DE3840366A1 - Vorrichtung zum pressen von gekruemmten bremsbelaegen fuer trommelbremsen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Pressen von ge­ krümmten Bremsbelägen für Trommelbremsen. Bremsbeläge für Trom­ melbremsen sind Bogenstücke eines Kreiszylindermantels, die auf den üblichen Pressen mit vertikaler Preßrichtung hergestellt werden. Dem von oben herausfahrenden Preßstempel liegt eine Form gegenüber, deren Boden ein Flächenstück eines Kreiszy­ lindermantels darstellt und deren Seitenwände paarweise zu­ einander parallele Ebenen sind. In diese Form mit gewölbtem Boden wird die in der Vergangenheit meist faserige Mischung für den Bremsbelag eingebracht und zwar mit einer Höhe, die bei ein- oder mehrstufigem Pressen zu einem Endprodukt von ge­ wünschter (meist gleichmäßiger) Dicke und gewünschter Materi­ aldichte führt. Dazu muß die Form randseitig höher befüllt wer­ den als im Bereich der Mittelachse.

Zunehmend höhere Anforderungen an die Qualität der Brems­ beläge haben dazu geführt, daß die zur Herstellung eingesetzte Mischung heute wesentlich feinkörniger ist und kaum mehr fase­ rige Struktur aufweist. Dies führt aber dazu, daß die Füllung in der Preßform mit ihrem gekrümmten Boden die Oberflächenform nicht mehr beibehält, selbst dann nicht, wenn die Oberfläche die geometrisch etwa einer Parabel folgt, mittels einer Scha­ blone hergestellt wurde. Man denke etwa an die betriebsbedingten Erschütterungen, die unweigerlich zu einer Begradigung der Füll­ oberfläche führen.

Die Erfindung zielt darauf ab, eine Vorrichtung anzugeben, welche die exakte Herstellung von Bremsbelägen für Trommel­ bremsen auch aus pulverförmigem Material mit beliebiger Ober­ flächenkontur in der Preßform ermöglicht und zu einem homoge­ nen, hochwertigen Endprodukt gegebenenfalls auch auf einem Schuh als Träger führt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist da­ durch gekennzeichnet, daß eine von einer Dosier- und Befüll­ einrichtung beschickbare Preßform als Zwischenform vorgesehen ist, die einen bogenförmigen gekrümmten Preßraum mit einander gegenüberliegenden Zylinderflächen aufweist, daß die eine der Zylinderflächen die Stirnfläche eines Preßstempels bildet, daß der Preßstempel zur Herstellung eines Vorpreßlings normal zur Richtung der Erzeugenden der Zylinderflächen geführt ist, daß ein Übergabemanipulator, der vorzugsweise längs einer zentra­ len Säule anhebbar und um diese verdrehbar ist, an der Zwi­ schenform angreift und daß die Zwischenform von dem Überga­ bemanipulator auf eine Heißpresse umsetzbar ist und der Heiß­ presse an sich bekannte Schieber zum Ausschieben des Vorpreß­ lings aus der Zwischenform und zum Einschieben in den Preß­ raum der Heißpresse und zum Auswerfen zugeordnet sind.

Die Füllung der Preßform erfolgt vertikal in Richtung der Erzeugen­ den der die Preßform seitlich begrenzenden Zylinderflächen. Ein exaktes Einhalten der Geometrie des Bremsbelages ist mit dieser Vorrichtung gewährleistet. Es ist zweckmäßig, wenn die Krümmung der Stirnfläche des Preßstempels veränderbar ist. Eine vorteilhafte Ausführung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Preßstempel aus in Preßrichtung parallel geschichte­ ten Teilstücken gebildet ist, die nach vorbestimmten Kurven­ formen relativ zueinander einstellbar und vorzugsweise zuein­ ander fixierbar und als Paket gemeinsam verschiebbar sind. Ferner ist es zweckmäßig, wenn der Stempel der Heißpresse pa­ rallel zur Preßrichtung geteilt und zwischen den Teilstücken eine zur Stirnfläche des Stempels hin offene Ausnehmung vor­ gesehen ist. In die Ausnehmung kann eine Rippe eines Schuhs eingelegt und auf diesen der Vorpreßling heiß aufgepreßt werden. Schließlich ist es vorteilhaft, wenn die Schieber einen Stempel zum Ausschieben des Vorpreßlings aus der Zwischenform und einen Gegenhaltestempel umfassen und daß Stempel und Ge­ genhaltestempel synchron bewegbar sind.

Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt.

Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zur Herstellung von Bremsbelä­ gen für Trommelbremsen in schematischer Darstellung,

Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Zwischenform und

Fig. 3 eine Drauf­ sicht auf Fig. 2 bei abgenommener Verschlußplatte.

Gemäß Fig. 2 und 3 besteht eine Zwischenform 1 aus einem Formkörper 2 mit einem Preßraum 3, der von einander gegenüber­ liegenden Zylinderflächen mit vertikalen Erzeugenden begrenzt wird. Die eine der Zylinderflächen (nicht zwingend eine Kreis­ zylinderfläche) bildet die Stirnfläche eines Pressenstempels 4, der horizontal in den Preßraum 3 hinein verschiebbar ist. Eine Dosier- und Befülleinrichtung 5 ist der Zwischenform 1 zugeord­ net. Schieber 6 und 7 können den Preßraum 3 nach oben und nach unten abschließen.

Die in den Fig. 2 und 3 separat dargestellte Zwischenform 1 befindet sich auf einer Vorrichtung, die in ihrer Gesamtheit in Fig. 1 schematisch dargestellt ist. Die Vorrichtung umfaßt eine Presse 8 mit Hydraulikzylinder 9 und Stempel 10, der auf dem Stempel 4 der Zwischenform 1 einwirkt. Die Zwischenform 1 ist in einem Manipulator 11 anhebbar, schwenkbar und drehbar ge­ lagert. Nach einem Vorverdichten mittels des Stempels 4 kann die Zwischenform 1 in die strichlierte Position angehoben und um die Achse 12 in die Vertikale gedreht werden. Der Preßstem­ pel 4 kann gegen einen Stempel 4′, z. B. mit flacherer Stirnflä­ che ausgetauscht werden, ohne daß der Vorpreßling beschädigt wird. Es können mehrere Preßstufen mit mehreren Preßstempeln 4 4′ auf der Presse 8 erfolgen, bis der Vorpreßling die gewünschte Form erreicht hat.

Es hebt dann der Manipulator 11 die Zwischenform 1 hoch und schwenkt um 180° um die Säule 13 herum. Dadurch wird die Zwischen­ form auf eine Heißpresse 14 gebracht. Die Zwischenform 1 liegt derart auf der Heißpresse, daß der Pressenraum 3 mit dem Pressen­ raum 15 der Heißpresse 14 fluchtet. Der Vorpreßling wird durch Einlegeschieber 16, 17 nach Öffnen der Verschlüsse sowohl der Zwischenform 1 (Schieber 6, 7) als auch des Pressenraumes 15 in den Pressenraum 15 verschoben. Der Stempel der Heißpresse 14 ist geteilt ausgeführt und nimmt einen bogenförmigen Schuh 18 mit einem Befestigungsflansch auf. Die Heißpreßform wird aufgeheizt und der im Pressenraum 15 befindliche Vorpreßling wird mittels des Zylinders 19 und des Kolbens 20 auf den Schuh 18 gepreßt. Nach Beendigung des Heißpreßvorganges und Öffnen der Presse wird das Endprodukt durch die Öffnung 21 ausgeworfen.

Der Vorpreßling kann in der Zwischenform auch durch zusätzli­ che Erhitzung verschmelzbarer Stoffe der Mischung stabilisiert werden. Das Vorpressen schließt die Anwendung von Hitze nicht aus. Wesentlich dabei ist, daß ein Zwischenprodukt entsteht, das in den Abmessungen und der Dichte noch nicht dem Endpro­ dukt entspricht.

Es kann auch der Heißpreßvorgang mehrstufig ausgeführt wer­ den, wobei in einer Endstufe eine Mehrzahl von Bremsbelägen gleichzeitig heißgepreßt werden können.

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Pressen von gekrümmten Bremsbelegen für Trommelbremsen, gekennzeichnet durch die Kombination der Merkmale, daß eine von einer Dosier- und Befülleinrichtung (5) beschickbare Preßform als Zwischenform (1) vorgesehen ist, die einen bogenförmigen gekrümmten Preßraum (3) mit einander gegenüberliegenden Zylinderflächen aufweist, daß die eine der Zylinderflächen die Stirnfläche eines Preß­ stempels (4) bildet, daß der Preßstempel (4) zur Herstel­ lung eines Vorpreßlings normal zur Richtung der Erzeugen­ den der Zylinderflächen geführt ist, daß ein Übergabemanipu­ lator (11), der vorzugsweise längs einer zentralen Säule (13) anhebbar und um diese verdrehbar ist, an der Zwischenform (1) angreift und daß die Zwischenform (1) von dem Über­ gabemanipulator (11) auf eine Heißpresse (14) umsetzbar ist und der Heißpresse (14) an sich bekannte Schieber (16, 17) zum Ausschieben des Vorpreßlings aus der Zwischenform (1) und zum Einschieben in den Preßraum (15) der Heiß­ presse (14) und zum Auswerfen zugeordnet sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Krümmung der Stirnfläche des Preßstempels (4) veränder­ bar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßstempel (4) aus in Preßrichtung parallel geschich­ teten Teilstücken gebildet ist, die nach vorbestimmten Kurvenformen relativ zueinander einstellbar und vorzugs­ weise zueinander fixierbar und als Paket gemeinsam ver­ schiebbar sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Stempel der Heißpresse (14) parallel zur Preßrichtung geteilt und zwischen den Teilstücken eine zur Stirnfläche des Stempels hin offene Ausnehmung vor­ gesehen ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schieber (16, 17) einen Stempel zum Ausschieben des Vorpreßlings aus der Zwischenform (1) und einen Gegen­ haltestempel umfassen und daß Stempel und Gegenstempel synchron bewegbar sind.