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Die
Erfindung betrifft eine Messvorrichtung für Eckkräfte von Wagenkästen, insbesondere
von Schienenfahrzeugen.
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Beim
Bau, Aus- und Umbau sowie nach längerem
Gebrauch ist es erforderlich, Wagenkästen in eine spannungsfreie
Lage zu bringen. Dies erfolgt nach dem Verfahren der minimierten
Kraftdifferenzen.
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Die
Anwendung des Verfahrens der minimierten Kraftdifferenzen zur Ermittlung
der spannungsfreien Lage eines Wagenkastens erfolgt nach folgenden
Arbeitsgängen:
Ein Wagenkasten wird mittels Hebeböcken, auf deren Hubpratzen
Kraftmessdosen angebracht sind, in eine definierte Arbeitshöhe gebracht.
Der Wagenkasten wird an den vier Anhebestellen (Vierpunktabstützung) vorab
so ausgerichtet, dass die Seitenwände des Wagenkastens lotrecht
stehen. Nach Ablesen der Kräfte
an den Kraftmessdosen werden Korrekturwerte ermittelt und die zu
korrigierenden Kräfte
berechnet. Wenn die Kraftdifferenzen ungleiche Vorzeichen haben,
also nicht auf der gleichen Wagenseite liegen, ist der Wagenkasten
noch verwunden. Er liegt also nicht spannungsfrei auf. Durch stufenweises
Auf- bzw. Abfahren der Pratze des geringst belasteten Hebebockes wird
die Krafteinstellung verändert,
um die vorberechnete korrigierte Kraft einzustellen. Danach werden
die Kräfte
der beiden Wagenenden erneut abgelesen und die Kraftsummen sowie
die Kraftdifferenzen berechnet. Üblicher
Weise wird erst nach mehreren Einstellungen die spannungsfreie Lage
des Wagenkastens erreicht.
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Um
einen Wagenkasten in eine spannungsfreie Lage zu bringen, werden
unter Anwendung des beschriebenen des Verfahrens der minimierten
Kraftdifferenzen Messeinrichtungen unterschiedlichster Bauart verwendet.
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Aus
der
DE 44 20 878 A1 ist
eine Mess- und Prüfanlage
zur Messung von Ecklasten und zur Einstellung der spannungsfreien
Lage von Wagenkasten bekannt. Die beschriebene Vorrichtung ist eine
Vermessungs- und Höhen-Einstellvorrichtung
mit vier höhenverstellbaren
Spindelhubtürmen,
die von einem Rechner gesteuert, die spannungsfreie Lage des zu
vermessenden Wagenkastens automatisch einstellen sollen. Ein Merkmal
der in dieser Schrift beschriebenen Vorrichtung ist es, dass zu
jeder Zeit im Fertigungsablauf die Wägezellen dem Prozessrechner
die Lastwerte übermitteln,
der daraus über die
motorische Höhenverstellung
die spannungsfreie Lage einstellen soll. Die Vorrichtung selbst
besteht aus einem einzelnen Spindelhubturm und aus einer stabilen
Grundplatte, auf deren Oberseite ein Lagerbock befestigt ist, der
ein axiales Drucklager und ein radiales Führungslager aufnimmt. Durch
diese beiden Lager wird die Hubspindel geführt, die über ein motorgetriebenes Schneckenrad
angetrieben wird. Durch die Drehung der Hubspindel wird die Spindelmutter,
die mit dem Hubrohr und der Lastmesszelle fest verbunden ist, vertikal
bewegt. Um während
der Vertikalbewegung der Einheit die Lage des Hubrohres bestimmen
zu können,
ist ein Weg-Messaufnehmer integriert.
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Die
in der
DE 44 20 878
A1 beschriebene Vorrichtung weist eine Reihe von Nachteilen
auf. Ein Ausrichten der beschriebenen Messanlage in horizontaler
Richtung ist nicht möglich,
da keinerlei Justagemöglichkeiten
vorgesehen sind. Die Messanlage muss also absolut horizontal auf
einer Auflagefläche angeordnet
sein. Ist aber die Messanlage nicht richtig ausgerichtet, kommt
es beim Einfahren in die Hohlspindel zu Kraftnebenschlüssen und
zu einer unzulässig
hohen Querkraft auf die Wägezelle,
da durch den hohen Aufbau des Spindelantriebs eine starke Hebelwirkung
entsteht. Darüber
hinaus hat die beschriebene Messanlage ein sehr erhebliches Gewicht,
denn sie muss wie beschrieben mittels Transportwagen zu den einzelnen
Messstellen befördert werden.
Schließlich
ist es von Nachteil, dass die Messzelle sich unmittelbar an die
Auflage (Zwischenblech), auf der der Wagenkasten aufliegt, anschließt und damit
der Wagenkasten keine Möglichkeit
hat, sich zu strecken oder sich zu entspannen. Die bei diesen Bewegungen
auftretenden Kräfte
werden direkt auf die Messzelle und die mit ihr verbundene Spindelantriebseinheit übertragen.
Auch dies führt
zu unzulässig
hohen Querkräften
auf die Wägezelle,
so dass Messergebnisse verfälscht
werden.
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Aus
der
DE 198 58 638
A1 ist ein Messaufnahmerahmen zum Prüfen und/oder Ausrichten von Fahrzeugkarosserien
bekannt. Bei diesem Messaufnahmerahmen wird die Fahrzeugkarosserie
von Aufnahmestiften getragen, die in den drei Raumrichtungen einstellbar
sind. Der Messaufnahmerahmen wird auf ein separate Einrichtung zum
Prüfen
und/oder Ausrichten der Fahrzeugkarosserie aufgelegt oder mittels
Adapter auf eine derartige Prüfeinrichtung aufgestellt.
Von dieser separaten Prüfeinrichtung werden
dann Abweichungen in der Fahrzeugkarosserie an Kontroll- oder Messpunkten
geprüft,
die im Idealzustand der hergestellten Fahrzeugkarosserie genau definierte
Fahrzeugkoordinaten aufweisen sollten. Um ein Durchbiegen einer
Fahrzeugkarosserie in Längsrichtung
zu vermeiden, sind auf dem Mittelträger zwei Aufnahmestifte fest
installiert angeordnet, die ebenfalls in den drei Raumrichtungen
einstellbar sind.
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Eine
Wägeeinrichtung
zum Verwiegen von Gütern
auf Fahrzeugen ist aus der
EP
1 069 412 A2 bekannt. Die einzelnen Wägezellen sind pendelnd aufgehängt, so
dass die Wägezellen
stets in Schwerkraftrichtung ausgerichtet sind. Dadurch werden Querkräfte vermieden.
Die Gewichtskraftaufnehmer bestehen aus einem Krafteinleitungsteil,
einem mit Dehnungsmessstreifen bestückten Verformungskörper und
einem Kraftausleitungsteil. Die Signale von mehreren Gewichtskraftaufnehmern
sind dem Gewicht der Aufbauteile sowie deren Inhalt proportional und
ergeben das Gesamtgewicht.
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Eine
Vorrichtung, mit der die Achsgeometrie eines Fahrzeuges vermessen
und eingestellt wird, ist aus der
EP 1 166 039 B1 bekannt. Zur Vermeidung von
Querkräften
sind zwischen Laufrolleneinrichtungen zum Antreiben der Fahrzeugräder und
den Hubeinheiten Schwimmplatten angeordnet.
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Weiterhin
ist eine Eckkraftanlage bei der Bombardier-Transportation GmbH in
Henningsdorf bekannt. Diese Anlage wurde von der Widra GmbH Worms
geliefert. Diese Messvorrichtung für Eckkräfte besteht aus einem Basisgestell
mit Ölbehälter und
einer Hydraulikpumpe, die mit Proportionalventilen ausgestattet
ist. Auf dem Basisgestell ist ein Hydraulikstempel angeordnet, der
wiederum den eigentlichen Messkopf für die Ermittlung der Eckkräfte aufnimmt.
Der Messkopf besteht aus einem Aufnahmeelement mit darunter angeordneter
Gleitfolie und einer Wägezelle,
die auf dem Hydraulikstempel aufliegt.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Messvorrichtung
für Eckkräfte von
Wagenkästen
vorzuschlagen, die die Nachteile des Standes der Technik beseitigt,
zumindest aber weitgehend minimiert. Darüber hinaus soll die Vorrichtung
Einrichtungen aufweisen, die gewährleisten, dass
von einem Wagenkasten durch Verspannungen und Verwindungen hervorgerufene
Querkräfte
vermieden werden, damit Messergebnisse nicht verfälscht werden.
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Die
Vorrichtung soll in ihrer Baugröße gering, kostengünstig herstellbar,
einfach handhabbar und von einem solchen Gewicht sein, dass sie
beispielsweise von einer Person auf die Hubpratze eines Hebebockes
gehoben werden kann. Die kombinierbare Anordnung von mindestens
zwei Messvorrichtungen soll den Messvorgang beschleunigen und einen
universellen Einsatz ermöglichen.
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Diese
Aufgabenstellung wird mit einer Messvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruches 1 gelöst.
Bei dieser Messeinrichtung für
Eckkräfte
von Wagenkästen
korrespondieren eine Wägezelle
mit einem ersten, einem zweiten und einem dritten Mittel so miteinander,
dass als Querkräfte
auftretende Verdreh- und Verwindungskräfte aus einer Krafteinleitung
aus einem Wagenkasten Messwerte nicht verfälschen, wobei das erste Mittel
ein Aufnahmeelement ist, das in seiner Lage veränderbar auf einem Krafteinleitungselement
angeordnet ist und das zweite Mittel eine im Krafteinleitungselement
entgegengesetzt zu dem Aufnahmeelement angeordnete Einpassung ist,
die mit einem Oberteil der Wägezelle korrespondiert
und ein drittes Mittel eine Verspannung zwischen dem Krafteinleitungselement
und einem darunter angeordneten Wägezellenlager ist.
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Das
in seiner Lage veränderbare
Aufnahmeelement ist ein selbstzentrierendes Gleitlager mit Gleitkopf
und Gleitfuß,
wobei der Gleitfuß schwimmend
auf einer Gleitbahn aufliegt. Der Gleitfuß des Gleitlagers ist in einer
im oberen Teil des Krafteinleitungselements befindlichen Aufnahmepfanne
mit innen liegender Gleitfolie angeordnet. Der Gleitfuß des Gleitlagers
ist mit einer rundumlaufenden Ringnut versehen, in welche Kugelfederbolzen
eingreifen, die wahlweise im oberen Rand des Krafteinleitungselements
oder in einem äußeren, den
oberen Rand des Krafteinleitungselements überstülpenden Randbereich des Gleitkopfes,
angeordnet sind. Damit, wie erwähnt,
die durch Verspannungen und Verwindungen hervorgerufenen Querkräfte vermieden
werden, also das selbstzentrierende Gleitlager in der Aufnahmepfanne
sich nicht verklemmen oder im Randbereich anliegen kann, ist das
Gleitlager mit seinem Gleitfuß mit
einem seitlichen Spiel in der Aufnahmepfanne angeordnet. An der
Unterseite des Krafteinleitungselementes ist ein Oberteil der Wägezelle
angeordnet, auf das die eingeleitete Kraft übertragen wird. Auch hier ist
ein seitliches Spiel zwischen dem Oberteil der Wägezelle und der Aussparung
vorgesehen, damit Querkräfte
vermieden werden.
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Das
eine Verspannung zwischen dem Krafteinleitungselement und einem
darunter angeordneten Wägezellenlager
bildende dritte Mittel besteht aus Spannfedern, die das Krafteinleitungselement mit
einem darunter angeordneten Wägezellenlager flexibel
mit einer einstellbaren und elektronisch messbaren Vorspannung fixiert.
Zwischen dem Wägezellenlager
und dem Krafteinleitungselement ist die Wägezelle angeordnet.
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Im
Ausgangszustand bzw. Ruhezustand lagert das Wägezellenlager auf einer Zwischenplatte, die
mit einer Höhenverstelleinrichtung
in Verbindung steht. Die Höhenverstelleinrichtung
ist mittels Feststellring und weiteren Mitteln arretierbar, so dass
für den
Messvorgang eine konstante Höhe
eingestellt bleibt. Im Wägezellenlager
angeordnete Verdrehsicherungen gewährleisten eine einwandfreie
Vertikalbewegung der Höhenverstelleinrichtung.
An der Unterseite der Messvorrichtung sind Justage- und Nivelliereinrichtungen
mit Arretierungsmitteln zur Befestigung auf einem Untergrund angeordnet.
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Gemäß der Erfindung
werden mindestens zwei Messvorrichtungen für Eckkräfte von Wagenkästen auf
einem Mittelträger
fest installiert, wobei jede der Messvorrichtungen in sich mittels
verstellbarer Sondenfüße justierbar
ist. Der Mittelträger
ist mit beiden Enden auf Hebebockpratzen von Hebeböcken gelagert
und auf diesen seitlich verschiebbar. Eine Messung mit zwei Messvorrichtungen,
die auf einem Mittelträger
fest installiert sind, ist insbesondere geeignet für Messungen
unter den Gleitplatten bzw. Luftfederplatten eines Wagenkastens über einer Montagegrube.
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Die
Vorteile der Erfindung liegen im Besonderen darin, dass durch die
Anordnung verschiedener Ausgleichs- und Gleitelemente sowie Justagemöglichkeiten
unzulässige,
die Messergebnisse verfälschende
Querkräfte,
vermieden werden. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Vorrichtung
zeichnet sich gegenüber
den bekannten Vorrichtungen durch ihre einfache Handhabung, ihr
geringes Gewicht und die geringe Bauhöhe sowie kostengünstige Herstellung
aus.
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Die
Merkmale der Erfindung gehen außer aus
den Ansprüchen
auch aus der Beschreibung und der Zeichnung hervor.
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Zwei
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im Folgenden
näher erläutert. In
der zugehörigen
Zeichnung zeigen:
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1 eine
Seitenansicht der Messvorrichtung im ausgehobenen Zustand auf einer
Messstellenaufnahme,
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2 eine
Frontansicht der Messvorrichtung in Ruhestellung,
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3 einen Schnitt A-A nach 1 durch
einen Teil einer Messvorrichtung,
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4 einen Schnitt B-B nach 2 durch ein
Gleitlager der Messvorrichtung,
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5 einen Schnitt C-C nach 1 durch die
Justiervorrichtung,
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6 Schema
des Aufbaus von zwei Messvorrichtungen auf separaten Böcken,
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7 Schema
des Aufbaus einer Messvorrichtung auf einer Hubpratze einer Hubbockanlge,
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8 schematische
Darstellung der Anwendung von mehreren Messvorrichtungen in Verbindung
mit einem ausrollbaren Mittelträger.
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Beispiel 1
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1 zeigt
eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Messvorrichtung für Eckkräfte von Wagenkästen. Die
Messvorrichtung besteht im Wesentlichen aus einem Gleitlager 1 mit
darunter angeordneter Messtechnik, die in 1 durch
eine Verkleidung 17 umgeben ist, aus einem Wägezellenlager 6,
das in der 1 durch den Feststellring 20 verkleidet
ist und einer Höhenverstelleinrichtung 7,
die wiederum auf einer Grundplatte 8 gelagert ist. Unterhalb
der Grundplatte 8 sind verstellbare Sondenfüße 9 angeordnet.
In 1 ist die Messvorrichtung bis zu ihrer maximalen
Hubhöhe
ausgefahren, während 2 eine
Frontansicht einer Messvorrichtung in Ruhestellung darstellt, wobei
h max. die maximale Hubhöhe
bezeichnet.
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Unter
Zuhilfenahme der 3 bis 5 wird
im Folgenden die Messvorrichtung detailliert beschrieben: Das Gleitlager 1 besteht
aus einem Gleitkopf 2 und einem Gleitfuß 3. Auf dem Gleitlager 1 ruht
ein zu vermessender Wagenkastenaufbau mit einem Längs-, Quer- oder Abschlussprofil.
Der Gleitlagerfuß 3 liegt
auf einer Gleitfolie 11 auf, die wiederum in einer Aufnahmepfanne 12 eines
Krafteinleitungselementes 4 eingelegt ist. Somit ist das
Gleitlager 1 auf der Gleitfolie 11 schwimmend
gelagert. Durch diese Lösung
wird die mechanische Verspannung des zu prüfenden Wagenkastens ausgeglichen.
Das Messergebnis wird nicht verfälscht.
Die schwimmende Lagerung des Gleitlagers 1 in der Aufnahmepfanne 12 wird
dadurch begünstigt,
dass der Gleitfuß 3 innerhalb
der Aufnahmepfanne 12 ein seitliches Spiel aufweist.
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Am
Gleitfuß 3 ist
eine rundumlaufende Ringnut 30 angeordnet, in die im unbelasteten,
also im Ruhezustand, Kugel-Federbolzen 29 (4)
eingreifen. Die Kugel-Federbolzen 29 arretieren somit das Gleitlager 1 in
der Ringnut 30 des Gleitfußes 3.
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In
der 4 sind die Kugelfederbolzen 29 im oberen
Rand des Krafteinleitungselementes 4 angeordnet. Alternativ
können
die Kugelfederbolzen 29 auch im Randbereich des Gleitlagers 1 angeordnet sein.
Dazu ist der obere Rand 43 des Krafteinleitungselementes 4 nicht
so hoch – wie
in 4 dargestellt – ausgebildet, d. h. die Aufnahmepfanne 12 ist flacher.
Zur Aufnahme der Kugelfederbolzen 29 im Gleitlager 1 steht
der Gleitkopf 2 an seinem äußeren Randbereich 44 über den
oberen Rand 43 des Krafteinleitungselementes 4 über, ist
etwa topfförmig
nach unten gezogen und umschließt
somit den oberen Rand 43 des Krafteinleitungselementes 4.
In diesem, den oberen Rand 43 des Krafteinleitungselementes 4 praktisch überstülpenden
Randbereiches des Gleitkopfes 2 sind die Kugelfederbolzen 29 angeordnet und
greifen oberhalb des Randes 43 in die Ringnut 30 des
Gleitfußes 3.
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Während des
Messvorganges, also im belasteten Zustand, gewährleisten die Kugelfederbolzen 29 ein
seitliches Spiel des Gleitlagers 1 in der Aufnahmepfanne 12.
Nach Entlastung der Messvorrichtung fixieren die Kugel-Federbolzen 29 den
Gleitfuß 3 wieder
in einer definierten Mittellage, so dass bei einer erneuten Messung
der Gleitfuß 3 des
Gleitlagers 1 an der seitlichen Begrenzung der Aufnahmepfanne 12 keine
Querkräfte
verursachen kann.
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Das
Krafteinleitungselement 4 ist mittels einer Verspannung
aus Spannfedern 15 mit dem Wägezellenlager 6 verbunden,
wobei die Spannfedern 15 im Krafteinleitungselement 4 mittels
oberer Verschraubung 16 und mit dem Wägezellenlager 6 mittels
unterer Verschraubung 16' gehaltert
sind. Im Zwischenraum zwischen dem Wägezellenlager 6 und
dem Krafteinleitungselement 4 ist eine Wägezelle 5 angeordnet,
die mit ihrer oben angeordneten bombierten Oberfläche 14 in
eine Aussparung 13 des Krafteinleitungselementes 4 eingreift.
Die bombierte Oberfläche 14 dient
dem Ausgleich von Verspannungen. Durch die zwischen dem Krafteinleitungselement 4 und
dem Wägezellenlager 6 angeordneten und
verspannten Spannfedern 15 wird die gesamte Messeinrichtung
flexibel fixiert, so dass eventuell auftretende Querkräfte, hervorgerufen
durch unterschiedliche Hubhöhen
eines Gesamtsystems von beispielsweise unter einem Wagenkasten angeordneten
vier Messvorrichtungen bzw. vorhandener Verspannungen, welche aus
dem Wagenkasten herrühren
können,
vom Messsystem aufgenommen werden können, ohne dass das Messergebnis
verfälscht wird.
Durch die Spannfedern 15 erhält die Wägezelle 5 eine mechanische
und somit eine elektronisch messbare und einstellbare Vorspannung,
welche durch die nachgeschaltete Messelektronik (in der Figur nicht
dargestellt) kompensiert wird.
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Das
Wägezellenlager 6 lagert
im Ruhezustand auf einer Zwischenplatte 19 und wird durch eine
Höhenverstelleinrichtung 7 in
vertikaler Richtung bewegt. In diesem Ausführungsbeispiel besteht die
Höhenverstelleinrichtung 7 aus
einer Hydraulikanlage mit Hydraulikzylinder 31, Hydraulikkolben 21 und
Hydraulikflüssigkeit 22.
Die Hydraulikanlage ist mit ihrem Hydraulikkolben 21 mittig
in der Zwischenplatte 19 angeordnet. Der Hydraulikkolben 21 ist
mittels Bolzen 23 mit dem Wägezellenlager 6 verbunden.
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Die
Höhenverstelleinrichtung 7 hat
die Aufgabe, das darüber
liegende Kraftmesssystem (ist die Bezeichnung für die Darstellung in 3) zusammen mit dem Wagenkasten 38 (7 und 8)
anzuheben, um so die Eckkräfte
des Wagenkastens 38 in das Kraftmesssystem einzuleiten.
Die Krafteinleitung von sogenannten Stützstellenpunkten, das können beispielsweise
die Drehgestellbrücken 39 (6)
eines Wagenkastens 38 sein, auf die Messsensoren in der
Wägezelle 5 erfolgt
durch Anhebung von einem Höhepunkt
HP1 auf einen definierten Höhepunkt HP2,
bis der Wagenkasten an allen vier Messpunkten komplett ausgehoben
ist. Es erfolgt somit eine komplette Verlagerung des Wagenkastengewichtes auf
die erfindungsgemäße Messvorrichtung.
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Im
angehobenen Zustand wird bei Erreichen der für den Messvorgang erforderlichen
Hubhöhe
ein Feststellring 20 auf einem Gewinde 25 (1)
entgegengesetzt zur Hubrichtung nach unten gedreht, bis er auf der
Zwischenplatte 19 aufsitzt. Der Feststellring 20 wird
mittels mehrfach angeordneter Feststellknebel 26 verdreht
und arretiert. Zweckmäßiger Weise
erfolgt das Verstellen des Feststellringes 20 im Gleichgang
bzw. im unmittelbaren Nachführen
zum Hebevorgang, um ein Absenken des zu prüfenden Wagenkastens zu verhindern.
Dies ist wichtig, da nach der Einstellung bzw. dem Erreichen der
spannungsfreien Lage bzw. der spannungsfreien Bezugslage die eingestellten
Höhen mehrerer
Messvorrichtungen über
einen längeren
Zeitraum absolut konstant gehalten werden müssen. Zur exakten Justierung
kann der Feststellring 20 mit einer Feinskalierung 32 versehen
sein, um eine hochgenaue Höheneinstellung
des Kraftmesssystems zu ermöglichen.
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Wie
bereits erwähnt,
besteht in diesem Ausführungsbeispiel
die Höhenverstelleinrichtung 7 aus einer
Hydraulikanlage. Diese wird mittels Arbeitshebel 27 (1)
betätigt.
Der Arbeitshebel 27 ist mittels Teleskopverlängerung 28 für das Anheben überschwerer
Lasten verlängerbar.
Der Arbeitshebel 27 ist zweckmäßiger Weise um 360° verdrehbar,
um ein Betätigen
der Höhenverstelleinrichtung 7 auch
in beengten Arbeitslagen zu ermöglichen.
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Durch
eine oder mehrere auf der Zwischenplatte 19 angeordneten
Führungen 18,
welche vorzugsweise aus Stahlstangen bestehen, wird ein Arretieren
des Kraftmesssystems gegenüber
der hydraulischen Hebevorrichtung erreicht.
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Das
gesamte Kraftmesssystem ist auf einer Grundplatte 8 angeordnet.
Wie aus den 1 und 5 ersichtlich,
sind in der Grundplatte mittels Gewindehülse 33 Sondenfüße 9 eingelassen,
in welche die Sicherungsschrauben 24 eingeschraubt sind.
Die Sondenfüße 9 sind
verstellbar und dienen neben der sicheren Verbindung der Messvorrichtung
mit einer Messstellenaufnahme 10 hauptsächlich einer exakten x-y-Ausrichtung
der gesamten Messvorrichtung und wird mittels nicht dargestellter
Libelle kontrolliert. Die Sondenfüße 9 sind mit bombierten
Unterseiten versehen, um einen sicheren Stand des Kraftmesssystems
bei schiefen Lagen der Messstellenaufnahme 10 zu gewährleisten.
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Die
in 1 dargestellte Messstellaufnahme 10 ist
eine Platte, kann aber auch eine Hebebockpratze 34 (7)
oder ein Mittelträger 35,
der auf zwei Hebeböcken 36 (8)
lagert, sein.
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Beispiel 2
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Mittels
der in Beispiel 1 im Einzelnen beschriebenen Messvorrichtung ist
es gemäß der Erfindung
nun möglich,
zwei Messvorrichtungen auf einem Mittelträger 35 (8),
der wiederum mit beiden Enden auf den Hebebockpratzen 34 von
Hebeböcken 36 aufliegt,
fest zu installieren. Eine derartige Konstruktion ist insbesondere
für Montage-
und Wartungshallen mit Montagegruben vorgesehen.
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Während bei
dem in der 7 schematisch dargestellten
Vorgang einer Messung der Eckkräfte von
Wagenkästen
mittels erfindungsgemäßer Messvorrichtung
unter dem Längsträger 41 eines
Wagenkastens 38 erfolgt, wird bei Verwendung eines Mittelträgers 35 die
Messung mit zwei auf diesem befestigten Messvorrichtungen unter
der Gleitplatte 40 oder Luftfederplatte eines Wagenkastens
vorgenommen. Eine derartige Messung hat den Vorteil, dass die Messung
erheblich näher
an der Mittelachse 42 des Wagenkastens 38 erfolgt
und somit ein reeller Wert der Kräfte ermittelt wird, die in
das Drehgestell eingeleitet werden. Es bedarf keiner speziellen
Messwerteinstellungen oder mittels Software zu berechnender Korrekturen.
Bei der Durchführung
des Messvorganges mittels Mittelträger 35 wird der Wagenkasten
an den vier Aushebepunkten der beiden Längsträger 41 ausgehoben
und auf Abstützböcken gelagert.
Unter die beiden Stirnseiten des Wagenkastens 38 werden nun
jeweils zwei Hebeböcke
gefahren, wobei die Hebeböcke 36 durch
einen Mittelträger 35 verbunden sind.
Auf dem Mittelträger 35 sind,
wie bereits erwähnt,
zwei erfindungsgemäße Messvorrichtungen fest
installiert, wobei jede der Messvorrichtungen in sich mittels verstellbarer
Sondenfüße 9 justierbar
ist, um Höhendifferenzen
auszugleichen. Eine weitere Justagemöglichkeit besteht darin, dass
der Mittelträger 35 auf
den Hebebockpratzen 34 der Hebeböcke 36 seitlich verschiebbar
gelagert ist.
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Eine
Messung der Eckkräfte
von Wagenkästen
unter der Gleitplatte 40 bzw. Luftfederplatte ist nach 6 mit
auf Abstützböcken aufgesetzten Messvorrichtungen
in Montagehallen mit einer Montagegrube nicht möglich. Mit der in diesem Beispiel vorgeschlagenen
Ausführungsform
wird hier Abhilfe geschaffen und eine Messung unter den Gleitplatten 40 bzw.
Luftfederplatten auch über
einer Montagegrube ermöglicht.
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In
der vorliegenden Beschreibung wurde an Hand zweier konkreter Ausführungsbeispiele
die erfindungsgemäße Messvorrichtung
für Eckkräfte von Wagenkästen erläutert.