegen den Fanghaken 33 stützt, freigegeben.
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Die Abzugstange 29 greift mit einem Ansatz 34 in eine Aussparung 38
der Verschlußhülse 8 und mit ihrem vorderen Ende 35 hakenförmig in den Abzugraum.
Auf diese Weise hat sie auch nach Abnahme der Griffschalen 36 und 37 (Abb.22 und
23) einen guten Halt und kann erst nach Entfernung der Verschlußhülse herausgenommen
erden. Mit dem drehbar und unter Druck der Feder 39 stehenden Teil 40, der sich
gegen den Griff stützt, wird sie nach vorn gedrückt gehalten.
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Die Sicherung wird in bekannter Weise durch einen um die Achse 41
drehbaren Hebel rg gebildet (Abb. i8 bis 2o), wobei die Achse 41 durch die entsprechende
Aussparung 42 des Abzughebels 30 (Abb. 4 hindurchgeht. In entsicherter Stellung
kann der Abzughebel 30 mit seiner Kante 43 in die Aussparung 44 der Achse
41 eingreifen und so den Schlagbolzen freigeben. Wenn gesichert ist, legt sich jedoch
die Kante 43 auf den Umfang der Achse 41 auf, so daß eine Drehung unmöglich wird.
Die Griffschalen 36 und 37 werden durch die Schrauben 45 mit dem Griffteil i verbunden.
Das Magazin 46 (Abb. 24) ist in bekannter Weise ausgeführt und wird durch den Magazinhalter
47 (Abb. 3) gehalten, der sich mit seiner Feder 48 gegen das Ende 49 des Abzughebels
30 stützt und diesen nach oben gedrückt hält.
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Das Zerlegen der Pistole geschieht folgendermaßen Nach Entfernen des
Patronenmagazins 46 schiebe man die Verschlußhülse 8 so weit zurück, bis die mit
dem Daumen der rechten Hand gleichzeitig nach oben gedrückte Sicherung ig in die
Rast 2i der Verschlußhiilse 8 eintritt. Darauf drücke man den Verschlußstückhalter
16 nach unten und schiebe das Verschlußstück 12 so weit nach vorn, bis es hinter
dem Laufmund anschlägt, sofern dasselbe unter dem Druck der Schlagbolzenfeder 14
nicht von selbst nach vorn eilt. Nun hebe man das Verschlußstück 1:2 mit allen seinen
Teilen nach oben ab. Alsdann drücke man die Sicherung ig nach unten, indem man gleichzeitig
die Verschlußhülse 8 festhaltend langsam nach vorn gleiten läßt, so daß sie mit
den innen liegenden Warzen nicht hart am hinteren Laufmund anschlägt, Man hebe die
Verschlußhülse 8 in ihrer am weitesten nach vorn liegenden Stellung vom Griffteil
i parallel nach oben ab.
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Unter Zuhilfenahme eines Schraubenziehers schraube man die Griffschalen
36, 37 beiderseitig ab, indem man die Schalenhalterschrauben 45 um go° nach rechts
oder links dreht.
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Die Abzugstange 2,9 wird durch Zurückziehen des Abzuges r entfernt.
Dann drehe man die Sicherung ig um' ungefähr i8o° nach hinten, so daß sie parallel.
zur Laufachse liegt, hebe dieselbe nach oben und schwenke den Abzugshebel
30 mit dem Fanghaken 33 nach oben, bis dieser zum Anschlag kommt, dann ziehe
man den ganzen Organismus nach oben heraus.
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Damit ist die Pistole vollständig zerlegt. Abgesehen von der Einfachheit
der Zerlegung und Zusammensetzung der neuen Waffe weist sie noch den großen Vorteil
in bezug auf die Gebrauchssicherheit auf, daß, selbst wenn die Waffe im geladenen
und gespannten Zustande zerlegt wird, ein unbeabsichtigtes Vorschnellen des Schlagbolzens
13, im Gegensatz zu verschiedenen anderen Pistolen, die im Laufe 2 befindliche Patrone
nicht zur Explosion bringen kann, da dieses Vorschnellen erst dann erfolgt, wenn
das Verschlußstück 12 so weit aus der Verschlußhülse 8 herausgehoben ist, daß die
Schlagbolzenspitze 13 das Zündhütchen nicht mehr erreichen, kann.