DE1965737B2

DE1965737B2 - Verfahren zur stabilisierung des unterbaus von verkehrsflaechen

Info

Publication number: DE1965737B2
Application number: DE19691965737
Authority: DE
Inventors: Yves Lyon Rhone Gaudard (Frankreich)
Original assignee: Rhone Poulenc Textile SA
Current assignee: Rhone Poulenc Textile SA
Priority date: 1968-12-31
Filing date: 1969-12-31
Publication date: 1976-10-07
Also published as: FI52480B; LU60121A1; BR6915642D0; NL168283B; BE743825A; DE1965737A1; NL6919304A; CA945387A; CH508106A; OA03206A; GB1294680A; MY7400053A; US3670506A; SE372582B; FR1601049A

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stabilisierung des Unterbaus von Verkehrsflächen durch Aufbringen einer drainierenden Schicht auf den Untergrund.

Zum Herstellen von Verkehrsflächen wie Straßen. Eisenbahnanlagen oder Pisten ist es wichtig, daß der Baugrund vollständig stabil ist. Aus diesem Grund bringt man auf den gegebenenfalls verdichteten Boden vor dem Aufbringen der Unierbauschichten, die aus einem Sinderen Material als der Untergrund bestehen, eine Drainageschicht auf.

Diese Drainageschicht, die üblicherweise aus Sand. Kies oder einem Gemisch von beiden besteht, muß jedoch, um wirksam zu sein, ausreichend dick sein, insbesondere wenn sie sich auf tonigem, sandigem oder sumpfigem Baugrund befindet. Gleichwohl ist nicht mit Sicherheit zu verhindern, daß Schlamm, der sich unter der Einwirkung von Wasser im Untergrund bildet, unter der Wirkung des Druckes, der beim Befahren mit schweren Fahrzeugen auftritt, in die Drainageschicht eindringt und durch diese nach oben aufsteigt, was /u einer Beschädigung oder gar Zerstörung der Trennfläche zwischen Untergrund und Drainageschicht und der oberen Schichten führen kann.

Aufgabe der Erfindung ist es, das Aufsteigen von Schlamm aus dem Untergrund in die Drainageschicht und durch diese hindurch zu verhindern. Die Drainageschicht soll also auch bei nassem Untergrund schlammfrei gehalten werden.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß als drainierende Schicht ein ungewehtes TcMilvlics vom Typ der .Spinnvliese aus Endlosfäden aus synthetischen Polymeren verwendet wird.

Die Erkenntnis, daß Frosthebungen durch aufgesaugtes Wasser verursacht weiden, kann der Zeitschrift »Die Straße« 1934, Seite 250. entnommen werden. Zur Verhinderung des Hochsaugens von Wasser wird in dieser Literaturstellc vorgeschlagen, eine Schicht über dem Untergrund einzubringen, durch die die Kapillarität aufgehoben wird. Als Material für solche Schichten wird außer Sand Reisig. Torf oder Stroh vorgeschlagen Diese Stoffe haben jedoch den Nachteil, daß sie Verhältnismäßig große Hohlräume bilden, die den Durchtritt von Schlamm nicht verhindern können.

Gemäß der Erfindung wird nun ein entgegengesetzter Weg eingeschlagen, es wird nämlich eine Lage mit hoher Kapillarität eingebracht, deren Kapillaren jedoch fco eng sind, daß sie zwar Wasser hindurchtreten lassen. hicht aber Schlamm. Die Drainageschicht nimmt dann tcwar Wasser auf. dieses fließt jedoch wieder ab.

Aus der Zeitschrift »Engineering News Record« vom 27.5.1965, S. 5, Bild 3, ist es bekannt, unter einer etwa 1,5 m dicken Erdaufschüttung eine wasserablcitende Kiesschicht anzuordnen. Um zu verhindern, daß von oben Schlamm in die Kiesschicht eindringt, werden Glasfasermatten auf die Kiesschicht ausgelegt. Diese Matten dienen ausschließlich der Filtrierirng. Zum Stabilisieren des Unterbaus von Verkehrsflächen im Sinne der Erfindung sind sie schon vom Material her ungeeignet.

Die gemäß der Erfindung verwendeten Spinnvliese sind bekannt. Ein Verfahren zu ihrer Herstellung ist beispielsweise in der US-PS 31 69 899 beschrieben. Für die Zwecke der Erfindung eignen sich beispielsweise Spinnvliese, die dadurch hergestellt werden, daß Einzelfäden eines geschmolzenen oder gelösten organischen Polymers extrudieri und mittels Druckluftstrahlen orientiert werden. Solche Vliese werden dann noch zweckmäßig in der Wärme kalandriert, so daß die Einzelfasern wenigstens an der Oberfläche aneinander gebunden werden, was die Kohäsion der Spinnvliese erhöht. Die Vliese können auch gcnadeli werden wodurch die Haftung der Einzelfäden untereinander verbessert wird.

Die Vliese, die für das erfindungsgemäße Verfahren geeign.-t sind, bestehen vorteilhafterweise aus Fädei, auf der Basis von Polyester, insbesondere PoKätlnlenterephthalat. oder Polyolefin, insbesondere isoiakuschem Polypropylen. Es können aber auch andere organische Fäden aus Polyamid. Polyvinylchlorid. Polyvinylidenchlorid und deren Derivate, Celluloseace täte. Polyacrylnitril, Vinylal und dergleichen verwendet werden.

Gegebenenfalls können die Vliese einen Füllstoll oder eine Textilverstärkung enthalten.

Das Gewicht dieser Vliese wird je nach Art Oe^ Untergrunds und den erwarteten Druckbeanspmehungen gew ählt.

In der Zeichnung ist schematisch der Aufbau einer Verkehrsfläche unter Verwendung einer drainierende!; Schicht gemäß der Erfindung gezeigt. Mit 1 ist der Untergrund bezeichnet, mit 2 das darauf aufgebrachte Vlies, mit 3 der Unterbau und mit 4 die Decke.

Die Anbringung des Vlieses kann sehr einfach durch Abrollen vorgenommen werden. Man kann gegebenen falls mehrere Vliese übereinanderlegen oder zusätzlich eine übliche Drainageschicht aufbringen. Gcgeniibr·: den bisher verwendeten Drainageschichten ermöglicht die Erfindung bei stark vermindertem Volumen und Gewicht der Drainageschicht. den Untergrund von den Unterbauschichten besser zu trennen, wirksamer das Aufsteigen von Schlamm zu verhindern und die Verkehrsbelastung besser zu verteilen.

Das verwendete Spinnvlies kann auf folgende Weise hergestellt werden:

In einer Einschneckenpresse schmilzt man ein bis auf einen Restfeuchtigkeitsgehalt unter 0.01% getrocknetes Polyäthylenterephihalatgranuiat mit einer Intrinsic Viskosität von 0,65 (bestimmt bei 25 C mit einer 0.5%igen Lösung in o-Chlorphenol). Mittels einer Pumpe führt man die geschmolzene Masse durch eine auf 290 C erhitzte Spinndüse, die 50 Löcher von 0.6 mm Durchmesser aufweist. Der Durchsatz an extrudiei tem Material wird auf 3,0 g/min und Loch eingestellt. Man sammelt das Fadenbündel kontinuierlich in einer Reckdüsc, die in einem Abstand von 175 cm von der Spinndüse angeordnet ist. so daß sich das Fadenbündel während des Laufes von der Spinndüse zur Reckdüse abkühlt. Man speist die Reckdüse mit Druckluft von

kg/cm² (am Manometer abgelesener Druck).

Nach dem Verstrecken weisen die Finzelfäden die folgenden Eigenschaften auf:

Durchschnittlicher Titer

Dehnung

Reißfestigkeit

10dtex(9den)
;30%
28,8 Rkm
(3,2 g/den)

Mittels eines schwingenden Prallbleches bringt man das Bündel aus orientierten Einzelfäden auf ein endloses Transportband, auf welchem es ein nichtgewebtes Vlies bildet, das aus Endloseinzelfäden besteht, die zufällig in

nichtparalleler Weise angeordnet sind. Das Vliesgewicht beträgt etwa 280 g/m². Man kalibriert dieses Vlies kontinuierlich durch Durchführen zwischen zwei auf 120⁰C erhitzte Walzen, deren Abstand auf 8 *nm eingestellt ist.

Anschließend führt man dieses spunbonded Vlies auf eine Nadelmaschine, die mit Nadeln mit 9 Barten versehen ist und so eingestellt ist, daß eine Stichwahl von 80 Stichen je cm³ und eine Fins'ichtiefe von etwa 3 mm erhalten wird. Das Gewicht des erhaltenen Vlieses beträgt etwa 300 g/m².

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

19 Patentansprüche:

1. Verfahren zur Stabilisierung des Unterbaus von Verkehrsflächen durch Aufbringen einer drainierenden Schicht auf den Untergrund, dadurch gekennzeichnet, daß als drainierende Schicht ein ungewebtes Texlilvlies vom Typ der Spirinvüese aus Endlosfäden aus synthetischen Polymeren \erAendet wird.

2. Vorfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-/j.'.r.r.ct. daß Endlosfädcn auf der Basis von Hör. es'er ·. erwendet werden.