DE3838822C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Festklemmen einer Rohrleitung mittels eines Klemmteils, das mit einem geeigneten Längsabschnitt der Rohrleitung, beispielsweise einer Metallrohrleitung oder einem Kunststoffrohr mit einem relativ geringen Durchmesser von 20 mm oder weniger, befestigt wird, das im allgemeinen als Durchfluß zum Fördern von Kraftstoff, Öl, Luft oder dergl. an Automobilen oder verschiedenen Maschinen und Anlagen angebracht ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Ein allgemein bekanntes Verfahren zum Festklemmen einer Metallrohrleitung an einer Basisfläche mittels eines Klemmteils beinhaltet das Umklammern einer Rohrleitung an einem geeigneten geraden Abschnitt peripher und längs der Rohrleitung durch ein Klemmteil mit einer Segmentklammer, die einstückig mit einer Befestigungswandung versehen ist, die eine Schraubenbohrung besitzt oder das Hartlöten einer Klammerumfangsfläche der Klammer.

Zum Festklemmen eines Kunststoffrohres wird demzufolge ein besonders geformtes Klemmteil benötigt.

Dieses kann gemäß der CH-PS 360 852 aus einem biegsamen Rückenteil bestehen, das der jeweiligen Rohrbiegung angepaßt werden kann. Zur Festklemmung des Rohres weist das Rückenteil sich gegenüberliegende und/oder zueinander versetzte Zungenpaare auf, die das Rohr umgreifen.

Ein anderes bereits der vorgesehenen Krümmung der flexiblen Rohrleitung angepaßtes, mit Zungen versehenes Klemmstück gemäß der CH-PS 598 527 bildet gewissermaßen eine Blechrinne, in die der Krümmungsabschnitt der flexiblen Rohrleitung eingelegt und mittels der Zungen, die zur sichtbaren Oberfläche der Rohrleitung hin gebogen werden, fixiert wird.

Diese Klemmteile sind für flexible Rohrleitungen mit großen Krümmungsradien vorgesehen, die für den Einbau beispielsweise in ein Kraftfahrzeug kaum geeignet sind, da diese beim Einbau aus ihrer vorgesehenen Krümmung wieder herausgebogen werden, was schließlich zum Bruch des Rückenteils und ggf. der Rohrleitung führen kann.

Daher können sich in den zuvor beschriebenen herkömmlichen Verfahren zum Festklemmen einer Metallrohrleitung, wenn das Festklemmen der Rohrleitung aus dem Umklammern an einem geraden Abschnitt peripher und längs dessen oder Hartlöten einer Klammerumfangsfläche besteht, Längs- und Umfangsversetzungen oder Reibungsdefekte an der Rohrleitung durch langzeitige Vibrationen einer Autokarosserie oder von Maschinen und Anlagen ergeben, infolgedessen Bruch, Verformungen oder andere Beschädigungen herbeigeführt werden. Letztlich ist eine korrosionsbeständige Beschichtung auf den gesamten Produkten durch Galvanisieren oder dergl. nach dem Hartlöten völlig unerläßlich, und das Galvanisieren unter dem Zustand komplizierter Krümmung führt zu unvermeidlichen Qualitätsverlusten des Betriebswirkungsgrades, wobei gleichzeitig die Schwierigkeit der Bildung der Galvanisierschicht mit einer gewünschten hohen Korrosionsbeständigkeit hingenommen wird.

In dem Verfahren zum Festklemmen von Kunststoffrohren werden nicht nur viel Zeit und Arbeitsaufwand zur Fertigung eines Klemmteiles benötigt, sondern auch die Fertigungskosten werden teuer.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Festklemmen einer Rohrleitung mittels eines Klemmteils, das wirksam die dem Stand der Technik anhaftenden Nachteile löst, zu schaffen.

Die Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Festklemmvorrichtung für Rohrleitungen mit einem Durchmesser von weniger als 20 mm dadurch gelöst, daß die Vorrichtung mit einem schellenartigen Klemmteil versehen ist, das im Bereich der Abbiegung der Rohrleitung angeordnet ist und wenigstens eine gebogene Wandung und wenigstens eine Klammerwandung von zumindest halbkreisförmigem Querschnitt aufweist, wobei sich die gebogene Wandung und die Klammerwandung mit der Abbiegung in Eingriff befinden, um diese festzuklemmen.

Eine gebogene Wandung kann mit mehr als halbkreisförmigem Querschnitt vorgesehen sein, an die sich die Klammerwandung anschließt.

Diese kann entweder an der Mitte eines Wandendabschnittes des Klemmteils oder an entgegengesetzten Seiten des einen Wandenabschnittes des Klemmteils angeordnet sein.

In weiterer Ausbildung weist die Klammerwandung einen mehr als halbkreisförmigen Querschnitt und eine Breite auf, die nahezu gleich der Breite des Klemmteils ist.

Die Abbiegung des Rohres ist in nahezu S-Form gekrümmt oder in nahezu C-Form gebogen.

Die Klammerwandung ist derart in Umklammerungseingriff, daß eine Schulter der nahezu S-förmigen Abbiegung gehalten wird.

Weitere vorteilhafte Ausbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.

Ein erfindungsgemäßes Festklemmverfahren für eine Rohrleitung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 ist gekennzeichnet durch

• - Biegen der Rohrleitung an zumindest einem ihrer Längsabschnitte,
• - Ausbilden einer gebogenen Wandung durch Biegen eines Seitenwandabschnittes eines Klemmteils mit einem Wandbefestigungsabschnitt am anderen Seitenwandabschnitt in eine Form mit mehr als halbkreisförmigem Querschnitt, der deckungsgleich mit der Abbiegung der Rohrleitung ist,
• - Anlegen der gebogenen Wandung an die Abbiegung der Rohrleitung, und
• - Ineingriffbringen einer Klammerwandung, die sich an die gebogene Wandung entlang der Abbiegung des Rohres anschließt.

Ein anderes Festklemmverfahren für Rohrleitungen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 ist kennzeichnet durch

• - Umklammern der Rohrleitung mittels der gebogenen Wandung eines Seitenwandabschnittes des Klemmteils, die einen mehr als halbkreisförmigen Querschnitt hat, und
• - gemeinsames Pressen und Biegen des Umklammerungsabschnittes an einem ausgekehlten Werkzeug und Ineingriffbringen des Umklammerungsabschnittes entlang des gekrümmten Abschnittes.

Erfindungsgemäß wird die Klammerwandung mit der Knickstelle in Eingriff gebracht, welche sich in der Rohrleitungswand befindet, oder die Klammerwandung, die die Rohrleitung umklammert, ist durch eine gemeinsame Pressung geknickt, so daß Versetzungen längs und peripher der Rohrleitungswand durch eine außermittige Berührung von einer inneren Umfangsfläche des Klammerwandabschnittes mit einer Außenumfangswand der Rohrleitung an der Knickstelle, sowie Reibungsdefekte, Bruch, Störungen und dergl. vermieden werden, die entsprechend auf der Rohrleitungswand am Eingriffsabschnitt entstehen und verhindert werden können, um ein dauerhaftes Festklemmen zu gewährleisten, und durch eine Rohrleitung und ein Klemmteil, die zum Beschichten oder Galvanisieren verwendet werden können, wobei das Beschichten nach dem Festklemmen nicht erforderlich ist, wodurch der Betriebswirkungsgrad deutlich erhöht wird und die Herstellungskosten auch verringert werden können.

An Ausführungsbeispielen soll die Erfindung näher erläutert werden. Dabei zeigen die zugehörigen Zeichnungen in

Fig. 1 eine Vorderansicht einer Anordnung einer in Eingriff befindlichen und festgeklemmten Rohrleitung, die gemäß einer Vorrichtung und einem Verfahren zum Festklemmen an einer Rohrleitung mittels erfindungsgemäßen Klemmteils ausgeführt ist;

Fig. 2 eine Teilansicht entlang der Linie A-A gemäß Fig. 1;

Fig. 3 eine Darstellung ähnlich der in Fig. 1 in einer anderen Ausführung;

Fig. 4 eine Teilansicht entlang der Linie B-B gemäß Fig. 3;

Fig. 5 eine Vorderansicht einer in Eingriff befindlichen und festgeklemmten Rohrleitung, die gemäß einer Vorrichtung und einem Verfahren zum Festklemmen einer Rohrleitung mittels eines Klemmteils ausgeführt ist in einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform;

Fig. 6 eine Teilansicht entlang der Linie C-C gemäß Fig. 5;

Fig. 7 eine Zustandsdarstellung vor einer gemeinsamen Pressung gemäß Fig. 5;

Fig. 8 eine Darstellung ähnlich der in Fig. 1 in einer weiteren Ausführung; und

Fig. 9 eine Teilansicht entlang der Linie D-D gemäß Fig. 8;

Gleiche Bezugszeichen beziehen sich auf gleiche Teile in den Fig. 1 bis 9.

In den Fig. 1 bis 4 bezeichnet 1 ein Schellenklemmteil, das mit einer Klammerwandung 4b, die sich zu einer gebogenen Wandung 4 mit segmentartigem Querschnitt an der Mitte des einen Seitenwandabschnittes in einer Querrichtung und zwischen deren entgegengesetzten Seiten erstreckt, und mit einer Befestigungswandung 3 mit einer Schraubenbohrung 2 zum Montieren auf einer Basisfläche (nicht dargestellt) oder dergl. versehen ist, die einstückig an dem Seitenwandabschnitt angeordnet ist, der deckungsgleich mit einer nahezu S-förmigen oder C-förmigen Knickstelle an einem geeigneten Abschnitt längs einer Rohrleitung, beispielsweise einer Metallrohrleitung oder einem Kunststoffrohr mit einem geringen Durchmesser von 20 mm oder weniger, ausgebildet ist. Unter S-förmig soll eine stumpfwinklige Abbiegung der Rohrleitung verstanden werden, so daß die Längsachse der Rohrleitung nach der Abbiegung parallel versetzt zur Längsachse der Rohrleitung vor der Abbiegung verläuft. Unter C-förmig soll hingegen eine stumpfwinklige Abbiegung der Rohrleitung verstanden werden, bei der die Längsachse der Rohrleitung nach der Abbiegung gleich der Längsachse der Rohrleitung vor der Abbiegung ist. Der Umklammerungsabschnitt 4, der aus einer gebogenen Wandung 4a und einer Klammerwandung 4b besteht, die sich zu dieser erstreckt, ist damit zum Festklemmen mittels des Klemmteils 1 entlang der Knickstelle P′ an der Rohrleitungswandung P in Eingriff, und demzufolge ist die Klammerwandung derart in Umklammerungseingriff, daß zumindest eine Schulter der nahezu S-förmigen Knickstelle gemäß Fig. 1 und 2 gehalten wird, während dieses so in Umklammerungseingriff ist, daß der mittlere Abschnitt der nahezu C-förmigen Knickstelle P′ gemäß Fig. 3 und 4 gehalten wird.

In der Ausführung, die in Fig. 1 bis 4 gezeigt ist, werden keine Längs- und Umfangsversetzungen herbeigeführt, und deshalb kann ein sicheres Festklemmen durch ein Zusammenwirken eines Klemmteils 1 mit der Knickstelle gewährleistet werden, die deckungsgleich mit der Knickstelle ausgebildet ist, die im voraus an der Rohrleitungswandung an dem Umklammerungsabschnitt 4 angebracht wird, der von der gebogenen Wandung 4a und der sich dazu erstreckenden Klammerwandung 4b gebildet wird.

In den Fig. 5 bis 9 hat das Schellenklemmteil nahezu die gleiche Breite über dessen volle umhüllende Länge und ist mit der Klammerwandung 4 mit segmentartigem Querschnitt an dessen einem Seitenwandabschnitt versehen, und mit der Klammerwandung 4 des Klemmteils 1, das an einem geeigneten Längsabschnitt der Rohrleitung P klammert. Der Umklammerungsabschnitt ist in einer gleichförmig ausgekehlten Knickstelle P′ durch gemeinsames Zusammenpressen an einem Werkzeug mit Auskehlungen eines relativ weichen Knickes oder in nahezu S-Form oder in nahezu C-Form oder dergl. ausgebildet, und die Klammerwandung 4 ist in Eingriff, um diese entlang der Knickstelle P′ festzuklemmen.

In der Ausführung gemäß Fig. 5 bis 9 ist das Klemmteil 1 in Umklammerungseingriff an einem geraden Abschnitt der Rohrleitung an der Klammerwandung 4, wobei die Knickstelle P′ danach gleichmäßig durch gemeinsames Zusammenpressen gebildet wird und infolgedessen der Eingriff der relativ weichen Knickstelle in der Gesamtheit wirksam ist, um Längs- und Umfangsversetzungen zu verhindern, wobei ein sicheres Festklemmen gewährleistet wird.

Claims (13)

1. Festklemmvorrichtung für Rohrleitungen mit einem Durchmesser von weniger als 20 mm, die an ihrem Längsabschnitt mit wenigstens einer stumpfwinkeligen Abbiegung versehen ist, so daß sich die Längsachse der Rohrleitung nach der Abbiegung in parallel versetzter Beziehung zur Längsachse der Rohrleitung vor der Abbiegung erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung mit einem schellenartigen Klemmteil (1) versehen ist, das im Bereich der Abbiegung (P′) der Rohrleitung (P) angeordnet ist und wenigstens eine gebogene Wandung (4a) und wenigstens eine Klammerwandung (4b) von zumindest halbkreisförmigem Querschnitt aufweist, wobei sich die gebogene Wandung (4a) und die Klammerwandung (4b) mit der Abbiegung (P′) in Eingriff befinden, um diese festzuklemmen.

2. Festklemmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrleitung (P) eine Metallrohrleitung oder ein Kunststoffrohr ist.

3. Festklemmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine gebogene Wandung (4a) mit mehr als halbkreisförmigem Querschnitt vorgesehen ist, an die sich die Klammerwandung (4b) anschließt.

4. Festklemmvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klammerwandung (4b) an der Mitte eines Wandendabschnittes des Klemmteils (1) angeordnet ist.

5. Festklemmvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klammerwandung (4b) an entgegengesetzten Seiten des einen Wandendabschnittes des Klemmteils (1) angeordnet ist.

6. Festklemmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klammerwandung (4b) einen mehr als halbkreisförmigen Querschnitt und eine Breite aufweist, die nahezu gleich der Breite des Klemmteils (1) ist.

7. Festklemmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abbiegung (P′) in nahezu S-Form gekrümmt oder in nahezu C-Form gebogen ist.

8. Festklemmvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Klammerwandung (4b) derart in Umklammerungseingriff ist, daß eine Schulter der nahezu S-förmigen Abbiegung (P′) gehalten wird.

9. Festklemmvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Klammerwandung (4b) an dem mittleren Abschnitt (P′) der nahezu C-förmigen Abbiegung in Klammereingriff ist.

10. Festklemmvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Klammerwandung (4b) mit der gesamten Abbiegung (P′) in Umklammerungseingriff befindet.

11. Festklemmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wandbefestigungsabschnitt (3) eine flache Befestigungswandung und eine Schraubenbohrung (2), die in der Befestigungswandung eingebracht ist, aufweist.

12. Festklemmverfahren für eine Rohrleitung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1, gekennzeichnet durch

• - Biegen der Rohrleitung an zumindest einem ihrer Längsabschnitte,
• - Ausbilden einer gebogenen Wandung durch Biegen eines Seitenwandabschnittes eines Klemmteils mit einem Wandbefestigungsabschnitt am anderen Seitenwandabschnitt in eine Form mit mehr als halbkreisförmigem Querschnitt, der deckungsgleich mit der Abbiegung der Rohrleitung ist,
• - Anlegen der gebogenen Wandung an die Abbiegung der Rohrleitung, und
• - Ineingriffbringen einer Klammerwandung, die sich an die gebogene Wandung entlang der Abbiegung des Rohres anschließt.

13. Festklemmverfahren für Rohrleitungen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1, gekennzeichnet durch

• - Umklammern der Rohrleitung mittels der gebogenen Wandung eines Seitenwandabschnittes des Klemmteils, die einen mehr als halbkreisförmigen Querschnitt hat, und
• - gemeinsames Pressen und Biegen des Umklammerungsabschnittes an einem ausgekehlten Werkzeug und Ineingriffbringen des Umklammerungsabschnittes entlang des gekrümmten Abschnittes.