DE3840070A1 - Justiereinrichtung fuer pressen zur automatischen kompensation von setzungen des fundamentes - Google Patents
Justiereinrichtung fuer pressen zur automatischen kompensation von setzungen des fundamentesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Justiereinrichtung für
Pressen zur automatischen Kompensation von Lage
änderungen bzw. Setzungen des Fundamentes, insbe
sondere für große Pressen zur Blechumformung mit
einem mehrteiligen Pressengestell mit mehr als vier
Auflagepunkten.
Die Umformung großer Blechteile, wie sie beispiels
weise für PKW-Karosserien Verwendung finden, in
großen Transferpressen mit mehreren Arbeitsstufen
führt zu derart großen Presseneinheiten, daß mit
Rücksicht auf Herstellung und Versand und insbe
sondere auf die zulässige Belastung des Untergrundes
erhöhte Teilungen vorgenommen werden müssen, die zu
einer größeren Zahl als 4 Auflagepunkten auf dem
Fundament führen.
Obwohl auch bei Presseneinheiten mit 4 Auflagepunkten
die Gefahr besteht, daß Setzungen im Fundament zu
unvorhersehbaren Verformungen und Beanspruchungen
des Pressengestells führen können, hat diese Er
scheinung bisher nur äußerst eingeschränkte Bedeutung
erlangt. Mit dem Größerwerden der Presseneinheiten
in Verbindung mit großer räumlicher Ausdehnung nimmt
die Gefahr des Auftretens von Setzungserscheinungen
im Fundament zu, insbesondere erhöht sich ihre Be
deutung für die Deformierung, Überlastung und Lauf
genauigkeit der Presse.
Wird die Setzung des Fundamentes speziell bei den
beschriebenen großen Presseneinheiten mit mehr als
vier Auflagepunkten nicht überwacht, dann können
Überlastungen im Pressengestell auftreten und die
Deformierungen des Gestells können zur Beein
trächtigung des Laufes von Antrieb und Stößel mit
möglicher Schädigung führen. Eine derart überdi
mensionierte Ausführung des Pressengestells, daß
auch bei Senkung des Fundamentes keine schädlichen
Verformungen auftreten können, ist aus wirtschaft
lichen Gesichtspunkten nicht gerechtfertigt bzw.
technisch nicht diskutabel.
Eine andere Art, die Senkungen des Fundamentes nicht
auf das Pressengestell wirksam werden zu lassen, be
stünde darin, daß die Presse auf Schwingungsdämpfern
aufgestellt wird. Diese in der Regel aus Stahlfedern
und den eigentlichen Dämpfungselementen bestehenden
Elemente, an deren Stelle auch Elemente aus Gummi
oder anderen elastischen Stoffen zur Anwendung
kommen können, haben die Nachteile, daß sie eine
sehr große Auflagefläche benötigen, die mit zusätz
lichen konstruktiven Elementen, wie Trägern etc.,
realisiert werden muß, daß ein exaktes Justieren der
Presseneinheit auf den elastischen Elementen sehr auf
wendig sein kann, da es mit wiederholtem Versetzen der
Elemente verbunden ist und es erfordert insgesamt einen
großen Raum bzw. besondere Bedingungen in der Fun
damentausbildung.
Elastische Aufstellungen auf Schwingungsdämpfern
sollten denjenigen Fällen vorbehalten bleiben, wo
die dynamischen Kräfte in der Presseneinheit eine
unweltverträgliche Aufstellung nicht auf andere Weise
ermöglichen. Zur Überwachung und Korrektur von Lage
veränderungen von Bauteilen bzw. Gebäuden, die durch
Setzungen der Fundamente entstehen, wird bei be
kannten Lösungen (DE-OS 27 44 363, DE-OS 28 33 450,
DE-OS 30 23 892) die Anordnung von durch Drucköl be
aufschlagbaren Zylinder-Kolben-Einheiten zwischen
Fundament und Gebäude bzw. in den der Lastverteilung
dienenden tragenden Bauwerksteilen vorgeschlagen.
Die Erfassung der Setzungen bzw. Lageabweichungen er
folgt mittels optischer Sensoren im sichtbaren bzw.
unsichtbaren Bereich. Die gemessenen Istwerte werden
in einer zentralen Regeleinrichtung mit den vorge
gebenen Sollwerten verglichen und bei Abweichungen
durch die gesteuerte Beaufschlagung der Zylinder-
Kolben-Einheiten mit Drucköl korrigiert.
Ein Mangel dieser Lösungen ist darin zu sehen, daß
die optischen Sensoren bei einer Anwendung an Pres
sen sehr hohen dynamischen Belastungen durch Schwin
gungen und Vibrationen sowie einer hohen Verschmut
zung durch Staub, Ölnebel, Zunder und dgl. ausge
setzt wären.
Als optische Sensoren sind zur Erzielung einer aus
reichenden Genauigkeit hochempfindliche Präzisions
meßgeräte erforderlich, deren Funktionssicherheit
unter diesen Bedingungen nicht gewährleistet ist
und die deshalb für diesen Zweck nicht anwendbar
sind.
Die Verwendung von durch Drucköl beaufschlagbaren
Zylinder-Kolben-Einheiten als Stellelemente bietet
auf Grund der Elastizität des Hydrauliksystems keine
ausreichende Stabilität der Auflage bei hohen dyna
mischen Belastungen, wie sie an Pressen auftreten.
Eventuelle Störungen bzw. ein Ausfall des Hydraulik
systems führt durch das ungleichmäßige Absenken der
Auflagepunkte auf Grund des Druckabfalls in einer
oder mehreren Zylinder-Kolben-Einheiten zur De
formierung bzw. Beschädigung des Pressengestells.
Die bei den bekannten Lösungen vorgeschlagenen Zy
linder-Kolben-Einheiten sind deshalb als Stellelemente
zum Justieren von Pressen nicht geeignet.
Das Ziel der Erfindung ist es, eine Deformation des
Pressengestells bei evtl. auftretenden Setzungen des
Fundamentes an einzelnen Auflagepunkten zu vermeiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Setzungen
des Fundamentes mit einfachen, von äußeren Stör
einflüssen relativ unabhängig wirkenden Mitteln zu
erfassen und durch eine automatisch regelbare
Justiereinrichtung auszugleichen, wobei die Stand
sicherheit des Pressengestells auch bei hohen dy
namischen Belastungen sowie evt. auftretenden
Störungen im Hydrauliksystem erhalten bleiben muß.
Erfindungsgemäß wird das durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 1 beschriebenen Merkmale
erreicht. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 4 dargestellt.
Die Erfindung geht davon aus, daß bei einer einmal
durchgeführten Justierung der Presse und der dabei
festgestellten Belastung der einzelnen Auflagepunkte
die Basis für eine ständige Aufrechterhaltung des
justierten Zustandes erreicht werden kann, wenn die
einmal festgestellten statischen Belastungen ständig
erhalten werden. Dazu werden nach der geometrischen
Justierung des Pressengestells - ausgehend von zwei
durch die Primärjustierung festgelegten Auflage
punkte - die Auflagekräfte der übrigen Auflage
punkte mit eingefahrenen Schiebetischen und Werk
zeugen sowie mit ausgefahrenen Schiebetischen be
stimmt. Durch eine externe rechnerische Optimierung
der Belastungswerte für die einzelnen Auflagepunkte
werden die Kontrollbereiche festgelegt. Diese opti
mierten Werte werden dem EPROM-Speicher der Aus
werteeinheit eingegeben als ständige Vergleichs
größe. Treten beim Betrieb der Presse Abweichungen
der Meßwerte gegenüber den Vergleichsgrößen auf,
dann erfolgt erstens die Bestimmung der Richtung
der Abweichung und zweitens die Schaltung der Zu
meßpumpen auf die entsprechende Kolbenseite bzw.
Motorseite, um die Stellglieder der Justierelemente
in der erforderlichen Richtung zu verschieben.
An Stelle der Zumeßpumpen könnten auch zeitabhängig
gesteuerte Wegeventile in Verbindung mit Drucker
zeuger und Druckspeicher oder hydraulische bzw.
elektrische Stellmotore, die über Zwischengetriebe
auf die Stellglieder der Justierelemente wirken,
Verwendung finden. Die automatische Regelung der
Justierelemente erfolgt vorzugsweise im Stillstand
der Presse und ist während des Arbeitsprozesses un
wirksam, damit die dynamischen Kräfte aus dem Um
formprozeß zu keinen unnötigen Regelvorgängen
führen. Soll die Pressenaufstellung auch während
des Maschinenlaufes ausgeregelt werden, dann müssen
Laufphasen mit geringer Wirkung der dynamischen
Massenkräfte ausgewählt werden.
Eine zweckmäßige Form der Realisierung der Erfin
dung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt
eine schematische Darstellung der Justiereinrichtung
einer Presse mit einem mehrteiligen Pressengestell
mit sechs Auflagepunkten. Die Erfindung wäre in
gleicher Weise auch an Pressen mit mehr oder weniger
Auflagepunkten anwendbar.
In den Auflagepunkten 1 bis 6 sind zwischen dem hier
nicht mit dargestellten Pressengestell und dem Fun
dament als Keilsteller 7 mit einem horizontal ver
schiebbaren Keil 8 ausgeführte mechanische Justier
elemente angeordnet. Die Verstellung der Keile 8 er
folgt durch doppeltwirkende hydraulische Arbeits
zylinder 9, welche ihrerseits mit separaten Zumeß
pumpen oder über steuerbare Wegeventile 10 mit einer
zentralen Druckölversorgung 11 verbunden sind. Der
Keilwinkel der Keile 8 ist so gewählt, daß diese
durch Selbsthemmung sicher in ihrer Lage gehalten
werden, falls evt. Störungen im Hydrauliksystem
auftreten sollten.
Die Verstellung der Keile 8 wäre natürlich auch
durch andere bekannte Antriebsmittel, wie z. B.
durch eine mittels Hydromotor oder elektrischen
Stellmotor antreibbare Gewindespindel mit Stell
mutter, realisierbar.
In den vier äußeren Auflagepunkten 3 bis 6 sind be
kannte, die statische Belastung erfassende Druck
meßkörper 12 angeordnet, welche ihrerseits mit
einer zentralen Regeleinrichtung 13 verbunden sind.
In der Regeleinrichtung 13 werden die Meßwerte mit
den vorgegebenen Sollwerten verglichen und bei Ab
weichungen die Arbeitszylinder 9 der betreffenden
Justierelemente durch Schalten der Zumeßpumpen bzw.
der Wegeventile 10 im Sinne einer Korrektur der
Abweichungen mit Drucköl beaufschlagt.
Claims (4)
1. Justiereinrichtung für Pressen zur automatischen
Kompensation von Setzungen des Fundamentes, insbe
sondere für große Pressen zur Blechumformung mit einem
mehrteiligen Pressengestell mit mehr als vier Auflage
punkten, mit Sensoren zur Erfassung der Lageabweichungen,
im bzw. auf dem Fundament angeordneten Justierelementen
sowie einer zentralen Regeleinrichtung zur Betätigung
der Justierelemente im Sinne einer Kompensation der
Lageabweichungen,
gekennzeichnet dadurch,
daß bei einem Pressengestell mit n Auflagepunkten an
mindestens n - 2 Auflagepunkten (1 bis 6) zwischen
Pressengestell und Fundament die statische Belastung
des Fundamentes erfassende Sensoren sowie form
schlüssige mechanische Justierelemente angeordnet sind,
deren Stellglieder bei Abweichungen der Belastung
einzelner Auflagepunkte (1 bis 6) von den vorgegebenen
Sollwerten mittels der zentralen Regeleinrichtung (13)
betätigbar sind.
2. Automatische Justiereinrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
daß als Sensoren an sich bekannte Druckmeßkörper (12)
in den Auflagepunkten (1 bis 6) zwischen dem Pressen
gestell und dem Fundament angeordnet sind, deren
Signalausgänge mit der zentralen Regeleinrichtung
(13) verbunden sind.
3. Automatische Justiereinrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
daß als formschlüssige mechanische Justierelemente an
sich bekannte Keilsteller (7) angeordnet sind, deren
Keile (8) mit hydraulisch betätigbaren Arbeitszylin
dern (9) verbunden sind, welche ihrerseits mittels der
zentralen Regeleinrichtung (13) verstellbar sind.
4. Automatische Justiereinrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
daß als formschlüssige mechanische Justierelemente
Gewindespindeln mit Stellmuttern angeordnet sind,
von denen jeweils ein Teil - vorzugsweise die
Spindeln - mit einer Verzahnung versehen und über
Zahnräder mit hydraulischen oder elektrischen Stell
motoren verbunden sind, welche ihrerseits mittels
der zentralen Regeleinrichtung (13) verstellbar sind.
Applications Claiming Priority (1)
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- 1988-02-29 DD DD31323888A patent/DD270955A1/de not_active IP Right Cessation
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- 1989-01-20 JP JP1011773A patent/JP2530706B2/ja not_active Expired - Lifetime
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JPH01309800A (ja) | 1989-12-14 |
JP2530706B2 (ja) | 1996-09-04 |
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