-
Einrichtung zum Betriebe von Kraft- oder Unterwerken mit mehreren
Einheiten. In selbsttätigen Kraft- oder Unterwerken, deren Betriebseinheiten durch
Schaltuhren, Leistungsrelais oder ähnliche Apparate gesteuert werden, kann der Fall
eintreten, daß bei einer plötzlichen Zunahme der Belastung die gerade die Stromlieferung
bewirkenden Betriebseinheiten sämtlich durch ihre Höchststromschalter abgeschaltet
werden. Sind für einen derartigen Fall keine besonderen Anordnungen getroffen, so
muß damit gerechnet werden, daß die Schalter der einzelnen Betriebseinheiten nicht
genau gleichzeitig, sondern nacheinander auslösen. Nun wird in der Regel die Apparatur
so beschaffen sein, daß nach einer bestimmten Zeit (gerechnet von dem Ausschalten
ab) ein Wiedereinschalten erfolgt, und selbst, wenn alle Betriebseinheiten gleichzeitig
abgeschaltet sind, wird sich nicht unbedingt erreichen lassen, daß die sämtlichen
Betriebseinheiten genau im gleichen Augenblick wieder an die Verbrauchsleitung angeschlossen
werden. Besteht nun der große Strombedarf, der nicht notwendigerweise ein Kurzschluß
zu sein braucht, noch, wenn die erste Einheit wieder an die Verbrauchsleitung angeschlossen
wird, so ist sie allein nicht imstande, die geforderte Energiemenge zu liefern;
sie wird infolgedessen sofort wieder ausgelöst. Ebenso ergeht es den folgenden Einheiten,
und es kann auf diese Weise eine Betriebsunterbrechung eintreten, die vermieden
werden würde, wenn nach einer vollständigen Unterbrechung der Stromlieferung sämtliche
Betriebseinheiten genau gleichzeitig wieder an die Verbrauchsleitung angeschlossen
würden.
-
Die Erfindung vermeidet den beschriebenen Übelstand dadurch, daß nach
einem Auslösen sämtlicher Höchststromschalter der im Betriebe befindlichen Einheiten
infolge Überlastung ein
besonderer Steuerapparat angeordnet wird,
der die Schließeorrichtungen dieser Schalter gleichzeitig anstellt.
-
Ein Ausführungsbeispiel ist in Form eines Schaltbildes in der Zeichnung
gegeben.
-
i, 2, 3 sind Höchststromschalter von drei verschiedenen Betriebseinheiten,
die ebenso wie ihre zugehörigen Hilfsapparate der Übersichtlichkeit halber nicht
besonders darge-tellt -sind.
-
Zum Ein- und Ausschalten sind die Schalteinrichtungen (Steuermotor,
Schaltmagnet o. dgl) 4, 5. 6 vorgesehen. 7, 8, 9 sind Vorrichtungen zum M iedereinschalten,
welche die zulässige Anzahl von W icdereinschaltungen nach dem Herausfallen regeln.
io, ii, 12 sind Zeitschaltuhren, die in den dargestell ten Zeitpunkten sämtlich
das Einschaltkommando geben. 13, 14, 15 sind Kommandorelais, welche von io, ii,
r2 gesteuert werden. Die Schaltkontakte 30, 31, 32 an den Relais 13, 14,
15 dienen zur Selbstsperrung des einmal angezogenen Relais, sofern von den
Kontakten 23, 24, 25 an den Höchststromschaltern i, 2, 3 der zugehörige geschlossen
ist. Die Schaltkontakt(' 33, 34, 35 schließen den Steuerstrom von Gien Sammelschienen
19, 27 für das 1?in@,@halten, die Schaltkontakte 36, 37, 38 den Steuerstrom für
das Au-schalten der zugehörigen Betriebseinheit. 18, 26 sind die Samnselschienen
eLer unabhängigen Hilisstromquelle für die SFeisung der Relais.
-
17 i:;t ein mit Verzögerung arbeitendes Unterstützungsrelais, welches
erregt wird, wenn die hintereinander geschalte en Kontakte 2o, 21, 22 sämtlich geschlossen
sind. Es liegt mit seiner Schaltbrücke im normalen Betriebe an den oberen Kontakten
28, die zur Steuerung der Betriebseinheit i'dienen. Die entsprechenden Kontakte
für die Betriebseinheiten 2 und 3 sind der Übersichtlichkeit halber fortgelassen.
Der Schaltbrücke von 17 liegen die Kontakte 39, 41, 29 für die Betriebseinheiten
i, 2, 3 und die besonde e Stromzuführungsklemme4o gegentiber.
-
Das Schaltbild zeigt den Zustand, nachdem gerade sämtliche Betriebseinheiten
durch Überlastung in gewissen Abständen durch Herausfallen der Schalter i, 2, 3
abgeschaltet sind. Die Wiedereinschaltvorrichtungen 7, 8, 9 arbeiten mit einer fest
eingestellten Verzögerung von beispi, lswe:se io Sekunden, nach deren Ablauf die
Wiedereinschaltung erfolgen kann. Aus dem Vorhergehenden ergibt sich aber, daß mit
Rücksicht auf das Herausfallen der Schalter zu verschiedenen Zeitpunkten zunächst
nur eine Betriebseinheit eingeschaltet würde und allein die Stromlieferung bewältigen
müßte. Die Folge wäre, daß der zugehörige Höchststromschalter sofort wieder in Tätigkeit
tritt. Um dies zu vermeiden, unterbricht das Unterstützungsrelais 17 bei seinem
Anlauf den normalen Erregerstromweg für 13 an den Kontakten 28 und für 14 und 15
an den entsprechenden Kontakten. Nach Ablauf der eingestellten Zeit verbindet die
Kontaktbrücke von 17 die Kontakte 39, 41, 29 mit 40, so daß die Kommandorelais 13,
14, 15 gleichzeitig erregt werden und das Schließen der Höchststromschaltc.r i,
2, 3 veranlassen. In der Einschaltlage der Schalter i, 2, 3 sind die Kontakte 2o,
21, 22 unterbrochen und die Kontakte 23, 24, 25 geschlossen, so daß die Kommandorelais,
13, 14., i5 wieder gesperrt sind und die Kontaktbrücke von 17 die obc-re Lage wieder
ein: immt.
-
Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß auf diese Weise die Strombelastung
nach dem Miedereinschalten sofort auf mehrere Betriebseinheiten verteilt wird.
-
Die Einrichtung läßt sich auch so treffen, daß an Stelle von 17 ein
Spannungsrelais verwendet wird, welches an den Sammelschienen der abgegebenen Stromart
liegt. Sind sämtliche Bctriebse:nheiten berausgefalicn, so erhält ein solch(s.Relais
keine Erregung mehr, fällt ab und wirkt mit seiner Kontaktbrücke in dersellen Weise,
wie es für das Ausführungsbeispiel beschrieben wurde.
-
Schließlich kann an die Stelle von 17 ein Mindeststromrelais treten,
welches von dem gesamten abgegebenen Strom oder einem proportionalen Teil erregt
wird. Handelt es sich um ein Unterwerk, so kann an Stelle des abgebenen auch der
aufgenommene Strom zur Steuerung herangezogen werden. Die Bauart der Relais ist
derartig, daß nach dem Herausfallen sämtlicher Betriebseinheiten die Kontaktbrücke
unter dem Einfiuß der Schwerkraft oder einer Feder die Verbindung der Kontakte 39,
4r, 29 mit 40 herbeiführt. In diesem Falle ebenso wie bei dem vorher erläuterten
entfallen die Kontakte 2o, 21, 22.