Hintergrund der Erfindung
1. Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Filtrierhilfsmittel für
analytische Zwecke sowie ein Verfahren zur Herstellung desselben,
insbesondere ein Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke,
das im wesentlichen aus verschlungenen kurzen Keramikfasern
mit einer Raumdichte im Bereich von etwa 0,02 - 0,18 g/cm³
besteht, und ein Verfahren zur Herstellung desselben.
2. Beschreibung des Stands der Technik
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Die mengenmäßige Bestimmung von Rohfasern bei der
Bestandteilanalyse von Nahrungs- und Futtermitteln ist von
Bedeutung sowohl für die Bewertung ihrer Nährstoffbestandteile
als auch für die Bewertung unverdaulicher oder
schwerverdaulicher Bestandteile wie diätetische Fasern.
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Herkömmlicherweise erfolgt die Mengenanalyse von Rohfasern
folgendermaßen: Eine Probe, welche genau gewogen wurde, wird
in einer 1,25-prozentigen wässerigen Schwefelsäurelösung
gekocht.
Das Gemisch wird filtriert und gewaschen, während es
heiß ist. Der Rest wurde zusammen mit einem
Filtrierhilfsmittel in einer 1,25-prozentigen Schwefelsäurelösung gekocht
und das Ergebnis filtriert und gewaschen, während es heiß
ist. Der Rest wird zusammen mit einem aus dem
Filtrierhilfsmittel gebildeten Filterbett getrocknet, um ein konstantes
Gewicht zu ergeben. Dann werden sie verascht, um den Verlust
zu bestimmen, gefolgt von einer Berechnung des Prozentsatzes
im Verhältnis zur Probe.
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Gewöhnlich wurde Asbest als Filtrierhilfsmittel verwendet.
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Neuerdings wurde jedoch festgestellt, daß Asbest einer der
Stoffe ist, welche für das Auftreten von Lungenkrebs
verantwortlich sind, und es wurde der Ersatz des Asbests durch
Keramikfasern vorgeschlagen (Chemical Engineering, Juniausgabe
1977, S. 526 - 531, und Kagaku Sochi, Märzausgabe 1983, S.
39 - 51).
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EP-A-0031522 offenbart ein Filtrierhilfsmittel zum
Filtrieren von Getränken wie Bier. Anorganische Fasern aus im
wesentlichen reiner Kieselsäure werden mit einer Länge von ca.
30 bis 7000 um und einem Durchmesser von ca. 4 bis 20 um
geliefert. Ein Verfahren zur Herstellung des
Filtrierhilfsmittels wird ebenfalls geschaffen, bei welchem organische
Fasern durch Zerreiben im nassen Zustand, vorzugsweise durch
Schleifen, auf eine stabile Länge gebracht werden.
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Da ein Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke aus
Keramikfasern kaum untersucht wurde, untersuchten wir die
Bedingungen und die physikalisch-chemischen Eigenschaften, die
erzielt werden sollten. Wir setzten die Untersuchung der
Bedingungen und Eigenschaften fort, um ein Filtrierhilfsmittel
für analytische Zwecke zu schaffen, welches im wesentlichen
aus Keramikfasern bestand, sowie ein Verfahren zur
Herstellung desselben.
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Als Ergebnis zeigte sich, daß die wichtigen Faktoren für
Keramikfasern zur Verwendung bei der mengenmäßigen Bestimmung
von Rohfasern, z.B. in Nahrungs- und Futtermitteln, die
folgenden waren: Säure-, Laugen- und Hitzebeständigkeit;
Hantierbarkeit beim Abwiegen einer vorbestimmten Menge;
Leichtigkeit der Bildung eines Filterbetts; Filtrierfähigkeit;
und Möglichkeit zum Zurückhalten eines Filterbetts, wenn es
nach der Benützung zum Filtrieren bewegt wurde, insbesondere
die Möglichkeit zum Zurückhalten eines Filtrierhilfsmittels
zusammen mit einem Rückstand, nachdem diese der Veraschung
unterzogen wurden. Außerdem stellten wir fest, daß ein
Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke, welches im
wesentlichen aus verschlungenen kurzen Keramikfasern mit einer
Raumdichte im Bereich von ca. 0,02 - 0,18 g/cm³ vorteilhaft
zu verwenden war.
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Die Erfindung schafft ein Filtrierhilfsmittel für
analytische Zwecke, das im wesentlichen aus verschlungenen kurzen
Keramikfasern besteht, welche eine Raumdichte im Bereich von
ca. 0,02 - 0,18 g/cm³ aufweisen, wobei die Länge der kurzen
Keramikfasern ca. 3 mm oder weniger beträgt.
Kurzbeschreibung der beigefügten Zeichnung
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Fig. 1 ist die Außenansicht eines Filtrierhilfsmittels für
analytische Zwecke, das im wesentlichen aus
verschlungenen kurzen Keramikfasern besteht, welche
eine Raumdichte von ca. 0,05 g/cm³ aufweisen.
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Fig. 2 ist die teilweise vergrößerte Ansicht des Produkts
in Fig. 1.
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Fig. 3 ist die Außenansicht eines mit dem Produkt in Fig. 1
gebildeten Filterbetts.
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Fig. 4 ist die Außenansicht eines baumwollartigen Produkts,
das aus langen Keramikfasern mit einer Raumdichte
von ca. 0,005 g/cm³ besteht und kein Bestandteil der
Erfindung ist.
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Fig. 5 ist die teilweise vergrößerte Ansicht des Produkts
in Fig. 4.
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Fig. 6 ist die Außenansicht eines mit dem Produkt in Fig. 4
gebildeten Filterbetts.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Filtrierhilfsmittel für
analytische Zwecke, das im wesentlichen aus verschlungenen kurzen
Keramikfasern mit einer Raumdichte im Bereich von etwa 0,02
bis 0,18 g/cm³ besteht, vorzugsweise ein Filtrierhilfsmittel
für analytische Zwecke, welches im wesentlichen aus kleinen
Klumpen verschlungener kurzer Keramikfasern besteht.
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Derartige Filtrierhilfsmittel werden mit folgendem Verfahren
hergestellt: Handelsübliche lange Keramikfasern wie
Aluminium-Kieselerde-Fasern und Aluminiumfasern werden z.B. mit
einem Mischgerät in Wasser zerschnitten, und das Ergebnis
wird gemischt, um eine kurze Keramikfaser mit einer Länge
von ca. 3 mm oder weniger zu erhalten. Dann wird das
entstandene Gemisch gewaschen und durch ein Verfahren wie
Filtrieren und Zentrifugieren entwässert, um einen Klumpen,
z.B. einen Rückstand oder einen Niederschlag zu erhalten,
der aus verschlungenen kurzen Keramikfasern besteht. Der
Klumpen wird zerfasert, um einen kleinen Klumpen mit einem
Durchmesser von ca. 1 - 10 mm zu bilden, der dann einer
Trocknung oder einer Trocknung durch Erhitzung unterworfen
wird, bis er ein konstantes Gewicht aufweist, um ein
Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke zu erhalten, das im
wesentlichen aus verschlungenen kurzen Keramikfasern
besteht,
welche eine Raumdichte im Bereich von ca. 0,02 bis
0,18 g/cm³ und eine Länge von ca. 3 mm oder weniger
aufweisen, vorzugsweise eine Länge von 0,01 - 2 mm.
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Die Bezeichnung "kurze Keramikfasern", die im Rahmen der
Erfindung verwendet wird, umfaßt Keramikfasern wie z.B. die in
"Hyomen", Band 19, Nr. 3, S. 123 - 133 (1981) beschriebenen,
die eine hervorragende Säure-, Laugen- und
Hitzebeständigkeit aufweisen, ohne Gefahr, Lungenkrebs zu erzeugen.
Beispielsweise können Tonerde-Kieselsäure-Fasern,
Tonerdefasern, Schlackensteinfasern, Kaliumtitanatfasern und
Zirkonerdefasern vorteilhaft als kurze Keramikfasern verwendet
werden. Außerdem umfassen die kurzen Keramikfasern
diejenigen, welche durch Zerschneiden von Keramikfasern wie
Aluminium-Kieselerde-Fasern und Aluminiumfasern mit einem
Durchmesser von ca 2 - 4 um und einer Länge von ca. 30 - 250 mm
oder mehr in Stücke von ca. 3 mm oder kürzer, vorzugsweise
in Stücke von ca. 0,01 - 2 mm erzeugt werden können.
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Da kurze Keramikfasern, wenn sie getrocknet sind, durch
statische Elektrizität und durch leichten Wind verfrachtet
werden können, haften sie an der Haut oder an Schleimhäuten, um
darin eine Reizwirkung zu erzeugen. Daher sollten die
Keramikfasern unter feuchten Bedingungen, vorzugsweise in Wasser
zerschnitten werden.
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Die Verschlingung der kurzen Keramikfasern gemäß der
Erfindung ist wesentlich, um ein Verstreuen oder Herunterfallen
aufgrund statischer Elektrizität oder eines leichten Winds
zu vermeiden, wenn die Fasern gewogen werden, und um kleine
Klumpen zu bilden, welche die Handhabung verbessern, sowie
um die Anylyse zu erleichtern und die Bestimmungsgenauigkeit
zu verbessern und dabei eine Raumdichte eines
Filtrierhilfsmittels für analytische Zwecke im Bereich von etwa 0,02 bis
0,18 g/cm³ beizubehalten.
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Das Verfahren zur Verschlingung dieser kurzen Keramikfasern
ist wie folgt: Es werden z.B. lange Keramikfasern in Wasser
zerschnitten und das Ergebnis wird gemischt. Die Mischung
wird dann mit einem geeigneten Verfahren wie Filtrieren und
Zentrifugieren entwässert, um Klumpen wie die eines
Rückstands und eines Niederschlags zu bilden, mit anschließendem
Sammeln der Klumpen.
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Außerdem werden die Klumpen verwickelt, um gleichmäßig oder
ungleichmäßig geformte kleine Klumpen mit einem Durchmesser
von ca. 1 - 10 mm zu bilden, die dann einer Trocknung oder
einer Trocknung durch Erhitzung unterworfen werden, bis sie
ein konstantes Gewicht aufweien, um ein Filtrierhilfsmittel
für analytische Zwecke zu erhalten, das im wesentlichen aus
verschlungenen kurzen Keramikfasern besteht, welche eine
Raumdichte im Bereich von ca. 0,02 - 0,18 g/cm³ aufweisen.
Als Trocknungsverfahren kann vorteilhafterweise z.B.
Durchlauftrocknung oder Trocknung durch Erhitzen verwendet
werden. Wenn das Filtrierhilfmittel für analytische Zwecke zur
mengenmäßigen Bestimmung von Rohfasern in Nahrungsmitteln
benützt wird, kann mit Vorteil die Trocknung durch Erhitzen
auf die gleiche oder eine höhere Temperatur wie die zur
Veraschung verwendete, z.B. Veraschung bei einer Temperatur im
Bereich von etwa 400 bis 800ºC über einen Zeitraum von etwa
2 bis 20 Std. angewandt werden, um vorab den Glühverlust des
Filtrierhilfsmittels auszuschalten. Wenn ein
Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke mit Säure oder Lauge behandelt
wird, kann das Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke
erforderlichenfalls in vorteilhafter Weise damit
vorbehandelt werden, um ein Filtrierhilfsmittel für analytische
Zwecke zu erzeugen.
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Das Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke, welches im
wesentlichen aus verschlungenen kurzen Keramikfasern mit
einer Raumdichte im Bereich von ca. 0,02 - 0,18 g/cm³ besteht,
ist hervorragend in Bezug auf die Säure-, Laugen- und
Hitzebeständigkeit.
Darüber hinaus entspricht das
Filtrierhilfsmittel Anforderungen an ein Filtrierhilfsmittel für
analytische Zwecke wie z.B. Hantierbarkeit beim Abwiegen einer
vorbestimmten Menge, Leichtigkeit der Ausbildung eines
Filterbetts, Filtrierfähigkeit und Fähigkeit zur Aufbewahrung
eines Filterbetts nach seiner Benützung beim Filtrieren.
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Das Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke gemäß der
Erfindung wird mit Vorteil bei der mengenmäßigen Bestimmung
von Rohfasern, z.B. derjenigen in Nahrungs- und
Futtermitteln eingesetzt. Außerdem wird es mit Vorteil bei der
mengenmäßigen Bestimmung für reduzierende Zucker, z.B.
diejenigen in Nahrungsmitteln und partiellen Stärkehydrolysaten mit
dem Bertrant-Verfahren eingesetzt.
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Das Gewicht des Filtrierhilfsmittels für analytische Zwecke
gemäß der Erfindung wird äußerst stark reduziert, wenn es in
einer Analyse verwendet wird, da dessen Raumdichte etwa 1/2
bis 1/5 von derjenigen des Asbests beträgt.
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Die folgenden Versuche erklären das Filtrierhilfsmittel für
analytische Zwecke gemäß der Erfindung in seinen
Einzelheiten.
Versuch
Beziehung zwischen der Raumdichte von Keramikfasern und dem
Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke
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Ein Gewichtsanteil einer baumwollartigen Keramikfaser,
welche von Isolite Insulating Products Co., Ltd. unter der
Markenbezeichnung "SAFFIL " vertrieben wird, mit einer
Raumdichte von ca. 0,005 g/cm³, einem Durchmesser von ca. 3 um
und einer Länge von ca. 30 - 60 mm, wurde zerschnitten und
mit einem Mischer ca. 5 Sekunden lang in Gegenwart von 200
Gewichtsanteilen Wasser gemischt und das entstandene Gemisch
durch kurzes Stehenlassen in ein oberes, mittleres und
unteres Bett unterteilt. Diese Bette wurden separat gefiltert,
gewaschen und entwässert. Dann wurden die entstandenen
Klumpen gesammelt, mit einem Zerfaserer zerfasert, um kleine
Klumpen mit einem jeweiligen Durchmesser von ca. 1 - 6 mm zu
erzeugen. Die Ergebnisse wurden separat bei 600ºC 16 Stunden
lang verascht, um Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke
mit einer Raumdichte von ca. 0,02 - 0,18 g/cm³ zu erhalten.
Eine andere baumwollartige Keramikfaser wurde mit einem
Mischer 60 Sekunden lang in Gegenwart von Wasser zerschnitten.
Das Ergebnis wurde gemischt und einige Zeit lang
stehengelassen. Dann wurde das untere Bett der Mischung gesammelt,
filtriert und entwässert. Das erhaltene Produkt wurde in
kleine Klumpen zerfasert, welche dann verascht wurden, um
ein Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke mit einer
Raumdichte von ca. 0,40 g/cm³ zu erhalten.
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Diese Keramikfasern, die sich durch ihre Raumdichte
unterscheiden, wurden mit herkömmlichem Asbest für Gooch-Tiegel
hinsichtlich folgender Punkte (1) mit (5) verglichen, welche
bei einem Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke
erforderlich sind:
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(1) Hantierbarkeit beim Abwiegen von Keramikfasern mit einem
Löffel.
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(2) Leichtigkeit der Ausbildung eines Filterbetts auf einem
Glasfaserfilter mit einem Durchmesser von 47 mm und
einer mittleren Porengröße von 0,6 um, welches durch
Vakuumfiltration von 1 g Keramikfasern gebildet wird. Im
Fall einer Verwendung von Asbest für Gooch-Tiegel werden
3 g Asbest entsprechend seiner Raumdichte verwendet.
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(3) Filtrierfähigkeit einer Probelösung, welche durch
Abkochen von 5 g "nama-an" (noch nicht mit Zucker gesüßter
Bohnenbrei) in 200 ml 1,25-prozentiger wässeriger
Schwefelsäurelösung
während 30 Minuten unter Verwendung eines
mit dem Verfahren in Punkt (2) hergestellten Filterbetts
erhalten wurde.
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(4) Fähigkeit zum Zurückhalten eines Filterbetts, wenn es
von einem Glasfaserfilter abgenommen wird, welches zum
Filtrieren nach dem Verfahren in Punkt (3) verwendet
wurde.
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(5) Fähigkeit zum Zurückhalten eines Filterbetts, welches
von einem Glasfaserfilter nach dem Verfahren in Punkt
(4) abgenommen und einer einstündigen Veraschung bei
500ºC unterzogen wurde.
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Die Auswertung wurde in 3 Gruppen abgestuft, nämlich
"hervorragend", d.h. ein Filtrierhilfsmittel, welches gegenüber
Asbest vorteilhaft verwendbar ist; "genügend", d.h. ein
solches, das gleichwertig mit Asbest verwendbar ist, und
"ungenügend", d.h. ein solches, das dem Asbest unterlegen und als
Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke nicht verwendbar
ist.
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Die Ergebnisse werden in der Tabelle dargestellt.
Tabelle
Versuchskriterien
Nummer
Raumdichte (g/cm³)
Hantierbarkeit beim Abwiegen
Leichtigkeit der Ausbildung eines Filterbetts
Filtrierfähigkeit
Möglichkeit der Zurückbehaltung des Filterbetts nach dem Filtrieren
Möglichkeit der Zurückbehaltung des Filterbetts nach dem Veraschen
Bemerkungen
Ungenügend
Ausreichend
Hervorragend
Vergl.-Muster
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Wie aus den Ergebnissen der Tabelle hervorgeht, wurde
festgestellt, daß das Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke
gemäß der Erfindung, welches im wesentlichen aus
verschlungenen kurzen Keramikfasern mit einer Raumdichte im Bereich
von ca. 0,02 - 0,18 g/cm³ besteht, die Anforderungen an ein
Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke vorteilhaft
erfüllte, insbesondere war die Filtrierfähigkeit des
Filtrierhilfsmittels für analytische Zwecke gemäß der Erfindung
hervorragend, da es die Filtrierdauer gegenüber dem Fall der
Verwendung von Asbest äußerst stark reduzieren kann.
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Es zeigte sich, daß das Filtrierhilfsmittel mit einer
Raumdichte von weniger als 0,02 g/cm³, das gewöhnlich aus
Keramikfasern mit einer Länge von mehr als ca. 3 mm besteht, als
Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke, bei welchem
Genauigkeit gefordert wird, aus folgenden Gründen nicht
verwendet werden konnte: Das Filtrierhilfsmittel war zu sperrig
zum Wiegen; die Ausbildung eines Filterbetts mit dem
Filtrierhilfsmittel war ungünstig; das Filtrierhilfsmittel
wurde leicht durch eine Probe, welche durch dasselbe geleitet
wurde, verstopft; und das Filterbett schwoll auf das etwa 2
bis 5-fache Volumen an, nachdem es verascht wurde, und es
wurde dann leicht beschädigt, wenn es bewegt und gewogen
wurde.
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Es wurde festgestellt, daß das Filtrierhilfsmittel mit einer
Raumdichte von mehr als 0,18 g/cm³, das gewöhnlich aus
mikroskopischen Teilchen von Keramikfasern mit einer Länge von
weniger als 0,001 mm bestand, ähnlich wie das Produkt mit
einer Raumdichte von weniger als 0,002 g/cm³ aus folgenden
Gründen nicht als Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke
verwendet werden konnte: Das Filtrierhilfsmittel war kaum
verschlungen und wurde leicht durch statische Elektrizität
und einen leichten Wind verfrachtet; das Filtrierhilfsmittel
wurde leicht verstopft, wenn es zum Filtrieren verwendet
wurde; und ein mit dem Filtrierhilfsmittel gebildetes
Filterbett
wurde leicht durch einen geringen Stoß beschädigt
und verschlechtert, wenn es bewegt und gewogen wurde.
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Als Anhaltspunkt zeigt Fig. 1 die Außenansicht eines
Filtrierhilfsmittels für analytische Zwecke, welches im
wesentlichen aus verschlungenen kurzen Keramikfasern mit einer
Raumdichte von ca. 0,05 g/cm³ besteht, Fig. 2 ist eine
vergrößerte Darstellung desselben und Fig. 3 ist die
Außenansicht eines damit gebildeten Filterbetts. Als Vergleich ist
z.B. Fig. 4 die Außenansicht eines baumwollartigen
Filtrierhilfsmittels für analytische Zwecke mit einer Raumdichte von
ca. 0,005 g/cm³, welches aus langen Keramikfasern besteht,
Fig. 5 ist eine vergrößerte Ansicht desselben und Fig. 6 ist
die Außenansicht eines damit gebildeten Filterbetts.
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In Fig. 1 und 4 ist der kleinste Maßstab 1 mm. In Fig. 3 und
6 haben die Filterpapiere einen Durchmesser von 47 mm.
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Wie aus den Figuren ersichtlich kann das Filtrierhilfsmittel
für analytische Zwecke gemäß der Erfindung, das im
wesentlichen aus kleinen Klumpen besteht, ein regelmäßig
angeordnetes Filterbett bilden.
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Einige Ausführungsbeispiele gemäß der Erfindung werden im
folgenden erläutert.
Beispiel 1
Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke
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Ein Gewichtsanteil einer baumwollartigen Keramikfaser,
welche von Isolite Insulating Products Co., Ltd. unter der
Markenbezeichnung "SAFFIL " vertrieben wird, wurde mit einem
Mischer ca. 10 Sekunden lang in Gegenwart von 50
Gewichtsanteilen Wasser zerschnitten. Das Ergebnis wurde gemischt,
gefiltert, gewaschen und entwässert. Der Rückstand wurde
sodann in einen Zerfaserer eingebracht, um kleine Klumpen mit
einem Durchmesser von 1 - 4 mm zu erhalten. Die kleinen
Klumpen wurden bei 700ºC 5 Stunden lang verascht, um ein
Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke zu erhalten,
welches im wesentlichen aus kleinen Klumpen von verschlungenen
kurzen Keramikfasern mit einer Raumdichte von ca. 0,07 g/cm³
in einem Gewichtsanteil von ca. 95 % besteht.
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Das Produkt erfüllt in vorteilhafter Weise die Anforderungen
an ein Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke, und es
wird mit Vorteil bei der Mengenanalyse für Rohfasern, z.B.
in Nahrungs- und Futtermitteln verwendet. Außerdem wird das
Produkt mit Vorteil bei der Mengenanalyse für reduzierende
Zucker verwendet, z.B. für diejenigen in partiellen
Stärkehydrolysaten mit dem Bertrant-Verfahren.
Beispiel 2
Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke
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Ein Gewichtsanteil einer baumwollartigen Keramikfaser,
welche von Isolite Insulating Products Co., Ltd. unter der
Markenbezeichnung "KAOWOOL" vertrieben wird, wurde mit einem
Mischer ca. 5 Sekunden lang in Gegenwart von 70
Gewichtsanteilen Wasser zerschnitten. Das Ergebnis wurde gemischt,
gefiltert, gewaschen und entwässert. Der Rückstand wurde
sodann in einen Zerfaserer eingebracht, um kleine Klumpen mit
einem Durchmesser von 1 - 6 mm zu erhalten. Die kleinen
Klumpen wurden bei 600ºC 12 Stunden lang verascht, um ein
Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke zu erhalten,
welches im wesentlichen aus kleinen Klumpen von verschlungenen
kurzen Keramikfasern mit einer Raumdichte von ca. 0,04 g/cm³
in einem Gewichtsanteil von ca. 90 % besteht.
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Das Produkt erfüllt in vorteilhafter Weise die Anforderungen
an ein Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke, und es
wird mit Vorteil als solches ähnlich wie das Produkt in
Beispiel 1 verwendet.
Vergleichsbeispiel
Mengenanalyse von Rohfasern
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Ein halbes Gramm Kleie, das genau abgewogen war, wurde in
einen 500-ml-Erlenmeyerkolben eingebracht und durch 0,5 g
eines Filtrierhilfsmittels für analytische Zwecke ergänzt,
welches mit dem Verfahren in Beispiel 1 hergestellt war. Dem
Gemisch wurden 200 ml einer 1,25-prozentigen wässerigen
Schwefelsäurelösung beigegeben, welche vorab gekocht wurde.
Dann wurde an den Erlenmeyerkolben ein Rückflußkühler
angesetzt, und das entstandene Gemisch wurde 30 Minuten lang
unter Rückflußkühlung erhitzt. Das Reaktionsgemisch wurde auf
ein Glasfaserfilter mit einem Durchmesser von 47 mm und
einer durchschnittlichen Porengröße von 0,6 um geschüttet, und
der Rückstand wurde mit heißem Wasser ausreichend gewaschen,
bis das Filtrat keine Acidität mehr aufwies.
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Der Rückstand wurde zusammen mit dem Filterbett gewaschen
und in einen anderen 500-ml-Erlenmeyerkolben mit 200 ml
einer 1,25-prozentigen wässerigen Natriumhydroxidlösung
eingebracht, die vorab gekocht wurde, und ein Rückflußkühler
wurde an den Erlenmeyerkolben angesetzt, um das entstandene
Gemisch 30 Minuten lang unter Rückflußkühlung zu erhitzen. Das
Reaktionsgemisch wurde einer Vakuumfiltration mit einem
Filterbett unterzogen, welches unter Verwendung von ca. 1 g
eines mit dem Verfahren in Beispiel 1 erzeugten
Filtrierhilfsmittels für analytische Zwecke hergestellt war. Der
Rückstand wurde mit heißem Wasser ausreichend gewaschen, bis das
Filtrat beim Entfernen des Filtrats keine Alkalität mehr
aufwies.
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Daraufhin wurde das Filterbett dreimal mit aliquoten Teilen
von 5 ml Ethylalkohol gewaschen, und der Rückstand wurde
entwässert.
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Der Rückstand wurde zusammen mit dem Filterbett vom
Glasfaserfilter gelöst, und beides wurde in ein Aluminiumgefäß
gelegt, um das konstante Gewicht zu bestimmen, und bei 105ºC
getrocknet, bis es ein konstantes Gewicht ("A" g
Gewichtsanteil) zeigte. Die Trockensubstanz ("A" g Gewichtsanteil)
wurde in einen elektrischen Heizofen gebracht und bei 500ºC
stehengelassen, bis sie ein konstantes Gewicht ("B" g
Gewichtsanteil) zeigte. Der Rohfasergehalt in der Kleie wurde
mit folgender Formel bestimmt:
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Rohfasergehalt (%) = A (g) - B (g)/Gewicht der Kleie x 100
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Unter Verwendung von 2 Volumenteilen herkömmlichen Asbests
für Goochtiegel anstelle des hier beschriebenen
Filtrierhilfsmittels wurde die Mengenanalyse für Rohfaser in einer
frischen Aufbereitung der gleichen Kleie wie der oben
verwendeten in gleicher Weise bestimmt.
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In jedem Fall betrug der Rohfasergehalt der Kleie 7,7 %.
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Es zeigte sich, daß das vorliegende Filtrierhilfsmittel auf
diesem Gebiet anstelle des herkömmlichen Asbests für Gooch-
tiegel verwendet werden konnte.
Auswirkung der Erfindung
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Wie aus dem obigen ersichtlich, ist das Filtrierhilfsmittel
gemäß der Erfindung, welches im wesentlichen aus
verschlungenen kurzen Keramikfasern mit einer Raumdichte im Bereich
von ca. 0,02 - 0,18 g/cm³ besteht, und vorzugsweise das
Filtrierhilfsmittel,
welches im wesentlichen aus kleinen
Klumpen von verschlungenen kurzen Keramikfasern besteht,
hervorragend bezüglich seiner Säure-, Laugen- und
Hitzebeständigkeit sowie der leichten Hantierbarkeit beim Abwiegen einer
vorbestimmten Menge desselben, der Leichtigkeit in der
Ausbildung eines Filterbetts, der Filtrierfähigkeit und
Möglichkeit der Zurückbehaltung des Filterbetts, nachdem es
beim Filtrieren und Veraschen verwendet wurde. Da die
Filtrierfähigkeit dieses Filtrierhilfsmittels verglichen mit
dem Fall der Verwendung von Asbest hervorragend ist, kann es
die Filtrierdauer äußerst stark reduzieren.
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Das Filtrierhilfsmittel kann mit Vorteil als
Filtrierhilfsmittel für analytische Zwecke bei der Mengenanalyse für
Rohfasern, z.B. diejenigen in Nahrungs- und Futtermitteln
verwendet werden. Außerdem kann das Filtrierhilfsmittel mit
Vorteil bei der Mengenanalyse für reduzierende Zucker, z.B.
diejenigen in Nahrungsmitteln, und partielle
Stärkehydrolysate mit dem Bertrant-Verfahren verwendet werden. Das
Gewicht des Filtrierhilfsmittels für analytische Zwecke gemäß
der Erfindung wird bei einer Analyse extrem herabgesetzt, da
seine Raumdichte ca. 1/2 - 1/5 von derjenigen des Asbests
beträgt.
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Außerdem verringert das Filtrierhilfsmittel für analytische
Zwecke gemäß der Erfindung wirksam die Besorgnis der
Labortechniker, die bisher herkömmliche
Asbest-Filtrierhilfsmittel verwendet hatten, da das vorliegende Filtrierhilfsmittel
keine Gefahr der Erzeugung von Lungenkrebs enthält.