DE3838208A1 - Vorrichtung zum schneiden von schaumstoff - Google Patents

Vorrichtung zum schneiden von schaumstoff

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schneiden von Schaumstoff mit oszillierend bewegten Messern, wobei die Messer mit einem besonderen Schliff versehen sind.
Schaumstoff wird in vielerlei Art bearbeitet. Es gibt Maschinen zum Schneiden von Schulterpolstern aus Schaumstoffriegeln. Dabei wird zwischen normalen Schulterpolstern und sogenannten Raglan-Polstern unterschieden. Andere Schaumstoffprodukte sind z. B. Schwämme, Sitzpolster, Kissen, Büstenbetoner, Formteile, Dekoration und Verpackung, Malerwalzen und Bälle. Auch diese Produkte werden aus Schaumstoff geschnitten, ggf. gefräst. Neben anderen Qualitätsmerk­ malen ist der weiche textile Griff ein besonderes Qualitätsmerkmale bei Schulterpolstern. Bislang läßt sich das mit Schaumstoff allein nicht darstellen. Deshalb ist es üblich, Watte und Schaumstoff miteinander zu kombinieren. In dieser Kombination gibt die Watte den weichen Griff und der Schaumstoff die Formstabilität.
Ein wesentlicher Grund, warum Schulterpolster bislang nicht in besonderer Qualität mit weichem Griff allein aus Schaumstoff herge­ stellt werden können, ist der Herstellungsvorgang. Derartige Schul­ terpolster werden mit oszillierend bewegten Messern geschnitten. Für solche Messer ist die Verwendung von Rasierklingenbändern bekannt. Rasierklingenbänder sind üblicherweise Stahlbänder mit 0,1 bis 0,15 mm Dicke und ca. 22 mm Breite. Für diese Rasierklingenbänder finden Stähle mit ca. 1% Kohlenstoff Verwendung. Die Bänder werden zunächst gestanzt und dann gehärtet. Dabei werden Härten von 64 HRC erreicht. Die Prüfung dieser Härte ist relativ problematisch. Deshalb hilft man sich mit einem Zugversuch. Anhand der Zugfestig­ keit kann über eine Vergleichstabelle sehr genau die Härte ermittelt werden.
Mit den bekannten Messern werden Standardschaumstoffe, nicht aber weiche Schaumstoffe geschnitten. Bei weichen Schaumstoffen haben diese bekannten Messer nur eine minimale Standzeit, die keine wirtschaftliche Fertigung erlaubt.
In Konkurrenz zu den oben beschriebenen Messern sind Messer bekannt, die nicht die hohe Härte von z. B. 64 HRC aufweisen. Die alternativ verfügbaren Messer sind aus gleichem Rasierklingenband gefertigt, sie werden nach dem Stanzen nur auf ein geringes Niveau gehärtet und anschließend kalt gewalzt. Dabei ergibt sich eine Härte von ca. 57 HRC. Die alternativ verfügbaren Messer kommen auf gleiche Schneidleistungen wie die bekannten herkömmlichen Messer, indem diese Messer mit einem Wellenschliff versehen sind.
Auch die alternativ verfügbaren Messer werden nur für Standard­ schaumstoffe verwendet. D. h. beim Schneiden weicher Schaumstoffe zeigen die alternativ verfügbaren Messer gleichfalls minimale Standzeiten, so daß auch mit diesen Messern keine wirtschaftliche Fertigung von Schaumstoffprodukten aus weichen Schaumstoffen möglich wäre.
Als weiche Schaumstoffe sind Polyäther-Schaumstoffe mit einem Raumgewicht von < 18 kg/m3 und einer Stauchhärte von < 2,5 kilopascal angesehen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Messer zum Schneiden derartiger weicher Schaumstoffe zu schaffen. Mach einem älteren Vorschlag wurde das an Messern mit einem Wellenschliff durch Verwen­ dung eines Rasierklingenbandes mit einer Härte von mind. 62 HRC, vorzugsweise 64 HRC, erreicht. Solche Härte läßt sich nicht mehr mit kaltgewalztem Rasierklingenband darstellen. Die unter Kaltwalzen erreichbare Härte beträgt max. 57 HRC. Die Härte von mind. 62 HRC bzw. 64 HRC setzt voraus, daß auf ein Kaltwalzen verzichtet wird. Insofern ist nach dem älteren Vorschlag vorgesehen, ein Material zu verwenden, das von den herkömmlichen Messern bekannt ist.
Bei den nach dem älteren Vorschlag vorgesehenen Messern wurden die Messerschneiden mit einer profilierten, breiten Schleifwalze geschlif­ fen. Die Reaktionskräfte beim Anlegen der Schneide an die Schleifwalze verursachen eine Verformung der Schneidkante derart, daß ein Wellen­ schliff mit gleichförmiger Welle nur unter Anwendung extremer Sorgfalt zustande kommt. Das wird auf das wellenförmige Schliffbild zurück­ geführt. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Schliff­ bild zu finden, das leichter zu verwirklichen ist. Nach der Erfindung wird das mit Hilfe eines sägezahnförmigen Einschliffes erreicht. Überraschenderweise zeigt sich zugleich, daß der sägezahnförmige Einschliff bessere Schneidergebnisse als der Wellenschliff zur Folge hat.
Nach der Erfindung ist darüber hinaus ein besonderer sägezahnförmiger Schliff vorgesehen. Der erfindungsgemäße Einschliff zeichnet sich durch 0,2-3 mm Schlifftiefe und/oder eine Teilung von 3-20 mm in Schneidenlängsrichtung und/oder durch einen Schneidenwinkel quer zur Messerlängsrichtung von 6-40° und/oder eine Messerdicke d von 0,08-0,2 mm aus.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung darge­ stellt.
Mit 1 ist ein Messer bezeichnet, das aus einem Rasierklingenband hergestellt worden ist. Die Breite des Rasierklingenbandes beträgt im Ausführungsbeispiel 16 mm, die Dicke 0,1 mm. Das Messer hat eine Länge von 510 mm und ist an den Enden mit zwei Löchern und in der Mitte mit einem Längsschlitz von etwa 50 mm versehen. Die äußeren Löcher haben einen Abstand von 495 mm. Der Längsschlitz dient der Führung des Messers in einer nicht dargestellten Messerführung; die beiden Löcher an den Enden des Messers dienen der Halterung und dem Spannen des Messers. Die Löcher und der Schlitz haben einen Durchmesser bzw. eine Breite von 4 mm.
Das Messer ist im Ausführungsbeispiel an beiden Rändern mit einem sägezahnförmigen Einschliff versehen. Die einzelnen Zähne des Ein­ schliffs haben eine Teilung T von 3-20 mm, im Ausführungsbeispiel 10 mm. Die Einschlifftiefe beträgt 0,2-3 mm, hier 1,5 mm. Der Schneidenwinkel beträgt 6-40°, im Ausführungsbeispiel 30°; die Dicke d kann von 0,08-0,2 mm sein. Im Ausführungsbeispiel ist eine Dicke d von 0,1 mm vorgesehen. Im übrigen kann die Messerbreite 10-25 mm betragen. Der erfindungsgemäße sägezahnförmige Einschliff wird mit einem profilierten Schleifkörper erzeugt. Es handelt sich um eine mit Schleifmitteln beschichtete Walze. Die Walze ist an beiden Enden schwenkbeweglich gelagert und in der Schwenkbewegung durch einen Anschlag begrenzt. Zum Schleifen wird das Messer in einem Schlitz derart gehalten, daß das Messer an der jeweils walzenabgewandten Seite möglichst vollflächig unterstützt wird und an der der walzenzuge­ wandten Seite noch teilweise umfaßt ist. Ein sich bei dem erfindungs­ gemäßen Einschliff zeigender Grat wird mit einem Schaber vorentfernt. Anschließend wird die Schneide geledert.
Anstelle des oben beschriebenen Rasierklingenbandes kann für das Messer 1 auch ein legiertes Stahlband verwendet werden.

Claims (4)

1. Vorrichtung zum Schneiden von Schaumstoff mit oszillierend bewegten Messern, die einen Einschliff besitzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Messer (1) zum Schneiden von Polyether-Schaumstoffen mit einem Raumgewicht < 18 kg/m3 und einer Stauchhärte < 2,5 kPascal einen sägezahnförmigen Einschliff aufweisen und aus Rasierklingenband oder legiertem Stahlband bestehen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der sägezahnförmige Einschliff eine Tiefe von 0,2-3 mm aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne des sägezahnförmigen Einschliffes eine Teilung von 3-20 mm besitzen.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, gekenn­ zeichnet durch einen Schneidenwinkel quer zur Messerlängsrichtung von 6-40°.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0481312A2 (de) * 1990-10-19 1992-04-22 Societe Des Produits Nestle S.A. Schneidvorrichtung
DE4105371A1 (de) * 1991-02-21 1992-08-27 Wemhoener Anlagen Wemhoener Fo Vorrichtung zum schneiden eines schaumstoffstranges
DE4138025A1 (de) * 1991-11-19 1993-05-27 Baeumer Kg Spezialmasch Bandmesser

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