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Brief umschlagwalzenfaltmaschine in Verbindung mit einer Schlußklappengummiermaschine.
Zusatz zum Patent 349$7$. Das im Patent 349878 beschriebene Ausführungsbeispiel
der Verbindung einer Briefumschlagwalzenfaltmaschine mit einer Schlußklappengummiermaschine
weist eine Arbeitsfolge auf, bei der die Schlüßklappen der Werkstücke vor der Faltung
gummiert werden. Bei bestimmten Sorten von Briefumschlägen ist dies nicht ohne weiteres
angängig, und zwar dann, wenn es sich um dicht geschlossene Umschläge, z. B. Geldkuverts,
handelt, weil hier
die Gummierung der Schlußklappe in die bereits
gefalteten Seitenklappen hineinragen inuß, um einen unbedingt dichten Verschluß
bis in die Fcken zu erzielen. Weiterhin ist folgen(Ier, heim Gummieren vor dem Falten
auftretender Übelstand zu beachten: der lange Trockenweg, den die Werkstücke nach
dem Gummieren bis zum Faltapparat durchlaufen müssen, bildet häufig die Ursache
zu Störtnigen, weil die die Werkstücke auf liesein Weg haltenden Gurtbänder leicht
Verschie',ungen oder Veränderungen, 1 eispielsweise durch Temperatureinflüsse, unterworfen
sind. Die dadurch hervorgerufenen ('ngenauigkeiten in der Blattlage können heim
Übergang in die Faltmaschine: durch Erfassen von Doppelblättern ti. (1g1. hohe Aitssclitißqtioten
bedingen. Schließlich tritt auch häufig ein Verschmieren der Faltorgane durch unvollkoninien
getrockiieteWerkstücke ein.
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Aus den angegebenen Gründen ist es vorteilliafter, die Gummierung
Jer Schlußklappe erst nach dein vollständigen Falten des Umschlages vorzunehmen.
Vorliegende Erfindung l:ezieht s s ich auf eine Maschinenverbindung nach Patent
349878, bei der jedoch die Briefumschläge zunächst vollständig gefaltet werden,
worauf sie mittels einer Stauvorrichtung gestatielt und ihre Schlußklappen wieder
geöffnet werden: erst dann durchwandern sie die Guminiervorrichtung für die Schlußklappen,
so (iaß einerseits die Schlußklappenguinniierung beliebig auf die gefalteten Seitenklappen
ausgedehnt werden kann und anderseits erst am Schluß der Verarbeitung vor sich geht,
und eine nachfolgende Genauigkeit erfordernde Behandlung der L7inschläge nicht mehr
in Frage kommt.
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In der Zeichnung ist in Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel des
Erfindungsgegenstandes dargestellt.
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Die zu faltenden Blätter werden auf den für die verschiedenen Formate
verstellbaren Rahmen i aufgelegt. Der mittels der Kurvenscheibe 5, der Schubstange
6 und der Kurbel 7 bewegte Sauger 8, welcher an die Luftpumpe 9 angeschlossen ist,
holt (nie Spitze des untersten Blattes in den Bereich des Walzenpaares 3-4., dessen
Oberwalze 3 in bekannter Weise zweiteilig ausgebildet ist, so daß auf diese Weise
Raum für den Durchgang des Saugers geschaffen ist. Außerdem bilden die beiden Teile
der Oberwalze 3 keine volle Walze, sondern stellen in ebenfalls bekannter Weise
kurbelartig bewegte Einztigfinger dar, welche sich ununterbrochen drehen, während
die Unterwalze 4 periodisch bewegt wird, und zwar jeweils nur so lange, als die
Einzugfinger der Oberwalze mit ihr in Berührung stehen. Auf diese Weise wird das
jeweils vom Sauger zugebrachte Blatt nur um ein bestimmtes Stück vom Stapel abgezogen,
dessen Länge der gewünschten Guminierbreite entspricht. Mit dem jedesmaligen Ausziehen
des zuletzt zugebrachten Blattes bewegeu sich alle vorher eingezogenen Blätter um
genau dieselbe Strecke weiter, so (iaß in l@ekannter.Weise eine endlose Papierbahn
gebildet wird, «-elche aus dachziegelartig übereinanderliegendeti Blättern besteht,
deren Ränder uni die Breite der Gummierung voneinander entfernt sind. Vom Walzenpaar
3-4 gelangen die Blätter zwischen das Walzenpaar 17-i8, (las in gleicher @@'eise
wie die Walze 4 periodisch bewegt wird. Das nunmehr die Blätter übernehmende Walzenpaar
20-21 dagegen bewegt sich ununterbrochen mit einer solchen Geschwindigkeit, daß
es die ihm periodisch zugebrachte Papierbahn fortgesetzt weiterbefördert und (lern
Walzenpaar d.2-53 zubringt. Hinter fiesem Walzenpaar ist ein über die Rollen 45
und 46 geführter, sogenannter Ausziehgurt 5o angeordnet, der eine etwas höhere Geschwindigkeit
l.esitzt als die davor liegenden Walzenpaare, und mit welchem die Oberwalze 47 zusammenarreitet.
Letztere faßt mit dem Gurt 5o zusammen die ankommenden Blätter und zieht sie infolge
der höheren Umdrehungsgeschwindigkeit um ein bestimmtes Stück aus, so daß die Entfernung
der Blattränder eine größere wird. Dieses @-ergrößern der Blattabstände hat den
Zweck, daß das Walzenpaar 43-44, welches nunmehr jedes Blatt ganz ausziehen und
dein Faltapparat 7 3 zubringen muß, die Blätter sicher einzeln erfassen und ausziehen
kann. Um mit Hilft des Gurts 5o das Ausziehen der Blätter, d. h. den Übergang zti
einer höheren Geschwindigkeit zu ermöglichen, ist Bedingung, daß jedes Blatt, welches
vom Gurt 50 und seiner Oberwalze 47 gefaßt ist. im selben Augenblick vom
vorhergehenden Walzenpaar losgelassen wird. Die Entfernung dieses vorhergehenden
Walzenpaares von der Aufnahmerolle 45 und der zugehörigen Oberwalze 47 des Gurts
5o muß daher bei jedem zur Verarbeitung kommenden Format eine andere sein. Deshalb
ist zwischen dem Gurt 5o und dein Walzenpaar 2o-21 das bereits erwähnte Walzenpaar
4.2-53 eingeschaltet, welches entsprechend den verschiedenen Formaten verschol.en
werden kann. Aus dein gleichen Grunde ist die mit dem Gurt 5o zusammenarbeitende,
das Blatt an das Walzenpaar 43-44 abgebende Oberwalze 48 verschiebbar angeordnet.
Das Walzenpaar 43-44 ist das erste des Faltapparates 73 und hat den Zweck jedes
einzelne Blatt ganz von der endlosen Papierbahn abzuziehen und,dem Faltmechanismus
zuzuführen. Die Oberwalze 43 besitzt in bekannter Weise in ihrer Mitte eine rundum
verlaufende, nur an einer Stelle von einem Steg unterbrochene Aussparung, so daß
über der Unterwalze 44 in deren Mitte ein Schlitz entsteht, in welchen sich die
ankommende Blattspitze
schieben kann, bis sie von dem die Aussparung
der Walze 43 unterbrechenden Steg gefaßt wird. Auch dieses Walzenpaar 43-44 ist
verschiebbar, weil es jedes Format an die Regelfinger 78, 78a und 79,
79" abgeben muß. Das auf der drehbaren Achse 57 befestigte und mittels der
Kurvenscheibe 58, der Schubstange 59 und der Kurbel 6o bewegte Fingerpaar 56, 56"
hält jedes ankommende und in die Aussparung der Walze 43 geschobene Blatt in -bekannter
Weise so lange fest, bis der Steg der Walze .f3 dasselbe faßt. In diesem Augenblick
werden die Finger 56, 56" zurückgeschwenkt und geben das Blatt frei. Dadurch wird
erreicht, daß jedes Blatt, auch wenn es infolge Verschiebungen vom Gurt So zu früh
zugebracht werden sollte, an der gleichen Stelle von .der Walze 43 gefaßt wird,
andererseits müssen auch die zu spät ankommenden Blätter von der Walze43 sicher
erfaßt werden, weil die Walze so eingestellt wird, daß auch zu spät ankommende Blätter
sich unbedingt in deren Aussparung schieben müssen.
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Man könnte die Blätter vom Sauger 8 dem ersten Walzenpaar des Faltapparates
auch direkt zuführen, sie also sofort gänzlich vom Stapel ausziehen, doch ist die
beschriebene Anordnung gewählt, weil dadurch ein gleichmäßigeres Arbeiten des Einzugapparates
gewährleiste wird.
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Nach erfolgter Faltung im Faltapparat 73 werden die gefalteten Umschläge
der Stauvorrichtung 8o zugeführt. Diese arbeitet in der Weise, daß die Walze 84,
welche sich unter der Einwirkung der Schubstange 85 und der Kurvenscheibe 86 in
entsprechender Geschwindigkeit hebt und senkt und die mit dem über die Rollen 87
bis 9i und die Trockenbahn 82 geführten Gurtband 92 zusammenarbeitet, die mit der
Maschinengeschwindigkeit ankommenden Umschläge aufnimmt. Letztere werden nun mit
der niedrigeren Geschwindigkeit des Gurtbandes 92 der Rolle 93 zugeführt. Hinter
dieser arbeitet der sogenannte Öffner 94, der unter Vermittlung des zweiarmigen
Hebels 95 von der Kurvenscheibe 96 gesteuert wird und der den Zweck hat, die im
Faltapparat umgelegte Schlußklappe zwecks Vornahme der Gummierung wieder zu öffnen.
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Die Umschläge sind nunmehr zur Vornahme der Schlußklappengummierung
bereit und werden zwischen dem Gurtband 92 und den Rollen 97 dem Bürstengummierer
98 zugeführt. Von diesem .gelangen sie in die Trockenbahn, welche wiederum vom .Gurtband
92 und den Rollen 99 gebildet wird. Letztere sind, um ein Beschädigen der Gummierung
zu vermeiden, in üblicher Weise mit messerähnlichem Umfang versehen.
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Hinter der Rolle 9i verlassen die Umschläge die Trockenbahn, nachdem
sie zuvor eine in der Zeichnung nicht angedeutete Vorrichtung bekannter Art durchlaufen
haben, in welcher die Umschläge wieder zugeklappt, d. h. in der die Schlu&klappe
wieder umgelegt wird. Weiterhin ist .es ohne weiteres möglich, vor dieser Vorrichtung
zum Wiederumlegen der Schlußklappe einen Apparat bekannter Ausführung zum Brechen
.des Gummis zwecks Geraderichtens etwa gerollter Blattspitzen einzubauen.
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Der Antrieb der gesamten Maschine einschließlich der Stauvorrichtung
8o und des Öffners 94 erfolgt durch. die Riemen- oder Stufenscheibe 69. Das die
Trockenbahn bildende Gurtband 92 wird von der Gurtrolle 9i mittels Schnecke ioo
und Schneckenrad ioi durch die an der Maschine entlang geführte Welle 102 und die
auf dieser und der Hauptwelle 68 sitzenden Kegelräder 103 angetrieben.