DE3834666C2 - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D11/00—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
- B22D11/10—Supplying or treating molten metal
- B22D11/11—Treating the molten metal
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Continuous Casting (AREA)
- Treatment Of Steel In Its Molten State (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stranggießen von Stahl
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es sind bereits Verfahren bekannt, die auf das Herstellen von
Strängen aus Stahl im Stranggießverfahren mit ungleichmäßiger
chemischer Analyse im Strangquerschnitt abzielen. Beispiels
weise beschreibt die CH-PS 4 50 640 ein derartiges Verfahren,
dessen Aufgabe darin besteht, kontinuierlich Stahlstränge her
zustellen, bei denen Randzone und Kern verschiedene Eigenschaf
ten aufweisen und Stahl mit diesen Eigenschaften in mindestens
zwei Strahlen in einem gemeinsamen Gießvorgang gleichzeitig un
ter optimaler Verbindung und ohne Schwindungsfehler vergossen
wird.
Es ist weiterhin in der Betriebspraxis gebräuchlich, Legie
rungsmittel, beispielsweise Aluminium, in Drahtform in die
Stranggießkokille einzuleiten. So ist aus der DE 25 19 275 B2
ein Draht zum Behandeln von Stahlschmelzen während des Strang
gießens bekannt, dessen Kern aus Aluminium, Titan, Zirkonium,
Bor, seltenen Erdmetallen, Vanadium, Niob und Magnesium und
dessen Umhüllung aus Eisen, Kupfer, Aluminium, Nickel oder Mo
lybdän oder deren Legierungen besteht. Zielsetzung des dort be
schriebenen Verfahrens ist es, die Zusatzelemente als Draht in
die Stranggießkokille einzuführen, um die Oberflächenzone einer
Bramme von schädlichen Elementen freizuhalten und deren Vertei
lung im wesentlichen auf den Brammenkern zu beschränken. Hier
mit soll verhindert werden, daß sich bestimmte Stoffe wie sel
tene Erdmetalle, Niob, Bor u. a. in der Oberflächenzone der
Gießprodukte (Brammen) anreichern, die dort eine Rißgefahr ver
ursachen können. Ausweislich der Fig. 2 dieser Druckschrift
wird der Draht auch in der Nähe eines Tauchangusses ständig der
Schmelze zugeführt, d. h. in der Mitte der Stranggießkokille
eingespeist.
Weiterhin ist aus der DE 32 11 269 C2 ein Verfahren bekannt,
welches zur Herstellung von gebleitem Automatenstahl nach dem
Stranggießverfahren durch Zugabe des bleizuführenden Materials
zum geschmolzenen Stahl während des Gießens dient, wobei das
bleizuführende Material direkt der Stahlschmelze in der Strang
gießkokille zugegeben wird und gleichzeitig der obere Bereich
des geschmolzenen Stahls in der Stranggießkokille elektromagne
tisch und gleichmäßig in horizontaler Richtung gerührt wird.
Mit diesem Verfahren soll eine gleichmäßige Bleiverteilung er
reicht werden (S. 1, Zeilen 31 bis 33).
Darüber hinaus ist es nach dem Stand der Technik bekannt, einen
geregelten Schwefelgehalt im Stahl von beispielsweise 0,02 bis
0,04% einzustellen, um dem Stahl für die Zerspanbarkeit gün
stige Eigenschaften zu verleihen. Der Fachmann weiß jedoch, daß
diese höheren Schwefelgehalte die mechanisch-technologischen
Eigenschaften von Werkstücken wie z. B. die Zähigkeit, Dehnung,
Einschnürung, Warmfestigkeit und anderes verschlechtern.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Stranggieß
verfahren für die kontinuierliche Herstellung von Stahlsträngen
zu schaffen, die in ihrer oberflächennahen Randzone eine deut
lich höhere Schwefelkonzentration durch den in die Stranggieß
kokille zugeführten Schwefel aufweisen als im Kernbereich des
betroffenen Stranges.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Merkmalskombination
des Anspruchs 1.
Hierbei wird Schwefel in Draht- oder Bandform in die Strang
gießkokille eingespult und die Einspulgeschwindigkeit des
Drahtes oder Bandes auf die Gießgeschwindigkeit und Strömung
des Stahles in der Kokille abgestimmt. Überraschenderweise wird
hierdurch eine Anreicherung von Schwefel in den Oberflächenzo
nen der Stränge erreicht, womit die Zerspanbarkeit des Stahles
in diesen äußeren Schichten bei der Weiterverarbeitung gestei
gert wird und gleichzeitig hohe mechanisch-technologische Werte
im inneren schwefelarmen Bereich aufrechterhalten bleiben. Die
Anreicherung in der Oberflächenzone des Stranges kommt durch
die Zufuhr des schwefelhaltigen Drahtes oder Bandes in einer
Tiefe zustande, die maximal der Eintauchtiefe des Tauchrohres
entspricht in Verbindung mit der guten Löslichkeit des Schwe
fels im Stahl sowie mit der Strömung in der Kokille, die durch
die Geometrie des Tauchrohres und der Kokille sowie durch die
Gießgeschwindigkeit bestimmt ist.
Unter Draht oder Band werden im Sinne der vorliegenden Erfin
dung auch rechteckige oder beliebige Querschnittsformen, insbe
sondere mit einem deutlich unterschiedlichen Höhen-Breiten-Ver
hältnis verstanden.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, den Schwefel
z. B. in Form von reinem Schwefel, sogenanntem Blütenschwefel
oder als Eisensulfit-FeS- und/oder andere Schwefelverbindungen
in einem Metallmantel beispielsweise aus Eisen als Draht in die
Schmelze zu fördern.
Dabei wird die Zuführgeschwindigkeit des Legierungsdrahtes in
die Stranggießkokille so gesteuert, daß sich das Legierungsmit
tel badspiegelnah in der Stahlschmelze der Stranggießkokille
auflöst. Die Eintauchtiefe des Legierungsdrahtes hängt von der
Eintauchtiefe des Gießrohres in die Stahlschmelze der Strang
gießkokille ab. Die Eintauchtiefe des Legierungsdrahtes liegt
zwischen dem Badspiegel und der Unterkante des Gießrohres.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird in Abhängigkeit der
Schwefelzugabemenge in der Randzone des im Strangguß erzeugten
Stahlstranges eine zwei- bis zehnfach höhere Schwefelkonzentra
tion als im Kernbereich eingestellt.
Dabei wird der Schwefel in einer Menge zugeführt, daß sich im
Rand- bzw. Oberflächenbereich des Stahlstranges ein Schwefelge
halt von 0,02 bis 0,08% einstellt. Beispielsweise konnten auf
einer sechssträngigen Vorblock-Stranggußanlage mit einem Quer
schnitt von 200×240 mm Breite dieser Vorblöcke Schwefelkon
zentrationen von 0,035 bis 0,042% ermittelt werden, während
der übrige Querschnitt dieser Vorblöcke nur eine Schwefelkon
zentration von 0,009% aufwies. Dieses Material, beispielsweise
in der Stahlgüte CK-45, erweist sich als besonders vorteilhaft
für die spanabhebende Bearbeitung.
Diese sich einstellende, unvorhersehbare Konzentrationsänderung
über den Strangquerschnitt kann wahrscheinlich auf die Strö
mungsverhältnisse in der Stranggießkokille zurückgeführt wer
den. Es ist denkbar, daß bei einem frühzeitigen Auflösen der
Legierungsmittel nahe der Schmelzenoberfläche in der Strang
gießkokille die Legierungsbestandteile durch die Zirkulations
strömung im oberen Teil der Kokille zuverlässig über den Menis
kus in die Randzone strömen und nicht von der starken, abwärts
gerichteten Strömung des aus dem Gießrohr ausströmenden Gieß
strahles erfaßt werden.
Die Erfindung wird nun anhand eines nicht einschränkenden Bei
spiels näher erläutert.
In einem Zwischenbehälter, dem Tundish, befinden sich ca. 20 t
Stahl mit einer Temperatur von 1545°C und einer Zusammensetzung
von 0,39% C, 0,004% S, 0,02% P, 0,022% Al, 0,34% Si, 0,68% Mn.
Aus diesem Zwischenbehälter strömen, über Schieberver
schlüsse geregelt, sechs Stränge in die entsprechenden wasser
gekühlten Stranggießkokillen dieser Vorblock-Anlage. Der Quer
schnitt der Knüppel beträgt 200×240 mm. Üblicherweise wird
mit einer Gießgeschwindigkeit von 0,8 m/min und Strang gegos
sen.
Jede Stranggießkokille verfügt über ein Einspulgerät für Legie
rungsdraht, aus dem eisenummantelte Schwefelblüte in einer
Menge von ca. 66,7 g/min in jede Kokille gespult wird. Aus den
Mengenverhältnissen von gegossenem Strang und zugeführter
Schwefelmenge errechnet sich eine mittlere Schwefelkonzentra
tion im Strang von 0,025% S.
Die Querschnittsanalyse des fertigen Stranges hat jedoch unge
fähr folgende Verteilung ergeben: In der Gießhaut von 10 mm,
d. h. in der Oberflächenschicht, lassen sich 0,042% Schwefel
nachweisen. In der darunterliegenden Randzone, die etwa eine
mittlere Schichtstärke von 10 mm aufweist, lassen sich Schwe
felkonzentrationen bis 0,025% ermitteln. Die schwefelarme
Kernzone mit einem mittleren Durchmesser von ca. 200 bzw. 160 mm
zeigt dagegen Schwefelkonzentrationen von 0,010% S.
Es liegt im Sinne der Erfindung, das Verfahren unter Beibehal
tung seines wesentlichen Merkmals, der kontrollierten, relativ
geringen Eintauchtiefe des Legierungsdrahtes bis zu seiner Auf
lösung den verschiedenen Betriebsbedingungen an den einzelnen
Stranggießanlagen anzupassen. Darunter wird insbesondere ver
standen, auch andere Legierungsmittel als Schwefel mit dem Ziel
einzusetzen, eine ungleichmäßige Konzentrationsverteilung über
den gegossenen Strangquerschnitt zu erreichen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Stranggießen von Stahl, bei dem die
Stahlschmelze aus einem Verteilergefäß (Tundish) durch ein
Gießrohr in die gekühlte Stranggießkokille strömt und der
erzeugte Stahlstrang in seinem Querschnitt eine
unterschiedliche Zusammensetzung aufweist, wobei ein
Legierungsmittel in Form von Draht oder Band mit einer
Tiefe, die der Eintauchtiefe des Tauchrohres entspricht,
kontinuierlich und auf die Gießgeschwindigkeit und Strömung
des Stahles in der Kokille abgestimmt geschwindigkeits
gesteuert von oben in die Stranggußkokille eingeführt wird,
wodurch sich unterschiedliche Zusammensetzungen des
Stahlstranges in der Randzone und im Kern ergeben,
dadurch gekennzeichnet,
daß Schwefel in Draht- oder Bandform in die Stranggieß
kokille eingespult wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwefel als Blütenschwefel, Eisensulfid und/oder
anderen Schwefelverbindungen mit Metallummantelung
eingespult wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Randzone des erzeugten Stahlstranges eine zwei- bis
zehnfach höhere Schwefelkonzentration als der Kernbereich
aufweist.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß Schwefel in einer Menge zugegeben wird, daß sich im
Rand- bzw. Oberflächenbereich des Stahlstranges ein
Schwefelgehalt von 0,02 bis 0,08% einstellt.
Priority Applications (7)
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