DE3833167A1 - Gasentladungs-ueberspannungsableiter - Google Patents
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- H01T4/12—Overvoltage arresters using spark gaps having a single gap or a plurality of gaps in parallel hermetically sealed
Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der elektrischen Bauelemente
und ist bei der werkstofftechnischen Ausgestaltung der äußeren
Oberfläche von Gasentladungs-Überspannungsableitern anzuwenden,
die wenigstens einen rohrförmigen Keramikisolator und an den
Enden des Keramikisolators angeordnete und mit dem Keramikiso
lator gasdicht verbundene Elektroden aufweisen, die mit einer
metallischen Schutzschicht versehen sind.
Gasentladungs-Überspannungsableiter werden u.a. zum Schutz von
Nachrichtenübertragungsstrecken eingesetzt. Dabei werden Über
spannungsableiter verwendet, an deren Elektroden Anschlußdrähte
angelötet, angeschweißt oder angeformt sind. Solche Über
spannungsableiter können zwei einander gegenüberstehende Elektro
den und gegebenenfalls eine dritte, mittig angeordnete ringför
mige Elektrode aufweisen (DE-Al-28 28 650). Die mit den Elek
troden verbundenen Anschlußdrähte sind ebenso wie die Elektro
den üblicherweise versilbert, sofern sie aus Kupfer bestehen.
Mitunter wird auch gefordert, verzinnte Anschlußdrähte zu
verwenden. Dies erleichtert die Benetzung der Anschlußdrähte
beim Lötvorgang mittels einer Schwallötung. Werden Kupfer-Elek
troden mit angeschweißten Kupfer-Anschlußdrähten verwendet, so
kann sich bei der Verschweißung eines verzinnten Anschlußdrah
tes mit einer Kupferelektrode im Bereich der Schweißstelle
Bronze (Cu-Sn-Legierung) bilden, wodurch die Schweißstelle
mechanisch und elektrisch geschwächt wird. - Es ist weiterhin
üblich, Überspannungsableiter ohne Anschlußdrähte zu verwen
den. Bei solchen Ableitern werden die Elektroden unter Feder
kraft kontaktiert. Es ist ferner üblich, Überspannungsableiter
mit legierten Eisenelektroden zu verwenden und diese Elektroden
gegebenenfalls mit einer Nickelschicht zu überziehen. - Es ist
weiterhin üblich, auf den Keramikisolator des Überspannungsab
leiters eine Kennzeichnung in Form einer Bedruckung mit
Symbolen, Ziffern und Buchstaben aufzubringen.
Ausgehend von einem Gasentladungs-Überspannungsableiter mit den
Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1 liegt der Er
findung die Aufgabe zugrunde, einen Überspannungsableiter zu
schaffen, der kostengünstig hergestellt und ohne Beeinträchtigung
der Isolationsfestigkeit als automatisch verarbeitbares Schütt
gut gehandhabt werden kann und der gegebenenfalls problemlos in
gedruckte Schaltungen bzw. Leiterplatten einlötbar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen,
daß die Elektroden verzinnt sind und daß auf die äußere Ober
fläche jedes Keramikisolators eine in Achsrichtung des Keramik
isolators nicht unterbrochene ringförmige Schutzsschicht aus
einem säure- und hitzebeständigen Farb- oder Lackauftrag aufge
bracht ist, deren Breite mindestens 1 mm beträgt.
Bei einem derart ausgebildeten Überspannungsableiter bildet die
Verzinnung eine kostengünstige metallische Schutzschicht für
die Elektroden. Eine solche Verzinnung bringt zwar an sich
die Gefahr mit sich, daß bei Handhabung des Überspannungsablei
ters als Schüttgut ein Abrieb der Zinnbeschichtung an der rauhen
Oberfläche der Keramikisolatoren erfolgt und damit das Entstehen
von Isolationsfehlern begünstigt wird. Durch Aufbringen der
ringförmigen Schutzschicht aus einem Farb- oder Lackauftrag ist
diese Gefahr aber ausgeschaltet. Die ringförmige Schutzschicht
bildet nämlich auf der Oberfläche des Keramikisolators einen re
lativ glatten Oberflächenbereich, auf dem kein schädlicher Zinn
abrieb möglich ist. Die ringförmige Schutzschicht ist dabei in
ihrer Breite so bemessen, daß der Mindestwert der Isolations
festigkeit (z. B. 1010 Ohm) gehalten wird, auch wenn auf den
übrigen Dberflächenbereichen des Keramikisolators ein Zinnabrieb
vorliegt.
Die ringförmige Schutzschicht kann gegebenenfalls die gesamt
äußere Oberfläche des Keramikisolators bedecken. Insbesondere ab
einer Breite der ringförmigen Schutzschicht von mehr als 3 bis
4 mm ist es in Weiterbildung der Erfindung zweckmäßig, diese
Schutzschicht als Teil einer Kennzeichnung des Überspannungs
ableiters auszubilden. Die ringförmige Schutzschicht kann hier
zu als Negativdruck ausgebildet sein, d. h. die Schutzschicht
bildet zusätzlich die Kennzeichnung. Die Schutzschicht kann aber
auch eine durchsichtige, vorzugsweise farblose Deckschicht für
eine übliche Bedruckung oder eine Unterlage für eine nachfolgen
de übliche Bedruckung bilden.
Die Säurebeständigkeit der ringförmigen Schutzschicht ermöglicht
die Anwendung galvanischer Behandlungen des mit der ringförmigen
Schutzschicht versehenen Überspannungsableiters, die im weiteren
Verlauf der Herstellung des Überspannungsableiters erforderlich
sind. Die Hitzebeständigkeit der ringförmigen Schutzschicht, die
zweckmäßig mindestens 160°C beträgt, stellt dagegen sicher, daß
die ringförmige Schutzschicht insbesondere bei Wechselstrombean
spruchung des Bauelementes nicht beeinträchtigt wird (Verfär
bung). Als säure- und hitzebeständiger Lack für die ringförmige
Schutzschicht kommen vorzugsweise handelsübliche lufttrocknende
Einkomponentenlacke in Betracht. Als säure- und hitzebeständige
Farben kommen insbesondere Druckfarben in Betracht.
Ein gemäß der Erfindung ausgebildeter Überspannungsableiter
kann auch mit verzinnten Anschlußdrähten versehen sein, um ihn
auf Leiterplatten anordnen und mit Leiterbahnen verlöten zu
können. Durch die Verwendung verzinnter Anschlußdrähte ist ein
problemloses Einlöten in gedruckte Schaltungen oder in Leiter
platten unter Anwendung der Schwallötung gewährleistet. Bei
Verwendung von nicht an die Elektroden angeformten Anschluß
drähten können diese bereits vor ihrer Verbindung, insbesondere
ihrer Verlötung, mit den Elektroden verzinnt sein. Die Ver
zinnung der Anschlußdrähte kann aber auch gemeinsam mit der
Verzinnung der Elektroden erfolgen. Insbesondere bei der Ver
wendung von Elektroden und Anschlußdrähten aus Kupfer ist es
besonders vorteilhaft, die Anschlußdrähte in an sich bekannter
Weise mit den Elektroden zu verschweißen und diese Verschweißung
im noch nicht verzinnten Zustand sowohl der Elektroden als auch
der Anschlußdrähte vorzunehmen. Dadurch ist gewährleistet, daß
im Bereich der Schweißstellen zwischen den Anschlußdrähten und
den Elektroden keine Bronzebildung auftritt.
Es ist weiterhin vorteilhaft, bei Überspannungsableitern mit
Anschlußdrähten, die für den Einbau des Bauelementes in ge
druckte Schaltungen bereits beim Hersteller des Bauelementes
entsprechend abgebogen sind, dieses Abbiegen ebenfalls vor dem
Aufbringen der Verzinnung vorzunehmen. Dadurch wird die Gefahr
des Auf- oder Abplatzens der Zinnschicht an den Biegestellen
vermieden.
Drei Ausführungsbeispiele von gemäß der Erfindung ausgebildeten
Gasentladungs-Uberspannungsableitern sind in den Fig. 1 bis
4 dargestellt. Dabei zeigt:
Fig. 1 einen Überspannungsableiter mit zwei Elektroden und An
schlußdrähten,
Fig. 2 einen Überspannungsableiter mit drei Elektroden und An
schlußdrähten,
Fig. 3 ausschnittsweise eine als Negativdruck ausgebildete
ringförmige Schutzschicht für das Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 2 und
Fig. 4 einen Überspannungsableiter ohne Anschlußdrähte.
Der Überspannungsableiter 1 gemäß Fig. 1 besteht aus dem rohr
förmigen Keramikisolator 2 mit an seinen Enden angeordneten
Elektroden 3 und 4. Die Elektroden sind gasdicht mit dem Keramik
isolator 2 verlötet. An die Elektroden, die aus Kupfer bestehen,
sind weiterhin die Anschlußdrähte 5 bzw. 6 aus Kupfer ange
schweißt. Nach der Verbindung der Elektroden mit dem Keramik
isolator ist auf die äußere Oberfläche des Keramikisolators 2
eine Lackschicht 7 mit einem üblichen Bedruckungsverfahren aufge
tragen worden. Diese Lackschicht bedeckt die gesamte äußere
Oberfläche des Keramikisolators und hat eine Breite von etwa
5 mm. Eine Breite von 1 mm wäre bereits ausreichend. Bei einer
Breite, die geringer ist als der äußere Abstand der beiden
Elektroden 3 und 4, kann die ringförmige Schutzschicht mittig
oder außermittig zu den Elektroden 3 und 4 angeordnet sein.
Nach Verschweißung der Anschlußdrähte 5 und 6 mit den Elektro
den wurde der Überspannungsableiter einer galvanischen Behand
lung unterzogen, mit der auf die äußere Oberfläche der Elektro
den 3 und 4 und auf die Anschlußdrähte 5 und 6 eine Zinnschicht
8 abgeschieden wurde.
Fig. 2 zeigt einen Gasentladungs-Überspannungsableiter 10 mit
drei Elektroden. Der Ableiter besteht hierzu aus den beiden
rohrförmigen Keramikisolatoren 11 und 12, die koaxial zueinan
der mittels der Ringelektrode 13 verbunden sind. An den beiden
anderen Enden der Keramikisolatoren 11 und 12 sind die Elektro
den 14 bzw. 15 angeordnet. An diese Elektroden sowie an die Ring
elektrode 13 sind die Anschlußdrähte 16, 17 und 18 angeschweißt.
Elektroden und Anschlußdrähte bestehen aus Kupfer. - Auch bei
diesem Überspannungsableiter sind die Keramikisolatoren 11 und
12 nach ihrer gasdichten Verbindung mit den Elektroden 14 und 15
jeweils mit einer Lackschicht 19 versehen worden. Nach der Ver
schweißung der Anschlußdrähte mit den Elektroden wurde der
Überspannungsableiter einer galvanischen Behandlung unterzogen,
wobei auf die Elektroden und die Anschlußdrähte eine Zinnschicht
20 abgeschieden wurde.
Der Lackauftrag 7 auf den Keramikisolator 2 gemäß Fig. 1 und
auf einen der beiden Keramikisolatoren 19 gemäß Fig. 2 ist zu
Zwecken der Kennzeichnung zugleich als Negativdruck aufgetragen
worden. Ein solcher Negativdruck ist in Fig. 3 ausschnittsweise
dargestellt und mit dem Bezugszeichen 21 versehen. - Anstelle
dieses Negativdruckes kann der Keramikisolator auch mit einer
normalen positiven Kennzeichnung und mit einem darüber aufge
tragenen farblosen oder durchscheinenden Lackauftrag versehen
sein. Es ist aber auch möglich, zunächst die Schutzschicht aus
einem Farb-oder Lackauftrag und anschließend die auf den Farb-
oder Lackauftrag farblich abgestimmte Bedruckung aufzubringen.
Fig. 4 zeigt einen Überspannungsableiter 30 mit zwei Elektroden
31 und 32 und mit einem Keramikisolator 33. Anschlußdrähte sind
nicht vorhanden. Die Elektroden 31 und 32 bestehen aus Kupfer
und sind mit einer Zinnschicht 34 versehen. Auf den Keramikiso
lator 33 ist eine ringförmige Schutzschicht 35 mit einer Breite
von etwa 2 mm aufgetragen.
Claims (8)
1. Gasentladungs-Überspannungsableiter mit wenigstens einem
rohrförmigen Keramikisolator und mit an den Enden des Keramik
isolators angeordneten und mit dem Keramikisolator gasdicht
verbundenen Elektroden,
bei dem die Elektroden mit einer metallischen Schutzschicht ver
sehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden (3, 4) verzinnt sind und daß auf die äußere
Oberfläche jedes Keramikisolators (2) eine in Achsrichtung des
Keramikisolators nicht unterbrochene ringförmige Schutzschicht
(7) aus einem säure- und hitzebeständigen Farb- oder Lackauf
trag aufgebracht ist, deren Breite mindestens 1 mm beträgt.
2. Überspannungsableiter nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die ringförmige Schutz
schicht (7) Teil einer Kennzeichnung ist.
3. Überspannungsableiter nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die ringförmige Schutzschicht
(7) zur Bildung der Kennzeichnung als Negativdruck (21) ausge
bildet ist.
4. Überspannungsableiter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die ring
förmige Schutzschicht (7) aus einem lufttrocknenden Einkompo
nentenlack besteht.
5. Überspannungsableiter nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elektroden (3, 4) mit
Anschlußdrähten (5, 6) versehen sind, die ebenfalls verzinnt
sind.
6. Überspannungsableiter nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Elektroden (3, 4) und die An
schlußdrähte (5, 6) aus Kupfer bestehen und miteinander ver
schweißt sind.
7. Überspannungsableiter nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elektroden (3, 4) und die
Anschlußdrähte (5, 6) im noch nicht verzinnten Zustand miteinan
der verschweißt sind.
8. Überspannungsableiter nach Anspruch 5 mit für den Einbau in
gedruckte Schaltungen abgebogenen Anschlußdrähten,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlußdrähte (16, 18) vor dem Aufbringen der Verzinnung
abgebogen sind.
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