DE3841248A1 - Verfahren und vorrichtung zur untersuchung der bremsen von fahrzeugen, insbesondere solchen mit allradantrieb bzw. antiblockiersystem - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur untersuchung der bremsen von fahrzeugen, insbesondere solchen mit allradantrieb bzw. antiblockiersystemInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Untersuchung der Bremsen von Fahrzeugen, insbesondere
solchen mit Allradantrieb bzw. Antiblockiersystem und
weiterhin eine Vorrichtung, welche für die Durchführung
des Verfahrens geeignet ist.
Für die Prüfung der Bremsen von Kraftfahrzeugen sind
Prüfstände bekannt, bei denen die Bremsen der Räder einer
Achse gleichzeitig überprüft werden. Hierzu sind zwei
Rollenpaare nebeneinander so angeordnet, daß jeweils die
Längsachsen der nebeneinanderliegenden Rollen miteinander
fluchten. Zwischen den Rollen eines Rollenpaares ist ein
bestimmter Abstand vorgesehen, der beispielsweise für alle
Reifengrößen einer Fahrzeugart, beispielsweise Pkw, fest
voreingestellt ist. Die Räder einer Achse werden über
jeweils eine Rolle eines Rollenpaares eingefahren, bis sie
in Anschlag an die jeweils zweite Rolle kommen und somit
sich auf beiden Rollen abstützen.
Entweder werden dann zur Messung der jeweiligen Bremskraft
der Bremse eines Rades die Rollen von dem Rad angetrieben,
oder die Rollen versetzen das daraufliegende Rad in
Drehung. Die Geschwindigkeit der sich drehenden Räder
entspricht ca. 2,5 km pro Stunde bis ca. 5 km pro Stunde.
Zum Feststellen der Bremskraft der Räder einer Achse wird
sodann die Bremse betätigt, wodurch die Drehbewegung der
Rollen verzögert wird. Das Maß der Verzögerung, was einer
Zunahme des Drehmoments entspricht, ist das Maß für die
Bremswirkung.
Aus der Zeitschrift "Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik"
(Heft 10, 1988, S. 257, 260) ist ein Bremsenprüfstand auch
für Fahrzeuge mit Antiblockiersystemen bekannt, wobei für
jedes Rad ein Rollenpaar vorgesehen ist. Zur Messung bzw.
Überprüfung des Antiblockiersystems ist jeweils eine
weitere Rolle vorgesehen, die die Simulation einer
vereisten Fahrbahn vornehmen soll. Der Aufbau dieses
Bremsenprüfstandes ist jedoch äußerst kompliziert und die
Prüfung erfolgt mehrstufig an unterschiedlichen
Standpunkten des Fahrzeuges.
Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zu schaffen, mit dem die Wirksamkeit und
Funktion der Bremsen von Fahrzeugen auch mit Allradantrieb
sowie mit Antiblockiersystem leicht und schnell geprüft
werden kann. Weiterhin ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine einfache Vorrichtung zu schaffen, welche
geeignet ist, das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Abstand der Rollen zueinander zum Variieren des von den
Rändern auf die Rollenpaare übertragbaren Drehmoments
kontinuierlich verändert wird, und daß die
Drehgeschwindigkeit der Räder und der Rollen erfaßt wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist hierzu für jedes
antreibbare und/oder bremsbare Rad nur ein Rollenpaar auf,
wobei der Abstand der Rollenpaare für eine Achse zu den
Rollenpaaren für die andere Achse veränderbar ist.
Weiterhin ist der Abstand der Rollen eines jeden
Rollenpaares zueinander kontinuierlich veränderbar und
weist die Vorrichtung Einrichtungen zur Erfassung der
Drehgeschwindigkeit eines jeden Rades sowie der Rollen
auf.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird somit erreicht, daß
zunächst Fahrzeuge ohne Allradantrieb und
Antiblockiersystem erheblich schneller überprüft werden
können, daß die auf alle Räder wirkende Bremskraft
gleichzeitig ermittelt werden kann. Weiterhin kann sowohl
durch die Abstandsänderung der Rollenpaare als auch durch
die Abstandsänderung der Rollen der Rollenpaare eine
Anpassung an eine Vielzahl von Fahrzeugen in einem
Prüfstand erfolgen, also beispielsweise an Pkw′s,
Traktoren, Lkw′s, Omnibusse etc., welche sowohl
unterschiedlichste Reifendurchmesser als auch Achsabstände
aufweisen.
Zwar ist es zum Messen der Bremskraft bei erheblich
größeren Reifen, beispielsweise Lkw-Reifen, bekannt, eine
der beiden Rollen eines Rollenpaares aus einer engen
Stellung (für Pkw) in eine weite Stellung (für Lkw) zu
verschwenken, so daß zwei feste Abstände der Rollen eines
Rollenpaares möglich sind, eine solche Anpassung reicht
jedoch nicht aus, das der Erfindung zugrundeliegende
Problem zu lösen.
Weisen die Fahrzeuge ein Antiblockiersystem auf, so kann
auch die Funktion des Antiblockiersystems überprüft
werden, wozu erfindungsgemäß die Abstände der beiden
Rollen eines jeden Rollenpaares zueinander während des
Prüfens verändert werden. Dadurch, daß für jedes Rad ein
Rollenpaar vorgesehen ist, können insbesondere auch
Fahrzeuge mit Allradantrieb, und hierbei insbesondere
Fahrzeuge mit permanentem Allradantrieb zuverlässig
überprüft werden.
Die jeweiligen Unteransprüche haben vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
Wird der Abstand der Rollenpaare eines Rollenpaares
zumindest am Beginn der Messung an ein Maximum
eingestellt, so ist eine an die jeweilige Reifengröße
angepaßte vergleichbare Messung möglich, was zu einem
zuverlässigen Meßergebnis führt, wobei die jeweils
erhaltenen Meßwerte in Abhängigkeit des Gewichtes des
Fahrzeuges miteinander vergleichbar sind.
Die Bremsprüfstände des bekannten Standes der Technik
messen bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit der Räder, die
einer Fahrzeuggeschwindigkeit von 2,5 km pro Stunde bzw. 5
km pro Stunde entspricht. Eine solche geringe
Fahrzeuggeschwindigkeit gibt jedoch, insbesondere bei
Bremsen mit Antiblockiersystem kein zufriedenstellendes
Ergebnis, da, in vielen Fällen, das Antiblockiersystem
erst bei höheren Geschwindigkeiten beispielsweise ab 10
km/h erwirkt. Demzufolge ist es besonders vorteilhaft,
wenn die Messung bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit der
Räder begonnen wird, die einer Fahrzeugsgeschwindkeit von
vorzugsweise mindestens 20 km/h entspricht.
Wird darüberhinaus die Messung bei einer entsprechenden
Fahrzeuggeschwindigkeit von ungefähr 50 km/h begonnen, so
kann die Prüfung der Bremsen mit Antiblockiersystem
besonders genau durchgeführt werden.
Wird wenigstens eine Rolle jedes Rollenpaares für
wenigstens eine Achse motorisch angetrieben, so können
alle Räder, auch die nicht angetriebenen eines Fahrzeuges
angetrieben werden, wobei selbstverständlich auch beide
Rollen eines Rollenpaares motorisch angetrieben werden
können.
Dadurch, daß die Rollen eines jeden Rollenpaares mit einer
Antriebs- und/oder Lagervorrichtung über eine
Stützvorrichtung verbunden sind, wobei die
Stützvorrichtungen V-förmig angeordnet sind, wird eine
besonders einfache Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung erreicht. Durch die V-förmige Anordnung der
Stützvorrichtungen ist es möglich, die Stützvorrichtungen
in einer gemeinsamen Lagerachse zu lagern, und auf diese
Achse ein Antriebsmoment aufzubringen, wodurch dieses
Antriebsmoment auf die beiden Rollen des Rollenpaares
durch geeignete getriebliche Vorrichtungen übertragen
werden kann. Zur Veränderung des Abstandes der Rollen sind
die Stützvorrichtungen schwenkbar um eine gemeinsame
Drehachse angeordnet, die gleichzeitig die Lagerachse sein
kann, so daß durch Veränderung des Winkels der V-förmigen
Anordnung eine entsprechende Abstandsveränderung der
Rollen entsprechend der Reifengröße einerseits bzw. der
Messung der Wirksamkeit des Antiblockiersystems
andererseits erreicht werden kann.
Ein einfacher Aufbau der Stützvorrichtung wird dadurch
erreicht, daß eine Stützvorrichtung aus zwei Rahmenteilen
gebildet ist, die jeweils mit einem Ende der Rolle
verbunden sind.
Zur Stabilisierung des Drehmoments des Antriebes auf die
Rollen kann wenigstens eine zusätzliche Schwungmasse
und insgesamt eine Schwungmasse pro Rollenpaar vorgesehen
werden.
Damit ein unbeabsichtigtes Verlassen des Fahrzeuges von
der erfindungsgemäßen Vorrichtung verhindert wird, weist
diese vorzugsweise eine Blockiervorrichtung für mindestens
ein Rad auf, die in einer bevorzugten Ausführungsform
aus verschwenkbaren Rollen besteht, die eine relativ gute
und weiche Aufnahme des auftreffenden Rades ermöglichen,
ohne den Reifen zu beschädigen. Durch die
Verschwenkbarkeit der Rollen ist gewährleistet, daß diese
ein Befahren der Vorrichtung nicht behindern.
Zur Anpassung an den Achsabstand des jeweiligen Fahrzeugs
sind die Rollenpaare einer Achse in Fahrzeuglängsrichtung
beweglich angeordnet. Dies bedeutet, daß in einer
bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung auch die Antriebs- und/oder Lagervorrichtungen
einer Achse zusammen mit den zugehörigen Rollenpaaren und
die Meßeinrichtungen für eine Achse des Fahrzeuges
schrittweise oder kontinuierlich entsprechend
verschieblich angeordnet sind. Dabei kann vorzugsweise
eine gewisse Voreinstellung des Abstandes gemäß den
Fahrzeugdaten des Fahrzeugs vorgenommen werden, und
anschließend, wenn das Fahrzeug auf den Rollenpaaren
aufliegt, wird die entsprechende Feineinstellung
vorgenommen.
Alternativ hierzu können die Rollenpaare der verschieblich
angeordneten Achse für jedes ankommende Kraftfahrzeug in
einen Mindestachsabstand verschoben werden, und sobald die
Räder des Fahrzeuges auf den Rollenpaaren dieser
verschieblichen Rollenpaare aufliegen, werden die
Rollenpaare soweit verschoben bis die restlichen Räder des
Fahrzeuges auf den starr angeordneten Rollenpaaren für die
weitere Achse zu liegen kommen.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Darin
zeigt
Fig. 1 und 2 in schematischer Darstellung den
Zusammenhang zwischen Treibkraft
einerseits und Abstand der Rollen
eines Rollenpaares andererseits;
und
Fig. 3 eine bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens
zur Untersuchung der Bremsen von
Fahrzeugen, gemäß der vorliegenden
Erfindung.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist ein Rad 1 auf einem
Rollenpaar 3 angeordnet, das zwei Rollen 5 aufweist. Das
Fahrzeugrad 1 drückt mit einem Gewicht F FZ auf das
Rollenpaar 3, wobei die Rollen 5 nur einen geringen
Abstand voneinander aufweisen. An der Berührungslinie
zwischen Rolle 5 und Rad 1 entsteht eine Reibungskraft
F R , und eine durch Reibung übertragbare Umfangskraft F U .
Der Zusammenhang zwischen der Reibungskraft F R und der
Umfangskraft F U ist durch folgende Gleichung gegeben:
F U = µ × F R .
F U = µ × F R .
Die in Fig. 1 eng zusammengeführten Rollen 5 des
Rollenpaares 3 sind in Fig. 2 weit auseinandergezogen,
wobei im Inneren des Rades 1 wieder ein Kraftdreieck
eingezeichnet ist. Bei gleichem Fahrzeuggewicht F FZ ist F R
bei weitgestellten Rollen größer als bei enggestellten
Rollen. Daraus ergibt sich, daß bei gleichem µ
Reifen/Rolle die übertragbare Umfangskraft F ebenfalls
größer ist. Die übertragbare Umfangskraft im Verhältnis
zur Radlast entspricht dem Reibwert µ Reifen/Straße,
der somit durch Veränderung des Rollenabstandes als
veränderlich simuliert werden kann. Die jeweils
unterschiedliche Umfangskraft F U ist durch die
unterschiedliche Größe der dazugehörigen Teile
verdeutlicht.
Zur Feststellung der Funktion des Antiblockiersystems
werden erfindungsgemäß die Abstände der beiden Rollen 5
eines jeden Paares 3 zueinander zugleich oder nacheinander
verringert und damit auch die übertragbare Kraft zwischen
dem entsprechenden Rollenpaar und dem darauf rotierenden
Rad 1.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, weist ein Fahrzeug 7 zwei
Achsen auf, auf denen Räder 1 drehbar gelagert sind. Die
Räder 1 einer Vorderachse 9 liegen auf einem vorderen
Rollenpaar 11 auf. Weiterhin liegen die Räder 1 der
Vorderachse 9 auf einer Rolle 13 auf, die als
Erfassungseinrichtung der Drehgeschwindigkeit des Rades 1
dient. Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist weiterhin
eine Antriebs- und/oder Lagervorrichtung 15 auf, welche
wiederum aus verschiedenen Elementen aufgebaut ist. Die
Verbindung zwischen Rollen 17 und 19 des vorderen
Rollenpaares 11 mit der Antriebs- und/oder
Lagervorrichtung 15 erfolgt über eine Stützvorrichtung 21,
die in Form zweier Streben ausgebildet ist, die
vorzugsweise an den jeweiligen beiden Enden der Rollen 17
und 19 mit diesen verbunden sind. Auf der anderen Seite
sind die Streben der Stützvorrichtung 21 auf einer
gemeinsamen Achse 23 gelagert, wobei diese Lagerachse 23
auch eine gemeinsame Schwenk- bzw. Drehachse darstellt.
Demzufolge ergibt sich eine V-förmige Ausbildung der
Stützvorrichtung 21 mit den jeweils zugehörigen Rollen 17
und 19, wobei die Stützvorrichtung 21 entlang der Pfeile
25 verschwenkt werden kann, und damit die Rollen 17 und 19
ebenfalls verschwenkt werden können. Daraus ergibt sich,
daß je nach Reifengröße ein maximaler Öffnungswinkel der
Stützvorrichtung 21 bzw. ein maximaler Anfangsabstand
zwischen den Rollen 17 und 19 eingestellt werden kann. Für
die Überprüfung der Bremskraft der Bremsen eines
Fahrzeuges ohne Antiblockiersystem bleiben dann die Rollen
17 und 19 unter konstantem Abstand voneinander. Soll
jedoch die Wirkung eines Antiblockiersystems überprüft
werden, so werden die Rollen während des Bremsens von
einer Ausgangsstellung gemäß Fig. 2 in eine Endstellung
gemäß Fig. 1 verschwenkt, so daß aufgrund der
unterschiedlichen Umfangskraft F U die Wirksamkeit des
Antiblockiersystems überprüft werden kann.
Weiterhin ist für jede Rolle eine Antriebseinrichtung 27
vorgesehen, die beispielsweise in Form eines Riemens,
Zahnriemens oder einer Kette ausgebildet sein kann, welche
über einen geeigneten Antrieb an der gemeinsamen Achse 23
gleichermaßen angetrieben werden, so daß die Rollen 17 und
19 gleichermaßten angetrieben werden. Zusätzlich kann eine
Schwungmasse 29, welche über eine geeignete Verbindung 31
mit der gemeinsamen Antriebsachse 23 in Verbindung steht,
vorgesehen werden.
Zur Erfassung der Drehzahl der Rollen 17 und 19 bzw. deren
Verzögerung ist eine Meßeinrichtung 33 vorgesehen, die die
Drehzahl der Rollen 17 und 19 bzw. deren Verzögerung
erfaßt und einer entsprechenden Verarbeitungseinrichtung
(nicht dargestellt) weiterleitet. Mit den erhaltenen
Werten der Verzögerungsrollen wird der mit den Rollen 13
gemessene Radgeschwindigkeitswert über eine Recheneinheit
(nicht dargestellt) mit fahrzeugtypspezifischen oder
allgemein festgelegten Werten verglichen. Mit diesem
Ergebnis kann festgestellt werden, ob das
Antiblockiersystem des Fahrzeugs ordnungsgemäß arbeitet.
Da ein Antiblockiersystem jedoch nicht nur auf die Bremsen
einer Achse eines Fahrzeuges, sondern auf alle Bremsen
eines Fahrzeuges wirkt, ist für die Hinterachse 10 des
Fahrzeugs 7 ebenfalls ein Rollenpaar 35 mit einer Rolle 37
und einer Rolle 39 vorgesehen. Die Vorrichtung ist analog
zur Vorrichtung für die Vorderachse 9 ausgebildet, wobei
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind.
Zur Anpassung an den jeweiligen Achsabstand des Fahrzeugs
7 ist die Antriebs- und/oder Lagervorrichtung 15 in
Verbindung mit dem Rollenpaar gemäß einem Pfeil 41 in
Fahrzeuglängsrichtung in beiden Richtungen verschieblich
angeordnet. Hierzu sind jegliche geeignete Maßnahmen
möglich, wie beispielsweise Verschieblichkeit auf Schienen
oder Rollen, motorisch angetrieben und dergleichen.
Wie bereits eingangs erläutert, wird zur Feststellung der
Wirksamkeit des Antiblockiersystems der Abstand der Rollen
17 und 19 bzw. 37 und 39 während des Abbremsens
kontinuierlich verändert, bis die Räder durchrutschen.
Die Abstandsveränderung der Rollen 17 und 19 bzw. 37 und
39 erfolgt durch Verschwenken der Stützvorrichtungen 21.
Die Rollen können jedoch auch beispielsweise separat in
translatorisch verschiebbaren Lagerungen gelagert sein,
die entlang der Pfeile 25 verschiebbar angeordnet sind. In
diesem Fall ist dann eine entsprechende
Antriebsvorrichtung für die Verschiebung der Rollen und
deren Antrieb vorgesehen.
Um ein unbeabsichtigtes Herausfahren des Fahrzeuges 7 aus
den vorderen Rollenpaaren 11 und den hinteren Rollenpaaren
35 zu verhindern, ist eine Blockiervorrichtung 43
vorgesehen, welche ein Herausfahren des Fahrzeuges an
wenigstens einem Rad 1 vorzugsweise an allen Rädern einer
Achse verhindert. In einer bevorzugten Ausführungsform
weist die Blockiervorrichtung 43 zwei verschwenkbare
Rollen 45 und 47 auf, wobei jeweils eine Rolle in
Fahrzeuglängsrichtung vor und eine hinter dem Rad 1
angeordnet ist. Die Rollen können gemäß Pfeilen 49
verschwenkt werden, so daß insbesondere ein Überfahren der
Rollen 45 und 47 beim Auffahren auf die Vorrichtung
ermöglicht wird. Durch die Rollen wird vorteilhaft eine
Drehbewegung des Rades 1 aufgenommen, so daß zwar ein
Verrutschen des Fahrzeuges 7 in Fahrzeuglängsrichtung
verhindert, ein Drehen jedoch nicht durch die
Blockiervorrichtung 43 unterbunden wird, was zu
Beschädigungen des Reifens führen könnte.
Vorteilhafterweise läßt sich gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren bzw. der hierfür geeigneten erfindungsgemäßen
Vorrichtung auch eine Untersuchung der Bremsen eines
Fahrzeuges mit Allradantrieb durchführen, wobei die
Bremswirkung ohne unzulässige Beanspruchung des
Antriebsstranges gemessen werden kann.
Darüberhinaus kann die Wirkung von Antiblockiersystemen
bei unterschiedlich hohen übertragbaren Umfangskräften
erfolgen, was im Fahrbetrieb unterschiedlichen Reibwerten
der Fahrbahn entspricht.
Somit ergibt sich insgesamt vorteilhaft die Möglichkeit
der Anpassung, sowohl an verschiedene Reifengrößen, da
die maximale Öffnung bzw. der maximale Abstand der Rollen
eines Rollenpaares für jeden Reifen individuell
eingestellt werden kann, als auch die genaueste
Einstellung der Abstände der Rollenpaare für die
Anpassung an den jeweiligen Achsabstand des Fahrzeuges.
Durch die Verschiebbarkeit bzw. Verschwenkbarkeit der
Rollen eines jeden Rollenpaares, was zu einer Veränderung
des Abstandes der Rollen führt, kann die Wirksamkeit eines
Antiblockiersystems überprüft werden, wobei zusätzlich
auch Fahrzeuge mit Allradantrieb sowohl mit als auch ohne
Antiblockiersystem überprüft werden können.
In Ausnahmefällen, bei denen über eine Achse angetriebene
Fahrzeuge ein Antiblockiersystem aufweisen, ist es auch
denkbar, einen Rollenprüfstand mit nur zwei Rollenpaaren
vorzusehen, deren Rollen zur Veränderung des übertragbaren
Drehmoments im Abstand zueinander veränderbar sind.
Claims (14)
1. Verfahren zur Untersuchung der Bremsen von
Fahrzeugen, insbesondere solchen mit Allradantrieb bzw.
Antiblockiersystem, bei denen die Räder einer Achse
jeweils auf zwei in Drehung versetzten Rollen angeordnet
werden und die Rollen durch die Fahrzeugbremsen verzögert
werden, wobei die Verzögerung der Rollen in ein Maß für
die Bremskraft umgewandelt und die sich hieraus ergebende
Bremskraft angegeben wird,
wobei bevorzugt jedes antreibbare und/oder bremsbare Rad gleichzeitig auf je einem Rollenpaar angeordnet wird, und
der Abstand der Rollenpaare für eine Achse des Fahrzeugs zu den Rollenpaaren für die andere Achse des Fahrzeugs eingestellt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand der Rollen (17, 19; 37, 39) zueinander zum Variieren des von den Rädern (1) auf die Rollenpaare übertragbaren Drehmoments kontinuierlich veränderbar ist, und
daß die Drehgeschwindigkeit der Räder (1) und der Rollen (17, 19; 37, 39) erfaßt wird.
wobei bevorzugt jedes antreibbare und/oder bremsbare Rad gleichzeitig auf je einem Rollenpaar angeordnet wird, und
der Abstand der Rollenpaare für eine Achse des Fahrzeugs zu den Rollenpaaren für die andere Achse des Fahrzeugs eingestellt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand der Rollen (17, 19; 37, 39) zueinander zum Variieren des von den Rädern (1) auf die Rollenpaare übertragbaren Drehmoments kontinuierlich veränderbar ist, und
daß die Drehgeschwindigkeit der Räder (1) und der Rollen (17, 19; 37, 39) erfaßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand der Rollen (17, 19; 37, 39) eines
Rollenpaares zumindest am Beginn der Messung auf ein
Maximum eingestellt wird, das vom jeweiligen Reifen
abhängt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Messung bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit der
Räder (1) begonnen wird, die einer Fahrzeuggeschwindigkeit
von vorzugsweise mindestens 20 km/h entspricht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Messung bei einer entsprechenden
Fahrzeuggeschwindigkeit von ungefähr 50 km/h begonnen
wird.
5. Vorrichtung zur Untersuchung der Bremsen von
Fahrzeugen, insbesondere solchen mit Allradantrieb bzw.
Antiblockiersystem, insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit zwei
jeweils zwei parallel angeordnete Rollen aufweisenden
Rollenpaaren, welche zur Überprüfung der Bremsen der Räder
einer Achse des Fahrzeugs in Achsrichtung nebeneinander
angeordnet sind, sowie einer Meß- und Anzeigeeinrichtung
für die Bremskraft, wobei
für jedes antreibbare und/oder bremsbare Rad (1) eines
Fahrzeuges ein Rollenpaar (11, 35) vorgesehen ist, und der
Abstand von Rollenpaaren (11) für eine Achse (9) zu den
Rollenpaaren (35) für die andere Achse (10) veränderbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand der Rollen (17, 19; 37, 39) eines jeden Rollenpaares (11, 35) zueinander kontinuierlich veränderbar ist; und
daß eine Einrichtung (13) zur Erfassung der Drehgeschwindigkeit eines jeden Rades (1) und eine Einrichtung (33) zur Erfassung der Drehgeschwindigkeit der Rollen (17, 19, 37, 39) vorgesehen ist.
daß der Abstand der Rollen (17, 19; 37, 39) eines jeden Rollenpaares (11, 35) zueinander kontinuierlich veränderbar ist; und
daß eine Einrichtung (13) zur Erfassung der Drehgeschwindigkeit eines jeden Rades (1) und eine Einrichtung (33) zur Erfassung der Drehgeschwindigkeit der Rollen (17, 19, 37, 39) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Rolle jedes Rollenpaares für
wenigstens eine Achse motorisch antreibbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rollen (17, 19; 37, 39) eines jeden Rollenpaares
(11; 35) über Stützvorrichtungen (21) mit einer Antriebs
und/oder Lagervorrichtung (15) verbunden sind, wobei die
Stützvorrichtungen (21) V-förmig angeordnet sind, und auf
einer gemeinsamen Schwenkachse (23) schwenkbar um diese
angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Stützvorrichtung (21) aus zwei Rahmenteilen
gebildet ist, die jeweils mit einem Ende der Rollen (17,
19, 37, 39) verbunden sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Antrieb der Rollen (17, 19; 37, 39) wenigstens
eine zusätzliche Schwungmasse (29) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rollen (17, 19, 37, 39) mit einer Geschwindigkeit
drehbar bzw. angtreibbar sind, die einer
Fahrgeschwindigkeit von wenigstens 20 km/h entspricht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine maximale Fahrzeuggeschwindigkeit von ungefähr
50 km/h erreichbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß an wenigstens einem Rollenpaar (11, 35) eine
Blockiervorrichtung (43) vorgesehen ist, die ein
unbeabsichtigtes Verlassen der Rollenpaare (11)
verhindert.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blockiervorrichtung (43) aus verschwenkbaren
Rollen (45, 47) gebildet ist, die in Fahrzeuglängsrichtung
an beiden Seiten des Rades (1) angeordnet und in eine
gegenüber der Standfläche des Fahrzeuges (7) angehobene
Stellung verschwenkbar sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebs- und/oder Lagervorrichtung (15) zusammen
mit den zugehörigen Rollenpaaren (11; 35) und die
Meßeinrichtungen (13, 33) für eine Achse des Fahrzeuges
schrittweise oder kontinuierlich in Fahrzeuglängsrichtung
verschieblich (41) angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883841248 DE3841248A1 (de) | 1988-12-07 | 1988-12-07 | Verfahren und vorrichtung zur untersuchung der bremsen von fahrzeugen, insbesondere solchen mit allradantrieb bzw. antiblockiersystem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883841248 DE3841248A1 (de) | 1988-12-07 | 1988-12-07 | Verfahren und vorrichtung zur untersuchung der bremsen von fahrzeugen, insbesondere solchen mit allradantrieb bzw. antiblockiersystem |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3841248A1 true DE3841248A1 (de) | 1990-06-13 |
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ID=6368663
Family Applications (1)
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DE19883841248 Withdrawn DE3841248A1 (de) | 1988-12-07 | 1988-12-07 | Verfahren und vorrichtung zur untersuchung der bremsen von fahrzeugen, insbesondere solchen mit allradantrieb bzw. antiblockiersystem |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3841248A1 (de) |
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