DE3884885T2

DE3884885T2 - Genähtes, nichtgewobenes Putztuch.

Info

Publication number: DE3884885T2
Application number: DE88307479T
Authority: DE
Inventors: Dimitri Peter Zafiroglu
Original assignee: EI Du Pont de Nemours and Co
Current assignee: Xymid LLC
Priority date: 1987-08-14
Filing date: 1988-08-12
Publication date: 1994-05-05
Anticipated expiration: 2008-08-13
Also published as: JP2709340B2; EP0303497B1; EP0303497A3; JPS6461546A; CA1279981C; DE3884885D1; ZA885982B; KR890004019A; EP0303497A2; HK1004284A1; US4773238A

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung befaßt sich mit einer Lage aus im wesentlichen ungebundenen Fasern, welche mittels mehreren Nadeln mit einem elastischen Faden genäht wird, um einen Vliesstoff zu bilden. Der Vliesstoff ist insbesondere als ein Staubtuch verwendbar. Die Erfindung befaßt sich auch mit einem Verfahren zum Herstellen des Vliesstoffes.

Beschreibung des Standes der Technik

Viele Arten von Vliesstoffen und Webmaterialien wurden zur Verwendung als Staubtücher vorgeschlagen. Bessere Staubtücher sollten einige wesentliche Eigenschaften haben, wie das Vermögen, den Staub von einer Fläche zu absorbieren oder abzuheben, ohne daß Abrieb oder ein Rückstand auf der gewischten Fläche zurückbleibt. Die Tücher sollten weich sein, um ein Verkratzen der zu reinigenden Fläche zu verhindern. Ferner sollten die Tücher eine derart ausreichende Stabilität haben, daß man ein sorgfältiges Reiben der zu reinigenden Fläche vornehmen kann, ohne daß man einen Abrieb erhält oder das Tuch beschädigt wird. Der abgenommene Staub sollte mit Hilfe des Staubtuchs festgehalten werden und sollte nicht von dem Staubtuch abfallen, bevor das Tuch geschüttelt wird. Einige bekannte Staubtücher sind mit einer öligen Substanz getränkt, um die Aufnahme und das Festhalten der Staubpartikel zu unterstützen; hierbei bleibt jedoch häufig ein Restfilm auf der gewischten Fläche zurück.
Eine große Vielzahl von unterschiedlichen Vliesstoffen wurde für den Einsatz bei einer großen Vielzahl von unterschiedlichen bestimmungsgemäßen Anwendungszwecken beschrieben. In US-A-4,606,964 von Widemann beispielsweise sind bauschige Verbundmaterialien angegeben, welche für Wärmekleidung, Decken, Einweg-Badeartikel, Handtücher, waschbare Kleidungsstücke, Trainingshosen für Kinder, Babyreinigungstücher, Reinigungskissen, Matratzen, Kissen, Schlafsäcke u. dgl. verwendet werden können. In US-A-4,657,802 Spalte 1, Zeile 30 bis Spalte 4, Zeile 32 von Morman ist ein Überblick über eine große Anzahl von elastischen Vliesstoffbahnen angegeben, welche u. a. beispielsweise für Windelkomponenten, Bandagen, Filter, Kleidung, usw. verwendbar sind. Bei keinen dieser angegebenen Materialien jedoch wird das Nähen mit Hilfe von mehreren Nadeln bei einer Vliesstoffaserlage mit einem elastischen Faden eingesetzt.
Nähmaschinen mit mehreren Nadeln, wie "Arachne" oder "Mali" Maschinen (einschließlich Malimo, Malipol und Maliwatt Maschinen) wurden eingesetzt, um Nähte in eine große Vielzahl von unterschiedlichen Fasersubstraten einzubringen. Derartige Maschinen und einige der textilen Flächengebilde, welche hierbei erzeugt werden, sind in dem Artikel von K. W. Bahlo "New Fabrics Without Weaving", Papers of the American Association for Textile Technology, Inc. Seiten 51-54 (November 1965) angegeben. Weitere Einsatzgebiete dieser Maschinen lassen sich beispielsweise aus US-A-3,769,815 von Ploch et al, US-A-3,649,428 von Hughes und von Product Licensing Index, Research Disclosure "Stitchbonded products of continuous filament nonwoven webs", Seite 30 (Juni 1968) entnehmen. Jedoch befaßt sich keine dieser Literaturstellen mit dem Nähen von Vliesflächengebilden oder Bahnen unter Einsatz eines elastischen Fadens.
Die Erfindung zielt darauf ab, einen Vliesstoff bereitzustellen, welcher ein verbessertes Material zum Einsatz als ein Staubtuch darstellt.

ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG

Die Erfindung stellt einen Vliesstoff bereit, welcher eine Lage aus im wesentlichen ungebundenen Fasern mit einem textilen Decitex aufweist, wobei die Lage mit einem elastischen Faden genäht ist, welcher beabstandete Reihen von Nähten bildet, die entlang der Längserstreckung des Vliesstoffes verlaufen, und die Faserlage zwischen den Nähten und den Reihen von Nähten des elastischen Fadens zusammengezogen wird. Vorzugsweise bilden die zusammengezogenen Fasern den Vliesstoff mit einem "Füllfaktor" (welcher nachstehend näher definiert wird) von wenigstens 2,2, vorzugsweise wenigstens 3,0 und insbesondere einem solchen, der in einem Bereich von 3,5 bis 6 liegt. Der Nähfaden, der üblicherweise eingesetzt wird, macht nicht mehr als 20% des Gesamtgewichts des Vliesstoffes, vorzugsweise 2 bis 10% und insbesondere 3 bis 5% aus. Ein bevorzugter, elastischer Nähfaden ist ein elastomeres Spandexgarn, welches vorzugsweise einen dtex in einem Bereich von 20 bis 200 und eine Bruchdehnung in einem Bereich von 300 bis 800% hat. Zweckmäßigerweise hat das Faservlies ein relatives Gewicht in einem Bereich von 80 bis 250 Gramm pro Quadratmeter, vorzugsweise 100 bis 200 g/m². Der Reihenabstand liegt zweckmäßigerweise in einem Bereich von 2 bis 10 Reihen pro Zentimeter, vorzugsweise von 3 bis 6 Reihen pro cm. Der Nahtabstand liegt zweckmäßigerweise in einem Bereich von 2 bis 15 Nähten pro Zentimeter, vorzugsweise 4 bis 12 Nähten pro cm.
Die Erfindung gibt auch ein Verfahren zum Herstellen des vorstehend genannten Vliesstoffes an, bei dem eine im wesentlichen ungebundene Lage aus Fasern mit textilem dtex und einem Gewicht in einem Bereich von 15 bis 75 g/m² mittels mehreren Nadeln mit einem elastischen Faden genäht wird, welcher im Abstand liegende Reihen von Nähten in der Lage bildet, der Nadelabstand in einem Bereich von 2 bis 8 Nadeln pro cm liegt und die Nähte in jeder Reihe in einem Zwischenraum in einem Bereich von 1 bis 7 Nähten pro cm eingeführt werden, der Nähfaden unter einer derart ausreichenden Spannung steht, daß der Faden in einem Bereich von 100 bis 250% gedehnt wird und daß dann die Spannung auf den Faden aufgehoben wird, um eine Kontraktion und ein Zusammenziehen der Vliesstoffläche zu bewirken. Bei einem bevorzugten Verfahren ist die Vliesstofffläche nach dem Aufheben der Spannkraft nicht größer als 40%, und vorzugsweise liegt sie in einem Bereich von 20 bis 30% der Ausgangsfläche der Faserlage.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN

Die Erfindung wird nunmehr detailliert unter Bezugnahme auf bevorzugte Vliesstoffe erläutert, welche aus einer Lage aus im wesentlichen ungebundenen, synthetischen, organischen Fasern hergestellt ist, wobei diese Lage mit Hilfe von mehreren Nadeln mit Hilfe eines elastomeren Spandexfadens genäht wird.
Die hierin verwendete Bezeichnung "im wesentlichen ungebunden", welche sich auf die Lage aus natürlichen oder synthetischen, organischen Fasern mit einem textilen Denier bezieht, bedeutet, daß die Fasern im allgemeinen nicht miteinander beispielsweise auf chemische oder thermische Weise verbunden sind. Eine geringfügige Punktbindung oder Linienbindung ist jedoch bei dieser Bezeichnung "im wesentlichen ungebunden" mit eingeschlossen, so lange die Bindung nicht so ausreichend ist, daß die Faserlage daran gehindert wird, daß sie sich nach dem Nähen zusammenziehen oder kontraktieren kann, wie dies nachstehend noch näher angegeben wird.
Der Begriff "Faser", welcher in der Beschreibung verwendet wird, umfaßt Stapelfasern und/oder Endlosfilamente. Die Bezeichnung "textiler Decitex", welche hierin verwendet wird, bezieht sich auf Fasern, welche einen dtex in einem Bereich von 1 bis 22 haben.
Der Begriff "zusammengezogen", welcher in dieser Beschreibung verwendet wird, beschreibt die Fläche eines mittels mehreren Nadeln und eines elastischen Garnes genähten Vliesstoffes nach der Erfindung, und hierdurch soll zum Ausdruck gebracht werden, daß die Fläche des Vliesstoffes nach der Erfindung nicht mehr als 40% der Fläche der Faserlage ausmacht, aus welcher derselbe hergestellt ist (d. h. bevor die Lage mit Hilfe von mehreren Nadeln mit dem elastischen Faden genäht wurde.)
Verschiedene Verfahrensweisen lassen sich zur Zubereitung der Ausgangsvliesstofflage aus textilen dtex Fasern einsetzen, welche zur Anwendung bei der Erfindung geeignet sind. Natürliche Fasern oder Fasern aus synthetischem organischem Polymeren werden für die Fasern der Ausgangslage bevorzugt. Stränge bzw. Bahnen aus kardierten Fasern, luftgelegten Matten aus Filamenten oder Fasern, Vliesstofflächengebilde aus Endlosfilamenten, geringfügig gebundene, spinngebundene Flächengebilde, Flächengebilde aus hydraulisch verwirrten Fasern o. dgl. sind geeignet. Diese Faserlagenbahnen oder Flächengebilde sind üblicherweise auf Walzen aufgewickelt. Wenn schwerere Enderzeugnisse nach der Erfindung; erwünscht sind, können die Bahnen oder Flächengebilde in Vorbereitung für den anschließenden Nähschritt aufeinandergelegt werden. Zwei oder mehr können zur Bildung der Faserlage eingesetzt werden, welche zur Bildung des Vliesstoffes nach der Erfindung genäht wird.
Es wird jedoch eine einzige Bahn oder ein einziges Flächengebilde aus Fasern bevorzugt im Hinblick auf eine leichte Verarbeitung und geringe Kosten bei der Herstellung.
Gemäß dem Verfahren nach der Erfindung kann der Nähvorgang mit einer üblichen, mehrere Nadeln umfassenden Nähanlage erfolgen, beispielsweise der vorstehend beschriebenen Mali Bauart. Malimo Mehrnadel-Nähmaschinen sind insbesondere zweckmäßig für die Herstellung von Vliesstoffen nach der Erfindung. Beim Nähschritt durchdringen im Abstand angeordnete Reihen von Nähten, die im allgemeinen in Längsrichtung des Vliesstoffes verlaufen, die ungebundene Lage aus organischen Fasern. Diese Art eines Nähens mit Hilfe von mehreren Nadeln wird manchmal auch als "Nähgewirk" bezeichnet.
Im wesentlichen jeglicher widerstandsfähige elastische Faden ist zum Nähen gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren geeignet. Der elastische Faden stellt eine Kraft bereit, welche bewirkt, daß die Lage aus im wesentlichen ungebundenen Fasern zusammengezogen oder verdichtet wird. Übliche Garne beispielsweise, welche sich dehnen und zusammenziehen können, umfassen unbeschichtete oder beschichtete Spandexgarne oder Gummigarne. Äquivalente Ergebnisse kann man manchmal mit Garnen erzielen, welche nach dem Nähen geschrumpft werden können, beispielsweise durch die Behandlung mit Dampf, Wärme oder Chemikalien.
Ein besonders bevorzugter Nähfaden wird von einem elastomeren Spandexgarn gebildet, welches ein hohes Dehnungs- und Kontraktionsvermögen hat. Derartige bevorzugte Garne sind im Handel erhältlich (beispielsweise "Lycra" Spandexgarn, hergestellt von E. I. du Pont de Nemours and Company) . Das Spandexgarn kann in das Flächengebilde unter Spannung in einem gestreckten Zustand eingebracht werden, so daß, wenn die Spannung aufgehoben wird, die Zusammenziehungskräfte der Garne bewirken, daß das Flächengebilde zusammengezogen, verdichtet oder zusammengedrückt wird. Bevorzugte Garne können sich in einem Bereich von 300 bis 800% dehnen und stellen sich dann, ausgehend von einer derartigen Dehnung wiederum zurück.
Üblicherweise macht der Nähfaden nicht mehr als 20% des Gewichts des Vliesstoffes nach der Erfindung aus. Der Nähfaden ist jedoch vorzugsweise in einer Menge in einem Bereich von 2 bis 10% und insbesondere in einem Bereich von 2 bis 5% vorhanden.
Bei einem bevorzugten Nähschritt bei dem Verfahren wird eine Reihe von untereinander verbundenen Schlingen auf einer Fläche der Vliesstoff-Faserausgangslage gebildet,und parallele Reihen von Zickzacktrikotnähten werden auf der anderen Fläche gebildet. Die Reihe von Nähten sind typischerweise jene, die von einer "Mali" oder einer "Arachne" Mehrnadel-Nähmaschine erstellt werden. Alternativ kann die Naht Reihen von Kettennähten entlang der Länge des textilen Flächengebildes bilden.
Bezüglich der Flächenkontraktion oder des Zusammenziehens, welches durch das Zusammenziehen nach dem Nähen bewirkt wird, bewirken Kettennähte im allgemeinen ein vollständiges Zusammenziehen in Längsrichtung der genähten Lage, während Trikotnähte ein Zusammenziehen in Breitenrichtung sowie in Längsrichtung des textilen Flächengebildes bewirken. Die Reihe von Nähten wird mit Hilfe von Nadeln eingebracht, welche im allgemeinen einen Abstand in einem Bereich von 2 bis 8 Nadeln pro cm haben, und die Nähte in jeder Reihe werden im allgemeinen in einem Abstand in einem Bereich von 1 bis 7 Nähten pro cm, vorzugsweise 2 bis 5 Nähten pro cm eingebracht. Die Trikotnahtmuster werden bevorzugt.
Auf Grund des Nähens mit Hilfe des elastischen Fadens unter Spannung wird dann, wenn die Spannung aufgehoben wird und sich das textile Flächengebilde entspannen kann, (d. h. Haltekräfte von dem Vliesstoff aufgehoben werden) sich das textile Flächengebilde zusammenziehen und die Fläche des textilen Flächengebildes reduziert. Um die Größe des Zusammenziehens zu bestimmen, werden Messungen des Gewichts pro Flächeneinheit von (1) (Wi) bei der Ausgangsfaserlage (2) (Wf) , dem genähten und entlasteten textilen Flächengebilde und (3) (Wy) den Nähgarn in dem abschließenden entspannten textilen Flächengebilde vorgenommen. Die Größe des Zusammenziehens oder der Kontraktion oder des Füllgrades, welche hierbei auftritt, wird nachstehend bezeichnet als "Füllfaktor", und diese Größe wird aus den Messungen durch den folgenden Zusammenhang ermittelt:
Füllfaktor = BF = (Wf-Wy)/(Wi).
Allgemein gesprochen ist das Leistungsvermögen des abschliessenden textilen Flächengebildes bei der Verwendung als ein Staubtuch umso günstiger, je stärker die Größe des Zusammenziehens ist, welche bei dem textilen Flächengebilde während der Herstellung (d. h. je größer der Füllfaktor ist) auftritt. Der Kehrwert des Füllfaktors ist die Fläche des schließlichen Vliesstoffes, ausgedrückt als ein Bruchteil der Ausgangsfläche der Faserlage.
Das Leistungsvermögen einer Probe eines textilen Flächengebildes unter Verwendung als ein Staubtuch wird auf zwei Arten von Tests für die Staubaufnahme und das Festhalten des Staubes näher bestimmt. Beim ersten Test wird synthetischer Staub auf einer glatten, polierten Oberfläche aus schwarzem, rauchglasfarbenem, kratzbeständigem "Lucite" verteilt und dann mit der Hand mit Hilfe eines Testtuches abgewischt. Die Oberfläche hatte Abmessungen von etwa 30 cm auf 30 cm. Der synthetische Staub bestand aus etwa 75 Volumenteilen Wäschetrocknerflusen und 25 Teilen von Teststaub von Fahrzeugfiltern (das letztgenannte Erzeugnis ist ein Erzeugnis von AC Delco Division of General Motors Corporation). Der synthetische Staub wird mit einem großen "Salzstreuer" aufgebracht und auf die Oberfläche in Form einer dünnen Schicht gestreut. Die Oberfläche von Lucite wird dann mit einem Testtuch gewischt, welches Abmessungen von etwa 15 cm auf 15 cm hatte. Fünf Kreisbewegungen mit einem geringfügigen Handdruck wurden ausgeführt, um die Oberfläche zu wischen. Beim zweiten Test für das Staubtuch wird die Vorgehensweise gemäß dem ersten Test wiederholt, abgesehen davon, daß ein Tropfen von "Crisco" Speiseöl (ein Erzeugnis von Procter & Gamble Company) auf der Lucite Oberfläche unmittelbar vor dem Aufstreuen des synthetischen Staubs auf die Oberfläche verteilt wird.
Das Leistungsvermögen des Testtuches bei den vorstehend beschriebenen Tests wird subjektiv bewertet, wobei i für ausgezeichnet steht, 2 für sehr gut steht, 3 für ausreichend und 4 für schlecht steht. Bei der Staubaufnahme bedeutet eine Bewertung mit 1, daß im wesentlichen der gesamte Staub von der Oberfläche abgenommen wurde. 2 bedeutet, daß mehr als die Hälfte (aber nicht der gesamte) Staub entfernt wurde; 3 bedeutet, daß weniger als die Hälfte des Staubs entfernt wurde; und 4 bedeutet, daß sehr wenig Staub entfernt wurde (der Großteil des Staubs wurde lediglich auf der Oberfläche verteilt) . Hinsichtlich des Staubfesthaltevermögens im Tuch erfolgte ein Test einer Probe dadurch, daß diese geringfügig nach dem Staubaufnahmetest geschüttelt wurde. Hierbei bedeutet eine Wertung mit 1, daß im wesentlichen der gesamte Staub bei der Probe festgehalten wird; 2 bedeutet, daß wenigstens etwa die Hälfte (aber nicht der gesamte) aufgenommene Staub festgehalten wird; 3 bedeutet, daß mehr als die Hälfte des aufgenommenen Staubes nicht festgehalten wird; und 4 bedeutet, daß nahezu der gesamte aufgenommene Staub durch das Tuch nicht festgehalten wird. Die Ergebnisse der Bewertungstests zeigen, daß unabhängig davon, ob Öl auf der Oberfläche vor dem Aufstreuen des Staubes auf dieselbe verteilt wird oder nicht, die Wertung und die Bewertung der Testtücher im wesentlichen gleich sind.
Weitere charakteristische Eigenschaften hierbei werden gemäß den folgenden Verfahrensweisen gemessen. Spezifisches Gewicht der Ausgangsfaserlage und des schließlichen, mittels mehreren Nadeln genähten textilen Flächengebildes werden nach Maßgabe von ASTM D 3776-79 gemessen. Die Dicke wird mit Hilfe einer üblichen Dickenmeßeinrichtung gemessen, welche einen zylindrischen Fuß mit einem Durchmesser von 1 cm und einer Belastung von 100 Gramm als Gewicht hat. Das Gewicht des Nähfadens pro Flächeneinheit des textilen Flächengebildes wird dadurch bestimmt, daß man die Menge des Nähfadens auf einer gegebenen Fläche des textilen Flächengebildes entfernt und diese wiegt. Die Dehnung der Spandexgarne wurde nach Maßgabe der allgemeinen Verfahrensweisen nach ASTM D 2731-72 gemessen.

BEISPIELE

Diese Beispiele verdeutlichen die Herstellung von sechs Vliesstoffen nach der Erfindung (bezeichnet als Proben 1 bis 6). Die Beispiele verdeutlichen auch das Staubtuchleistungsvermögen dieser Textilflächengebilde im Vergleich zu Flächengebilden (A und B), welche auf ähnliche Weise, aber außerhalb des Bereichs der Erfindung hergestellt sind. Das Staubtuchleistungsvermögen der Vliesstoffe nach der Erfindung wird auch mit sechs im Handel erhältlichen Wischtüchern (welche mit C bis H bezeichnet sind) verglichen.
Die Ausgangsfaserlage für jedes Beispiel 1-6 und das Vergleichsbeispiel A war von einem Ballen einer Vliesstoffbahn aus im wesentlichen ungebundenen organischen Fasern von textilem dtex genommen. Jeder Ballen wurde in Maschinenrichtung einer Malimo Mehrfaden-Nähmaschine zugeführt. Unbeschichtetes Spandexgarn ("LYCRA" Typ-126, im Handel erhältlich von E. I. du Pont de Nemours and Company) wurde eingesetzt, um jedes textile Flächengebilde mit Hilfe von mehreren Nadeln und Trikotnähten zu bearbeiten. Eine Nahtlänge von 2 mm (d. h. 5 pro cm) und eine Nadelstange mit 12 Gauge (d. h. 12 Nadeln pro 25 mm) wurden hierbei verwendet. Eine ausreichende Spannung wurde auf das Garn aufgebracht, um eine Fadendehnung von wenigstens 200% zu haben. Die Maschine wurde so betrieben, daß etwa 750 Durchläufe pro Minute erfolgten, was einem Nähen einer Länge von 1,5 Metern der Faserlage pro Minute entspricht. Das Nähen mit dem elastischen Faden wurde so eingestellt, daß man etwa einen Nähfadengehalt von 4% und unterschiedliche Füllfaktoren bei den Testflächengebilden erhält.
Die Ausgangsvliesstoffaserlagen für die Beispiele 1-6 und für die Vergleichsproben A und B sind in der nachstehend angegebenen Liste beschrieben. Im letzten Teil der Liste sind die im Handel erhältlichen Vergleichsbeispiele C-H beschrieben.
1. "Reemay", ein im wesentlichen ungebundenes Flächengebilde aus Endlospolyesterfilamenten mit 2,0 dtex, vertrieben von Reemay Inc. in Old Hickory, Tennessee.
2. Gleich wie 1.
3. Gleich wie 1, abgesehen davon, daß das Filament dtex 4,4 ist.
4. "Polybond", ein punktgebundenes Flächengebilde aus Endlospolypropylenfilamenten mit 1,7 dtex, vertrieben von Polybond in Waynesboro, Virginia.
A. Gleich wie 4.
5. "Sontara", Typ 8010, eine hydraulisch verwirrte Bahn aus Polyesterstapelfasern mit 1,5 dtex, vertrieben von E. I. du Pont de Nemours and Company in Wilmington, Delaware.
B. Gleich wie 5, aber nicht mit Hilfe von mehreren Nadeln genäht.
6. Hydraulisch verwirrte Bahn aus Acrylstapelfasern mit 1,7 dtex.

Übliche Tücher

C. Geprägtes Papierhandtuch, vertrieben von Kimberly- Clark.
D. "Baby-Cloth" Baumwollfrottierstoff, vertrieben von Gerber.
E. "Supercloth", Vliesstoff vertrieben von Cadie.
F. "Strech & Dust", Vliesstoff vertrieben von Chicopee.
G. "Supercloth", gleich wie bei E, aber mit geringerem Gewicht.
H. "Black Wonder", Webmull, vertrieben von Ritz.
Zusätzliche Eigenschaften und Ergebnisse der Staubtuchleistungsvermögenteste für die vorstehend genannten Testbeispiele sind in den Tabellen I und II zusammengefaßt. Tabelle I Textile Flächengebilde der Beispiele 1-6 und Vergleichsbeispiele A-B Test-Beispiel Garn* Gewicht** Dicke Füll-Faktor Bewertung Staubaufnahme Staubhaltevermögen Bemerkungen: * dtex des entspannten Nähgarns (d. h. im nicht-gestreckten Zustand) ** Wi ist das Anfangsgewicht der Faserlage vor dem Nähen; Wf ist das Gesamtgewicht des genähten, textilen Flächengebildes (einschließlich der elastischen Naht) Tabelle II Im Handel erhältliche Beispiele Test-Beispiel Gewicht Dicke Bewertung Staubaufnahme Staubhaltevermögen
Wie in den Tabellen I und II gezeigt ist, wurden die textilen Flächengebilde nach der Erfindung gemäß den Beispielen 1-6 mit "ausgezeichnet" bis "sehr gut" bei der Staubaufnahme und dem Festhaltevermögen in dem aufgenommenen Staub bewertet. Jedes Testbeispiel nach der Erfindung entfernte auf einfache Weise den Staub und hielt diesen fest. Im Gegensatz hierzu wurden die Vergleichsproben A und B und die im Handel erhältlichen Tücher C-H beträchtlich ungünstiger als die jeweiligen Testbeispiele nach der Erfindung bewertet. Zwei der sechs im Handel erhältlichen Proben wurden mit "ausreichend" bei dem Staubaufnahmetest bewertet; die anderen vier wurden mit "schlecht" bewertet. Bei dem Staubfesthaltetest wurde nur eines der im Handel erhältlichen Proben mit "sehr gut" bewertet; eines wurde mit "ausreichend" bewertet und die restlichen vier wurden mit "schlecht" bewertet.
Im allgemeinen führte der größere Füllfaktur bei den genähten, textilen Flächengebilden nach der Erfindung zu einem besseren Leistungsvermögen bei den Staubtuchtests. Dies ist aus Tabelle I im Vergleich zu den Testproben 1, 2 und 3 zu ersehen. Auch ist noch zu bemerken, daß die Vergleichsproben A und B, welche jeweils Füll-Faktoren von 1,4 und 1,0 hatten, nur mit "ausreichend" bei den Staubtuchtests bewertet wurden, während die Beispiele nach der Erfindung mit "ausgezeichnet" bis "sehr gut" bewertet wurden, welche Füll-Faktoren in einem Bereich von 2,4 bis 5,5 hatten.
Bei den vorangehenden Beispielen wurden textile Flächengebilde nach der Erfindung gezeigt, welche insbesondere als Staubtücher einsetzbar sind. Wenn das textile Flächengebilde nach der Erfindung in Form eines einfachen Fäustlings gestaltet wird, erhält man eine weitere äußerst zweckmäßige Ausführungsform eines Staubtuchs hierbei. Auch kann die Faserlage des Vliesstoffes nach der Erfindung mit verschiedenen Mitteln für spezielle Zwecke behandelt werden. Beispielsweise kann eine Behandlung mit Seife erfolgen, welche aktiviert oder freigesetzt wird, wenn eine Benetzung mit Wasser erfolgt, so daß der Vliesstoff in äußerst zweckmäßiger Weise als ein Feuchtwischtuch eingesetzt werden kann. Das textile Flächengebilde kann auch auf anderen Gebieten zum Einsatz kommen. Beispielsweise hat das textile Flächengebilde nach der Erfindung auf Grund seines Aufbaus ein hohes Isoliervermögen, und daher ist es zur Verwendung in Form von dünnen Isolierhandschuhen, wärmende Unterwäsche, Decken u. dgl. geeignet.

Claims

1. Vliesstoff, welcher eine Lage aus im wesentlichen ungebundenen Fasern mit textilem Decitex aufweist, die Lage mittels eines elastischen Fadens genäht ist, welcher in Abstand liegende Reihen von Nähten bildet, welche entlang der Längserstreckung des Vliesstoffes verlaufen, die Faserlage zwischen den Nähten und den Reihen von Nähten zusammengezogen wird und der elastische Faden nicht mehr als 20% des gesamten Gewichts des Vliesstoffes ausmacht.

2. Vliesstoff nach Anspruch 1, bei dem das elastische Garn ein elastomeres Spandexgarn ist.

3. Vliesstoff nach Anspruch 2, bei dem das Spandexgarn ein dtex im Bereich von 20 bis 200 und eine Bruchdehnung im Bereich von 300 bis 800% hat.

4. Vliesstoff nach Anspruch 1, 2 oder 3, bei dem die Menge des elastischen Garnes in einem Bereich von 2 bis 10% liegt.

5. Vliesstoff nach Anspruch 1, 2 oder 3, bei dem die Menge des elastischen Garnes in einem Bereich von 3 bis 5% liegt.

6. Vliesstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem der Vliesstoff einen Füllfaktor von wenigstens 2,2 hat.

7. Vliesstoff nach Anspruch 6, bei dem der Füllfaktor wenigstens 3,0 beträgt.

8. Vliesstoff nach Anspruch 6, bei dem der Füllfaktor in einem Bereich von 3,5 bis 6 liegt.

9. Vliesstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem der Reihenabstand in einem Bereich von 2 bis 10 Reihen pro cm liegt, der Nahtabstand in einem Bereich von 2 bis 15 Nähten pro cm liegt und das Einheitsgewicht des Vliesstoffes in einem Bereich von 80 bis 250 Gramm pro Quadratmeter liegt.

10. Vliesstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem der Reihenabstand in einem Bereich von 3 bis 6 Reihen pro cm liegt, der Nahtabstand in einem Bereich von 4 bis 12 Nähten pro cm liegt und das Einheitsgewicht des Vliesstoffes in einem Bereich von 100 bis 200 Gramm pro Quadratmeter liegt.

11. Vliesstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei dem die Nähte Trikotnähte sind.

12. Verfahren zum Herstellen eines Vliesstoffes, insbesondere zur Verwendung als ein Staubtuch, bei dem eine im wesentlichen ungebundene Lage aus Fasern mit textilem dtex und einem Gewicht in einem Bereich von 15 bis 75 g/m² mittels mehrerer Nadeln mit einem elastischen Faden genäht wird, welcher im Abstand liegende Reihen von Nähten in der Lage bildet, der Nadelabstand in einem Bereich von 2 bis 8 Nadeln pro cm liegt und die Nähte in jeder Reihe in einem Zwischenraum in einem Bereich von 1 bis 7 Nähten pro cm eingeführt werden, der Nähfaden unter einer derart ausreichenden Spannung steht, daß der Faden in einem Bereich von 100 bis 250% gedehnt wird und daß dann die Spannung auf den Faden aufgehoben wird, um eine Kontraktion und ein Zusammenziehen der Vliesstoffläche zu bewirken.

13. Verfahren nach Anspruch 12, bei dem der Nahtabstand in einem Bereich von 2 bis 5 Nähten pro cm liegt.

14. Verfahren nach Anspruch 12 oder Anspruch 13, bei dem das Aufheben der Spannung im Faden bewirkt, daß der Vliesstoff sich zu einer abschließenden Fläche sich zusammenzieht, die nicht größer als 40% der Ausgangsfläche der Lage aus Fasern ist.

15. Verfahren nach Anspruch 14, bei dem der Vliesstoff sich zu einer Fläche in einem Bereich von 20 bis 30% der Ausgangsfläche der Lage aus Fasern zusammenzieht.

16. Verfahren nach Anspruch 12, 13,, 14 oder 15, bei dem der elastische Nähfaden ein elastomeres Spandexgarn ist.