DE3839730A1 - Titandiborid enthaltende abdampfschiffchen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eigenwiderstandserhitzte,
elektrisch leitfähige, feuerfeste Abdampfschiffchen.
Solche Schiffchen werden im allgemeinen zum Verdampfen
von Aluminium verwendet, Beispiele dafür sind in den
folgenden US-Patenten beschrieben: 43 73 952, 40 89 643,
39 15 900, 38 13 252, 38 03 707, 35 82 611, 35 44 486,
32 56 103, 31 81 968, 29 84 807, 29 62 538.
Während dem normalen Betrieb dieser Schiffchen findet
durch die Wechselwirkung mit geschmolzenem Aluminium
eine Erosion sowie Dissoziation und Sublimation der
Materialkomponenten des Schiffchens statt. Obwohl nur
eine geringe Menge der Materialkomponenten erodiert ist,
verliert das Schiffchen auf diese Weise seine
Betriebsfähigkeit, da der effektive Querschnitt des
Schiffchens und der spezifische elektrische Widerstand
verändert sind. Das Schiffchen wird in diesem Fall
normalerweise ausgesondert und ersetzt, nachdem es nur
10 bis 15% abgenutzt ist.
Diese Erfindung betrifft die Rückgewinnung und
Wiederverwendung der Materialkomponenten des
Schiffchens. Falls es noch anhaftendes Aluminium gibt,
wird zunächst das abgenutzte Schiffchen in einer heißen
Ätzlösung (NaOH) ausgelaugt, um anhaftendes Aluminium
aufzulösen und zu entfernen. Dieser Schritt kann
ausgelassen werden, falls die Schiffchen annähernd frei
von anhaftendem Aluminiummetall sind. Jedoch besitzen
die meisten Schiffchen Aluminiumreste, die sich infolge
Überfließens während des Betriebes an den Enden oder in
der Mitte des Schiffchens ansammeln. Daraus resultiert
die Ansammlung von aluminiumeingekapselten
Materialstückchen, die sich nicht zu Pulver zermahlen
lassen. Das lösliche Natriumaluminat wird in einen
Abfallneutralisationsbehälter weitergeleitet. Die
Schiffchen werden dann in verdünnter Säure
neutralisiert, gewaschen und getrocknet. Die
getrockneten Schiffchen werden dann zu Pulver gemahlen
und gesiebt, um übergroßes Material zu entfernen. Dieses
übergroße Material kann Bruchstücke von Graphitblättchen
und harten Kristallkörnchen aus AlB₁₂ oder AlB₂
beinhalten, die unlöslich an dem ausgelaugten Material
festhaften können. Nach Bedarf kann das gemahlene Pulver
mit geringen Zusätzen an TiB₂ oder BN vermischt werden,
um den spezifischen Widerstand zu regulieren.
Abdampfschiffchen werden dann aus dem fertiggestellten
gemahlenen Pulver hergestellt.
Titandiborid (TiB₂) ist ein üblicher Bestandteil von
Abdampfschiffchen, mit denen sich diese Erfindung
beschäftigt. Andere häufig verwendete Bestandteile sind
Bornitrid (BN) und Aluminiumnitrid (AlN).
In einem Beispiel wurden die abgenutzten
Abdampfschiffchen mit einer wie im US-Patent Nr. 43 73 952
beschriebenen Zusammensetzung, nämlich etwa 50%
TiB₂, etwa 30% BN, etwa 12% AlN und etwa 8% Wolfram,
gesammelt. Diese Schiffchen waren im allgemeinen etwa
15,24 cm (6′′) lang, 2,54 cm (1′′) breit und 0,95 cm
(3/8′′) dick. Die Schiffchen wurden in eine heiße
20%ige NaOH-Lösung bis zur Beendigung der Reaktion
getaucht. Nach dem Abfließen der NaOH-Lösung wurden die
Schiffchen in eine verdünnte HCl-Lösung für 24 Stunden
getaucht. Danach wurde die HCl-Lösung abgeführt und die
Schiffchen gründlich mit heißem und kaltem Wasser
gewaschen. Die Schiffchen wurden als nächstes bei 150°C
getrocknet und dann mittels einem Backenbrecher auf eine
Korngröße von weniger als etwa 1,27 cm (minus 1/2′′ mesh
size) gebracht. Das zerkleinerte Material wurde dann in
einer Abbe-Kugelmühle für 3 Stunden autogen gemahlen.
Der Vorteil des autogenen Mahlens liegt darin, daß die
TiB₂-BN-AlN-Bestandteile zerkleinert werden, ohne dabei
die härteren Krusten von AlB₁₂ und AlB₂ zu brechen, die
dann durch Sieben entfernt werden können. Etwa 55% des
gemahlenen Materials war feiner als 4,76 mm (4 mesh) und
etwa 30% war feiner als 0,149 mm (100 mesh). Das
Material von weniger als 0,149 mm (-100 mesh) wurde bei
1975°C und 262 bar (3800 psi) zu einem dichten Knüppel
mit einer Breite von 10,16 cm (4′′) und einer Dicke von
5,08 cm (2′′) vakuumheißgepreßt. Aus diesem Block wurden
Abdampfschiffchen mit der Abmessung 8,89 cm × 1,27 cm ×
0,32 cm (3 1/2′′ × 1/2′′ × 1/8′′) mit einer gefrästen
Aushöhlung von 5,08 cm × 0,95 cm × 0,1 cm (2′′ × 3/8′′ ×
0,04′′) gefertigt.
Eines dieser Schiffchen wurde für einen Verdampfungstest
in einem kleinen Metallisierer verwendet. Aluminiumdraht
wurde in das Schiffchen mit einer hohen Beschickungsrate
von 0,65 g/min/cm² (4,2 g/min/in²) zugeführt. Dieses
Schiffchen wurde für 2 Stunden mit ausgezeichneter
elektrischer Stabilität unter diesen Bedingungen
betrieben. In Leistung und Beständigkeit waren die
Testschiffchen in jeder Hinsicht den Standardschiffchen
von ähnlicher Zusammensetzung aus unbenutztem Material
gleichwertig.
In einem zweiten Beispiel wurden mit einer Pulvermenge
aus einem größeren Teil abgenutzter Schiffchen Knüppel
mit einer Breite von 33,02 cm (13′′) und Dicke von 5,08
cm (2′′) auf ähnliche Weise heißgepreßt. Testschiffchen
mit einer Größe von 12,70 cm × 1,91 cm × 1,27 cm (5′′ ×
3/4′′ × 1/2′′) wurden von diesem Knüppel geschnitten.
Der elektrische spezifische Widerstand lag zwischen 700
und 900 µOhm × cm. Diese waren Standard- (unbenutzte)
Materialzusammensetzungen beim Betrieb in einem
handelsüblichen Metallisierer in der Leistung
gleichwertig.
In einem dritten Beispiel wurden aus einem in ähnlicher
Weise heißgepreßten Knüppel sechs Testschiffchen
geschnitten. Die geschnittenen Blöcke hatten eine Größe
von 15,24 cm × 2,54 cm × 1,11 cm (6′′ × 1′′ × 0,438′′)
mit einer Aushöhlung von 12,70 cm × 2,22 cm × 0,24 cm
(5′′ × 7/8′′ × 0,094′′). Der spezifische Widerstand
dieser Blöcke lag zwischen 700 und 900 µOhm × cm. Einer
dieser Blöcke hatte eine zufriedenstellende Betriebszeit
von 11,5 Stunden beim Betrieb in einer
Metallisiertestkammer bei einer spezifischen
Beschickungsrate für Aluminiumdraht von 0,39 g/min/cm²
(2,5 g/min/in²). Die normale Betriebszeit für ein
Standardschiffchen von ähnlicher Zusammensetzung beträgt
10 Stunden.
Dem oben erwähnten Material wurde kein TiB₂ zugegeben.
Zusätzliche Tests haben jedoch gezeigt, daß der
spezifische Widerstand durch Zugabe von TiB₂ wie folgt
verändert werden kann:
Zugegebene TiB₂-Menge (Gew.-%) zum Regenerieren | |
Bereich des spez. Widerstandes | |
0 | |
700-900 µOhm × cm | |
1 | 650-850 µOhm × cm |
2 | 600-775 µOhm × cm |
3 | 500-700 µOhm × cm |
4 | 450-550 µOhm × cm |
In ähnlicher Weise kann der spezifische Widerstand durch
geringe Zugaben an Bornitrid erhöht werden.
Das wiedergewonnene Pulver kann mit unbenutzten
Rohmaterialien aus der Gruppe TiB₂, BN, AlN, WB in jedem
erforderlichen Verhältnis gemischt werden, um gepreßtes
Material mit dem nötigen spezifischen elektrischen
Widerstand, Benetzbarkeit durch geschmolzenes Aluminium,
Maschinenfähigkeit und mechanische Festigkeit für die
Verwendung als Abdampfschiffchen zu produzieren.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung eines Abdampfschiffchens,
welches die Schritte Sammeln von abgenutzten
eigenwiderstandserhitzten, elektrisch leitfähigen,
feuerfesten, Titanborid enthaltenden Abdampfschiffchen,
Zermahlen der abgenutzten Schiffchen zu Pulver, Sieben
des Pulvers, und Fertigung eines
eigenwiderstandserhitzten, elektrisch leitfähigen,
feuerfesten, Titandiborid enthaltenden Abdampfschiffchens
aus diesem gesiebten Pulver umfaßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Zermahlen das Schiffchen mit einem
Backenbrecher zerkleinert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das zerkleinerte Schiffchen autogen gemahlen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das gesiebte Pulver für die Fertigung des
Schiffchens eine Korngröße von weniger als 0,149 mm
(100 mesh) hat.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das gesiebte Pulver zu einem dichten Knüppel
vakuumheißgepreßt wird, aus dem das Schiffchen
hergestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das abgenutzte Schiffchen auch Bornitrid enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dem gesiebten Pulver Titandiborid-Pulver hinzugefügt
wird, um den spezifischen Widerstand des
Abdampfschiffchens zu vermindern.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß dem gesiebten Pulver Bornitrid hinzugefügt wird, um
den spezifischen Widerstand des Abdampfschiffchens zu
erhöhen.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die abgenutzten Schiffchen auch Aluminiumnitrid
enthalten.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es die Schritte Auslaugen der abgenutzten Schiffchen
in heißer Ätzlösung, um an den abgenutzten Schiffchen
haftende Aluminiumreste zu entfernen, Waschen und
Trocknen der Schiffchen, einschließt.
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