DE3830369A1 - Fernbedienbare befestigungseinrichtung mit spannklauen - Google Patents
Fernbedienbare befestigungseinrichtung mit spannklauenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine fernbedienbare
Einrichtung zur lösbaren Befestigung eines auswechselbaren
Einbauteils an dem Flansch eines ortsfesten Bauteils,
wobei am Montageflansch des Einbauteils seitlich
wenigstens zwei Spannklauen in der Weise beweglich
angeordnet sind, daß ihre Vorderteile in Schließstellung
auf der Rückseite des Flansches abgestützt sind und in
Losstellung so weit nach außen geschwenkt sind, daß das
Einbauteil vom Flansch entfernbar ist.
Derartige Befestigungseinrichtungen werden benötigt, um in
heißen Zellen von beispielsweise Kernkraftwerken,
Wiederaufarbeitungsanlagen oder dergl., die nicht betreten
werden dürfen, Apparate oder Teile davon austauschen zu
können. Das Trennen und Verbinden von Flanschen erfolgt
dabei mittels ferngesteuerter Manipulatoren, deren
Bewegungen vom Monteur mit Fernsehkameras überwacht
werden. Wegen der Vielzahl der räumlich unterschiedlich
angeordneten Verbindungsstellen muß man einerseits
flexibel einsetzbare fernbedienbare Werkzeuge vorsehen,
kann aus wirtschaftlichen Gründen andererseits aber nur
einfache Greif-, Dreh- und Transportbewegungen
realisieren. Dementsprechend müssen die Einrichtungen zum
Verbinden von Flanschen möglichst einfach und in
bestimmter Weise zugänglich ausgebildet werden.
Hinzu kommt, daß für die Montage im allgemeinen nur ein
sehr begrenzter Raum zur Verfügung steht und daß in ihren
Bewegungen sehr präzise Roboter aus verschiedenen Gründen
nicht einsetzbar sind. Für die Gestaltung der
Flanschverbindungen wird deswegen davon ausgegangen, daß
zur Montage zumindest ein in eine fernsteuerbare
Transporteinrichtung einsetzbares schwenk- und drehbares
Greifwerkzeug sowie ein Drehantrieb zum
Rechts-Links-Drehen eines Schraubenbolzens zur Verfügung
steht.
Bisher sind nur wenige Einrichtungen der eingangs
genannten Art bekannt geworden, ohne daß sie sich in der
Praxis schon bewährt hätten.
Die aus der DE-PS 35 12 467 bekannte Einrichtung erfüllt
zwar im wesentlichen ihren Zweck, wird aber als
verhältnismäßig aufwendig und nicht ausreichend robust
angesehen. Der Schraubbolzen besitzt eine obere und eine
untere radiale, sowie - davon getrennt - eine axiale
Lagerung. Auch für die Spannklauen ist eine doppelte
Lagerung - einerseits auf deren Drehwelle, andererseits
mittels aufwendiger Langlöcher auf den Zapfen der
Gewindebuchse - vorgesehen. Diese Mehrfach-Lagerung
erfordert nicht nur eine unnötig hohe Anzahl von
Bauteilen, sie impliziert auch eine unnötig hohe Anzahl
möglicher Störstellen und kann daher aus fertigungs- und
betriebstechnischen Gründen nicht als optimal angesehen
werden. Außerdem besitzt die bekannte Einrichtung einen
komplizierten Kraftfluß, weil die über den Schraubbolzen
eingeleitete Spannkraft radial nach außen versetzt
gegenüber dem Bereich erzeugt wird, an dem die beiden
Flansche aufeinandergepreßt werden. Schließlich ist es mit
der bekannten Einrichtung auch nicht möglich, die ggf.
fest aneinanderhaftenden Flansche bei der Demontage von
einander zu trennen.
Es besteht somit die Aufgabe, die gattungsmäßige
Einrichtung dahingehend zu verbessern, daß die bei der
bekannten Einrichtung aufgezeigten Mängel nicht mehr
auftreten, also eine Einrichtung zu schaffen, die in der
Fertigung weniger aufwendig ist, die eine höhere
Betriebssicherheit erwarten läßt, bei der die Spannkräfte
unmittelbar auf die zu verbindenden Flansche wirken und
die auch zum Trennen der Flansche geeignet ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die gattungsbildende
Einrichtung dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die Spannklauen aus je zwei hakenförmigen, miteinander verbundenen Teilen bestehen, die mit ihren hinteren Enden auf den Zapfen einer Gewindebuchse um eine horizontale Achse drehbar gelagert sind,
- b) die Gewindebuchse von einem senkrechten Schraubbolzen durchsetzt ist und
- c) der Schraubbolzen mit seinem unteren Ende im Einbauteil drehbar gelagert ist und an seinem oberen Ende ein Kupplungsstück für einen Drehantrieb aufweist.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Anwendungen des
Erfindungsgedankens sind aus den Unteransprüchen 2 bis 9
ersichtlich.
Die erfindungsgemäße Einrichtung basiert auf dem aus dem
DE-PS 35 12 467 bekannten Spannprinzip, ohne die Nachteile
der bekannten Einrichtung aufzuweisen. Sie ist einfach in
der Herstellung, robust in der Handhabung und wesentlich
betriebssicherer. Für kleinere bis mittlere
Flanschverbindungen sind im allgemeinen zwei Spannklauen
ausreichend. Bei größeren Flanschen müssen entsprechend
mehr vorgesehen werden, wobei sich jedoch keine
zusätzlichen Probleme ergeben.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgedankens
werden anhand des in den Fig. 1 bis 3 dargestellen
Ausführungsbeispiels näher erläutert:
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht der Einrichtung in
Schließstellung,
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht zu Fig. 1,
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht der Einrichtung in
Losstellung.
In Fig. 1 ist ein Ausschnitt aus einem flanschartigen
Einbauteil (7) und einem ebenfalls flanschartigen
ortsfesten Bauteil (13) dargestellt, die durch einen mit
dem Bauteil (7) verbundenen Stift (15), der in eine
entsprechende Bohrung des Bauteils (13) eingreift,
zueinander zentriert sind. Die Bauteile (7) und (13) sind
durch eine Spannklaue (1) zusammengepreßt, deren vorderes
Ende sich auf der Rückseite des flanschartigen
Bauteils (13) abstützt und dessen hinteres Ende (2) auf
den Zapfen (3) einer Gewindebuchse (4) um eine horizontale
Achse drehbar gelagert ist. Die Gewindebuchse (4) kann
durch Drehen des Bolzens (5) relativ zum Einbauteil (7) in
Richtung der Achse des Schraubbolzens (5) auf und ab
bewegt werden, wodurch in Schließstellung der Druck zum
Zusammenpressen der Bauteile (7) und (13) erzeugt wird.
Der Schraubbolzen (5) ist mit seinem vorderen Ende (6) im
Einbauteil (7) drehbar gelagert und besitzt an seinem
hinteren Ende (8) ein Kupplungsstück (9), auf das ein
Drehantrieb aufgesetzt werden kann. Durch eine
Führung (10) ist gewährleistet, daß die Spannklaue (1)
sich nicht um die Achse des Schraubbolzens (5) drehen
kann. Zwischen dem hinteren Ende (2) der Spannklaue (1)
und dem Einbauteil (7) ist eine Druckfeder (14)
angeordnet, die beim Übergang der Spannklaue (1) von der
Los- in die Schließstellung dafür sorgt, daß die
Spannklaue (1) nicht in ihrer Spreizstellung verbleibt,
falls deren Eigengewicht zur Überwindung der Reibung in
der Lagerstelle am Zapfen (3) nicht ausreicht.
Ergänzend zu vorstehender Beschreibung ist aus Fig. 2
ersichtlich, daß die Spannklaue (1) aus zwei hakenförmigen
Teilen (1 a) und (1 b) besteht, die über Abstandsbolzen (1 c)
miteinander verbunden sind. Ferner ist zu sehen, wie die
Führung (10) zwischen die beiden Teile (1 a) und (1 b)
eingreift und damit die Spannklaue (1) gegen
unbeabsichtigtes Drehen um die Achse des
Schraubbolzens (5) sichert. Seitlich ist an der
Spannklaue (1) noch ein Abdrückbolzen (11) befestigt, der
sich bei geöffneter Spannklaue (1) durch eine
Aussparung (12) im Einbauteil (7) auf dem ortsfesten
Bauteil (13) abstützt. Damit können die flanschartigen
Bauteile (7) und (13) aktiv voneinander getrennt werden,
was bei den meisten der bekanntgewordenen vergleichbaren
Einrichtungen nicht möglich ist. Fig. 2 zeigt auch die
Form der Gewindebuchse (4) mit den daran angesetzten
Zapfen (3). Neben der Spannklaue (1) ist im Einbauteil (7)
ein Zentrierstift (15) angeordnet.
Bei der Losstellung gemäß Fig. 3 ist die Spannklaue (1)
nach außen gespreizt, so daß das Einbauteil (7) ohne
Schwierigkeiten vom ortsfesten Bauteil (13) entfernt
werden kann. Dargestellt ist ferner, wie sich der
Abdrückbolzen (11) durch die Aussparung (12) im
Einbauteil (7) auf dem ortsfesten Bauteil (13) abstützt,
wodurch die beiden flanschartigen Bauteile getrennt und
geringfügig voneinander entfernt werden.
Anstelle der Druckfeder (14) gemäß Fig. 1 ist in Fig. 3
ein oberes Widerlager (16) vorgesehen, das mit der
Führung (10) verbunden ist. Das Widerlager (16) erfüllt
den gleichen Zweck wie die Druckfeder (14), nämlich die
Spannklaue beim Übergang von der Los- in die
Schließstellung aktiv um den Zapfen (3) zu schwenken,
falls deren Eigengewicht zur Überwindung der Reibung nicht
ausreicht. Nicht erwähnte Bezugszeichen haben die gleiche
Bedeutung wie in den Fig. 1 und 2.
Claims (9)
1. Fernbedienbare Einrichtung zur lösbaren Befestigung
eines auswechselbaren Einbauteils an dem Flansch eines
ortsfesten Bauteils, wobei am Montageflansch des
Einbauteils seitlich wenigstens zwei Spannklauen in der
Weise beweglich angeordnet sind, daß ihre Vorderteile
in Schließstellung auf der Rückseite des Flansches
abgestützt sind und in Losstellung so weit nach außen
geschwenkt sind, daß das Einbauteil vom Flansch
entfernbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die Spannklauen (1) aus je zwei hakenförmigen, miteinander verbundenen Teilen (1 a, b) bestehen, die mit ihren hinteren Enden (2) auf den Zapfen (3) einer Gewindebuchse (4) um eine horizontale Achse drehbar gelagert sind,
- b) die Gewindebuchse (4) von einem senkrechten Schraubbolzen (5) durchsetzt ist und
- c) der Schraubbolzen (5) mit seinem unteren Ende (6) im Einbauteil (7) drehbar gelagert ist und an seinem oberen Ende (8) ein Kupplungsstück (9) für einen Drehantrieb aufweist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß am Einbauteil (7) eine zwischen die beiden
hakenförmige Teile (1 a, b) der Spannklaue
eingreifende Führung (10) vorgesehen ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spannklauen (1) einen
Abdrückbolzen (11) aufweisen, der sich bei geöffneter
Spannklaue (1) durch eine Aussparung (12) im Einbauteil
(7) auf dem ortsfesten Bauteil (13) abstützt.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem hinteren Ende (2) der
Spannklauen (1) und dem Einbauteil (7) eine in
Losstellung der Spannklauen (1) komprimierte Druckfeder
(14) angeordnet ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führung (10) ein oberes
Widerlager (16) aufweist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel (15) zum gegenseitigen
Zentrieren von Einbauteil (7) und ortsfestem Bauteil
(13) vorgesehen sind.
7. Anwendung der Einrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 6, zum Verbinden eines Losflansches mit einem
Festflansch.
8. Anwendung der Einrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 6 zum Befestigen eines Stellantriebs auf einer
Armatur.
9. Anwendung der Einrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 6 zum Befestigen eines Deckels auf einer
Behälteröffnung.
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Publications (2)
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ID=6362439
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1610605A2 (de) * | 2004-06-15 | 2005-12-28 | HMS Industrial Networks AB | Elektonisches Modul |
DE102021106266A1 (de) | 2021-03-15 | 2022-09-15 | S. Bleyer GmbH | Schnelltrennung einer Fahrzeugfixierung |
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DE3512467C1 (de) * | 1985-04-04 | 1986-10-23 | Deutsche Gesellschaft für Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen mbH, 3000 Hannover | Fernbedient auswechselbares Einbauteil |
-
1988
- 1988-09-07 DE DE19883830369 patent/DE3830369A1/de active Granted
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DE102021106266A1 (de) | 2021-03-15 | 2022-09-15 | S. Bleyer GmbH | Schnelltrennung einer Fahrzeugfixierung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3830369C2 (de) | 1990-06-21 |
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