Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Berstscheibe aus
zerbrechlichem Material, die zwischen gesonderten Treibstoffkammern
einer mehrstufigen Rakete angeordnet ist, wobei ein zentraler
Teil der Bruchscheibe eine Öffnung für die Aufnahme eines
Zünders hat und von einer Linie geringer Festigkeit umschrieben
wird, um zu ermöglichen, daß der zentrale Teil und der Zünder
der Lage nach fest bleiben, wenn eine Vielzahl sektorförmiger
Segmente, die den zentralen Teil umgeben, gleichzeitig birst,
wenn sie Berstdrücken ausgesetzt werden, und sich zwecks einer
zeitlich gesteuerten Freigabe der nächsten Stufe Treibmittel
nach außen bewegt.
Beschreibung des bisherigen Standes der Technik
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Von Raketen, die Antriebsmaschinen haben, welche sequentiell
gesonderte Treibmittelstufen freigeben, ist bekannt, daß sie für
eine größere Genauigkeit bei der Steuerung bezüglich der
Geschwindigkeit und des Zielorts der Rakete sorgen, als wenn
möglicherweise zum Beispiel eine einstufige Antriebsmaschine
benutzt würde, die Treibmittel hat, welche auf kontinuierlicher
Basis abbrennen. Zum Beispiel könnte eine erste Stufe einer
zweistufigen Rakete gezündet werden, um Schwerkräfte zu
überwinden und die Rakete anfänglich abzuschießen, und anschließend
könnte eine zweite Stufe eines festen Treibmittels benutzt
werden, um die Rakete zum Ziel zu treiben, wenn der Abschuß erst
einmal vollendet ist. Mehrstufige Raketen können wahlweise
unterschiedliche Treibmittel bei jeder Stufe verwenden, um die
dynamische Steuerung von Bewegung und Schub noch weiter zu
verbessern.
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Berstscheiben sorgen für eine Trennung von Treibmitteln in
aneinandergrenzenden Treibstoffkammern einer mehrstufigen Rakete,
um zu ermöglichem, daß das Treibmittel in den Stufen impulsweise
oder sequentiell gezündet und freigesetzt werden kann. Die
Berstscheiben sind typischerweise voraufgewölbt und so
ausgebildet, daß sie in ergänzender Weise in ein stützendes
Trägerelement eingreifen, das in Richtung der stromauf gelegenen Stufe
(nachfolgend) so angeordnet ist, daß die Scheibe nicht unter den
verhältnismäßig großen Drücken zerstört wird, die während des
Abbrennens der stromab liegenden Stufe erzeugt werden. Das
stützende Trägerelement hat interne Verbindungsgänge, um eine
Entlüftung der stromauf liegenden Stufe zu ermöglichen, wenn die
letztere erst einmal gezündet ist und die Berstscheibe
zerbricht. Darüber hinaus kann die Berstscheibe mit einem
isolierenden Material, wie beispielsweise synthetischem Gummi,
versehen sein, um zu verhüten, daß die Scheibe während des
Abbrennens von Treibmitteln in der stromabwärts liegenden Stufe durch
Hitze geschädigt wird.
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Wie eingeschätzt werden kann, müssen die Kennwerte für die
Funktion bei einer Berstscheibenbaugruppe, welche
aneinandergrenzende Stufen einer Rakete mit Feststoff-Treibmitteln trennt,
strenge Kriterien erfüllen, um ein zufriedenstellendes
Leistungsverhalten der Rakete zu gewährleisten. Die Berstscheibenbaugruppe
muß aneinandergrenzende Treibmittelkammern vollkommen isolieren
und darf nicht brechen, reißen oder in anderer Weise undicht
werden, wenn sie den verhältnismäßig großen Rückstaudrücken
ausgesetzt wird, die während des Abbrennens des Treibmittels in
der ersten Stufe erzeugt werden, da ja eine solche Undichtigkeit
die zweite oder stromauf liegende Stufe vorzeitig zum Entzünden
bringen könnte. Andererseits ist es, wenn erst einmal ein Zünden
der zweiten Stufe erwünscht ist, bedeutsam, daß sich die
Berstscheibe schnell aus der Bahn der entweichenden Treibmittel weg
bewegt und nicht zu kleinen Bruchstücken zerbricht, die
ansonsten in eine solche Lage gebracht werden könnten, daß der
Massestrom von der zweiten Stufe her behindert wird, da ja eine jede
Verstopfung des Stroms eine Explosion der Rakete verursachen
könnte.
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In der Vergangenheit sind verschiedene
Raketen-Trennwand-Berstscheiben bereitgestellt worden, welche sich in radialer Richtung
erstreckende eingekerbte Linien geringerer Festigkeit haben, um
ein Bersten der Scheibe in einer solchen Art und Weise zu
erleichtern, daß eine Vielzahl sektorförmiger Blättchen bricht und
sich nach außen in Richtung auf den Raketenmantel hin bewegt.
Bei solchen Raketen sind Drähte von einer elektronischen
Steuerapparatur, welche zu einem elektrischen Zünder für die erste und
stromab liegende Stufe von Treibmitteln führen, an dem
Raketenmantel befestigt und erstrecken sich um die Außenseite der
Berstscheibe herum. Jedoch schafft eine solche Anordnung zahlreiche
Schwierigkeiten, insbesondere beim Abdichten der zweiten Stufe
gegenüber einem Lecken von unter Druck gesetzten Treibstoffen in
einer Bahn von der ersten Stufe entlang des Bereichs, wo sich
die Drähte um eine Berstscheibe herum erstrecken, und folglich
wäre eine Vielzahl sorgfältig hergestellter Abdichtungen und
Schweißungen in dem Bemühen erforderlich, eine solche Leckage zu
verhüten. Darüber hinaus ist die Verwendung von aus zwei Teilen
bestehenden modularen Mänteln bei diesem Konstruktionstyp
infolge der komplexen Abdichtungen und Schweißungen nicht möglich,
die vorgesehen sein müssen, um eine Leckage zwischen den Stufen
zu verhüten.
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FR-A-2 336 560 beschreibt eine Raketentrennwand-Berstenscheiben-
Baugruppe gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Zusammenfassung der Erfindung
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Um die vorstehend aufgeführten Nachteile zu überwinden, sorgt
die vorliegende Erfindung für eine
Raketentrennwand-Berstscheibenbaugruppe zum Zweck einer Anordnung zwischen einer
ersten Treibmittelstufe und einer zweiten Treibmittelstufe und um
das Freisetzen der zweiten Treibmittelstufe im Anschluß an das
Freisetzen der ersten Treibmittelstufe zu ermöglichen, wobei die
Scheibenbaugruppe ein generell kreisförmiges zerbrechliches
Element einschließt, welches ein erstes Berstschema mit einer
Linie geringerer Festigkeit hat, die einen zentralen Teil davon
umschreibt, wobei das Element ein zweites Berstschema hat, das
eine Vielzahl von Linien geringerer Festigkeit umfaßt, die sich
jeweils in einer im wesentlichen radialen Richtung nach außen
von der Linie geringerer Festigkeit des ersten Berstschemas aus
erstrecken, wobei jedes aneinandergrenzende Paar der Linien
geringerer Festigkeit des zweiten Berstschemas in einem gewissen
Abstand voneinander angeordnet ist und generell sektorförmige
Segmente des Elements definiert und Mittel, um zu bewirken, daß
die Linie geringerer Festigkeit des ersten Berstschemas das
Element entlang dem ersten Berstschema zerbrechen, bevor das
Element entlang des zweiten Berstschemas birst, wenn das Element
relativ hohen Drücken als Ergebnis des Zündens der zweiten
Treibmittelstufe ausgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß:
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- der zentrale Teil des Elements eine Konstruktion hat, die eine
Öffnung für die Aufnahme einer Zünderbaugruppe durch dieselbe
zum Zünden des Abbrennens der ersten Treibmittelstufe definiert;
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- die Baugruppe ein ringförmiges Stützelement einschließt, das
mit dem zentralen Teil des Elements in Eingriff steht und von
einer Größe ist, die die Größe des zentralen Teils nicht
überschreitet, um die Zünderbaugruppe zu tragen, und
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- nach dem Zünden der zweiten Stufe des Treibmittel jedes der
Segmente des Elements sich in einer im wesentlichen
gleichzeitigen, im wesentlichen nicht zerbrechenden Art und Weise in
einer Richtung nach außen weg von dem zentralen Teil aus
bewegt,
um einen Treibmittelstrom von der zweiten Stufe zu gestatten
im wesentlichen gleichförmig um die Gesamtheit des zentralen
Teils und die davon getragene Zünderbaugruppe zu fließen, wenn
der zentrale Teil bezogen auf die übrigen Bestandteile der
Rakete ortsfest bleibt.
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Die Anordnung eines Treibmittelszünders in einem zentralen Teil
einer Trennwand-Berstscheibe ermöglicht es, daß die Rakete in
kleinen modularen Teilen hergestellt wird, die einfacher zu
handhaben und zu bearbeiten sind. Darüber hinaus gestattet eine
solche modulare Konstruktion die Verwendung von
Impulstriebwerken, die drei oder mehr Stufen haben, im Vergleich zu bis jetzt
bekannten Einrichtungen, bei denen das Installieren eines
elektrischen Drahtes für den Zünder um den Umfang einer Trennwand-
Berstscheibe herum für alle praktischen Zwecke nur bei einer
Rakete verwirklicht werden konnte, bei der die Anzahl der
Treibmittelstufen auf zwei beschränkt ist.
Kurzbeschreibung der Figuren
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Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden. Die dazugehörigen Zeichnungen zeigen in
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Fig. 1 eine gebrochene Querschnittsansicht von der Seite auf die
Trennwand-Berstscheibenbaugruppe der vorliegenden
Erfindung, zusammen mit einem Raketenmantel und einem
elektronisch zu betätigenden Zünder, um das Treibmittel in
einer ersten oder stromabwärts liegenden Stufe zur
Explosion zu bringen;
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Fig. 2 eine Ansicht, die der der Fig. 1 ähnlich ist, aber die
Trennwand-Berstscheibenbaugruppe in gebrochenem Zustand,
um eine Freigabe der Materialien einer zweiten Stufe im
Anschluß an das Abbrennen der ersten Stufe zu
ermöglichen;
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Fig. 3 eine End-Schnittansicht nur der in Fig. 1 gezeigten
Berstscheibe, wobei man dieselbe von der stromabwärts
gelegenen Seite aus sieht, und
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Fig. 4 ist eine vergrößerte gebrochene Seiten-Schnittansicht der
Berstscheibenbaugruppe nach dem Bersten, wie in Fig. 2
dargestellt, wobei insbesondere ein Flansch an dem Zünder
und ein ringförmiges Stützelement veranschaulicht wird,
welche zusammen einen zentralen Teil der zerbrechlichen
Berstscheibe tragen, welcher bezogen auf den
Raketenmantel feststehend bleibt, nachdem sich die Scheibe öffnet,
um Materialien von der stromauf liegenden Stufe zu
entlüften.
Genaue Beschreibung der Zeichnungen
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Eine Trennwand-Berstscheibenbaugruppe wird im großen und ganzen
durch das Bezugszeichen 10 in den Fig. 1 - 4 bezeichnet und wird
vorteilhafterweise in einer Rakete 12 zwecks Anordnung zwischen
einer ersten oder stromabwärts liegenden Stufe eines
Treibmittels 14 und einer zweiten oder stromaufwärts liegenden Stufe
eines Treibmittels 16 verwendet. Die Rakete 12 hat einen
generell zylindrischen, röhrenförmigen langgestreckten Mantel 18,
welcher eine Mantelsektion 20, die die erste Stufe Treibmittel
14 trägt und eine Mantelsektion 22, die die zweite Stufe
Treibmittel 16 trägt, einschließt.
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Bei der Betrachtung von Fig. 1 und 2 sieht man, daß die
Mantelsektion der zweiten Stufe 22 einen vergrößerten Teil 24 hat, der
konisch zu einem nach außen sich erstreckenden Flanschteil 28
der Mantelsektion der ersten Stufe 20 verläuft. Ein O-Ring 30,
der in einem Kanal des Flanschteils 28 angeordnet ist,
verhindert eine Leckage zwischen den Flanschteilen 26, 28.
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Eine Auskleidung 32, die wahlweise aus einem synthetischen
Gummimaterial besteht, greift ergänzend in eine Innenfläche der
Mantelsektion der ersten Stufe 20 ein, um eine Kammer für die
Beförderung der ersten Stufe Treibmittel 14 zu definieren. In
ähnlicher Weise ist eine Auskleidung 33 an einer Innenfläche der
Mantelsektion der zweiten Stufe 22 angeordnet, um eine Kammer
für die Aufnahme der zweiten Stufe Treibmittel 16 zu definieren.
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Die Trennwand-Berstscheibenbaugruppe 10 erstreckt sich zwischen
der ersten Stufe Treibmittel 14 und der zweiten Stufe
Treibmittel 16, um ein zeitlich gesteuertes Freisetzen der zweiten Stufe
Treibmittel im Anschluß an das Freisetzen der ersten
Treibmittelstufe 14 zu ermöglichen. Wie am besten in Fig. 3
veranschaulicht ist, beinhaltet die Baugruppe 10 ein vor- aufgewölbtes
zerbrechliches Element 34, das vorzugsweise aus einem solchen
metallischen Material, wie rostfreiem Stahl, Nickel oder
Aluminium besteht. Das Element 34 hat ein erstes Berstschema 36 mit
einer kreisförmigen Linie geringerer Festigkeit 37, die
vollkommen einen zentralen Teil 38 des Elements 34 umschreibt.
Andererseits hat der zentrale Teil 38 eine kreisförmige Öffnung 40
konzentrisch zum Umfang des zentralen Teils 38 für die Aufnahme
einer Zünderbaugruppe 42 durch dieselbe, wobei die letztere in
Fig. 1, 2 und 4 gezeigt wird.
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Das zerbrechliche Element 34 der Scheibenbaugruppe 10 hat auch
ein zweites Berstschema 44, welches eine Vielzahl von Linien
geringerer Festigkeit 45 umfaßt, die sich jeweils in einer im
wesentlichen radialen Richtung nach außen von der Linie
geringerer Festigkeit 37 des ersten Berstschemas aus erstrecken. Jedes
aneinandergrenzende Paar der Linien geringerer Festigkeit 45 des
zweiten Berstschemas 44 ist in einem gewissen Abstand
voneinander angeordnet und definiert sektorförmige zerbrechliche
Segmente 46 des Elements 34. Das zweite Berstschema 44 hat wie
gezeigt sechs sich radial erstreckende Linien geringerer
Festigkeit 45, um sechs sektorförmige Segmente 46 zu definieren,
obwohl es selbstverständlich in dieser Beziehung ist, daß die
Anzahl der Linien geringerer Festigkeit des zweiten Berstschemas
44 und die Anzahl der dadurch definierten Segmente 46 einen
anderen Wert als sechs haben konnte, wenn es gewünscht wird.
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Die Linie geringerer Festigkeit 37 des ersten Berstschemas 36
und die Linien geringerer Festigkeit 45 des zweiten Berstschemas
44 sind vorzugsweise verdünnte Bereiche des Elements 34, die
dadurch gebildet werden, daß beide Seiten des Materials, aus
denen das Element 34 besteht, eingekerbt werden. Die Linie
geringerer Festigkeit 37 des ersten Berstschemas 36 ist auf eine
Tiefe eingekerbt, die tiefer als die Einkerbung der Linien
geringerer Festigkeit 45 ist, aus denen das zweite Berstschema 44
besteht, was einem Zweck dient, der im Nachstehenden stärker
detailliert erklärt wird.
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Ein kreisförmiger vorgewölbter Träger 48, wie in Fig. 1, 2 und
4 gezeigt, besteht aus einem Phenolharzmaterial und liegt in
passendem Eingriff mit der stromauf gerichteten konkaven Fläche
des zerbrechlichen Elements 34. Der Phenolträger 48 hat eine
Anzahl von Kanälen 50, welche sich in Längsrichtung in einer
Richtung parallel zu der Längsachse des Mantels 18 erstreckt und
auch einen länglichen Kanal, der in der Mitte des Trägers
angeordnet ist und fluchtend mit der Öffnung 40 des zerbrechlichen
Elements 34 für eine Aufnahme der Zünderbaugruppe 42 verläuft.
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Unter Verweis auf Fig. 4 hat die Zünderbaugruppe 42 hat einen
sich nach außen erstreckenden Flansch 54, der mit einem
ringförmigen Abstützelement in Eingriff liegt, welches seinerseits mit
dem zentralen Teil 38 des Elements 34 in Berührung steht. Das
Abstützelement 56 hat einen Außendurchmesser, der geringfügig
kleiner als die kreisförmige Linie geringerer Festigkeit des
ersten Berstschemas 36 ist, welche den zentralen Teil 38
umschreibt. Vorzugsweise ist das ringförmige Abstützelement 56
sicher an dem zentralen Teil 38 mit Hilfe einer
Elektronenstrahlschweißung befestigt, welche vollkommen um den
kreisförmigen Umfang von Element 56 ausgeführt ist.
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Wie in Fig. 1 und 2 gezeigt, wird eine Mutter 58 schraubbar an
einem ergänzenden mit Gewinde versehenen Teil der
Zünderbaugruppe 42 aufgenommen, um den Flansch 58 in einer solchen Richtung
zu drücken, daß das ringförmige Abstützelement 56 und der
zentrale Teil 38 des Elements 34 gegen den Phenolträger 48
festgeklemmt werden. Ein kleiner O-Ring 60, der in einer Vertiefung
des Zünderflansches 54 angeordnet ist, verhütet eine Leckage von
Materialien in einem Durchgang durch die Öffnung 40 des
zerbrechlichen Elements 34.
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Wenn wir uns Fig. 1 ansehen, so hat die Zünderbaugruppe 42 ein
Paar Drähte 62, welche elektrisch an Zünderelektroden 64 zum
Zweck der Zündung der ersten Treibmittelstufe 14 angeschlossen
sind. Obwohl nicht gezeigt, erstrecken sich die Drähte 62 durch
den mit Gewinde versehenen Teil der Zünderbaugruppe 42 und durch
die zweite Treibmittelstufe 16 zum Zweck einer elektrischen
Verbindung mit einem (nicht gezeigten) elektronischen
Steuermittel, das innerhalb eines vorn gelegenen oder Kopf-Teils der
Rakete 12 untergebracht ist. Wahlweise könnte auch die
Zünderbaugruppe 42 mit Mitteln zum Zünden der zweiten Treibmittelstufe
16 in einem Bereich versehen sein, der an den mit Gewinde
versehenen Teil von Baugruppe 42 angrenzt.
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Wie in Fig. 1 und 2 gezeigt, hat die Berstscheibe 10 einen
vergrößerten Flansch 66, welcher sich um den Umfang des
zerbrechlichen Elements 34 herum erstreckt und vorzugsweise an dem
letzteren durch eine Elektronenstrahlschweißung befestigt ist. Der
Flansch 66 hat eine Nut für die Aufnahme eines O-Rings 68, der
in dichtender Weise mit dem sich nach außen erstreckenden
Flanschteil 28 der Mantelsektion der ersten Stufe 20 in
Eingriff steht, um im wesentlichen eine Leckage von Materialien
entlang einer Bahn zwischen dem Flansch 66 und der Mantelsektion
der ersten Stufe 20 auszuschließen.
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Während der Funktion der Rakete 12 wird die erste
Treibmittelstufe 14 anfänglich durch Elektroden 64 der Zünderbaugruppe 42
gezündet, worauf dann die erste Treibmittelstufe 14 abbrennt und
die Gase durch das Schwanzende von Rakete 12 abgeleitet werden.
Während des Abbrennens der ersten Treibmittelstufe 14 verhütet
der Phenolträger 48 ein Zubruchgehen des vorgewölbten
zerbrechlichen Elements 34 in einer Richtung hin zur zweiten
Treibmittelstufe 16. Eine Beschichtung, die aus einem solchen Material
wie synthetischem Gummi besteht, kann auf die stromab liegende
Seite des Elements 34 aufgebracht werden, um das letztere vor
einer durch Hitze bewirkten Schädigung während des Abbrennens
der ersten Treibmittelstufe zu schützen.
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Sobald die erste Treibmittelstufe 14 im wesentlichen abgebrannt
ist, wird die zweite Treibmittelstufe 16 gezündet, was bewirkt,
daß eine Druckwelle durch die Kanäle 50 in dem Phenolträger 48
und gegen das Scheibenelement 34 gerichtet wird. Das
zerbrechliche Element 34 wird dann sofort anfänglich entlang des ersten
Berstschemas 36 zerbrechen, um es zu ermöglichen, daß sich die
verengte Spitze jedes der sektorförmigen Segmente 46
gleichzeitig von dem kreisförmigen zentralen Teil 38 ablöst. Dann wird
das Element 34 unmittelbar danach gleichzeitig entlang der sechs
sich radial erstreckenden Linien geringerer Festigkeit 45 des
zweiten Berstschemas bersten. Als Ergebnis dessen werden alle
sektorförmigen Segmente 46 sich sofort und gleichzeitig nach
außen von der in Fig. 1 gezeigten Position zu der in Fig. 2
dargestellten Position im wesentlichen parallel zum Mantel 18
bewegen, um eine Abgabe von Materialien aus der zweiten
Treibmittelstufe 16 in Richtung der in Fig. 2 gezeigten Pfeile und
nach außen zum Schwanzende der Rakete 12 zu ermöglichen.
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Die Linie geringerer Festigkeit des ersten Berstschemas 37 ist
tiefer eingekerbt, als die Linien geringerer Festigkeit 45 des
zweiten Berstschemas 44 auf einer oder beiden Seiten des
Elements 34, um zu gewährleisten, daß alle speichenförmigen
Segmente 46 von dem zentralen Teil 38 vor einem Brechen entlang der
Linien geringerer Festigkeit 45 des zweiten Berstschemas 44
wegbrechen. Es hat sich herausgestellt, daß eine solche
Konstruktion
ein schnelles, gleichzeitiges Öffnen der Segmente 46
ohne Zubruchgehen erleichtert, so daß Teile des zerbrechlichen
Elements 34 nicht losgelöst werden und anschließend die Abgabe
der zweiten Treibmittelstufe verstopfen können. Es ist
wesentlich, daß das zerbrechliche Element 34 anfänglich entlang der
Linien geringerer Festigkeit 37 des ersten Berstschemas 36
birst, so daß sich alle Segmente 46 gleichzeitig öffnen.
Anderenfalls kann das Öffnen von weniger als allen Segmente bei
einer solchen Berstscheibe bewirken, daß Gase, die entweichen,
für einen Schub sorgen, der die Rakete von ihrem beabsichtigten
Kurs weglenkt.
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Die Trennwand-Berstscheibenbaugruppe 10 der vorliegenden
Erfindung erleichtert in großem Maße den Aufbau der Rakete 12, da ja
die letztere in Modularkonstruktion gebaut werden und, wenn
gewünscht, drei oder mehr Stufen haben kann. Darüber hinaus
verringert das Plazieren der Zünderbaugruppe 42 durch die Mitte
des zerbrechlichen Elements 34 den Gesamtdurchmesser des
Raketenmantels 18 im Vergleich zur bekannten Konstruktion, da ja
bisher vergrößerte Mantelteile, die außerhalb der Berstscheibe
liegen, notwendig waren, um die Drähte des Zünders vollkommen zu
umschließen, die zu der ersten Stufe führen, während sie für
ausreichend Strukturen gesorgt wird, um zu versuchen, eine
Abdichtung gegen eine Leckage zwischen der ersten und der zweiten
Stufe entlang des Zünderdrahtes zu bewerkstelligen.
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Fachleute können einschätzen, daß verschiedene Einzelheiten des
Aufbaus der vorliegenden Erfindung gegenüber jenen modifiziert
werden können, die als Beispiel und gegenwärtig bevorzugt
offenbart worden sind, ohne von dem Wesen der Erfindung abzuweichen.
Beispielsweise sind andere Mittel möglich, um zu gewährleisten,
daß das zerbrechliche Element 34 entlang der Linie geringerer
Festigkeit 37 des ersten Berstschemas 36 birst, bevor ein
Bersten entlang der Linien geringerer Festigkeit 45 des zweiten
Berstschemas 44 erfolgt, wie beispielsweise eine Änderung bei
der Zusammensetzung des Materials aus dem das Element 34
besteht,
oder möglicherweise gekerbte Linien, die der Breite nach
statt der Tiefe nach variieren. Auch kann der zentrale Teil 38
eine andere Gestalt als die eines Kreises haben, wie zum
Beispiel ein sternförmiges Muster mit spitzen Zacken, die in
Richtung der sich radial erstreckenden Linien geringerer Festigkeit
eines zweiten Berstschemas zusammenlaufen. Demgemäß ist es
selbstverständlich, daß die Erfindung so angesehen werden soll,
daß sie nur durch den direkten Geltungsbereich der Ansprüche
begrenzt sein soll, die jetzt folgen, wenn die letzteren in
vernünftiger Weise interpretiert werden, um offensichtlich
mechanische Äquivalente mit zu umfassen.