DE3838626A1 - Saugpipette mit temperiereinrichtung - Google Patents
Saugpipette mit temperiereinrichtungInfo
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- B01L3/02—Burettes; Pipettes
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Description
Die Erfindung betrifft eine Saugpipette der im Oberbegriff
des Anspruches 1 genannten Art.
In chemischen Analyseautomaten dieser Art werden Flüssig
keiten in Untersuchungsgefäßen auf geeignete Weise unter
sucht, beispielsweise photometrisch. Dazu ist es erforder
lich, eine genau vorgewählte Untersuchungstemperatur exakt
einzuhalten. In das Untersuchungsgefäß werden Flüssig
keitschargen mit einer Saugpipette genau dosiert zugegeben,
beispielsweise aus einem Vorratsbehälter, der Blutserum ei
nes Patienten enthält, und aus einem oder mehreren Vorrats
behältern für ein zuzugebendes Reagenz. Es kommt dabei
nicht nur auf genaue volumetrische Dosierung an, sondern
auch auf Einhaltung der genauen Untersuchungstemperatur. In
den Vorratsbehältern können die Temperaturen sehr unter
schiedlich sein. Patientenproben haben in der Regel Zimmer
temperatur, während die Reagenzienvorräte aus Haltbarkeits
gründen bei tiefen Temperaturen gelagert werden. Werden die
einzelnen Chargen in das Untersuchungsgefäß gegeben, so muß
zunächst das Erreichen der korrekten Untersuchungstempera
tur durch Wärmeaustausch mit dem Untersuchungsgefäß abge
wartet werden. Dies verlangsamt die Taktzeit des Analyseau
tomaten und somit den Probendurchsatz.
Es sind daher Saugpipetten der eingangs genannten Art be
kannt, die das Vortemperieren der transportierten Charge in
der Pipette ermöglichen. Die in das Untersuchungsgefäß aus
der Pipette abgegebene Charge hat daher bereits wenigstens
angenähert die gewünschte Untersuchungstemperatur, so daß
sich die Zeit bis zum Erreichen der exakten Untersuchungs
temperatur, also die Taktzeit des Analyseautomaten ver
kürzt.
Eine Saugpipette der eingangs genannten Art ist aus der
DE-PS 26 26 332 bekannt. Bei dieser ist die Vortemperier
einrichtung der Saugpipette als die Pipette umgebende elek
trische Heizeinrichtung ausgebildet. Eine elektrische Heiz
einrichtung hat hier den erkennbaren Vorteil, klein und
leicht ausbildbar zu sein. Sie ergibt daher keine Behinde
rung der Pipettenbewegung auch bei einer bei hohen Taktge
schwindigkeiten des Analyseautomaten erforderlichen raschen
Bewegungssteuerung. Die elektrische Heizeinrichtung hat
aber auch erhebliche Nachteile. Bei der bei Saugpipetten
für Analyseautomaten bekanntlich erforderlichen geringen
Baugröße ergeben sich Regelungsprobleme bei der Einhaltung
einer konstanten Temperatur.
Eine weitere Saugpipette der eingangs genannten Art ist aus
der EP-OS 1 92 957 bekannt. Auch hier wird die Pipette elek
trisch beheizt, jedoch über eine größere wärmespeichernde
Masse, wodurch sich die elektrischen Regelungsprobleme ver
ringern. Die Pipette wird dadurch aber größer, schwerer und
insbesondere schwerfälliger.
Bei derartigen elektrisch beheizten Pipetten besteht noch
ein weiterer Nachteil darin, daß die elektrische Heizung
Störsignale abgibt, die die bekannte Ausbildung der Saugpi
pette als elektrischer Eintauchtiefensensor verhindern. Die
Eintauchtiefe der Pipette in die Vorratsgefäße kann daher
nur ungenau bestimmt werden, so daß es zu die Messungen
störenden Flüssigkeitsverschleppungen auf der Außenseite
der Pipette kommt, bzw. sind aufwendige sonstige Eintauch
tiefenbestimmungsvorrichtungen erforderlich.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin,
eine Saugpipette der eingangs genannten Art zu schaffen,
die auf technisch einfache Weise eine exakte Vortemperie
rung in der Pipette erlaubt und elektrische Störungen an
der Pipette vermeidet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des
Kennzeichnungsteiles des Anspruches 1 gelöst.
Erfindungsgemäß wird die Saugpipette mit thermostatisierter
Flüssigkeit, die im Kreislauf aus einem thermostatisierten
Vorrat wärmetauschend an der Pipette vorbeiströmt, vortem
periert. Die Temperierung an der Pipette ist dabei rege
lungstechnisch völlig problemlos, Regelschwingungen u. dgl.
werden auf diese Weise ausgeschlossen. Da die Temperierung
nicht elektrisch erfolgt, entfallen sämtliche elektrischen
Störgrößen im Bereich der Pipette. Die Pipette kann daher
auf einfache Weise als elektrischer Tauchtiefensensor hoher
Empfindlichkeit ausgebildet sein.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
In der Zeichnung ist die Erfindung beipsielsweise und sche
matisch dargestellt.
Eine Pipette 1 ist als langgestrecktes dünnes Rohr mit
leicht zugespitzter Saugspitze 2 ausgebildet. Am oberen
Ende ist ein Saugschlauch 3 angeschlossen, der zu einer do
sierend arbeitenden, in der Zeichnung nicht dargestellten
Saugeinrichtung führt, mit der in der Pipette 1 Flüssigkeit
bis zu bestimmter Höhe angesaugt und nach Bedarf wieder
ausgestoßen werden kann.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Pipette 1
einen Durchmesser von einigen Zehntel mm auf und eine Länge
in der Größenordnung 10 cm. Sie ist zur Aufnahme einiger
Mikroliter vorgesehen. Das Rohrmaterial ist beispielsweise
Edelstahl.
In der Nähe ihres oberen Endes durchsetzt die Pipette 1
einen Kopf 4. Dieser dient zu Halterungszwecken, ist also
mit nicht dargestellten Flanschen oder Bohrungen versehen,
mit denen die Pipette an geeigneten, nicht dargestellten
Antriebseinrichtungen befestigt ist, mit denen die Pipette
vertikal und gegebenenfalls auch horizontal zwischen unter
schiedlichen Orten in einem chemischen Analyseautomaten
verfahren werden kann. Ferner dient der Kopf 4 zum Anschluß
von Rohrstutzen u. dgl.
Die Pipette 1 ist unterhalb des Kopfes 4 von einem Außen
rohr 5 umgeben, das sich über die wesentliche Länge der Pi
pette 1 erstreckt. Am oberen Ende ist das Außenrohr 5 ge
genüber der Pipette 1 vom Kopf 4 abgedichtet verschlossen
und am unteren Ende mit einer Dichtscheibe 6.
Das Innere des Außenrohres 5 umgibt die Pipette 1 exzen
trisch, wie die Figur zeigt, und nimmt parallel zur Pipette
1 noch ein Leitrohr 7 auf. Dieses ist im Kopf 4 mit seinem
einen Ende zu einem Anschlußstutzen 8 herausgeführt. Das
untere Ende des Leitrohres 7 endet offen im Bereich des un
teren Endes des Mantelrohres 5. Ein weiterer Anschlußstut
zen 9 ist im Bereich des Kopfes 4 an das Innere des Außen
rohres 5 angeschlossen.
Die Anschlußstutzen 8 und 9 sind über flexible Schlauchlei
tungen 10, 11 an einen getrennt aufgestellten Flüssigkeits
vorrat 12 angeschlossen. In der Schlauchleitung 11 ist eine
Zirkulationspumpe 13 zwischengeschaltet. Es ergibt sich da
durch ein Kreislauf zwischen dem Flüssigkeitsvorrat 12 und
dem Inneren des Außenrohres 5. Die Zirkulationspumpe 13 ist
dabei vorzugsweise in der Richtung angetrieben, daß sich
die in der Zeichnung mit Pfeilen angedeuteten Strömungs
richtungen ergeben. Flüssigkeit wird also über die flexible
Schlauchleitung 10 aus dem Flüssigkeitsvorrat angesaugt,
über den Anschlußstutzen 8 in das Leitrohr 7 gedrückt und
tritt aus dessen unterem Ende aus, um im Inneren des
Außenrohres 5 zum Anschlußstutzen 9 zurückzuströmen, an dem
es von der Leitung 11 über die Zirkulationspumpe 13 in den
Flüssigkeitsvorrat 12 zurückgeführt wird.
Da die Schlauchleitungen 10, 11 flexibel ausgebildet sind,
kann der Flüssigkeitsvorrat 12 in einem Topf 14 an getrenn
ter Stelle stationär in der Maschine untergebracht sein.
Der Topf 14 enthält einen kompletten Flüssigkeitsthermosta
ten mit einer Heizpatrone 16 und einem Temperaturfühler 17,
die am Deckel 15 des Topfes befestigt sind und in den Flüs
sigkeitsvorrat 12 eintauchen.
Dieser getrennt aufgestellte Flüssigkeitsthermostat kann in
erforderlichem Maße groß, schwer und kompliziert ausgebil
det sein, um den Flüssigkeitsvorrat 12 hochgenau auf einer
gewünschten Temperatur zu thermostatisieren. Dies beein
flußt aber nicht die Kompliziertheit der Ausbildung der
Konstruktion an der Pipette 1, an der lediglich dünne flüs
sigkeitsdurchströmte Röhrchen vorgesehen sind.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel, in dem, wie erwähnt,
die Pipette 1 einen Durchmesser von einigen Zehntel mm und
eine Länge in der Größenordnung 10 cm hat, kann das Leit
rohr 7 etwa denselben Durchmesser haben wie die Pipette 1
und das Außenrohr einen Durchmesser von etwa 3 mm bei einer
Länge, die etwas kürzer ist als die der Pipette 1.
Es ergibt sich also insgesamt eine sehr kleine und leichte
Konstruktion, die schnell bewegt werden kann und aufgrund
ihres geringen Raumbedarfes, insbesondere ihres äußerst ge
ringen Durchmessers auf dem wesentlichen Teil der Länge
auch unter komplizierten geometrischen Bedingungen einge
setzt werden kann. Beispielsweise kann das Außenrohr 5
durch einen sehr engen Flaschenhals eines Behälters einge
steckt werden, aus dem beispielsweise ein Reagenz entnommen
werden soll.
Trotz der sehr gedrängten baulichen Ausführung der Pipette
mit dem im Durchmesser sehr engen Außenrohr 5 ergibt sich
eine hervorragende und insbesondere sehr schnelle Temperie
rung der in der Pipette 1 aufgenommenen Flüssigkeitscharge.
Da die Pipette 1 als dünnes Metallrohr ausgebildet ist, er
gibt sich ein sehr rascher Wärmeaustausch durch dieses Rohr
hindurch.
Die thermostatisierte Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsvor
rat 12 durchströmt in einer Zwangsführung mittels des Leit
rohres 7 das Außenrohr 5 in ganzer Länge und sorgt für
gleichmäßige Temperatur über die wesentliche Länge der Pi
pette 1. Bei geeignet hoher Strömungsgeschwindigkeit, die
mit der Zirkulationspumpe 13 eingestellt werden kann, er
gibt sich somit trotz der sehr kleinen baulichen Ausführung
der Pipette eine äußerst schnelle und hochgenaue Einstel
lung der gewünschten Temperatur, die über entsprechende
Einstellung der Temperatur im Flüssigkeitsvorrat 12 vorge
wählt werden kann.
Im Bereich der Pipette 1 sind keinerlei elektrische Heiz
einrichtungen vorgesehen. Diese sind vielmehr in Form der
Heizpatrone 16 im Flüssigkeitsvorrat 12 angeordnet, der
über die flexiblen Schläuche 10, 11 relativ weit entfernt
aufgestellt ist. Elektrische Störungen, die von der Heizpa
trone 16 oder eventuell dem Temperaturfühler 17 ausgehen,
werden über die lange Flüssigkeitsstrecke in den Schläuchen
10, 11 derart gedämpft, daß sie im Bereich der Pipette 1
nur noch mit sehr geringer, nicht mehr störender Größe vor
liegen.
Es kann daher die Pipette 1 bzw. deren Spitze 2 als Ein
tauchfühler ausgebildet sein. Dazu ist die elektrisch lei
tende Spitze 2 der Pipette 1 im Ausführungsbeispiel über
eine elektrische Leitung 18 an einen elektrischen Verstär
ker 19 angeschlossen, der an ein Anzeigegerät 20 treibt.
Bei entsprechender elektrischer Beschaltung läßt sich am
Anzeigegerät 20 der Zeitpunkt ablesen, an dem die Saug
spitze 2 in eine Flüssigkeit eintaucht, oder bei geeigneter
Ausbildung sogar die Eintauchtiefe erkennen. Der elektri
sche Verstärker 19 kann auch direkt eine Steuerungselektro
nik ansteuern, mit der die Höhenbewegung der Pipette 1
gesteuert wird.
Auf diese Weise läßt sich erreichen, daß die Saugspitze 2
nur über ein bestimmtes Maß, beispielsweise wenige mm, in
die Oberfläche einer anzusaugenden Flüssigkeit eintaucht.
Es wird damit eine größere Benetzung auf der Außenseite der
Saugspitze 2 vermieden, wodurch sich die Gefahr der Ver
schleppung von Flüssigkeit von einem Behälter in den ande
ren verringert.
Die Ausbildung der Pipette 1 bzw. deren Saugspitze 2 als
elektrischer Sensor zur Bestimmung der Eintauchtiefe kann
auf unterschiedliche Weise erfolgen unter Ausnutzung kapa
zitiver, resistiver oder induktiver Effekte, wie dies in
der Technik bekannt ist.
Gegenüber der dargestellten Ausführungsform sind im Rahmen
der vorliegenden Erfindung Varianten möglich.
Beispielsweise kann die Führung der thermostatisierten
Flüssigkeit im Außenrohr 5 auf andere Weise als mit dem
Leitrohr 7 derart ausgebildet sein, daß eine gute Längs
durchströmung erreicht wird. So können beispielsweise die
Anschlußstutzen 8 und 9 an den beiden Enden des Außenrohres
5 vorgesehen scin. Als thermostatisierte Flüssigkeit des
Flüssigkeitsvorrates 12 ist insbesondere Wasser vorgesehen
oder eine andere geeignete, für Wärmetransportzwecke ver
wendbare Flüssigkeit.
Die Pipette 1 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel fest
mit dem Kopf 4 und dem Außenrohr 5 verbunden. Sie kann je
doch auch auswechselbar vorgesehen sein, um beispielsweise
zwischen Entnahmevorgängen zur vollständigen Verhinderung
von Flüssigkeitsverschleppungen die Pipette wechseln zu
können.
Die Ausbildung des den Flüssigkeitsvorrat 12 aufnehmenden
Thermostaten kann gegenüber der dargestellten Ausführung
weitgehend variiert werden.
Claims (3)
1. Bewegungsgesteuerte Saugpipette zur Entnahme kleiner
flüssiger Chargen aus Vorratsgefäßen und zur Abgabe in
auf Untersuchungstemperatur thermostatisierte Untersu
chungsgefäße von chemischen Analyseautomaten, mit einer
die Pipette über einen wesentlichen Teil ihrer die
Charge aufnehmenden Länge umgebenden Einrichtung zum
Vortemperieren der Charge, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung einen zwischen der Pipette (1) und ei
nem diese umgebenden Außenrohr (5) vorgesehenen Flüs
sigkeitsmantel aufweist, der über flexible Zu- und Ab
laufschläuche (10, 11) und eine Zirkulationspumpe (13)
an einen stationär aufgestellten thermostatisierten
Flüssigkeitsvorrat (12) angeschlossen ist.
2. Saugpipette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Flüssigkeitsführung im Inneren des Außenrohres (5)
derart ausgebildet ist, daß die Flüssigkeit im Flüssig
keitsmantel in Richtung der Pipette (1) strömt.
3. Saugpipette nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pipette (1) als elek
trischer Eintauchsensor (2, 18, 19, 20) ausgebildet
ist.
Priority Applications (1)
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DE19883838626 DE3838626A1 (de) | 1988-11-15 | 1988-11-15 | Saugpipette mit temperiereinrichtung |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3838626A1 true DE3838626A1 (de) | 1990-05-17 |
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ID=6367180
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Also Published As
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