Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Flüssigkeitsproben
aus einer Durchflußleitung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zu seiner Durchführung.
Ein Verfahren der einleitend gekennzeichneten Gattung ist aus der
DE-PS 12 24 522 bekannt. Es ist dadurch gekennzeichnet, daß die in
ein Probeentnahmegefäß zu überführende Milch aus der Durchflußleitung
in an sich bekannter Weise in vom Staudruck abhängiger
Menge unter Gleichhaltung der statischen Druckverhältnisse an der
Entnahmestelle und in dem Probeentnahmegefäß fortlaufend an
verschiedenen Stellen des Durchflußquerschnittes entnommen und vor
der Unterteilung in Probemenge und Restmenge durchmischt wird. In
der Beschreibungseinleitung, Spalte 5, Zeilen 5 bis 7, wird hierzu
erläuternd ausgeführt, daß unter Gleichhaltung der statischen
Druckverhältnisse eine ständige Gleichhaltung des statischen
Druckes an der Entnahmestelle und in dem Probeentnahmegefäß
gemeint ist. Nach einer vorteilhaften verfahrenstechnischen
Ausgestaltung soll die Milchentnahme unmittelbar vor dem Luftabscheider
erfolgen, und es soll während der Zuführung von Milch zum
Probeentnahmegefäß in diesem Gefäß der gleiche Druck wie im Luftabscheider
aufrechterhalten werden. Zur Durchführung des Verfahrens
ist eine Vorrichtung vorgesehen, die eine den statischen
Druck an der Entnahmestelle und in dem Probeentnahmegefäß ausgleichende
Einrichtung aufweist. Als gegenständliche Lösung wird
hierzu vorgeschlagen, eine Druckausgleichsleitung zwischen dem
Probeentnahmegefäß und einem unmittelbar hinter der Entnahmestelle
der Durchflußleitung angeordneten Luftabscheider vorzusehen.
Wie man leicht zeigen kann, ist das im Kennzeichen des Hauptanspruchs
des bekannten Verfahrens vorstehend angegebene Merkmal
notwendige Voraussetzung dafür, daß die Probenmilch exakt in vom
Staudruck abhängiger Menge aus der Durchflußleitung abgezweigt
werden kann. Insofern erfordert jegliche Probenahme, die es sich
zum Ziel gesetzt hat, einen Volumenstrom in strenger Abhängigkeit
vom Staudruck der in der Durchflußleitung vorliegenden Strömung
abzuzweigen, die Einhaltung der vorgenannten Druckbedingung.
Das bekannte Verfahren und die Vorrichtung zu seiner Durchführung
bieten jedoch als konkrete Lösung für die naheliegende, erforderliche
Gleichhaltung der in Frage kommenden Drücke an, einen
Druckausgleich zwischen dem Probeentnahmegefäß und dem Luftabscheider
vorzusehen. Nachfolgend wird theoretisch noch dargelegt,
daß eine Ausgleichung des statischen Druckes zwischen den in
Frage kommenden Stellen des Probeentnahmesystems auf dem Umweg
über den Luftabscheider in einer stationären Phase der Überführung
des zu prüfenden Milchvolumens zwar ein dem jeweils überführten
Gesamtvolumen repräsentatives Volumen ergibt, nicht jedoch im
instationären Anlauf- und Auslaufzustand der Überführung. Insbesondere
der instationäre Auslaufzustand beeinflußt die Zusammensetzung
des abgezweigten Volumens entscheidend, da am Ende der
Überführung in der Regel aufgerahmte, das heißt sehr fettreiche
Milch überführt wird. Bekanntlich neigt Milch in Abhängigkeit von
der Standzeit zur Aufrahmung, wobei die Milch im obersten Bereich
einen Fettgehalt aufweist, der bis zum vierfachen des Durchschnittsfettgehaltes
der Milch im vorliegenden Anlieferungsbehältnis
betragen kann.
Da die Endphase der Milchüberführung jedoch mit Lufteinsaugen am
Behälterboden und mit anhaltendem Luftschnorcheln verbunden ist,
so daß sich der Annahmeschlauch und die sich daran anschließende
Durchflußleitung von ihrem Eintritt bis zum Luftabscheider entleert,
stellt diese Phase einen instationären Auslaufzustand für
die Milchströmung in der Durchflußleitung und insbesondere an der
Probeentnahmestelle dar. Mit beginnendem Lufteinsaugen breitet
sich der Atmosphärendruck von der Eintrittsstelle in den Schlauch
fortschreitend bis zur Probeentnahmestelle und danach weiter bis
in den Luftabscheider hinein aus. Diesem gravierenden Druckanstieg
muß ein unverzögerter Druckanstieg im Probeentnahmegefäß folgen,
da sonst der relativ niedrige Staudruck von dem etwa eine Größenordnung
größeren statischen Druck an der Entnahmestelle überlagert
wird. Falls ein Druckausgleich zwischen der Entnahmestelle und
dem Probeentnahmegefäß nicht oder nur unzureichend erfolgt, wie
dies beim bekannten Verfahren und der Vorrichtung zu seiner
Durchführung der Fall ist, gelangt in der
Endphase der Überführung überproportional viel Milch in das
Probeentnahmegefäß, die zudem noch einen Fettgehalt aufweist, der
den mittleren Fettgehalt um ein mehrfaches übersteigt.
Anhand der Darstellung gemäß Fig. 7, die eine Vorrichtung zur
Durchführung des bekannten Verfahrens zeigt, sollen die strö
mungsmechanischen Zusammenhänge aufgezeigt und die Gründe dar
gelegt werden, warum in dieser oder einer anderen in gleicher
Weise arbeitenden Vorrichtung nach dem Stand der Technik eine
repräsentative Milchprobenahme unter Einbeziehung der insta
tionären An- und Auslaufzustände der Überführung des zu prüfenden
Milchvolumens nur unzureichend gegeben ist.
Bei der Probeentnahmevorrichtung gemäß Fig. 10, die in der
DE-PS 12 24 522 ausführlich beschrieben ist, weise die Durchfluß
leitung 4 mit ihrem Querschnitt A zwischen den Stellen I und II
einen Druckverlust auf, der durch den Druckverlustbeiwert ζL
gegeben sei. Der Austrittsquerschnitt AD an der Stelle II weise
einen Druckverlustbeiwert ζD, die Zulaufleitung 5 zum Proben
entnahmegefäß 3 weise einen Druckverlustbeiwert ζPr auf. Die
Höhenlage der Stellen I, II und III sei durch die Koordinate z
gekennzeichnet. An der Stelle I liege die Geschwindigkeit cI, an
der Stelle II die Geschwindigkeit cD und an der Stelle III die
Geschwindigkeit cPr vor. Im Luftabscheider 2 rotiere die
Flüssigkeit infolge des tangentialen Eintritts der Durchflußlei
tung 4, so daß der Eintrittsquerschnitt AD mehr oder weniger von
Flüssigkeit überdeckt sei. Zur Überwindung der vor dem Austritts
querschnitt AD befindlichen Flüssigkeitsschicht des
Rotationsparaboloiden entstehe ein Druckverlust den die
Strömung in der Durchflußleitung 4 aufzubringen hat. Es hat sich
herausgestellt, daß ein gerade vom Rotationsparaboloiden
überdeckter Austrittsquerschnitt der Schaumbildung an dieser
Stelle vorbeugt bzw. entgegenwirkt. Es sei die stationäre
Überführungsphase der Milch vom ersten Behälter 1 in den
Luftabscheider 2 angenommen, wobei fortlaufend aus der
Durchflußleitung 4 in vom Staudruck der dort vorliegenden
Strömung abhängiger Menge ein Volumenstrom über die Zulaufleitung
5 zum Probenentnahmegefäß 3 entnommen werde.
Die Bernoullische Gleichung für stationäre Strömung zwischen den
Stellen I und II einerseits und II und III andererseits liefert
mit den vorgenannten Größen und mit der vorgenannten Druckbedin
gung (Druckausgleichsleitung 6 gemäß DE-PS 12 24 522 erzwingt
Druckgleichheit der statischen Drücke pstat zwischen den Stellen
II und III) die für das vorliegende Problem allgemein gültige
Beziehung zwischen Cpr und CI:
Hierin bedeuten ρ die Dichte der Milch und g die Erdbeschleuni
gung.
Proportionalität zwischen cpr und cI ist nur gegeben, wenn der
zweite und der dritte Term der Gleichung (1) null werden. In
diesem Falle ist es dann bei stationärer Überführung gleichgül
tig, wie weit die Entnahmestelle I von der Austrittsstelle II im
Luftabscheider 2 entfernt ist. Der zweite Term kann durch gleiche
geodätische Höhen zwischen I und III zu null gemacht werden.
Der Druckverlust Δpp zur Überwindung des Rotationsparaboloiden
ist in erster Näherung unabhängig von der Strömung in der
Durchflußleitung 4 und nur abhängig von der Intensität der
Rotation im Luftabscheider. So kann Δpp kurzzeitig erhalten
bleiben, obwohl die Geschwindigkeit cI beispielsweise stark
abnimmt (z.B. Verschluß oder Drosselung der Durchflußleitung). Es
handelt sich demnach um einen durchsatzunabhängigen Druckverlust,
der infolge seiner Rückwirkung auf die Entnahmestelle I und wegen
des Druckausgleichs zwischen Stelle II und III zu einem
entsprechend erhöhten Probestrom in der Zulaufleitung 5 führt,
obgleich die Geschwindigkeit cI und damit der Volumenstrom in der
Durchflußleitung 4 abgenommen haben.
Der letztgenannte Einfluß wird jedoch in seiner Wirkung auf die
Teilstromentnahme, wie Messungen gezeigt haben, um ein mehrfaches
vom Einfluß des Druckanstieges an der Entnahmestelle I beim
Leersaugen des Schlauches und der Durchflußleitung 4 übertroffen.
Dies gilt in besonderem Maße für Annahmesysteme, wie sie in der
PS 12 24 522 beschrieben sind, bei denen die Entnahmestelle I in
der Saugleitung einer Pumpe oder in der Durchflußleitung zu einem
Luftabscheider, an dessen Kopfraum eine Unterdruckquelle
angeschlossen ist, angeordnet ist. Mit fortschreitender Entlee
rung der Durchflußleitung gelangt der Atmosphärendruck an der
Grenzfläche zwischen Luft und Flüssigkeit bis zur Entnahmestelle
I. Im noch flüssigkeitsbeaufschlagten Restteil der Durchflußlei
tung nimmt zwar der Druck vom Atmosphärendruck gemäß dem Druckgradienten
infolge Druckverlust ab, ohne daß ein Durchgriff des
Atmosphärendruckes bzw. des sich ändernden Druckverlaufes durch
den "Flüssigkeitspfropfen" hindurch in den Luftabscheider, und
damit ein Anheben des dort herrschenden Druckes auf das angehobene
Druckniveau in der Durchflußleitung 4 möglich ist. Daher kann der
kontinuierlich bis zum Atmosphärendruck ansteigende statische
Druck an der Entnahmestelle I auch nicht über die bekannte
Druckausgleichsleitung 6 dem Kopfraum des Probenentnahmegefäßes 3
übermittelt werden. Den Auswirkungen der vorgenannten Phase des
Druckanstieges an der Entnahmestelle I, die so lange währt wie die
Schlauchentleerung bis zu dieser Stelle dauert, und die zu einer
erheblichen Verfälschung der Probenmenge führt, kann daher durch
das bekannte Verfahren und die vorgeschlagene Druckausgleichsleitung
zwischen Probeentnahmegefäß 3 und Luftabscheider 2 nicht
wirksam begegnet werden.
Es muß abschließend festgestellt werden, daß das bekannte Verfahren
die für eine repräsentative Probeentnahme notwendige Bedingung
hinsichtlich Druckgleichheit zwischen Entnahmestelle und Probenentnahmegefäß
zwar fordert, sie aber in instationären Phasen der
Milchüberführung mit den angegebenen Mitteln nicht zu lösen
vermag.
Ausgehend vom aufgezeigten Stand der Technik und seinen Nach
teilen, liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Gewinnung von Milchproben
zu schaffen, bei dem an beliebiger Stelle aus einer Durchflußleitung in
allen Phasen der Überführung des zu prüfenden Milchvolumens ein
dem jeweils überführten Gesamtvolumen repräsentatives Volumen in
vom Staudruck abhängiger Menge fortlaufend aus der Durchflußleitung
abgezweigt wird.
Die Aufgabe wird durch Anwendung der Kennzeichenmerkmale des
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfin
dungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen 2 bis 8
beschrieben, während vorteilhafte Ausführungsformen der Vor
richtung zur Durchführung des vorgenannten Verfahrens Gegenstand
der Unteransprüche 9 bis 16 sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren stellt die Teilstromentnahme in
strenger Abhängigkeit vom Staudruck der in der Durchflußleitung
vorliegenden Strömung dadurch her, daß der Druckausgleich
zwischen dem statischen Druck im abgezweigten Volumen und dem
statischen Druck an der Entnahmestelle über die Flüssigkeit in
der Nähe der Entnahmestelle erfolgt. Ausgehend von der für das
vorliegende Problem allgemein gültigen Beziehung (Gleichung 1),
ist selbstverständlich gewährleistet, daß der geodätische
Höhenunterschied zwischen der Entnahmestelle I und der Stelle
III im Kopfraum des Probenvorlaufgefäßes einen gegenüber dem
Staudruck vernachlässigbaren kleinen Wert annimmt. Der dritte
Term der Gleichung 1 spielt bei der erfindungsgemäß vorge
schlagenen Lösung keine Rolle, da die Druckausgleichsstelle stets
vor und niemals hinter dem Rotationsparaboloiden des Luftabschei
ders 3 angeordnet ist.
Die Vorteile des vorgeschlagenen Verfahrens liegen jedoch in der
Hauptsache in der Realisierung der staudruckabhängigen Teilstrom
entnahme auch während des instationären Auslaufzustandes der
Überführung. Dies gelingt dadurch, daß die Differenz der stati
schen Drücke an der Entnahmestelle und im abgezweigten Volumen in
eine zur Druckangleichung nutzbare Stellgröße abgebildet wird.
Sofern diese Stellgröße die Änderung der Spiegeldifferenz einer
Flüssigkeitsoberfläche ist, kann diese Flüssigkeitsoberfläche ein
erfindungsgemäß vorgesehenes Gasvolumen derart komprimieren oder
dekomprimieren, daß die angestrebte Druckangleichung zwischen dem
statischen Druck an der Entnahmestelle und dem statischen Druck
im abgezweigten Volumen dadurch hergestellt wird.
Gemäß einer vorteilhaften Vorrichtung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, die Änderung der Spiegel
differenz der Flüssigkeitsoberfläche über einen Schwimmer abzu
bilden, wobei dieser eine auf das abgezweigte Volumen wirkende
Druckquelle steuert. Eine andere Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, eine auf das abgezweigte
Volumen wirkende Druckquelle über die Auslenkung einer Membrane
zu steuern, welche einerseits vom statischen Druck der Flüssig
keit an der Entnahmestelle und andererseits vom statischen Druck
im abgezweigten Volumen beaufschlagt ist.
Es erweist sich im Zusammenhang mit der Entleerung des Proben
vorlaufgefäßes als vorteilhaft, wenn der statische Druck an der
Entnahmestelle durch einen wertmäßig gleichen statischen Druck an
einer geodätisch tieferliegenden Stelle stromabwärts substituiert
wird. Über diese tieferliegende Stelle läßt sich dann das
Restvolumen, welches nach Abzweigung eines Teilvolumens als Probe
von dem abgezweigten Volumen verbleibt, problemlos in die Durchflußleitung
abführen. Als Bemessungskriterium für den geodätischen
Höhenunterschied muß gelten, daß bei Nenndurchflußleistung der
Druckverlust in der Durchflußleitung zwischen der Entnahmestelle
und der tieferliegenden Stelle durch den Druckgewinn infolge des
geodätischen Höhenunterschiedes gerade kompensiert wird.
Die Druckangleichung über ein zwischen der Flüssigkeitsoberfläche
und dem abgezweigten Volumen angeordnetes Gasvolumen kann noch in
besonders wirksamer Weise dadurch unterstützt werden, daß der der
Flüssigkeit beim Einströmen in das Gasvolumen innewohnende
Strömungsimpuls ausgenutzt wird, um kurzzeitig einen Druckausgleich
zwischen dem Druck im Gasvolumen und der Atmosphäre
herzustellen. Unter bestimmten Bedingungen kann es auch von
Vorteil sein, wenn die das Gasvolumen verdrängende Flüssigkeit
durch Auftriebswirkung an einem in ihm eintauchenden Körper einen
Druckausgleich zwischen dem Druck im Gasvolumen und der Atmosphäre
herstellt. In diesem Falle wird der bis zum Atmosphärendruck
ansteigende statische Druck an der Entnahmestelle nahezu
unverzüglich kompensiert.
Zur Durchführung des neuen Verfahrens geht die Erfindung von einer
Vorrichtung aus, bei der ein Probenvorlaufgefäß, das über eine
Zulaufleitung, die mit einer als Pitotrohr ausgebildeten Eintrittsöffnung
versehen ist, mit der Durchflußleitung in Verbindung steht,
und das eine im Kopfraum des Probenvorlaufgefäßes ausmündende
Druckausgleichsleitung aufweist. Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen,
die Druckausgleichsleitung andererseits in der Nähe der
Entnahmestelle an die Durchflußleitung anzuschließen. Durch diese
Maßnahme ist die Bedingung für eine streng mengenproportionale und
damit repräsentative Teilstromentnahme mit größtmöglicher Genauigkeit
gegeben. Die vorgenannte Gleichung 1 reduziert sich auf den
ersten rechtsseitigen Term, da zum einen die Bedingung gleicher
geodätischer Höhe für die Stellen I und III einfacher als bei
Vorrichtungen nach dem Stand der Technik zu erfüllen ist und
zum anderen eine durch den Rotationsparaboloiden bedingte Druckdifferenz
entfällt. Da der Druckausgleich durch die Flüssigkeit in
der Nähe der Entnahmestelle erfolgt, kann man von Gleichheit der
in Frage kommenden Durchtrittsquerschnitte ausgehen, so daß der
Druckverlustbeiwert infolge Querschnittsveränderung und jener
infolge Leitungsverlust entfällt. Gleichung 1 reduziert sich somit
auf die folgende Proportionalitätsbeziehung zwischen dem Hauptstrom
in der Durchflußleitung und dem Teilstrom zum Probenvorlaufgefäß:
Um die sich im instationären Auslaufzustand der Überführung einstellende
Differenz der statischen Drücke an der Entnahmestelle
und im abgezweigten Volumen in eine nutzbare Stellgröße abbilden
zu können, sieht eine Ausgestaltung der Vorrichtung gemäß der
Erfindung vor, daß die Druckausgleichsleitung in den Kopfraum
eines Behälters ausmündet, der in einer Verbindung auf annähernd
gleicher Höhe mit dem Probenvorlaufgefäß angeordnet ist, und daß
ein Tauchrohr vorgesehen ist, das in der Nähe der Entnahmestelle
an die Durchflußleitung angeschlossen ist und in den unteren
Bereich des Behälters hinabreicht. Über das vorgeschlagene Tauchrohr
führt jede Druckdifferenz zu einem Flüssigkeitsstransport in oder aus dem Behälter,
wodurch das Gasvolumen, welches oberhalb der Flüssigkeitsober
fläche angeordnet ist, komprimiert oder dekomprimiert wird.
Dadurch ist eine unverzügliche Druckangleichung zwischen dem
statischen Druck an der Entnahmestelle und jenem im abgezweigten
Volumen gegeben. Die Änderung der Spiegeldifferenz im vorgenann
ten Behälter läßt sich, wie dies eine andere Ausgestaltung der
Vorrichtung gemäß der Erfindung vorsieht, über einen Schwimmer
erfassen, der eine auf das abgezweigte Volumen wirkende Druck
quelle steuert. Bei einer anderen Ausgestaltung der Vorrichtung
gemäß der Erfindung bewirkt die Druckdifferenz eine Auslenkung
einer Membrane, die dann in gleicher Weise eine auf das abge
zweigte Volumen wirkende Druckquelle steuert.
Die Druckangleichung zwischen dem statischen Druck an der
Entnahmestelle und dem statischen Druck im Kopfraum des Proben
vorlaufgefäßes wird unverzüglich vollzogen, wenn, wie dies eine
weitere Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung
vorsieht, der Behälter einerseits über die Druckausgleichsleitung mit
dem Probenvorlaufgefäß und andererseits an seiner Unterseite mit
einem Anschluß an die, in Strömungsrichtung gesehen, hinter der
Entnahmestelle liegende Durchflußleitung angeschlossen ist, wobei
der Durchtrittsquerschnitt des Anschlusses jenem der Durchflußleitung
entspricht. Dabei kann es nach einer weiteren Ausgestaltung
der Vorrichtung gemäß der Erfindung von Vorteil sein,
wenn die Durchflußleitung hinter der Entnahmestelle einen abwärtsgerichteten
Leitungsteil aufweist. Der apparative Aufwand wird in
diesem Zusammenhang dadurch reduziert, daß das Probenvorlauf
gefäß und der Behälter in einem gemeinsamen Behältermantel
angeordnet sind und ihre gegenseitige Trennung lediglich über
einen Trennboden erfolgt.
Um negativen Auswirkungen auf die mengenproportionale Teilstromentnahme
durch sehr starken Anstieg des statischen Druckes
an der Entnahmestelle im instationären Auslaufzustand der Überführung
besonders schnell und nachhaltig entgegenzuwirken, wird
der Kopfraum des Behälters über ein Ventil mit der Atmosphäre
verbunden. Dieses Ventil kann entweder von der mit der Entnahmestelle
kommunizierenden Flüssigkeit schwimmergesteuert oder durch
den dieser im Ausgleichsfalle innewohnenden Strömungsimpuls
gesteuert sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung zu seiner
Durchführung werden anhand von Ausführungsbeispielen in den
nachfolgend erläuterten Figuren der Zeichnung im einzelnen näher
beschrieben.
Neben Fig. 7, die eine bekannte Vorrichtung zeigt, und die
lediglich zur Darstellung des Standes der Technik und seiner
Nachteile in der Beschreibungseinleitung herangezogen wurde,
zeigt
Fig. 1a bis 1c in schematischer Darstellung prinzipielle Ausführungsformen
der Vorrichtung gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine Vorrichtung gemäß Fig. 1b, wobei die Druckangleichung
über ein Gasvolumen erfolgt;
Fig. 3 eine weitere Ausgestaltung der Vorrichtung gemäß
Fig. 2, wobei die Druckangleichung über ein schwimmergesteuertes
Belüftungsventil erfolgt;
Fig. 4 und 4a in schematischer Darstellung eine Vorrichtung gemäß
Fig. 1b bzw. 1c mit einer membrangesteuerten Einrichtung
zum Druckausgleich;
Fig. 5a bis 5d schematische Darstellungen durch weitere Ausgestal
tungen der Vorrichtung gemäß Fig. 1c, mit einem
Behälter zur Intensivierung des Druckausgleichs und
Fig. 6 bis 6b schematische Darstellungen der möglichen Anordnung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung an beliebiger
Stelle innerhalb eines Milchannahmesystems.
Die Fig. 1a bis 1b zeigen Grundsatzlösungen der erfindungs
gemäßen Vorrichtung. Eine Durchflußleitung 4 (Fig. 1a) wird von
einer Milchströmung mit der Geschwindigkeit cI durchströmt. An
einer Entnahmestelle I befindet sich die Eintrittsöffnung einer
Zulaufleitung 5, die in den Kopfraum eines Probenvorlaufgefäßes 3
führt. Sie ist an der Entnahmestelle I als Pitotrohr ausgebildet.
Eine Druckausgleichsleitung 6 ist einerseits in der Nähe der
Entnahmestelle I an die Durchflußleitung 4 und andererseits an
den Kopfraum des Probenvorlaufgefäßes 3 angeschlossen. Sie mündet
senkrecht zur Strömungsrichtung in der Durchflußleitung in diese
ein, so daß an der Anschlußstelle II der statische Druck an der
Entnahmestelle I wirkt. Durch die Druckausgleichslei
tung 6 wird der statische Druck im Probenvorlaufgefäß 3 dem
statischen Druck an der Entnahmestelle I angeglichen. Da an der
Entnahmestelle I der Gesamtdruck der Strömung, der sich aus dem
statischen Druck und dem Staudruck zusammensetzt, herrscht,
unterliegt die Zulaufleitung 5 insgesamt einer Druckdifferenz,
die dem Staudruck der Strömung in der Durchflußleitung 4 ent
spricht. Der Staudruck ist somit die treibende Druckdifferenz für
das über die Zulaufleitung 5 in das Probenvorlaufgefäß mit der
Geschwindigkeit cPr abgezweigte Milchvolumen 3a. Die dargestellte
Anordnung ergibt eine Teilstromentnahme in das Probenvorlaufgefäß
3, die streng proportional zum Volumenstrom in der Durchflußlei
tung 4 ist.
Fig. 1b zeigt eine Anordnung, bei der sich die Anschlußstelle II
der Druckausgleichsleitung 6 an die Durchflußleitung 4 in einem
Abstand stromabwärts von der Entnahmestelle I befindet. Der
Fehler, den diese Anordnung hinsichtlich des Druckausgleichs
zwischen der Entnahmestelle I und dem Kopfraum des Probenvorlauf
gefäßes 3 mit sich bringt, besteht im geringfügigen Druckverlust
zwischen den Stellen I und II. Andererseits hat diese Anordnung
den Vorteil, daß sich die Strömungsvorgänge und die Strömungs
felder an den Stellen I und II nicht gegenseitig beeinflussen,
und daß sich aus dieser Grundsatzlösung Ausgestaltungen ableiten
lassen, die die gestellte Aufgabe in hervorragender Weise lösen.
In Fig. 1c ist eine weitere Anordnung der Vorrichtung darge
stellt, bei der die Druckausgleichsleitung 6 an einen abwärts
gerichteten Leitungsteil 4* der Durchflußleitung 4 angeschlossen
ist. Dabei wird der geodätische Höhenunterschied so gewählt, daß
er bei Nennförderleistung dem Druckverlust ζI-II der Durchfluß
leitung 4 zwischen der Entnahmestelle I und der Anschlußstelle II
entspricht. Die Druckausgleichsleitung 6 verläuft von der
Anschlußstelle II aufsteigend bis in einen
Dom 3b oberhalb des Kopfraumes des Probenvorlaufgefäßes 3. Durch
die letztgenannte Anordnung besitzt die Druckausgleichsleitung 6
auch die Funktion einer Füllstandsbegrenzung für das Probenvor
laufgefäß 3.
Die Vorrichtung gemäß Fig. 2 stellt eine Weiterentwicklung der
Vorrichtung gemäß Fig. 1b dar. Im Unterschied zur letztgenannten
Vorrichtung ist zusätzlich ein Behälter 17 vorgesehen, in dessen
Kopfraum die Druckausgleichsleitung 6 ausmündet. Ein Tauchrohr
17b ist in der Nähe der Entnahmestelle 1 an die Durchflußleitung
4 angeschlossen und reicht in den unteren Bereich des Behälters
17 hinab. Ein Teil des Kopfraumes des Probenvorlaufgefäßes 3
reicht in die Durchflußleitung 4 hinein und ist somit Teil des
Probenehmers mit der Zulaufleitung 5. Eine Druckdifferenz
zwischen der Entnahmestelle I und dem abgezweigten Volumen 3a
bewirkt einen Zustrom oder eine Abführung von Flüssigkeit in den
bzw. aus dem Behälter 17. Die sich dadurch ergebende Änderung
der Spiegeldifferenz Δz führt zu einer Kompression bzw. Dekom
pression des Gasvolumens, welches sich oberhalb der Flüssigkeit
im Probenvorlaufgefäß 3 und im Behälter 17 befindet. Der abge
zweigte Volumenstrom muß über die Zulaufleitung 5 gegen einen
statischen Druck austreten, der durch die Höhe H der Flüssigkeit
im Tauchrohr 17b bestimmt wird. Der aus der Höhe H resultierende
Druck verfälscht geringfügig die staudruckabhängige Probenahme.
Die Höhe H kann jedoch so klein bemessen werden, daß sie im
Verhältnis zur Straudruckhöhe vernachlässigt werden kann. In der
Phase der stationären Milchüberführung in der Durchflußleitung 4
befindet sich der Flüssigkeitsspiegel im Behälter 17 an der
Unterkante des Tauchrohres 17b.
Die Vorrichtung gemäß Fig. 3 entspricht in wesentlichen Teilen
jener gemäß Fig. 2. Auch bei dieser Vorrichtung wird die Ände
rung der Spiegeldifferenz in dem Behälter 17 genutzt, um die
geforderte Druckangleichung zu erreichen. Allerdings erfolgt die
Druckangleichung nicht mehr über das vorgenannte Gasvolumen,
sondern über ein schwimmergesteuertes Belüftungsventil 27,
welches eine auf das abgezweigte Volumen wirksame Druckquelle
steuert. Der Behälter 17 kann wesentlich kleiner sein als der
Behälter 17 bei der Vorrichtung gemäß Fig. 2, da er lediglich
soviel Flüssigkeitsvorlage 17c aufweisen muß, daß ein Schwimmer
26, der das Belüftungsventil 27, bestehend aus einem Schließ
glied 27a, einem Ventilsitz 27b und einem an einer Ventilstange
angeordneten Anschlag 27c, in allen Betriebsfällen ausreichend
Auftrieb erfährt. Das Schließglied 27a und der Ventilsitz 27b
sind so ausgebildet, daß sie unter dem Schwimmerhub als
Regelventil mit einer gewünschten Regelcharakteristik arbeiten.
Damit geringfügige Druckschwankungen sich nicht unmittelbar in
einem Eingriff des Belüftungsventils niederschlagen, besitzt der
Schwimmer 26 in seiner normalen Betriebslage ein gewisses Spiel
gegenüber der Stange des Belüftungsventils 27, das durch den
Anschlag 27c bestimmt wird.
In Fig. 4 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung gezeigt, die
eine fortentwickelte Ausgestaltung der Vorrichtung gemäß Fig. 1b
darstellt. Im Bereich der Entnahmestelle I ist ein Druckmeßgerät
12 mit einer Membrane 12a und einer deren Auslenkung erfassenden
Vorkehrung 12b angeordnet, das eine an den Kopfraum des Proben
vorlaufgefäßes 3 angeschlossene Druckquelle 14 steuert. Die
Membrane 12a ist einerseits vom statischen Druck der Flüssigkeit
an der Entnahmestelle I und andererseits vom statischen Druck
über dem abgezweigten Volumen im Probenvorlaufgefäß 3 mittels
einer zweiten Druckausgleichsleitung 24 beaufschlagt. Somit kann
in Abhängigkeit von der sich zwischen der Entnahmestelle I und
dem Probenvorlaufgefäß 3 im instationären Auslaufzustand der
Überführung unter Umständen einstellenden statischen Druckdiffe
renz die Druckangleichung über die Druckquelle 14 forciert
werden. Die Auslenkung der Membrane 12a wird über eine Signal
leitung 15a einem Steuergerät 13 übermittelt, welches über eine
zweite Signalleitung 15b die Druckquelle 14 ansteuert.
Linksseitig von der Entnahmestelle I ist in Fig. 4 ein Druck
verlauf p(l) dargestellt, wie er sich beispielsweise bei einer
Schlauchentleerung bzw. Entleerung der Durchflußleitung vom
Eintritt in den Schlauch bzw. die Durchflußleitung in Richtung
der Entnahmestelle I mit der Geschwindigkeit cI ausbreitet. Links
von der Flüssigkeitsgrenzfläche befindet sich der Atmosphären
druck p0, während sich rechts davon ein Druckgradient
dp/dl einstellt, wie er aus dem Druckverlust des in der Durch
flußleitung 4 strömenden Volumenstromes resultiert. Man erkennt,
daß der Druck an der Entnahmestelle I von einem relativ niedrigen
Druck im stationären Zustand der Überführung bis zum Atmosphären
druck p0 anwächst. Für den Fall, daß die Schlauchentleerung
zu einem Zeitpunkt eintritt, an dem sich im Probenvorlaufgefäß 3
oberhalb des abgezweigten Volumens ein Luftvolumen befindet,
würde die Druckerhöhung an der Entnahmestelle I einen druckaus
gleichsbedingten Flüssigkeitstransport aus der Durchflußleitung 4
und über die Zulaufleitung 5 in das Probenvorlaufgefäß 3
bewirken. Die bis zu diesem Zeitpunkt staudruckabhängige
Teilstromentnahme würde von einem infolge der statischen
Druckdifferenz zusätzlichen Ausgleichsstrom überlagert, so daß
eine Mengenproportionalität zwischen dem Teilstrom und dem
Volumenstrom in der Durchflußleitung 4 nicht mehr gegeben ist.
Die gezeigte Vorrichtung steuert dem vorgenannten Effekt nun
dadurch entgegen, daß die Auslenkung der Membrane 12a benutzt
wird, um, wie dies die Vorrichtung gemäß Fig. 4 zeigt, eine
Druckquelle 14 derart zu steuern, daß unverzüglich mit dem
Eintritt des Ereignisses Druckmittel über die Belüftungsleitung
16 dem Probenvorlaufgefäßes 3 zugeführt wird. Die Funktion des
Behälters 17 und seines an die Durchflußleitung 4 angeschlossenen
Tauchrohres 17b wurde bereits bei den Vorrichtungen gemäß Fig.
2 und 3 erläutert.
Die Vorrichtung gemäß Fig. 4a entspricht in ihren wesentlichen
Teilen jener gemäß Fig. 4, wobei das Probenvorlaufgefäß 3 nach
der Grundsatzlösung gemäß Fig. 1c ausgebildet und angeordnet
ist. An Stelle des Tauchrohres 17b der Vorrichtung gemäß Fig. 4
tritt bei der Vorrichtung gemäß Fig. 4a die Druckausgleichs
leitung 6, die an den abwärts gerichteten Leitungsteil 4* ange
schlossen ist, einen aufsteigenden Verlauf aufweist und bis in
den Kopfraum des Probenvorlaufgefäßes 3 hineinreicht.
Fig. 5a zeigt eine weitere Ausgestaltung der Vorrichtung gemäß
Fig. 1c. Die Druckausgleichsleitung 6 ist nicht, wie bei der
Vorrichtung gemäß Fig. 1c, über die Anschlußstelle II an die
Durchflußleitung 4 * unmittelbar angeschlossen, sondern es ist
ein Behälter 17 zwischengeschaltet, in dessen Kopfraum die
Druckausgleichsleitung 6 einmündet und der an seiner Unterseite
mit einem Anschluß 17a mit der Durchflußleitung 4 * in Verbindung
steht. Falls nun der vorstehend geschilderte Fall eines Druckanstiegs
an der Entnahmestelle I eintritt, teilt sich dieser
Druckanstieg mit einer geringen zeitlichen Verzögerung der mit
der Entnahmestelle I kommunizierenden Flüssigkeit an der Stelle
II mit, wodurch diese teilweise über den Anschluß 17a in den
Behälter 17 einströmt und dort einen Anstieg des Flüssigkeitsspiegels
um die Höhendifferenz Δz bewirkt. Durch diesen
Anstieg wird Luftvolumen über die Druckausgleichsleitung 6 in den
Kopfraum des Probenvorlaufgefäßes 3 verdrängt, so daß eine
Angleichung des statischen Druckes an den statischen Druck im
Bereich der Entnahmestelle I erfolgt.
In Fig. 5b ist eine abgewandelte Ausführungsform der Vorrichtung
gemäß Fig. 5a gezeigt, bei der das Probenvorlaufgefäß 3 und der
Behälter 17 in einem gemeinsamen Behältermantel 3d angeordnet
sind und ihre gegenseitige Trennung über einen Trennboden 3c
erfolgt.
Bei der Vorrichtung gemäß Fig. 5c weist der Behälter 17
zusätzlich ein schwimmergesteuertes Ventil 18 auf, dessen
Schwimmer 18a bei Anstieg der in den Behälter 17 einströmenden
Flüssigkeit angehoben wird, so daß er über eine Stange 18b ein
Schließglied 18c von seiner Sitzfläche anhebt, wodurch ein
Durchgriff des Atmosphärendruckes p0 in den Behälter 17 und somit
über die Druckausgleichsleitung 6 in den Kopfraum des Probenvorlaufgefäßes
3 gegeben ist. Solange die Flüssigkeit im
Behälter 17 das gezeigte Niveau beibehält, bleibt das schwimmergesteuerte
Ventil 18 geöffnet.
Im Gegensatz zur Vorrichtung gemäß Fig. 5c weist die Vorrichtung
gemäß Fig. 5d ein vom Strömungsimpuls der in den Behälter 17
eintretenden Flüssigkeit gesteuertes Ventil 19 auf, welches aus
einem Stauteller 19a, einer Stange 19b und einem Schließ
glied 19c besteht, und das nach Abklingen des Strömungsimpulses
selbsttätig in seine Schließlage zurücksinkt. Solange das
Ventil 19 in seiner Öffnungsstellung verharrt, ist der Kopfraum
des Behälters 17 und damit auch der Kopfraum des Probenvorlauf
gefäßes 3 mit der Atmosphäre verbunden. Es ist nun in diesem
Zustand durchaus denkbar, daß der statische Druck an der
Entnahmestelle I geringer ist als der statische Druck im
Probenvorlaufgefäß 3, da hier durch die Belüftungsmaßnahme kurz
zeitig Atmosphärendruck p0 herrscht. Da aber die Stellen I und II
miteinander kommunizieren, und die statische Druckdifferenz
zwischen ihnen relativ gering ist, wird eine Abströmung von
Flüssigkeit aus dem Behälter 17 über die Anschlußstelle II in
die Durchflußleitung 4* einsetzen, so daß bei geschlossenem
Ventil 19 eine Druckabsenkung und ein Gleichgewicht der Drücke
zwischen der Entnahmestelle I und dem Kopfraum des Probenvorlauf
gefäßes 3 herbeigeführt wird.
Die Fig. 6, 6a und 6b zeigen die Möglichkeiten hinsichtlich
der prinzipiellen Anordnung der erfindungsgemäßen Vorrichtung an
beliebiger Stelle in der Durchflußleitung 4 eines Milchannahme-
und Meßsystems. Da die Teilstromentnahme aus der Durchflußlei
tung 4 allein in Abhängigkeit von dem dort herrschenden Staudruck
erfolgt, ist die Teilstromentnahme in jedem Falle unabhängig von
dem jeweils vorliegenden statischen Druckniveau. In Fig. 6
befindet sich die Vorrichtung zwischen einer ersten Pumpe 8 und
einem Luftabscheider 2. Die Pumpe 8 fördert die Milch aus einem
ersten Behälter 1 über einen Schlauch 4a in den Luftabscheider 2.
Bei der Anordnung gemäß Fig. 6a befindet sich die erfindungs
gemäße Vorrichtung auf der Saugseite der ersten Pumpe 8.
In Fig. 6b ist eine weitere Anordnung gezeigt, bei der die
Durchflußleitung 4 an einen Luftabscheider 2 angeschlossen ist,
dessen Kopfraum mit einer Unterdruckquelle 10 in Verbindung steht.
Die Abförderung der Milch aus dem Luftabscheider 2 erfolgt über
eine in der nachgeordneten Durchflußleitung 4b angeordnete zweite
Pumpe 9. Insbesondere bei Anordnungen gemäß den Fig. 6a und 6b
zeigen sich die Vorteile des neuen Verfahrens und der Vorrichtung
zu seiner Durchführung. Bei diesen Anordnungen kann nämlich der
statische Druck an der Entnahmestelle beim Leersaugen des
Schlauches 4a von einem relativ niedrigen Druck während der
stationären Überführungsphase bis auf Atmosphärendruck in der
instationären Auslaufphase ansteigen. Die bei Vorrichtungen nach
dem Stand der Technik durch diese Druckänderung gegebene
Verfälschung der Teilstromentnahme ist, wie vorstehend erläutert,
beträchtlich.