DE3884066T2

DE3884066T2 - Gegenstand zum Absorbieren von Ölen.

Info

Publication number: DE3884066T2
Application number: DE88305502T
Authority: DE
Inventors: Dimitri Peter Zafiroglu
Original assignee: EI Du Pont de Nemours and Co
Current assignee: EIDP Inc
Priority date: 1987-06-17
Filing date: 1988-06-16
Publication date: 1994-04-07
Anticipated expiration: 2008-06-17
Also published as: EP0295911B1; US4737394A; MX165799B; HK1002914A1; BR8802920A; JP2756469B2; DE3884066D1; JPS646082A; EP0295911A2; EP0295911A3; CA1324582C

Description

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft einen ölabsorbierenden Gegenstand, der einen porösen Außenstoff aufweist, der ein faseriges Absorptionsmaterial umgibt. Insbesondere betrifft die Erfindung einen solchen Gegenstand, bei dem der poröse Stoff eine mit Stichen geheftete ungewebte faserige Schicht aus Polyethylen oder Polypropylen ist. Der Außenstoff des erfindungsgemäßen Gegenstands ermöglicht ein schnelles Eindringen von Ölen in das Absorptionsmaterial ohne durch Wasser blokkiert zu werden. Eine solche Blockierung tritt mit anderen gestrickten oder gewebten Außenstoffen auf.

Beschreibung des Technikstandes

Zur Absorption und Verhinderung der Ausbreitung von ausgelaufenem Öl sind verschiedene Gegenstände bekannt. Unter solchen Gegenständen zur Verwendung zum Reinigen einer Ölpest auf einer Wassermasse befinden sich eine schwimmende Matte aus Polyethylen-Fasern und Holzfasern, die in einem grobmaschigen Netz gehalten werden, ein Öl-skrubberband, das eine Polypropylen-Füllung aufweist, die von einem Nylonnetz gehalten wird, und ein Ausleger, bei dem Polyolefin- Mikrofasern, Cellulose-Fasern und/oder gemahlenes Polymer- Material in einem netzartigen Schlauch enthalten sind.
Ein handelsüblicher Gegenstand, bei dem schmelzgeblasene Polypropylen-Mikrofasern in einem porösen gestrickten oder gewebten Stoff eingeschlossen sind, wurde zur Absorption von Ölen verwendet. Es wurde jedoch gefunden, daß, wenn dieser letztere Typ von Gegenstand zur Absorption von Öl in einer wäßrigen Umgebung verwendet wird, sich der gewebte oder gestrickte Außenstoff verstopft oder durch Wasser blockiert wird, bevor sich die Mikrofasern mit Öl sättigen können. Aufgabe der Erfindung ist es, einen verbesserten ölabsorbierenden Gegenstand bereitzustellen, der einen Außenstoff aufweist, der nicht verstopft, ein schnelles Hindurchdringen des Öls durch ihn ermöglicht und verhindert, daß sich teilchenförmiges oder loses Absorptionsmaterial aus dem Stoff entfernt. Ferner sollte der Gegenstand, um eine größere Leistung des verbesserten ölabsorbierenden Gegenstands zu erreichen, in der Lage sein, vor und nach der Sättigung mit Öl auf dem Wasser zu schwimmen und sollte nach dem Ausdrücken oder Auswringen des absorbierten Öls aus dem Gegenstand wiederverwendet werden können.

Zusammenfassung der Erfindung

Die Erfindung stellt einen verbesserten ölabsorbierenden Gegenstand des Typs bereit, der einen porösen Außenstoff aufweist, welcher faserige Absorptionsteilchen enthält. Gemäß der erfindungsgemäßen Verbesserung ist der Außenstoff eine ungewebte faserige Polyolefin-Schicht aus Polyethylen oder Polypropylen, die mit einem elastischen Faden mit Stichen geheftet ist. Der Faden bildet in einem Abstand voneinander liegende Reihen aus Stichen, die sich entlang der Längsseite des Stoffes erstrecken. Der Reihenabstand liegt im Bereich von 2 bis 10 Reihen pro cm, und der Stichabstand liegt im Bereich von 2 bis 15 pro cm. Der Heftfaden macht 2 bis 40% des Gesamtgewichts des Außenstoffes aus. Der Außenstoff besitzt ein Flächengewicht im Bereich von 30 bis 250 Gramm pro Quadratmeter. Vorzugsweise wird die faserige Polyolefin-Schicht aus ungebundenen plexifilamentären Filmfibrillen-Strängen aus Polyethylen gebildet. Ein elastomeres Spandex-Garn ist als Heftfaden bevorzugt.

Ausführliche Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen

Die Erfindung wird nun ausführlich beschrieben unter Bezugnahme auf die bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen verbesserten ölabsorbierenden Gegenstands.
Wie hier verwendet, soll die Bezeichnung "Polyethylen" nicht nur Homopolymere aus Ethylen, sondern auch Copolymere umfassen, worin mindestens 85% der Repetiereinheiten Ethylen- Einheiten sind. Gleichermaßen soll die Bezeichnung "Polypropylen" Homopolymere und Copolymere aus Propylen umfassen, worin mindestens 85% der Repetiereinheiten Propylen-Einheiten sind. Das bevorzugte Polyethylen für die ungewebte faserige Polyolefin-Schicht des durch Stiche gehefteten Außenstoffes ist ein lineares homopolymeres Polyethylen mit einer Obergrenze des Schmelzbereichs von etwa 134 bis 135ºC (wie gemessen durch thermische Differenzialanalyse, wobei die Probe erhitzt wird, so daß sich ihre Temperatur um 10ºC pro Minute erhöht), einer Dichte im Bereich von 0,94 bis 0,96 g/cm² und einem Schmelzindex von 0,1 bis 6,0 (wie gemessen durch ASTM D-1238-57T, Bedingung E).
Wie hier verwendet, bezieht sich die Bezeichnung "mit Stichen geheftet" auf das Ergebnis eines Heftvorgangs mit mehreren Nadeln, der mit einer ungewebten faserigen Polyolefin-Schicht durchgeführt wurde, die zur Herstellung des Außenstoffes des erfindungsgemäßen ölabsorbierenden Gegenstands verwendet wurde. Das Heften mit Stichen kann durchgeführt werden mit einer herkömmlichen Mehrnadel- Heftvorrichtung wie "Arachne" oder "Mali" (einschließlich von Malimo-, Malipol- und Maliwatt-Geräten). Solche Geräte und einige damit hergestellte Stoffe werden beschrieben von K. W. Bahlo "New Fabrics Without Weaving", Paper of the American Association for Textile Technology, Inc., Seiten 51-54 (November 1965), Ploch et al., U.S.-Patentschrift 3 769 815, von Hughes, U.S.-Patentschrift 3 649 428 und in Product Licensing Index, Research Disclosure, "Stichtbonded products of continuous filament nonwoven webs", Seite 30 (Juni 1968).
Jeder elastische Faden ist praktisch als Heftfaden für den Außenstoff des erfindungsgemäßen verbesserten ölabsorbieren den Gegenstands geeignet, mit der Maßgabe, daß der elastische Faden genug Kraft ausübt, um nach dem Heftvorgang eine Kontraktion oder Faltenbildung zu bewirken. Beispielsweise können herkömmliche Garne (z. B. Spandex-, Kautschuk- oder strukturierte Stretchgarne), die sich dehnen und zusammenziehen können, oder Garne, die nach dem Heften zum schrumpfen gebracht werden können (z. B. Hitze-schrumpfbare Garne), verwendet werden, um die erforderlichen Stiche zu bilden.
Ein besonders bevorzugter Heftfaden wird aus einem Spandex- Garn gebildet, das eine hohe Dehnbarkeit und Rückstellkraft aufweist. Solche bevorzugten Heftgarne sind käuflich erhältlich (z. B. "Lycra" Spandex-Garn, hergestellt von E. I. du Pont de Nemours und Co.). Spandex kann in einem gestreckten Zustand in das Tuch unter Spannung eingearbeitet werden, so daß bei einem Wegnehmen der Spannung die Rückstellkräfte der Garne zu einer Kontraktion und Faltenbildung führen. Bevorzugte Heftgarne können sich in einem Bereich von 100 bis 200% ausdehnen und wieder zusammenziehen. Stretchgarne, beispielsweise aus Nylon oder Polyester, können auf ähnliche Weise wie Spandex-Garne funktionieren, jedoch im allgemeinen mit einer wesentlich geringeren Dehnung und Rückstellung.
Bei dem durch Stiche gehefteten Außenstoff des erfindungsgemäßen ölabsorbierenden Gegenstands sind Reihenabstände von 2 bis 10 Reihen pro cm im allgemeinen ausreichend, 3 bis 6 Reihen pro cm sind bevorzugt. Stich-Abstände im Bereich von 2 bis 15 Stichen pro cm sind im allgemeinen ausreichend, 3 bis 10 Stiche pro cm sind bevorzugt. Der Heftfaden beträgt 2 bis 40%, vorzugsweise 5 bis 10% des Gesamtgewichts des Außenstoffs.
Durch das Heften mit mehreren Nadeln bilden sich parallele Ketten aus ineinandergreifenden Schlaufen auf einer Oberfläche der ungewebten faserigen Polyolefin-Schicht des Außenstoffes und eine parallele Reihe von Zick-Zack- Trikotstichen auf der anderen Oberfläche. Alternativ können sich beim Heften im wesentlichen parallele Reihen aus Kettenstichen entlang der Längsseite des Stoffes bilden. Erfindungsgemäß führt das Heften zu einer Flächenkontraktion der ungewebten faserigen Schicht. Die Kettenstiche führen dazu, daß fast die gesamte Kontraktion in Richtung der Stiche (d. h. entlang der Länge oder in Längsrichtung des Stoffes) erfolgt. Die Trikotstiche verursachen auch eine Kontraktion über die Breite des Stoffes (d. h. in Querrichtung). Die Reihen von Stichen werden im allgemeinen mit Nadeln eingefügt, die einen Abstand im Bereich von 2 bis 5 Nadeln pro cm aufweisen. Die Stiche werden in einem Abstand im Bereich von 1 bis 7 Stichen pro cm, vorzugsweise 2 bis 5 Stichen pro cm, eingefügt.
Als Ergebnis des oben beschriebenen Heftens durch Stiche der ungewebten faserigen Polyolefin-Schicht aus Polyethylen oder Polypropylen mit dem elastischen Faden besitzt der Außenstoff des erfindungsgemäßen ölabsorbierenden Gegenstands eine ausreichende Porosität, so daß es für das Öl möglich gemacht wird, schnell zu dem Absorptionsmaterial vorzudringen. Bevorzugte ungewebte faserige Polyolefin-Schichten zur erfindungsgemäßen Verwendung sind im wesentlichen ungebunden, d. h. die faserigen Elemente der ungewebten Schicht sind vorzugsweise im wesentlichen frei von chemischen oder thermischen Bindungen. Auch wenn die ungewebte Schicht ursprünglich etwas thermisch oder chemisch gebunden ist, kann die Wirkung des Heftens und des anschließenden mechanischen Streckens und Kontrahierens des Außenstoffes die Struktur ausreichend öffnen, um die gewünschte Porosität für ein schnelles Vordringen des Öls zu dem Absorptionsmaterial zu liefern. Punkt-geheftete ungewebte faserige Polyolefin- Schichten sind ebenfalls zur Verwendung bei dem erfindungsgemäßen durch Stiche gehefteten Außenstoff geeignet.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die ungewebte faserige Polyolefin-Schicht des mit Stichen gehefteten Außenstoffes aus plexifilamentären Filmfibrillen- Strängen eines Typs hergestellt, der von Blades et al., U.S.-Patentschrift 3 018 519, beschrieben wird. Die Stränge werden zu einem leicht verfestigten ungebundenen Tuch geformt, gemäß dem allgemeinen Verfahren, wie beschrieben von Steuber, U.S.-Patentschrift 3 169 899 oder wie ausführlicher beschrieben von Lee, U.S.-Patentschrift 4 554 207, Spalte 4, Zeile 63 bis Spalte 5, Zeile 60, deren Beschreibungen hier als Referenz mitangegeben sind. Im allgemeinen besitzt ein solches Tuch zur Verwendung für den erfindungsgemäßen ölabsorbierenden Gegenstand ein Flächengewicht im Bereich von 20 bis 150 g/m² und eine Dichte im Bereich von 0,15 bis 0,3 g/m². Das Tuch wird im allgemeinen zu einer Rolle aufgewickelt, als Vorbereitung für das anschließende Einschieben in die Mehrnadel-Heftmaschine.
Der fertige Außenstoff besitzt im allgemeinen ein Flächengewicht im Bereich von 30 bis 250 g/m², vorzugsweise 75 bis 175 g/m² (gemessen gemäß ASTMD D 3776-79), eine Dicke im Bereich von 0,6 bis 1,2 mm, vorzugsweise von 0,7 bis 1,0 mm (gemessen mit einem Dicke-Meßgerät, das einen zylindrischen Fuß mit einem Durchmesser von 1 cm aufweist, der mit einem Gewicht von 100 Gramm belastet ist) und eine Dichte im Bereich von 0,1 bis 0,2 g/cm³, vorzugsweise von 0,12 bis 0,17 g/cm³. Bevorzugte Außenstoffe besitzen eine Dehnbarkeit von mindestens 75% in Längsrichtung und von mindestens 25% in Querrichtung (gemessen mit einer 10,2 auf 10,2 cm-Probe unter einer Last von 9,1 kg mit einem Instron-Testgerät).
Das ölabsorbierende Material, das den Außenstoff füllt, kann, wie in den Beispielen unten erläutert, im wesentlichen vollständig aus feinen faserigen Teilchen aus einem flashgesponnenen faserigen Polyethylen bestehen. Solche Teilchen können durch Flashspinn-Verfahren hergestellt werden, die beschrieben sind in der zuvor erwähnten britischen Patentschrift 891 945 und bei Blades & White, U.S.-Patentschrift 3 227 784. Wie in den folgenden Bespielen ausführlich beschrieben, kann diese teilchenförmige Substanz zweckmäßigerweise hergestellt werden aus geschnittenen und zerkleinerten Stücken desselben ungehefteten leicht verfestigten ungewebten Polyethylen-Tuches, wie beschrieben bei der Herstellung einer bevorzugten ungewebten faserigen Polyolefin-Schicht des Außenstoffes.
Feine faserige Teilchen aus Polyethylen, die für eine Verwendung bei dem erfindungsgemäßen verbesserten ölabsorbierenden Gegenstand geeignet sind, sind ferner in Form von synthetischen Pulpen erhältlich (s. Kirk-Othmer: Encyclopedia of Chemical Technology, Band 19, 3. Ausgabe, John Wiley & Sons, Seite 420 ff, 1982). Unter den geeigneten handelsüblichen synthetischen Polyethylen-Pulpen befinden sich "Pulpex" oder "Fybrel", die hergestellt werden von Hercules Corp. of Wilmington, Delaware bzw. Mitsui Petrochemical Industrie Ltd. of Tokyo, Japan.
Das Absorptionsmaterial kann gegebenenfalls geschäumte organische Polymer-Teilchen aus Polypropylen, Polyester, Polystyrol oder dergleichen enthalten, die im allgemeinen nicht mehr als etwa die Hälfte des Gesamtgewichts der Absorptionsteilchen ausmachen. Wenn geschäumte Teilchen vorhanden sind, sind flashgesponnene Teilchen aus Polypropylen bevorzugt, die gemäß den allgemeinen Verfahren von Blades und White, U.S.-Patentschrift 3 227 664 hergestellt worden sind. Gleich, ob das Absorptionsmaterial eine Teilchenmischung aus geschäumtem polymerem und flashgesponnenem Polyethylen oder flashgesponnenem Polyethylen allein ist, liegt der bevorzugte Bereich für die scheinbare Schüttdichte des Absorptionsmaterials im allgemeinen bei 0,045 bis 0,075 g/cm³, am meisten bevorzugt bei 0,05 bis 0,07 g/cm³. Das Absorptionsmaterial mit der niedrigen Dichte und ein leichtgewichtigter Außenstoff ergeben einen ölabsorbierenden Gegenstand, der auf Wasser schwimmen kann, auch wenn er mit Öl gesättigt ist.
Die scheinbare schüttdichte des Absorptionsmaterials wird gemessen, indem eine handgemischte Probe der Teilchen des Absorptionsmaterials in einen Glaszylinder von etwa 6 1/2 cm Durchmesser bis zu einem Volumen von 535 cm³ geschüttet wird. Dieses Volumen entspricht dem Volumen der Flüssigkeitabsorbierenden Testkörper, die für die Beispiele unten verwendet werden. Das Gewicht des Absorptionsmaterials in Gramm dividiert durch das Volumen von 535 cm³ wird als Schüttdichte des Absorptionsmaterials definiert.
In den folgenden Beispielen wurden faserige flashgesponnene Polyethylen-Teilchen aus geschnittenen und zerkleinerten Stücken eines ungewebten Polyethylen-Tuches hergestellt. Lineares Polyethylen mit einer Dichte von 0,95 g/cm³, einem Schmelzindex von 0,9 (wie bestimmt durch ASTM Verfahren D 1238-57T, Bedingung E) und einem Schmelz-Peak von etwa 135ºC, wurde aus einer 12%igen Lösung des Polymeren in Trichlorfluormethan flashgesponnen. Die Lösung wurde bei einer Temperatur von 179ºC und einem Druck von etwa 85 Atmosphären kontinuierlich in die Spinndüsen-Anordnungen gepumpt. Die Lösung wurde in jeder spinndüsen-Anordnung durch eine erste Öffnung in eine Zone zur Drucksenkung und durch eine zweite Öffnung in die umgebende Atmosphäre geleitet. Der resultierende Strang oder das Plexifilament war ein dreidimensionaler Plexus aus miteinander verbundenen Filmfibrillen-Elementen von statistischer Länge. Die Filmfibrillen-Elemente besaßen die Form von dünnen Bändern von weniger als 4 um Dicke. Der Strang wurde ausgestrichen und mit Hilfe eines rotierenden geformten Staubleches in eine Wellenform gebracht, elektrostatisch aufgeladen und dann auf ein Fließband gelegt. Die Spinndüsen-Anordnungen waren räumlich getrennt, um sich überlappende überschneidende Ablagerungen auf dem Band unter Bildung eines Tuches zu ergeben. Das Tuch wurde dann leicht verfestigt, indem es durch den Einzugsspalt von Walzen geleitet wurde, die auf das Tuch einen Druck von etwas 1,8 kg pro cm Tuchbreite ausübten. Die leicht verfestigten Tücher besaßen ein Flächengewicht im Bereich von 25 bis 75 g/m² und eine Dichte im Bereich von 0,15 bis 0,3 g/cm³.
Das so hergestellte Tuch wurde in Streifen geschnitten. Die Streifen wurden in kurze Längen geschnitten und dann zu kleineren Stücken in einem Sprout-Bauer DSF-1518-Granulator granuliert, der ausgestattet war mit einem Austrittssieb, das Öffnungen von 0,48 auf 0,48 cm aufwies. Die Körnchen wurde in der Größe weiter verkleinert, um eine Pulpe zu bilden, in einer Mühle, Modell 3A Ultra-Rotor (vertrieben von Industrial Process Equipment Co. of Pennsauken, New Jersey) mit Messern im Durchmesser von 71 cm (28 in.), betrieben bei einer Rotationsgeschwindigkeit von 2100 Upm, mit einem lichten Messerabstand von etwa 3 mm (d. h. im Bereich von 1 bis 5 mm). Die resultierende fibröse Polyethylenteilchen-Pulpe zeigte einen Dränfaktor von 0,12 und eine spezifische Oberfläche von 1,7 m²/g. Der Dränfaktor wurde bestimmt gemäß dem modifizierten TAPPI-Test T221 05-63, wie beschrieben in der U.S.-Patentschrift 3 920 507. TAPPI bezieht sich auf Technical Association of Paper und Pulp Industry. Die spezifische Oberfläche wurde gemessen durch das BET-Stickstoff-Absorptionsverfahren von S. Brunauer, P. H. Emmet und E. Teller, J. Am. Chem. Soc., Bd. 60, 309-319 (1938).
Die Wirksamkeit eines ölabsorbierenden Gegenstands bei der Durchführung seiner ölabsorbierenden Funktion, sogar nachdem er für längere Zeit mit Wasser in Kontakt gewesen ist, wurde durch einen "Öl-auf-Wasser-Absorptionstest" bestimmt. Bei diesem Test wird der Testkörper zunächst nur mit Wasser in Kontakt gebracht und dann nach zwei Stunden gegenüber Öl ausgesetzt, das auf dem Wasser schwimmt. Für den Test werden 260 Gramm Wasser in eine rechteckige Pfanne gegeben, die einen Querschnitt von etwa 20 auf 13 cm aufwies, so daß sich eine Wassertiefe von etwa 1,3 cm bildete. Ein zuvor gewogener wurstförmiger Prüfkörper mit einem Durchmesser von etwa 6 1/2 cm und einer Länge von etwa 15 cm zwischen den End- Verschlüssen, der etwa 30 Gramm der oben beschriebenen ölabsorbierenden flashgesponnenen Polyethylen-Teilchen enthält, wird auf die Oberfläche des Wassers gegeben. Nach zwei Stunden wird der Prüfkörper aus dem Wasser herausgenommen und erneut gewogen. Hydraulisches Öl, das 260 Gramm wiegt, wird dann zu dem Wasser in der Pfanne gegeben. Der Prüfkörper wird für eine weitere Stunde in die Pfanne gegeben und dann wieder herausgenommen. Die in der Pfanne zurückbleibende Flüssigkeit wird in einen Scheidetrichter gegossen und sich trennen gelassen. Das getrennte Wasser und Öl werden gewogen, um die Menge an Wasser und Öl zu bestimmen, die nicht absorbiert worden ist. Der unterschied zwischen den in die Pfanne gegebenen ursprünglichen 260 Gramm Öl und der nicht absorbierten Menge entspricht der Menge an Öl, die von dem Prüfkörper absorbiert wurde. Die absorbierte Menge Wasser wird gleichermaßen berechnet.

Beispiele 1 und 2

Diese Beispiele zeigen den deutlichen Vorteil der erfindungsgemäßen ölabsorbierenden Gegenstände im Vergleich zu bestimmten bekannten Typen von ölabsorbierenden Gegenständen, insbesondere hinsichtlich ihrer Fähigkeit, Öl zu absorbieren, auch nachdem der Gegenstand für längere Zeit gegenüber Wasser ausgesetzt war. Prüfkörper von jedem ölabsorbierenden Gegenstand wurden zum Testen gemäß dem "Öl-auf-Wasser-Absorptionstest" hergestellt. Die erfindungsgemäßen Beispiele besaßen Außenstoffe, die ungewebte faserige Polyolefin-Schichten aus flashgesponnenem Polyethylen (Beispiel 1) und kleine Menge textiles Denier-Polypropylen (Beispiel 2) enthielten. Die Außenstoffe der Vergleichsprüfkörper waren gestrickte Stoffe, die aus Polyestergarnen (Vergleich A) bzw. Polypropylen-Garnen (Vergleich b) hergestellt worden waren. Die Außenstoffe zum Vergleich wurden erhalten aus handelsüblichen ölabsorbierenden "Pigs", verkauft von New Pig Corporation of Altoona, Pennsylvania.
Das Ausgangsmaterial für die ungewebte Schicht der Außenstoff-Schicht des ölabsorbierenden Prüfkörpers aus Beispiel 1 war eine leicht verfestigtes nicht geheftetes ungewebtes Tuch aus plexifilamentären Polyethylen-Filmfibrillensträngen mit einer Dicke von etwa 0,22 mm und einem Flächengewicht von etwa 44 g/m². Für Beispiel 2 war das Ausgangsmaterial ein Punkt-geheftetes Tuch aus Polypropylen- Filamenten von 1,5 dpf (1,7 dtex), hergestellt von Polybond, Inc. of Waynesboro, Virginia, mit einer Dicke von etwa 0,20 mm und einem Flächengewicht von etwa 34 g/m². Jedes dieser Ausgangsmaterialien wurde geheftet mit einem gespannten elastomeren 40 dpf (44 dtex)-Spandexfaden ("Lycra"), hergestellt von E. I. du Pont de Nemours and Company of Waynesboro, Virginia), der umwickelt war mit Nylon von 20 dpf (22 dtex). Eine Mehrnadel-Malimo-Maschine mit einer einzigen Führungsschiene wurde verwendet, um 12 Stiche pro 25 mm mit jeweils einer Länge von 1,8 mm anzubringen. Kettenstiche wurden für den Prüfkörper aus Beispiel 1 verwendet, Trikotstiche für den Prüfkörper aus Beispiel 2. Gesamtgewicht, Flächengewicht, Dicke, Dichte (berechnet aus den Flächengewicht- und Dichte-Messungen) und Dehnbarkeit des Außenstoffes nach der Entnahme aus der Mehrnadel- Heftmaschine sind in Tabelle I unten aufgeführt. Tabelle I - Eigenschaften der Außenstoffe Beispiele Vergleiche Flächengewicht Dicke, mm Dichte Dehnbarkeit Längsrichtung Querrichtung
Zu beachten ist die viel geringere Dichte und die viel größere Dicke (Masse) und Dehnbarkeit der Außenstoffe, die in den ölabsorbierenden erfindungsgemäßen Gegenständen verwendet werden sollen.
Die Außenstoffe wurden jeweils zu wurstförmigen Prüfkörpern geformt. Jeder Prüfkörper wurde dann mit den ölabsorbierenden flashgesponnenen Polyethylen-Teilchen des hier zuvor beschriebenen Typs gefüllt. Die gefüllten Prüfkörper wurden dann gemäß dem Öl-auf-Wasser-Absorptionstest auf die Ölabsorptionskapazität geprüft. Die Ergebnisse sind in Tabelle II aufgeführt. Tabelle II - Ölabsorptionstests¹ Beispiele Vergleiche Wasser, absorbiert in den ersten zwei Stunden² absorbierte Gesamtmenge³ Wasser Öl
Anmerkungen:
¹. Alle absorbierten Mengen sind in Gramm angegeben.
². Nach Exposition gegenüber Wasser allein
³. Nach einer weiteren einstündigen Exposition gegenüber Öl auf Wasser, berechnet aus den getrennten Mengen von Öl und Wasser, die nicht absorbiert worden sind.
Die in Tabelle II zusammengefaßten Testergebnisse zeigen die Überlegenheit der erfindungsgemäßen ölabsorbierenden Gegenstände mit ihren durch Stiche gehefteten Außenstoffen im Vergleich zu den ölabsorbierenden Vergleichsgegenständen mit ihren gestrickten Außenstoffen. Die zwei erfindungsgemäßen Prüfkörper zeigten eine hochselektive Fähigkeit zur Ölabsorption. Sie absorbierten im wesentlichen das gesamte Öl aus der Reservoirpfanne mit sehr wenig damit begleitendem Wasser. Ferner war das Wasser, das nach dem 3-stündigen Test mit den Prüfkörpern aus Beispiel I und II in der Pfanne zurückgeblieben war, im wesentlichen klar. Nach dem Test der Vergleiche A und B blieb viel Öl zurück.
Etwa 200 Gramm Öl wurden mit der Hand aus jeder der geprüften Proben 1 und 2 ausgewrungen. Die Öl-auf-Wasser- Absorptionstests wurden wiederholt. Die Proben absorbierten sofort wieder etwa eine gleiche Menge Öl, die ausgewrungen worden war, sogar nach einer mehrmaligen Wiederholung des Verfahrens.

Claims

1. Öl-absorbierender Gegenstand mit einem porösen Außenstoff, der faserige Absorptionsteilchen umfaßt, wobei der Außenstoff eine nicht gewebte, faserige Polyolefin-Schicht aus Polyethylen oder Polypropylen darstellt, die mit Stichen mit Hilfe eines elastischen Fadens angeheftet ist, der in einem Abstand voneinander liegende Reihen von Stichen bildet, die sich entlang der Länge des Stoffes erstrecken, wobei der Reihenabstand im Bereich von 2 bis 10 Reihen pro cm liegt, und der stichabstand im Bereich von 2 bis 15 pro cm liegt, der Heftfaden 2 bis 40% des Gesamtgewichts des Außenstoffes ausmacht und der Außenstoff ein spezifisches Gewicht im Bereich von 30 bis 250 g pro m² besitzt.

2. Ölabsorptionsgegenstand nach Anspruch 1, bei dem der Reihenabstand im Bereich von 3 bis 6 Reihen/cm liegt, der Stichabstand im Bereich von 3 bis 10 Stichen pro cm liegt, der Heftfaden 5 bis 10% des Gesamtgewichts des Außenstoffes ausmacht und der Außenstoff ein spezifisches Gewicht im Bereich von 75 bis 175 g/m² besitzt.

3. Ölabsorptionsgegenstand nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Dicke des Außenstoffes im Bereich von 0,6 bis 1,2 mm und die Dichte des Stoffes im Bereich von 0,1 bis 0,2 g/cm³ liegen.

4. Ölabsorptionsgegenstand nach Anspruch 1, 2 oder 3, bei dem die nicht gewebte faserige Polyolefin-Schicht aus ungebundenen Plexifilament-Folienfibrillen-Strängen aus Polyethylen gebildet wird.

5. Ölabsorptionsgegenstand nach Anspruch 1, 2 oder 3, bei dem die nicht gewebte faserige Polyolefin-Schicht aus Polypropylenfasern von nicht mehr als 3,5 dtex gebildet wird.

6. Ölabsorptionsgegenstand nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem das Heftgarn ein elastomeres Spandex-Garn ist.

7. Ölabsorptionsgegenstand nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem die Dehnbarkeit des Außenstoffes mindestens 75% in Längsrichtung und mindestens 25% in Querrichtung beträgt.

8. Ölabsorptionsgegenstand nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem die faserigen Absorptionsteilchen flash-gesponnene lineare Polyethylenteilchen einschließen.