DE3833521A1 - Verfahren zur herstellung von thienobenzodiazepinonen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von thienobenzodiazepinonenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D495/00—Heterocyclic compounds containing in the condensed system at least one hetero ring having sulfur atoms as the only ring hetero atoms
- C07D495/02—Heterocyclic compounds containing in the condensed system at least one hetero ring having sulfur atoms as the only ring hetero atoms in which the condensed system contains two hetero rings
- C07D495/04—Ortho-condensed systems
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- Heterocyclic Carbon Compounds Containing A Hetero Ring Having Oxygen Or Sulfur (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Thienobenzodiazepinonen,
die als Zwischenprodukte in der pharmazeutischen Industrie eingesetzt
werden.
4,9-Dihydro-10H-thieno[3,4-b] [1,5]benzodiazepin-10-one sind wertvolle Zwischenprodukte
für die Herstellung pharmakologisch wirksamer Verbindungen (siehe
z. B. die US-Patente 39 53 430 und 39 51 981, das Europäische Patent 39 519 sowie
die DE-OS 32 04 153 und die DE-OS 32 04 169). Sie werden beispielsweise aus
den entsprechenden Tetrahydrothienobenzodiazepinonen durch Dehydrierung hergestellt.
Als Dehydrierungsmittel werden elementarer Schwefel in der Schmelze
oder N-Chlorsuccinimid in Pyridin (USP 39 53 430), Sulfurylchlorid in siedendem
Chloroform [J. B. Press et al., J. Med. 22, 725 (1979)], Chloranil in
Dimethylformamid [O. Hromatka et al., Monatsh. Chem. 106, 375 (1975)] oder
N-Bromsuccinimid in Dimethylformamid (EP-B1-39 519) beschrieben.
Diese Dehydrierungsreagenzien sind jedoch für Umsetzungen in größerem Maßstab,
z. B. wegen der Probleme bei der Entsorgung der anfallenden Reaktionsprodukte,
nicht sehr geeignet. Auch liefern die genannten Dehydrierungsreagenzien die gewünschten
Endprodukte in nur geringer Ausbeute oder mit nur schwer entfernbaren
Nebenprodukten verunreinigt.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die Dehydrierung der Tetrahydrothienobenzodiazepinone
zu den Dihydrothienobenzodiazepinonen glatt, mit sehr
hohen Ausbeuten und ohne Bildung unerwünschter Nebenprodukte abläuft, wenn als
Dehydrierungsmittel Wasserstoffperoxid in Gegenwart katalytischer Mengen Jod
bzw. Jodid verwendet wird.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Dihydrothienobenzodiazepinonen der Formel I
worin
R 1 Wasserstoff oder 1-4C-Alkyl und
R 2 Wasserstoff oder 1-4C-Alkyl bedeutet,
durch Dehydrierung von Tetrahydrothienobenzodiazepinonen der Formel II
R 1 Wasserstoff oder 1-4C-Alkyl und
R 2 Wasserstoff oder 1-4C-Alkyl bedeutet,
durch Dehydrierung von Tetrahydrothienobenzodiazepinonen der Formel II
worin R 1 und R 2 die vorstehend angegebenen Bedeutungen haben, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Dehydrierung mit Wasserstoffperoxid in Gegenwart katalytischer
Mengen Jod bzw. Jodid durchgeführt wird.
1-4C-Alkyl ist geradekettig oder verzweigt und bedeutet beispielsweise einen
Butyl-, i-Butyl-, sec.-Butyl-, t-Butyl-, Propyl-, Isopropyl-, Ethyl- oder insbesondere
Methylrest.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in geeigneten, vorzugsweise inerten organischen
Lösungsmitteln durchgeführt, die (bedingt durch das in Wasser gelöste
Wasserstoffperoxid) mehr oder weniger große Mengen an Wasser enthalten können.
Beispielsweise seien verschiedene Lösungsmittel, wie Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid,
Acetonitril oder Hexamethylphosphorsäuretriamid, oder Alkohole,
wie t-Butanol, Isopropanol, Ethanol oder insbesondere Methanol genannt.
Die Reaktionstemperatur kann in einem weiten Bereich variieren, wobei das Verfahren
im allgemeinen zwischen 0°C und der Siedetemperatur des verwendeten Lösungsmittels,
vorzugsweise zwischen 20°C und 70°C durchgeführt wird.
Die am Verfahren beteiligten Stoffe werden in der Regel in stöchiometrisch
äquivalenten Mengen eingesetzt. Die als Katalysator eingesetzte Menge Jod (bzw.
Jodid) kann in einem weiten Bereich variieren, wobei beispielsweise zwischen
0,1% und 10%, vorteilhafterweise zwischen 2% und 6% Jod bzw. Jodid (bezogen
auf die stöchiometrische Gesamtmenge an Wasserstoffperoxid) eingesetzt werden.
Eine besonders bevorzugte, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbare
Verbindung ist die Verbindung der Formel I, worin R 1 Wasserstoff und R 2 Methyl
bedeutet (4,9-Dihydro-3-methyl-10H-thieno[3,4-b] [1,5]benzodiazepinon-10-on).
Die glatte und in hohen Ausbeuten zu besonders nebenproduktfreien Verbindungen
der Formel I führende Dehydrierung mit Wasserstoffperoxid in Gegenwart von
Jod/Jodid als Katalysator bzw. Redoxpuffer war für den Fachmann aufgrund seines
Fachwissens sehr überraschend. Der Versuch, eine ähnliche Reaktion, und zwar
die Dehydrierung von II (mit R 1 und R 2=Wasserstoff) mit Wasserstoffperoxid in
Gegenwart von Redoxharz als Redoxpuffer durchzuführen, ist nämlich als gescheitert
beschrieben worden. Über verschiedene Dehydrierungsversuche an der Verbindung
II (mit R 1 und R 2=Wasserstoff) berichteten O. Hromatka et al. [Monatsh.
Chem. 106, 375 (1975)] wie folgt: "Die Aromatisierung des Thienodiazepinons 2"
(=Verbindung II mit R 1, R 2=H) "gelang mittels Chloranil in DMF-Lösung mit
etwa 20% Ausbeute. Variation von Reaktionstemperatur und -zeit, sowie des Lösungsmittels
(Dioxan, Xylol, Toluol, Diglyme) und des Aromatisierungsmittels
[H₂O₂, Redoxharz II (Merck)], ergab entweder keine Reaktion, oder nur präparativ
nicht verwendbare Reaktionsgemische".
Um zu dem erfindungsgemäßen Verfahren zu gelangen, mußte der Fachmann also zunächst
das Vorurteil überwinden, daß die Dehydrierung der Verbindung II mit
Wasserstoffperoxid in Gegenwart eines Redoxpuffers nicht gelingt.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung näher, ohne sie einzuschränken.
Schmp. steht für Schmelzpunkt.
7,25 g 3-Methyl-1,3,4,9-tetrahydro-10H-thieno[3,4-b] [1,5]benzodiazepin-10-on
werden in einer Lösung von 0,79 g Jod in 50 ml Methanol suspendiert. Unter
kräftigem Rühren wird eine Lösung von 2,9 ml 30%igem Wasserstoffperoxid in 6,5 ml
Wasser unter Außenkühlung dermaßen zugetropft, daß die Innentemperatur
zwischen 15°C und 25°C bleibt. Nach beendeter Wasserstoffperoxid-Zugabe wird
noch eine halbe Stunde gerührt und dann mit einer Lösung von 0,45 g Natriumsulfit
in 1,5 ml Wasser versetzt. Nach Abkühlung der Reaktionsmischung auf 0°C
wird abgesaugt, mit 7 ml eiskaltem Methanol gewaschen und im Vakuumtrockenschrank
bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Man erhält 6,7 g (93%) der Titelverbindung
vom Schmp. 227-229°C.
Nach der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise erhält man aus 6,62 g 1,3-Di
methyl-1,3,4,9-tetrahydro-10H-thieno[3,4-b] [1,5]benzodiazepin-10-on in einer
Lösung von 0,51 g Jod in 45 ml Methanol mit 2,5 ml 30%igem Wasserstoffperoxid
5,91 g (90%) der Titelverbindung vom Schmp. 195-196°C.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung von Dihydrothienobenzodiazepinonen der Formel I worin
R 1 Wasserstoff oder 1-4C-Alkyl und
R 2 Wasserstoff oder 1-4C-Alkyl bedeutet,
durch Dehydrierung von Tetrahydrothienobenzodiazepinonen der Formel II worin R 1 und R 2 die vorstehend angegebenen Bedeutungen haben, dadurch gekennzeichnet daß die Dehydrierung mit Wasserstoffperoxid in Gegenwart katalytischer Mengen Jod bzw. Jodid durchgeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883833521 DE3833521A1 (de) | 1987-10-07 | 1988-10-01 | Verfahren zur herstellung von thienobenzodiazepinonen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3733864 | 1987-10-07 | ||
DE19883833521 DE3833521A1 (de) | 1987-10-07 | 1988-10-01 | Verfahren zur herstellung von thienobenzodiazepinonen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3833521A1 true DE3833521A1 (de) | 1989-04-20 |
DE3833521C2 DE3833521C2 (de) | 1989-11-16 |
Family
ID=25860551
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883833521 Granted DE3833521A1 (de) | 1987-10-07 | 1988-10-01 | Verfahren zur herstellung von thienobenzodiazepinonen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3833521A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3204169A1 (de) * | 1982-02-06 | 1983-08-11 | Dr. Karl Thomae Gmbh, 7950 Biberach | Substituierte thienobenzodiazepinone, verfahren zu ihrer herstellung und diese verbindungen enthaltende arzneimittel |
-
1988
- 1988-10-01 DE DE19883833521 patent/DE3833521A1/de active Granted
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3204169A1 (de) * | 1982-02-06 | 1983-08-11 | Dr. Karl Thomae Gmbh, 7950 Biberach | Substituierte thienobenzodiazepinone, verfahren zu ihrer herstellung und diese verbindungen enthaltende arzneimittel |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Monatshefte für Chemie 106, S. 375-379, (1975) * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3833521C2 (de) | 1989-11-16 |
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