DE3875610T2 - Verfahren zur feuerloeschung von fluessigen chlorsilanverbindungen. - Google Patents

Verfahren zur feuerloeschung von fluessigen chlorsilanverbindungen.

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DE3875610T2 DE8888401045T DE3875610T DE3875610T2 DE 3875610 T2 DE3875610 T2 DE 3875610T2 DE 8888401045 T DE8888401045 T DE 8888401045T DE 3875610 T DE3875610 T DE 3875610T DE 3875610 T2 DE3875610 T2 DE 3875610T2
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Description

    HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Feuerlöschen auf einer flüssigen Chlorsilanverbindung oder, insbesondere, ein Verfahren zum Feuerlöschen auf einer Chlorsilanverbindung durch Berieseln der Oberfläche mit einem inerten Pulver.
  • Allgemein bekannt ist, daß Chlorsilanverbindungen, wie beispielsweise Trichlorsilan, Dimethylchlorsilan und ähnliche häufig verwendete chemische Ausgangsmaterialien in verschiedenen modernen Industriezweigen, wie insbesondere bei der Herstellung von Halbleitersilicium, von synthetischen Quarzen, von Siliconpolymeren usw. sind und der Verbrauch dieser Materialien in der Industrie sich Jahr für Jahr rapide vergrößert. Ein sehr ernstes Problem in diesen Industriezweigen ist die Brandgefahr von Chlorsilanverbindungen, welche im allgemeinen leicht entzündliche Flüssigkeiten sind, aber da Chlorsilanverbindungen generell sehr instabil in der Atmosphäre sind, haben sie einen relativ niedrigen Flammpunkt. Außerdem bilden brennende Chlorsilanverbindungen ein großes Volumen an toxischen Gasen und das Feuer auf einer brennenden Chlorsilanverbindung kann nur mit großen Schwierigkeiten gelöscht werden.
  • Verschiedenartige Feuerlöschmittel sind nach dem Stand der Technik bereits zum Löschen von Feuer auf solchen Chlorsilanverbindungen vorgeschlagen worden, doch wenige von ihnen waren tatsächlich effektiv. Noch schlimmer, die Bestandteile aller herkömmlichen Feuerlöschmittel in Pulverform können mit der Chlorsilanverbindung reagieren und fördern die Bildung von toxischen, leicht entflammbaren Gasen. So beschreibt z.B. die EP-A 311 006 ein Verfahren zum Löschen von Chlorsilanfeuer durch Berieseln mit einem spezifischen porösen inerten pulverförmigen Material auf Siliciumdioxidbasis oder Siliciumdioxid-Tonerdebasis, und nachfolgendem Aufsprühen einer wässrigen Lösung von Natriumchlorid, Kaliumchlorid oder Kalziumchlorid. Feuerlöschmittel in gasförmiger oder flüssiger Form wie Kohlendioxidgas und bestimmte hochhalogenierte Kohlenwasserstoffverbindungen, sind auch nicht effektiv zum Feuerlöschen von Chlorsilanverbindungen. Anstelle dieser künstlich hergestellten Feuerlöschmittel können zu demselben Zweck, jedoch ohne nennenswerten Feuerlöscheffekt, Naturmaterialien, wie trockener Sand und Wasser benutzt werden. So kann beispielsweise Feuer auf einer Chlorsilanverbindung nur durch Darüberrieseln eines großen Sandvolumens gelöscht werden. Wenn Natursand als solches benutzt wird, können im Sand enthaltene Verunreinigungen möglicherweise mit der Chlorsilanverbindung unter Bildung toxischer Gase reagieren. Die Wirksamkeit von Wasser als Feuerlöschmittel für Chlorsilanverbindungen ist relativ niedrig. Außerdem finden unvorteilhafterweise zwischen Wasser und der Chlorsilanverbindung heftige Reaktionen statt, bei denen toxische Gase wie Chlorwasserstoff gebildet werden und die die Bildung von einer großen Menge von gelartigen Materialien verursachen. Bestimmte Chlorsilanverbindungen können bei der Reaktion mit Wasser Wasserstoffgas bilden, welches wiederum in einer oxidierenden Atmosphäre entflammbar oder explosiv ist und ein zweites Gefahrenmoment darstellt.
  • Demzufolge ist es ein dringendes technisches Problem in der Industrie, ein effektives und sicheres Verfahren zum Löschen von Feuer auf einer Chlorsilanverbindung, ohne die vorab beschriebenen Nachteile und Probleme des Standes der Technik, bereitzustellen.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Demzufolge wird durch die vorliegende Erfindung, die das Ergebnis von umfangreichen Untersuchungen darstellt, die durchgeführt wurden, um die oben beschriebenen Probleme zu lösen, ein Verfahren zum Löschung von Feuer auf einer brennbaren flüssigen Chlorsilanverbindung bereitgestellt, welches die Schritte aufweist:
  • - Rieseln eines aus porösen Partikeln zusammengsetzten inerten Pulvers über die Oberfläche der brennenden Chlorsilanverbindung, wobei die Menge des Pulvers, welche über die Oberfläche der brennenden Chlorsilanverbindung gerieselt wird, wenigstens 100 kg pro Kubikmeter dieser Chlorsilanverbindung beträgt und,
  • - Sprühen einer hochhalogenierten flüssigen Kohlenwasserstoffverbindung über dieses inerte Pulver.
  • Insbesondere sollten die Teilchen des inerten pulverförmigen Materials, poröse siliciumhaltige Partikel, hauptsächlich zusammengesetzt sein aus Siliciumdioxid oder Siliciumdioxid und -Aluminiumoxid, die eine Porosität im Bereich von 45 bis 85 % und einen Porendurchmesser im Bereich von 0,1 bis 100 um und einen Teilchendurchmesser im Bereich von 5 um bis 5 mm haben, wobei der Gehalt an Siliciumdioxid und der Gehalt an Siliciumdioxid und Aluminiumoxid in den siliciumhaltigen Teilchen mindestens 80 Gew.-% bzw. 90 Gew.-% beträgt.
  • Das oben beschriebene erfindungsgemäße Verfahren ist selbstverständlich in den meisten Fällen sehr wirksam, um Feuer auf einer Chlorsilanverbindung zu löschen. Es gibt jedoch einige Fälle, bei denen das oben beschriebene Verfahren zum schnellen Löschen von Feuer auf bestimmten Arten von Chlorsilanverbindungen unzureichend ist, insbesondere bei äußerst heftigen Feuern. Erfindungsgemäß wird ebenfalls ein Verfahren zum wirksamen Löschen von Feuer in einem solchen Fall bereitgestellt, bei dem im Anschluß an das vorab erwähnte Berieseln mit einem porösen inerten pulvrigen Material über das Feuer eine hochhalogenierte flüssige Kohlenwasserstoffkomponente in einer Menge von 10 oder mehr Vol.-%, bezogen auf die Chlorsilanverbindung, über das Feuer gesprüht wird.
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN.
  • Zu der Chlorsilanverbindung, die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Feuerlöschen eingesetzt werden, können verschiedene Arten von Chlorsilanverbindungen zählen, die bei der Herstellung von Halbleitersilicium, synthetischen Quarzen, Siliconpolymeren und ähnlichen Verbindungen eingesetzt werden und die der allgemeinen Formel
  • RuSiHvClw,
  • entsprechen,
  • worin R eine einwertige Kohlenwasserstoffgruppe, beispielsweise Alkylgruppen, wie Methyl- und Ethylgruppen, Alkenylgruppen, wie Phenylgruppen, und Arylgruppen, wie Phenylgruppe, bedeutet, wobei der Index u 0, 1, 2 oder 3, der Index v 0, 1, 2 oder 3 und der Index w 1, 2 oder 3 sind mit der Maßgabe, daß u+v+w = 4. Typische Beispiele für Chlorsilanverbindungen sind Trichlorsilan der Formel SiHCl&sub3;, Trimethylchlorsilan der Formel (CH&sub3;)&sub3;SiCl, Methyldichlorsilan der Formel CH&sub3;SiHCl&sub2;, Dimethyldichlorsilan der Formel (CH&sub3;)&sub2;SiCl&sub2;, Methyltrichlorsilan der Formel CH&sub3;SiCl&sub3;, Phenyltrichlorsilan der Formel C&sub6;H&sub5;SiCl&sub3; und Diphenyldichlorsilan der Formel (C&sub6;H&sub5;)&sub2;SiCl&sub2; und ähnliche. Jede von diesen Chlorsilanverbindungen ist eine sehr leicht entzündliche Flüssigkeit mit einem relativ niedrigen Flammpunkt, und einmal brennend, kann dieses Feuer nur mit großen Schwierigkeiten gelöscht werden. Insbesondere, wenn das Feuer auf Trichlorsilan, Trimethylchlorsilan oder Methyldichlorsilan brennt, ist das Löschen dieses Feuers extrem schwierig. Beim Verbrennen dieser Chlorsilanverbindungen wird unvermeidlich toxisches Chlorwasserstoffgas gebildet, in einigen Fällen sogar toxischeres Chlorgas.
  • Das feuerlöschende Material, welches über die brennende Chlorsilanverbindung gerieselt wird, ist ein poröses inertes pulverförmiges Material, welches insbesondere ein siliciumhaltiges Pulver, welches aus wenigstens 80 Gew.-% Siliciumdioxid (SiO&sub2;) oder mindestens 90 Gew.-% Siliciumdioxid und Aluminiumoxid (SiO&sub2; + Al&sub2;O&sub3;) zusammengesetzt ist, besteht. Das Pulver sollte so wenig wie möglich Verunreinigungen beinhalten, welche die Ursache für die Formation von toxischen Gasen bei ihrer Reaktion mit der Chlorsilanverbindung bilden, und die Teilchen sollten eine Porosität im Bereich von 45 bis 85 % aufweisen. Verschiedene in der Natur vorkommende Materialien entsprechen nach einer Behandlung mit einer Säure, Trocknen, Calcinieren oder ähnlichen Vorbehandlungen, in Abhängigkeit von der Art des in der Natur vorkommenden Materials, diesen Anforderungen. Solch ein Naturprodukt enthält mehr oder weniger unterschiedliche Verunreinigungen, einschließlich Eisenoxid Fe&sub2;O&sub3;, Kalziumoxid CaO, Magnesiumoxid MgO, Kaliumoxid K&sub2;O, Natriumsilicat xNa&sub2;O.ySiO&sub2; und ähnliche; von diesen Verunreinigungen sind insbesondere die Alkali- und Erdalkalioxide besonders unerwünscht, da diese Verunreinigungen direkt mit der Chlorsilanverbindung reagieren können und toxische Gase wie Chlorwasserstoff oder leicht entzündliche Gase wie Wasserstoff bilden. Aufgrund der Feuchtigkeit, die mehr oder weniger in den Feuerlöschmaterialien enthalten ist und mit der Chlorsilanverbindung unter Hydrolyse derselben reagiert, sollten die Materialien getrocknet werden, um den Feuchtigkeitsgehalt zu minimieren.
  • Das siliciumhaltige pulverförmige Material sollte eine Teilchengrößenverteilung im Bereich von 5 um bis 5 mm haben. Sollte das Pulver einen wesentlichen Teil an Partikeln aufweisen, die einen Teilchendurchmesser kleiner als 5 mm haben, dann können solch feine Partikel ohne weiteres von den heftig vom brennenden Chlorsilan aufsteigenden Flammen davongeblasen werden, so daß der Gehalt an solch feinen Partikeln so klein wie möglich sein sollte. Diese Anforderung an die Partikelgrößenverteilung im erfindungsgemäßen Verfahren sollte verglichen werden mit der in den konventionellen pulverförmigen Feuerlöschmitteln, welche einen Teilchendurchmesser von nicht mehr als 177 um, entsprechend dem Industriestandard und welche einen tatsächlichen Teilchendurchmesser von in etwa 10 um als günstigsten Fall haben. Wenn das poröse siliciumhaltige Pulver als Füllung für einen Feuerlöscher verwendet wird und insbesondere durch eine Düse ausgestoßen wird, sollte das Pulver eine Teilchengrößenverteilung von insbesondere im Bereich von 5 bis 200 um haben.
  • Wie oben ausgeführt, sollten die Teilchen des pulverförmigen Materials porös sein. Vorzugsweise sollten die Teilchen einen Porendurchmesser im Bereich von 0,1 bis 100 um und eine Porosität im Bereich von 45 bis 85 % haben. Diese Anforderung bedeutet, daß konventionelle poröse siliciumhaltige Materialien wie z.B. Kieselgele und Siliciumdioxid-Aluminiumoxidgele nicht geeignet für dieses erfindungsgemäße Verfahren sind, weil die meisten der Poren in diesen Materialien einen Durchmesser von kleiner als 0,1 um besitzen. Ist der Porendurchmesser zu klein, was einen sehr großen wirksamen Oberflächenbereich zur Folge hat, kann eine beträchtliche Menge an Adsorptionswärme durch die Adsorption der Chlorsilanverbindung an der damit in Kontakt befindlichen wirksamen Oberfläche der porösen Partikel erzeugt werden, wodurch eine unerwünschte Steigerung der Temperatur der Chlorsilanverbindung durch die Adsorptionswärme hervorgerufen wird.
  • Eines der geeigneten porösen siliciumhaltigen Materialien, auf welches die oben beschriebenen Anforderungen zutreffen, ist natürlicher amorpher Siliciumdioxidsand als eine Art von Kieselsintern, welcher unter dem Handelsnamen Silton 3S vertrieben wird, welcher vor seiner Benutzung calciniert und veredelt werden sollte. Das typischerweise so erhaltene pulverförmige siliciumhaltige Material beinhaltet 89,1 Gew.-% Siliciumdioxid bei einer Porosität von 70 % mit einer Reindichte von 2,3 g pro cm³. Wenn im Hinblick auf eine etwas größere Reindichte ein poröses pulverförmiges Material auf Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Basis gewünscht wird, wird das oben genannte Silton 35 gleichmäßig zusammen mit Kaolin und Wasser gemischt, die Mischung getrocknet, calciniert, pulverisiert und abschließend unter Benutzung eines Siebes entsprechend der Partikelgröße klassiert. Das so hergestellte poröse pulverförmige Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Material enthält typischerweise 68 Gew.-% Siliciumdioxid und 23 Gew.-% Aluminiumoxid, wenn das Mischungsverhältnis von Silton 3S und Kaolin, bezogen auf das Gewicht, 1:1 beträgt, und hat eine Porosität von 80 % bei einer Reindichte von 2,5 g/cm³.
  • Die Menge des verrieselten porösen siliciumhaltigen Pulvers ist selbstverständlich wichtig, um wirksam das Feuer auf einer Chlorsilanverbindung zu löschen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann im allgemeinen durch Berieseln mit einer Pulvermenge von mindestens 100 kg/m³ brennende Chlorsilanverbindung wirksam angewendet werden.
  • Kann durch Rieseln des oben beschriebenen porösen siliciumhaltigen Pulvers über die brennende Chlorsilanverbindung das Feier nicht vollständig gelöscht werden, was manchmal der Fall ist, wenn Trichlorsilan, Methyldichlorsilan und ähnliche, bei denen Wasserstoffatome direkt an Siliciumatome gebunden sind und die einen relativ niedrigen Siedepunkt haben, entzündet sind. In diesem Fall nähert sich die Umgebungstemperatur öfter dem Siedepunkt der Chlorsilanverbindung. Zur Überwindung dieser Schwierigkeiten sollte anschließend an das Rieseln des porösen siliciumhaltigen Pulvers Wasser oder eine hochhalogenierte flüssige Kohlenwasserstoffverbindung über die brennende Chlorsilanverbindung gesprüht werden. Die hochhalogenierte flüssige Kohlenwasserstoffverbindung wird durch die allgemeine Formel
  • CpHqXr, (II)
  • dargestellt,
  • worin X ein Halogenatom ist, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Fluor, Chlor und Brom, der Index p für 1 oder 2, der Index q für 0, 1 oder 2 und der Index r für 2p + 2-q steht. Typische Beispiele für solch hochhalogenierte Kohlenwasserstoffverbindungen sind Monobrommonochlormethan, Tetrachlorkohlenstoff und Dibromtetrafluorethan, gehandelt unter den Handelsnamen Halon 1011, Halon 1040 bzw. Halon 2402, von denen jeweils Monobrommonochlormethan bevorzugt im erfindungsgemäßen Verfahren ist. Tetrafluordibromethan ist weniger wirksam, weil es einen relativ niedrigen Siedepunkt und eine latente Verdampfungswärme aufweist, die in etwa der Hälfte der von Monochlormonobromethan oder Tetrachlorkohlenstoff liegt. Tetrachlorkohlenstoff ist ein traditionelles Feuerlöschmittel, welches wirksam ist für Brände von verschiedensten brennbaren Materialien. Dieses Material kann jedoch mit Wasser oder Dampf in der Flamme zu sehr toxischem Phosgen COCl&sub2; reagieren, so daß es nach den Rechtsvorschriften vieler Länder als generelles Feuerlöschmittel nicht zugelassen ist. Ungeachtet dieses Problems kann sogar Tetrachlorkohlenstoff im erfindungsgemäßen Verfahren als Sprühflüssigkeit benutzt werden. Dies deshalb, weil im erfindungsgemäßen Verfahren dem Sprühen von Tetrachlorkohlenstoff immer das Rieseln von porösem siliciumhaltigen Pulver über die brennende Chlorsilanverbindung zur Unterdrückung oder Kontrolle der Flammen vorausgeht. Das Verfahren zum Sprühen von Wasser oder der hochhalogenierten Kohlenwasserstoffflüssigkeit ist nicht im einzelnen begrenzt, aber es ist wünschenswert, daß die versprühte Flüssigkeit in so feinen wie möglichen Tröpfchen und gleichförmig über die gesamte Fläche des gerieselten porösen siliciumhaltigen Materials gesprüht wird. Die Menge an versprühtem Wasser oder hochhalogenierter Kohlenwasserstoffverbindung sollte wenigstens 10 Vol.-% der brennenden Chlorsilanverbindung betragen.
  • Es sollte dafür Sorge getragen werden, daß dem Sprühen der hochhalogenierten Kohlenwasserstoffverbindung in jedem Fall das Berieseln einer ausreichenden Menge von porösem silicumhaltigem Pulver über die gesamte Oberfläche der brennenden Chlorsilanverbindung vorausgehen muß, da anderweitig kein feuerlöschender oder unterdrückender Effekt erreicht wird, da ansonsten der Effekt eintritt, daß die Heftigkeit des Feuers erhöht wird, gar nicht zu erwähnen die Bildung von toxischen Gasen wie Phosgen, Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff, Fluorwasserstoff und ähnlichen.
  • Entsprechend den theoretischen Überlegungen zum Mechanismus des Feuerlöschens muß wenigstens eine der folgenden vier Bedingungen erfüllt sein:
  • (1) Entfernungseffekt, d.h. Entfernen des brennbaren Materials weg von der brennenden Zone;
  • (2) Erstickungseffekt, d.h. Abschirmen der brennenden Oberfläche von der Sauerstoffzufuhr;
  • (3) Kühleffekt, d.h. Unterdrücken des Verbrennens der brennbaren Materialien durch Absorption der Verbrennungswärme und Abkühlen des brennenden Materials unter die Entzündungstemperatur der betreffenden Materialien; und
  • (4) Unterdrückungseffekt, d.h. Verzögern der Reaktion des brennbaren Materials mit Sauerstoff.
  • In vielen Fällen kann die Wirksamkeit des Feuerlöschens durch gleichzeitiges Erfüllen zweier oder mehrerer dieser Bedingungen, im Vergleich zur Wirksamkeit, wenn nur eine dieser Bedingungen erfüllt ist, synergistisch gesteigert werden.
  • Wenn das poröse siliciumhaltige Pulver gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren über die brennende Chlorsilanverbindung gerieselt wird, erfährt das Pulver absolut keine chemische Veränderung, weil das Pulver bezüglich der Chlorsilanverbindung keinerlei Reaktivität besitzt und selbst nicht brennbar und thermisch stabil ist. Aufgrund der Porosität des Pulvers absorbiert das gerieselte Pulver zuerst die Chlorsilanverbindung als brennbares Material und zeigt den oben genannten Entfernungseffekt. Weiterhin kann ein Erstickungseffekt erzielt werden durch Rieseln des Pulvers in so ausreichend großem Volumen, daß die offene Oberfläche der brennenden Chlorsilanverbindung gänzlich damit bedeckt wird, um den Luftsauerstoff von der Oberfläche abzuschirmen.
  • Wie oben erwähnt, ist Rieseln des porösen siliciumhaltigen Pulvers über die brennende Chlorsilanverbindung nicht immer vollständig wirksam zum schnellen Löschen des Feuers, insbesondere wenn ein Chlorsilan mit Wasserstoffatomen, die direkt an das Silicumatom gebunden sind und welches einen relativ niedrigen Siedepunkt besitzt, wie beispielsweise Trichlorsilan und Methyldichlorsilan, bei einer relativ hohen Umgebungstemperatur entzündet worden ist. Wenn Wasser oder eine hochhalogenierte Kohlenwasserstoffverbindung, beide bei Raumtemperatur, eine Flüssigkeit darstellen, über die Oberfläche des porösen siliciumhaltigen Pulvers so gesprüht werden, daß sie die Oberfläche der Chlorsilanverbindung bedecken, wird die gesprühte Flüssigkeit von dem porösen Pulver absorbiert, um den Erstickungseffekt zu steigern und die Oberfläche der brennenden Chlorsilanverbindung mehr abzuschirmen, zusätzlich wird die absorbierte Flüssigkeit dann durch die Verbrennungwärme unter Absorbieren einer großen Mengen der latenten Verdampfungswärme verdampft, so daß der Kühleffekt erreicht ist und einen synergistischen Effekt mit dem Erstickungseffekt zeigt, so daß auf diese Art das Feuer sehr schnell und effektiv gelöscht wird. Die oben beschriebenen Mechanismen erklären den unerwartet hohen Effekt des schnellen und endgültigen Löschens des Feuers auf jeder brennenden Chlosilanverbindung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gut, wozu auch das Sprühen von Wasser oder einer hochhalogenierten flüssigen Kohlenwasserstoffverbindung zählt.
  • Zusammenfassend ist das Verfahren der vorliegenden Erfindung sehr wirksam zum Feuerlöschen auf schwer löschbaren Chlorsilanverbindungen, wie Trichlorsilan, Methyldichlorsilan, Trimethylchlorsilan und ähnlichen durch Berieseln mit dem spezifischen porösen inerten Pulver über die Oberfläche der brennenden Chlorsilanverbindung, wenn nötig, gefolgt vom Sprühen einer Flüssigkeit, welche Wasser oder eine hochhalogenisierte Kohlenwasserstoffverbindung sein kann. Die Vorteile, die erreicht werden durch diese Feuerlöschmethode sind:
  • (1) jedes starke Feuer auf schwer löschbaren Chlorsilanverbindungen kann schnell und wirksam gelöscht werden;
  • (2) die Feuerlöscharbeit kann mit einem minimalen Volumen an toxischen Gasen, die sich bei der Reaktion der Chlorsilanverbindung mit dem Feuerlöschmittel bilden, verrichtet werden;
  • (3) keine sekundäre Gefährdung kann während und nach der Feuerlöscharbeit auftreten;
  • (4) die Kosten für das Feuerlöschmittel sind niedrig, weil das poröse siliciumhaltige Pulver ein billiges Material ist und kleine Mengen davon wirksam für diesen Zweck sind; und
  • (5) die Verunreinigung der Umwelt ist bedeutungslos, weil das Feuer durch bloßes Berieseln mit dem porösen siliciumhaltigen Pulver über die Oberfläche gelöscht werden kann, gefolgt -wenn notwendig- vom Sprühen von Wasser oder halogenierter Kohlenwasserstoffflüssigkeit.
  • Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren zum Löschen von Feuer auf einer Chlorsilanverbindung anhand von Beispielen, unter Vergleich mit konventionellen Verfahren, näher beschrieben. Bei den folgenden Feuerlöschtests wurde das Ergebnis jedes Tests für eine bestimmte Kombination einer leicht entzündlichen Chlorsilanverbindung und des Feuerlöschverfahrens mit vier Noten von A, B, C und D bewertet, wobei die Note A einer sehr hohen Feuerlöschwirksamkeit entspricht, D einer sehr niedrigen Feuerlöschwirksamkeit, die für diesen Zweck zu vermeiden ist, und B und C einer Zwischenwirksamkeit zwischen A und D entsprechen.
  • Beispiel 1
  • Es wurde ein Feuerlöschtest unter Benutzung von Trichlorsilan als brennende Flüssigkeit durchgeführt, welches ein bekannterweise gefährliches Material mit großen Schwierigkeiten beim Feuerlöschen ist.
  • Es wurden 50 ml Trichlorsilan in ein Gefäß aus rostfreiem Stahl mit einem Durchmesser von 10 cm und einer Tiefe von 6 cm gegeben und angezündet. Als die Flammen sich über die gesamte Flüssigkeitsoberfläche ausgebreitet hatten, wurden 33 g eines porösen siliciumhaltigen Pulvers darübergerieselt, so daß das Feuer unmittelbar, ohne Entwicklung toxischer Gase oder weißem Rauch, gelöscht werden konnte (Feuerlöschwirksamkeit A).
  • Das poröse siliciumhaltige Pulver, welches hier benutzt wurde, war Silton 3S nach Kalzination und Auslaugen mit Säure zur Beseitigung alkalischer Materialien und anschließendem Waschen mit Wasser und Trocknen, wobei der Teilchendurchmesser im Bereich von 10 bis 500 um und der Porendurchmesser im Bereich von 0,2 bis 10 um und die Porosität bei 70% lagen.
  • Zum Vergleich wurden ähnliche Feuerlöschtests durchgeführt, bei denen 33 g des porösen siliciumhaltigen Pulvers durch 1025 g trockenen Sand, 500 g Wasser oder 88 g eines konventionellen Feuerlöschmittels bestehend aus 50 Gew.-% Natriumhydrogencarbonat, 22 Gew.-% Aluminiumoxid und 15 Gew.-% Silicagel und 13 Gew.-% anderer Bestandteile ersetzt wurden. Diese Vergleichsversuche zeigten, daß das Benutzen von trockenem Sand nicht praktisch ausführbar war, da eine derart große Menge Sand für das vollständige Löschen des Feuers notwendig war (Feuerlöschwirksamkeit C), da beim Besprühen mit Wasser ein großes Volumen an toxischen Gasen und weißem Rauch gebildet wurde (Feuerlöschwirksamkeit D) und da konventionelle Feuerlöschmittel unmittelbar unter Bildung eines großen Volumens toxischen Gases weißen Rauches mit der Chlorsilanverbindung reagieren, wobei die Menge die benötigt wurde zum Feuerlöschen relativ klein im Vergleich zu trockenem Sand und Wasser war (Feuerlöschwirksamkeit C).
  • Beispiel 2
  • Ein Feuerlöschtest wurde durchgeführt, bei dem 500 ml Trichlorsilan benutzt wurden, welches in einem Eisengefäß mit einer Kapazität von 2500 ml gegeben wurde und welches einen Durchmesser von 18 cm und eine Tiefe von 10 cm aufwies, bei dem das Silan angezündet wurde und 30 Sec vor Beginn der Feuerlöscharbeit brannte. Danach wurden 500 g des gleichen gemäß Beispiel 1 benutzten porösen siliciumhaltigen Pulvers über die Oberfläche des brennenden Silanes gerieselt, so daß das Feuer unmittelbar ohne Entwicklung von weißem Rauch gelöscht wurde (Feuerlöschwirksamtkeit A).
  • Zum Vergleich wurden ähnliche Feuerlöschtests durchgeführt, bei denen anstelle von 500 g des porösen siliciumhaltigen Pulvers gemäß der Erfindung 4200 g trockener Sand, 3200 g Wasser, 1500 g eines sogenannten BC-Feuerlöschmittels hauptsächlich bestehend aus Natriumhydrogencarbonat oder 1500 g eines Feuerlöschmittels, für Chlorsilan speziell hergestellt, aus Natriumhydrogencarbonat, Aluminiumoxid und Siliciumoxidgel zum Feuerlöschen auf die Chlorsilane gesprüht oder gerieselt wurden. Die Ergebnisse waren folgende. Das Berieseln mit trockenem Sand war sehr unwirksam und das Feuer konnte trotz sehr großer Menge des gerieselten Sandes nicht gelöscht werden (Feuerlöschwirksamkeit D). Das Sprühen von Wasser war wirksam beim Feuerlöschen, aber ein großes Volumen an weißem Rauch, welches vermutlich aus Siliciumdioxid und Chlorwasserstoff bestand, wurde während der Periode vor und nach dem Löschen des Feuers gebildet (Feuerlöschwirksamkeit C). Das BC-Feuerlöschmittel war ebenfalls beim Unterdrücken der Heftigkeit des Feuers in relativ kurzer Zeit wirksam, aber eine große Anzahl von Blasen, bei denen es sich vermutlich um die in Gasform überführte Silanverbindung handelte, die in der Flüssigkeit aufstiegen, wurden beobachtet (Feuerlöschwirksamkeit C). Das zuletzt genannte Feuerlöschmittel für Chlorsilan war ebenfalls wirksam, um die Heftigkeit des Feuers in relativ kurzer Zeit zu unterdrücken, aber dieses Feuerlöschmittel konnte nicht als für die praktische Anwendung geeignet bewertet werden, da das Restvolumen der Silanverbindung bis zum Sieden erhitzt wurde, wobei gleichzeitig toxische Gase in hoher Konzentration gebildet wurden (Feuerlöschwirksamkeit D).
  • Die Ergebnisse der oben beschriebenen Vergleichstests zeigen, daß, obwohl einige der konventionellen Verfahren effektiv beim Feuerlöschen auf Chlorsilan sind, es ein ernstes allgemeines Problem ist, diese konventionellen Feuerlöschmittel zu benutzen, da ein großes Volumen an toxischen Gasen und weißem Rauch zwangsläufig gebildet wird, im Verlauf des Rieselns des Feuerlöschmittels und nicht zu erwähnen den Nachteil, daß die Menge, die erforderlich ist für das vollständige Feuerlöschen, sehr groß ist im Vergleich zu dem erfindungsgemäßen porösen siliciumhaltigen Pulver.
  • Im Gegensatz dazu ist das Verfahren der vorliegenden Erfindung außerordentlich vorteilhaft, da nicht nur das Feuer auf der Chlorsilanverbindung leicht und schnell gelöscht werden kann durch das Berieseln mit einer kleinen Menge porösen siliciumhaltigen Pulvers, sondern da auch nur ein sehr kleines Volumen an toxischen Gasen im Verlauf des Berieselns gebildet wurde und da absolut kein weißer Rauch nach dem Löschen des Feuers gebildet wurde.
  • Beispiel 3
  • Es wurden Feuerlöschtests mit vier Arten von Chlorsilanen, ausschließlich Trimethylchlorsilan, Methyldichlorsilan, Dimethyldichlorsilan und Methyltrichlorsilan durchgeführt. Das experimentelle Verfahren war im wesentlichen das gleiche wie im Beispiel 1, benutzt werden 50 ml von jeder der Chlorsilanverbindungen und das selbe poröse siliciumhaltige Pulver. Zum Vergleich wurden ähnliche Tests unter Verwendung von trockenem Sand als Feuerlöschmittel vorgenommen; die Resultate dieser Tests waren folgende:
  • Trimethylchlorsilan
  • Das Feuer auf der Silanverbindung konnte durch Berieseln mit 150 g porösem siliciumhaltigen Pulver über die Silanverbindung entsprechend der Erfindung, absolut ohne Bildung von toxischen Gasen und ohne weißen Rauch gelöscht werden (Feuerlöschwirksamkeit B), während 430 g trockener Sand zum Löschen des Feuers erforderlich waren, nachdem die Flüssigkeit bis zum Sieden erhitzt wurde, wobei sich sogar nach dem Löschen des Feuers noch toxische Gase bildeten (Feuerlöschwirksamkeit C).
  • Methyldichlorsilan
  • Das Feuer auf der Silanverbindung konnte durch Berieseln mit 150 g des porösen siliciumhaltigen Pulvers über die Silanverbindung erfindungsgemäß, absolut ohne die Bildung von toxischen Gasen und weißem Rauch gelöscht werden (Feuerlöschwirksamkeit B), während Berieseln mit 500 g von trockenem Sand unwirksam beim Feuerlöschen war (Feuerlöschwirksamkeit D).
  • Dimethyldichlorsilan
  • Das Feuer auf der Silanverbindung konnte ordnungsgemäß durch Berieseln mit 75 g des porösen siliciumhaltigen Pulvers über die Silanverbindung gemäß der Erfindung, völlig ohne Bildung von toxischen Gasen und weißem Rauch nach dem Löschen des Feuers, gelöscht werden (Feuerlöschwirksamkeit A). Das Feuer konnte ebenso durch Berieseln mit 340 g trockenem Sand über die Silanverbindung gelöscht werden. In diesem Fall wurde jedoch die Silanflüssigkeit bis zum Sieden unter Entwicklung eines großen Volumens an toxischen Gas erhitzt, welche sogar nach dem Löschen des Feuers noch andauerte (Feuerlöschwirksamkeit C).
  • Methyltrichlorsilan
  • Das Feuer konnte leicht unter Berieseln mit nur 15 g des porösen siliciumhaltigen Pulvers gelöscht werden, ohne daß sogar nach dem Löschen des Feuers eine Gasentwicklung auftrat (Feuerlöschwirksamkeit A). Das Feuer konnte ebenfalls durch Berieseln mit 250 g trockenem Sand gelöscht werden (Feuerlöschwirksamkeit B).
  • Es ist aus den oben wiedergegebenen Ergebnissen der Feuerlöschtests zu ersehen, daß das Verfahren der vorliegenden Erfindung sehr wirksam zum Löschen von Feuer auf Dimethyldichlorsilan und Methyltrichlorsilan ist und für Feuer auf Trimethylchlorsilan und Methyldichlorsilan voll anwendbar ist.
  • Beispiel 4
  • Es wurden Feuerlöschtests unter Benutzung von Trichlorsilan, Methyldichlorsilan und Trimethylchlorsilan bei einer Umgebungstemperatur von 30ºC und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 90% als entflammbare Flüssigkeiten durchgeführt. Diese Chlorsilanverbindungen sind bekanntermaßen schwierig beim Löschen von Feuer auf ihnen. Somit wurden jeweils 50 ml der Silanverbindung in einen Behälter aus rostfreiem Stahl mit einem Durchmesser von 10 cm und einer Tiefe von 6 cm gegeben, entzündet und vor Beginn der Feuerlöscharbeit 20 sec brennen gelassen. Anschließend wurden 50 oder 70 g des gleichen porösen siliciumhaltigen Pulvers wie in Beispiel 1 über die Oberfläche der brennenden Chlorsilanverbindung gerieselt. Weiterhin wurden getrennte Tests durchgeführt, bei welchen 50 oder 70 g des porösen siliciumhaltigen Pulvers verrieselt wurden, gefolgt vom Übersprühen mit Monobrommonochlormethan, Tetrachlorkohlenstoff oder Wasser. Die Ergebnisse dieser Tests waren wie folgt.
  • Trichlorsilan
  • Berieseln mit 50 g des Pulvers war nicht vollständig wirksam beim Löschen des Feuers, obwohl die Rauchbildung unterdrückt werden konnte (Feuerlöschwirksamkeit C). Bei Berieseln mit 50 g des Pulvers gefolgt vom Übersprühen mit 5 g Monobrommonochlormethan konnte das Feuer ohne weiteres innerhalb von 15 sec gelöscht werden (Feuerlöschwirksamkeit A). Besprühen mit 6 g Tetrachlorkohlenstoff nach dem Berieseln mit Pulver war ebenfalls wirksam und löschte das Feuer innerhalb von 20 Sec (Feuerlöschwirksamkeit B> . Besprühen mit 10 g Wasser war ebenfalls effektiv beim Löschen des Feuers, bewirkte aber die Entwicklung eines kleinen Volumens an toxischen Gasen (Feuerlöschwirksamkeit B).
  • Methyldichlorsilan
  • Das Rieseln von 70 g des Pulvers war nicht ausreichend zum Löschen des Feuers, obgleich die Heftigkeit des Feuers ein wenig unterdrückt werden konnte. Es gab Anzeichen für ein Sieden aufgrund der Geräusche innerhalb der Flüssigkeit (Feuerlöschwirksamkeit D). Sprühen von 10 g Monobrommonochlormethan gefolgt vom Berieseln mit 70 g Pulver war wirksam und löschte das Feuer in 30 sec (Feuerlöschwirksamkeit B). Sprühen von 10 g Wasser gefolgt von Berieseln mit 70 g Pulver war ebenfalls wirksam und löschte das Feuer innerhalb von 20 sec (Feuerlöschwirksamkeit A).
  • Trimethylchlorsilan
  • Berieseln mit 50 g Pulver war nicht ausreichend, um das Feuer zu löschen, obwohl die Heftigkeit des Feuers ein wenig unterdrückt werden konnte (Feuerlöschwirksamkeit C). Sprühen von 5 g Monobrommonochlormethan gefolgt vom Berieseln mit 50 g Pulver war wirksam und löschte das Feuer ohne weiteres innerhalb von 15 sec (Feuerlöschwirksamkeit A). Sprühen von 10 g Wasser gefolgt vom Berieseln mit 50 g Pulver war wirksam und löschte das Feuer innerhalb von 20 sec (Feuerlöschwirksamkeit B).
  • Die oben beschriebenen Ergebnisse der Feuerlöschtests zeigen, daß der Effekt des Sprühens von hochhalogenierten Kohlenwasserstoffverbindungen oder Wasser sehr beachtlich ist, wenn vollständiges Löschen durch Berieseln mit porösen siliciumhaltigen Pulver nicht erreicht werden kann.
  • Beispiel 5
  • Die Vorgehensweise der Feuerlöschtests unter Benutzung von Trichlorsilan, Methyldichlorsilan und Trimethylchlorsilan war im wesentlichen die gleiche wie in Beispiel 4, außer daß das poröse Pulver auf Basis von Siliciumdioxid im Beispiel 4 ersetzt wurde durch ein poröses Pulver auf Siliciumdioxid- Aluminiumoxid-Basis, hergestellt aus Silton 3S und Kaolin durch Mischen in einem Gewichtsverhältnis 1:1 und Kneten mit Wasser, Kalzinieren der Mischung bei 1000ºC und Säureextraktion des kalzinierten Materials in Chlorwasserstoffsäure, gefolgt vom Waschen mit Wasser, Dehydratisierung und Trocknen bei 105ºC. Das so erhaltene poröse siliciumhaltige Pulver enthielt 68 Gew.-% Siliciumdioxid SiO&sub2; und 25 Gew.-% Aluminiumoxid Al&sub2;O&sub3; und hatte einen Teilchendurchmesser im Bereich von 40 bis 500 um mit einem Porendurchmesser, der sich verteilt über einen Bereich von 0,1 bis 50 um und eine Porosität von 80%. Jeder der Feuerlöschtests wurde bei einer Umgebungstemperatur von 25ºC durchgeführt. Berieselt wurde mit 70 oder 90 g Pulver, dem jedesmal ein Besprühen mit Monobrommonochlormethan oder Wasser folgte. Die Ergebnisse dieser Feuerlöschtests waren wie folgt.
  • Trichlorsilan
  • Berieseln mit 70 g des Pulvers war wirksam, um das Rauchvolumen zu reduzieren. Das Feuer konnte innerhalb von 40 sec gelöscht werden, bei anschließendem Übersprühen mit 10 g Monobrommonochlormethan (Feuerlöschwirksamkeit B). Der Ersatz von 10 g Monobrommonochlormethan durch 15 g Wasser war ebenso effektiv und löschte das Feuer innerhalb von 45 sec (Feuerlöschwirksamkeit B).
  • Methyldichlorsilan
  • Berieseln mit 90 g des Pulvers war wirksam und unterdrückte die Heftigkeit des Feuers. Das Feuer konnte innerhalb von 45 sec bei anschließendem Übersprühen mit 10 g Monobrommonochlormethan gelöscht werden (Feuerlöschwirksamkeit B). Der Ersatz von Monobrommonochlormethan durch dieselbe Menge Wasser war ebenso effektiv und löschte das Feuer innerhalb von 45 sec (Feuerlöschwirksamkeit B).
  • Trimethylchlorsilan
  • Berieseln mit 70 g des Pulvers war wirksam bei der Unterdrückung der Heftigkeit des Feuers. Das Feuer konnte innerhalb von 40 sec unter anschließendem Sprühen von 10 g von Monobrommonochlormethan gelöscht werden (Feuerlöschwirksamkeit B). Der Einsatz von 10 g Monobrommonochlormethan mit 15 g Wasser war ebenso wirksam und das Feuer konnte innerhalb von 30 sec gelöscht werden (Feuerlöschwirksamkeit A).

Claims (3)

1. Verfahren zum Feuerlöschen auf der Oberfläche einer flüssigen Chlorsilanverbindung, wobei dieses Verfahren folgende Stufen aufweist
- Berieseln der Oberfläche der brennenden Chlorsilanverbindung mit einem inerten Pulver, bestehend aus porösen Partikeln, wobei die Masse des über der brennenden Oberfläche der Chlorsilanverbindung verrieselten Pulvers mindestens 100 kg pro Kubikmeter der Verbindung beträgt, und
- Sprühen einer hochhalogenierten, flüssigen Kohlenwasserstoffverbindung über dieses inerte Pulver.
2. Verfahren zum Feuerlöschen auf der Oberfläche einer flüssigen Chlorsilanverbindung nach Anspruch 1, wobei das inerte Pulver ein siliciumhaltiges Pulver, bestehend aus porösen Partikeln mit einem Teilchendurchmesser im Bereich von 5 um bis 5mm, einem Porendurchmesser im Bereich von 0,1 um bis 100 um und einer Porosität im Bereich von 45% bis 85% ist und wobei das siliciumhaltige Pulver mindestens 8o Gew.-% Siliciumdioxid oder mindestens 90 Gew.- % Siliciumdioxid und Aluminiumoxid enthält.
3. Verfahren zum Feuerlöschen auf der Oberfläche einer flüssigen Chlorsilanverbindung nach Anspruch 1, wobei die hochhalogenierte flüssige Kohlenwasserstoffverbindung ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Monobrommonochlormethan, Tetrachlorkohlenstoff und Tetrafluordibromethan.
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