DE3234777C2 - Graphitform für das Drucksintern - Google Patents
Graphitform für das DrucksinternInfo
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- C04B35/83—Carbon fibres in a carbon matrix
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- B30B15/022—Moulds for compacting material in powder, granular of pasta form
Abstract
Es wird eine Graphitform für das Drucksintern vorgeschlagen, die ganz oder teilweise aus kohlenstoffaserverstärktem Kohlenstoff besteht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Graphitform für das Drucksintern von Diamant-, Hartmetall- und Keramikwerkzeugen.
Drucksintern oder Heißpressen ist eines der wichtigsten Verfahren zur Herstellung von Diamant-, Hartmetall-
und Keramikwerkzeugen. Hierbei werden Diamant-, Hartmetall- oder Keramikpulver mit Metallpulver
vermischt und diese Mischungen beispielsweise in Stahl- oder Graphitformen gepreßt und gleichzeitig gesintert.
Als Metalle kommen beispielsweise Wolfram, Bronze, Stahl und Kupfer-Silber-Legierungen in Frage. Die Preßdrücke
liegen im allgemeinen bei 200 bis 500 bar, die Temperaturen bei 600 bis 1250° C, nach dem Prinzip der
Kurzschltui-Stromerhitzung oder durch induktives Erhitzen mit Hochfrequenz-Generatoren.
Die Graphit-Preßformen bestehen z. B. zur Herstellung von quaderförmigen Preßlingen aus vier Seitenplatte!!
und einem Ober- und Unterstempel. Für die industrielle Fertigung sind jedoch sogenannte Mehrfachformen im
Einsatz, mit denen mehrere Sinterteile gleichzeitig gefertigt werden können. Derartige Formen werden im allgemeinen
ebenfalls von vier Seitenplatten begrenzt, diese werden jedoch von weiteren Zwischenplatten und
entsprechend vielen Ober- und Unterstempeln unterteilt. In bestimmten Fällen übernehmen die Ober- und
Unterstempel auch die Funktion der Zwischenplatten.
Als Werkstoff für die Preßformen wird seit langem technisch hergestelltes Elektrographit eingesetzt. Elektrographit
1st wegen seiner physikalischen Eigenschaften, insbesondere thermische Leitfähigkeit, Abbrandfestigkeit,
mechanische Stabilität speziell bei hohen Temperaturen, chemische Inertheit und schlechte Benetzbarkeit
gegenüber den Sintermetallen, sehr gut geeignet. Es gibt jedoch für den Etektrographit materialbedingte Grenzen,
die nlci.i übersprungen werden können. Es ist also Aufgabe der Erfindung, Graphitformen vorzuschlagen,
die so aufgebaut sind daß cl°. den erhöhten Anforderungen insbesondere im Hinblick auf Lebensdauer der
Graphitformen und kostengünstigere sowie qualitativ bessere Fertigung der Sintererzeugnisse gerecht werden.
Diese Aufgabe wird erfindun-^gemäß durch Graphitfrrmen gelöst, die teilweise oder vollständig aus Platten oder ähnlichen Körpern aus kohlenstoffaserverstärktem Kohlenstoff bestehen.
Diese Aufgabe wird erfindun-^gemäß durch Graphitfrrmen gelöst, die teilweise oder vollständig aus Platten oder ähnlichen Körpern aus kohlenstoffaserverstärktem Kohlenstoff bestehen.
Der Begriff »Kohlenstoff« umfaßt in dieser Schrift au-:h Graphit, das heißt, daß sowohl die Kohlenstoffasern
als auch der Matrixkohlenstoff graphitisch sein können.
Kohlenstoffaserverstärkter Kohlenstoff (CFC) ist eine Sonderform technisch hergestellten Kohlenstoffs, mit
physikalischen Eigenschaften, die hauptsächlich durch die zur Verstärkung verwsndete-,ι Kohlenstoffasern
vorgegeben werden. Da dieses Material eine geringe Dichtheit besitzt, mußte es dem Fachmann wenig geeignet
für den Einsatz in Drucksinterformen erscheinen, zumal auch die größere Anisotropie des kohlenstoffaserverstärkten
Kohlenstoffs gegenüber Elektrograph", die Auslegung der Graphitformen zu erschweren schien.
Überraschenderweise hat sich jedoch gezeigt, daß Graphitformen aus kohlenstoffaserverstärktem Kohlenstoff
deutliche Vorteile gegenüber Elektrographitformen aufweisen.
Zur Herstellung von Graphitformen bzw. Einzelteilen von Graphitformen aus kohlenstoffaserverstärktem
Kohlenstoff kann vorzugsweise das Flüssig-Imprägnlerverfahren angewendet werden. Beim Flüssig-Imprägnierverfahren
wird ein vorgegebenes Kohlenstoffasergerüst mit organischen Bindemitteln, wie beispielsweise Stelnkohlenteerpech
oder Phenolharz imprägniert und einer anschließenden Pyrolyse mit Temperaturen zwischen
600° C und 3000° C in Intertatsatmosphäre unterworfen. Diese Schritte werden mehrmals wiederholt, bis sich die
angestrebte Porosität des CFC-Verbundkörpers eingestellt hat. Üblich sind 4 bis 12 solcher Imprägnlerungs- und
Verkokungszyklen.
Graphitformen aus kohlenstoffverstärktem Kohlenstoff weisen folgende Vorteile auf:
Verminderung der Bruchgefahr und geringer Abbrand, somit höhere Standzeit. Durch die extreme Anisotropie
ist eine Anordnung möglich, die die Abstrahlverluste der Wärme gering hält und somit eine homogene Wärmeverteilung
in der Form ermöglicht.
Durch die höhere Festigkeit des kohlenstoffaserverstärkten Kohlenstoffs ist es möglich, die Einzeltelle der
Graphitformen dünner auszubilden, so daß kürzere Aufheizzelten, kürzere Sinterzeiten und somit ein höherer
Durchsatz erreicht wird. In gleicher Richtung wirkt ein Gewinn am Nutzvolumen bei vorgegebenen Außenmaßen
der Drucksinterform. Schließlich hat sich ergeben, daß auch der Ausschuß an Sintererzeugnlssen reduziert
werden konnte.
In Tabelle 1 sind zur Verdeutlichung der Material-Unterschiede die physikalischen Eigenschaften von CFC-Verbundkörpern,
den physikalischen Eigenschaften von Graphiten, wie sie typischerweise In der Drucksintertechnologie
Verwendung finden, gegenübergestellt.
Tabelle 1 - Physikalische Eigenschaften
konv. Graphite CFC-Verbundkörper
für Drucksintertechnologie // zur Faser J- zur Faser
für Drucksintertechnologie // zur Faser J- zur Faser
spez. elektr. Widerstand Biegebruchfestigkeit Druckfestigkeit Wärmeleitfähigkeit
therm. Ausdehnungskoeffizient Bruchverhalten
(μΩπι) 20 - 28
(N/mm*) 30 - 60
(N/mm2) 40 - 120
(W/Km) 40 - 70
(10-6/K) 3,5 - 5
Sprödbruch
(N/mm*) 30 - 60
(N/mm2) 40 - 120
(W/Km) 40 - 70
(10-6/K) 3,5 - 5
Sprödbruch
14 - 25 100 - 130
150 -900 20- 40 150 - 900 40 - 80 60-90 8-15 0,5- 1,1 8- 9
Pseudoplastisch
Bei Verstärkung der CFC-Verbundkörper in ein- und zweidimensionaler Richtung (x- und y-Richtung) resultieren
anisotrope Werkstoffeigenschaften. Parallel zur Faserrichtung haben die Körper hohe thermische Stabilität,
senkrecht zur Faserrichtung dagegen findet man wesentlich niedrigere thermische und elektrische Leitfähigkeiten
sowie geringere mechanische Stabilität.
Als Ausführungsformen der Erfindung kommen alle in der Drucksintertechnik üblichen Druc'r^nterformen,
eckig und rund, in Frage. Diese Drucksinterformsri sind den jeweils zu fertigenden Produkten angepaßt.
Die Erfindung ist in folgendem Beispiel nShss erläutert:
Zur Herstellung von Graphitformen für die Drucksintertechnik werden zunächst als Vorprodukt Platten aus
kohlenstoffaserverstärktem Kohlenstoff hergestellt.
Hierzu werden mit Phenolharz vorimprägnierte Kohlenstoffgewebestücke gleicher Abmessung (z. B. 100 χ 150
mm) ubereinandergelegt und verpreßt, bis die gewünschte Dicke erreicht ist. Diese Platten oder Prepregs
werden getrocknet und das Phenolharz durch eine Wärmebehandlung bei 1800C gehärtet. Danach wird der
ausgehärtete Rohling einer Glühbehandlung in nicht oxidierender Atmosphäre bei einer Temperatur von 1100
bis 1200° C ausgesetzt. Hierbei wird das Phenclharz im Kohlenstoff umgewandelt. Danach weist der aus dem
Phenolharz entstandene Kohlenstoff eine Porosität zwischen 10 und 25% auf. Die Nachverdichtung erfolgt
durch weitere Imprägnierungen des Körpers mit flüssigem Phenolharz, bis eine Porosität von 5%, besser 2%
erreicht ist. Danach oder bereits bei den einzelnen Verdichtungsschritten werden die Kohlenstoffkörper einer
GraphitlerungsglOhung im elektrischen Widerstandsofen bei 2400 bis 3000° C unterworfen, wodurch das Kohlenstoffmaterial
graphitiert wird. Danach werden die Platten in Stücke, entsprechend den gewünschten Maßen der
Drucksintsrformen, geschnitten und spanabhebend endbearbeitet.
Zur näheren Erläuterung wurden in den Zeichnungen zwei Ausführungsbeispiele in perspektivischer Ansicht
dargestellt.
Flg. 1 zeigt eine zweireihige Graphitform zum Drucksintern von Segmenten für z. B. Steinsägen.
Fig. 2 zeigt eine einreihige Graphitform für die Herstellung von gekrümmten Segmenten.
Die Graphitform der Fig. 1 besteht aus Seitenplatten 1, Zwischenplatten 2 und die Stempel 3 (Oberstempel) «
und 4 (Unterstempel). Die Seiten- und Zwischenplatten bestehe:» erfindungsgemäß aus kohlenstoffaserverstärktem
Kohlenstoff, während die Stempel wahlweise aus Elektrographit oder kohlenstoffaserverstärktem Kohlenstoff
bestehen können. Die Graphitform Ist geeignet für Pulverfüllungen.
Die in Fig. 2 dargestellte Graphitform weist Seitenplatten 1 auf, jedoch fehlen Zwischenplatten. Deren Funktion
können gleichzeitig Oberstempel 3 und Unterstempel 4 dadurch übernehmen, daß der Preßbereich versetzt
angeordnet ist. Derartige Graphitformen werden zum Drucksintern von vorgepreßten Teilen verwendet. Die
Seitenplatten bestehen aus kohlenstoffaserverstärktem Kohlenstoff, die Stempel ebenfalls aus kohlenstoffaserverstärktem
Kohlenstoff oder aus Elektrographit. Die beiden gezeigten Graphitformen sind für Sinteröfen mit Kurzschlußheizung
geeignet. Die Erfindung ist nicht auf die In den Beispielen beschriebene Herstellung beschränkt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Graphitform für das Drucksintern von Diamant-, Hartmetall- und Keramikwerkzeugen, dadurch
gekennzeichnet, daß die ganz oder teilweise aus Stücken von an sich bekannten Platten oder ähnlichen
Körpern aus kohlenstoffaserverstärktem Kohlenstoff besteht.
2. Verfahren zum Herstellen einer Graphitform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten
oder ähnliche Körper nach dem an sich bekannten Flüssig-Imprägnierverfahren zur Herstellung von kohlenstoffaserverstärktem
Kohlenstoff hergestellt wurden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19823234777 DE3234777C2 (de) | 1982-09-20 | 1982-09-20 | Graphitform für das Drucksintern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823234777 DE3234777C2 (de) | 1982-09-20 | 1982-09-20 | Graphitform für das Drucksintern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3234777A1 DE3234777A1 (de) | 1984-03-22 |
DE3234777C2 true DE3234777C2 (de) | 1984-07-19 |
Family
ID=6173661
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19823234777 Expired DE3234777C2 (de) | 1982-09-20 | 1982-09-20 | Graphitform für das Drucksintern |
Country Status (1)
Country | Link |
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-
1982
- 1982-09-20 DE DE19823234777 patent/DE3234777C2/de not_active Expired
Also Published As
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