DE3830030A1 - Elektrischer anschluss in form einer schraubenverbindung - Google Patents
Elektrischer anschluss in form einer schraubenverbindungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen elektrischen Anschluß in Form einer Schraubenver
bindung, insbesondere Masseanschluß in der Motorelektrik, mit einem Gewinde
bolzen, einem auf diesem sitzenden Kabelschuh und einer auf den Gewindebol
zen aufgeschraubten Befestigungsmutter zum Anklemmen des Kabelschuhs.
Ein ähnlicher elektrischer Anschluß ist beispielsweise in der DE-OS 28 44 384
beschrieben. Gemäß dieser Druckschrift ist eine Mutter, welche vorzugsweise
als Tiefziehteil ausgebildet ist, auf ein Blechteil aufgeschweißt, welches an der
entsprechenden Stelle eine Durchgangsöffnung aufweist, durch welche hindurch
die Auflagefläche der Mutter für den Kabelschuh bis auf die gegenüberliegende
Blechseite ragt. Der Kabelschuh wird hier über eine Unterlegscheibe mit Hilfe
einer Schraube gegen diese Auflagefläche gepreßt.
Einen gattungsgemäßen elektrischen Anschluß beschreibt beispielsweise die
DE-PS 27 54 581. Hierbei ist ein Kabelschuh auf einen Gewindebolzen aufge
steckt und mit einer Befestigungsmutter festgeklemmt. Der Kabelschuh besteht
hierbei aus zwei aufeinandergelegten Teilen, wobei ein erstes Teil, auf dem die
Mutter aufliegt, mit dem blanken Ende eines eine Schmelzsicherung bildenden
Drahtes verpreßt ist. Der zweite Kabelschuhteil stellt schließlich elektrisch lei
tenden Kontakt zu dem gewüschten Teil des Fahrzeugs, zum Beispiel dem
Chassis her. Außerdem ist dieses zweite Teil des Kabelschuhs als Zugentlastung
des Kabels zusammen mit dessen Außenisolierung verpreßt.
Ziel eines jeden elektrischen Anschlusses ist es, den Übergangswiderstand zwi
schen den elektrisch leitend miteinander verbundenen Teilen so gering wie
möglich zu halten. Dazu ist es erforderlich, eine möglichst große Anpreßkraft
bereitzustellen, mehrere Einzelteile mit jeweiligen elektrischen Übergängen in
dem gesamten Verbindungskomplex zu vermeiden und dafür zu sorgen, daß bei
den elektrischen Übergängen möglichst große metallisch blanke Flächen der je
weiligen Einzelteile aufeinander aufliegen.
Es soll auch sichergestellt sein, daß die Befestigungsmutter sich nicht selbst
tätig löst. Diese Gefahr ist insbesondere bei elektrischen Anschlüssen in der
Motorelektrik groß, da diese ständigen Vibrationen und den damit verbundenen
Massenkräften ausgesetzt sind. Dabei kommt es zwischen dem Kabelschuh und
den angrenzenden Teilen leicht zu Mikrogleitvorgängen. In der Motorelektrik ist
es also sehr wichtig, daß bei elektrischen Anschlüssen in Form von Schrauben
verbindungen stets eine ausreichend große Vorspannkraft gewährleistet ist, da
mit diese nicht durch kurzzeitig auftretende Massenkräfte überschritten werden
kann und die Schraube sich so um einen kleinen Betrag lösen kann, was dann wie
derum eine kleinere Vorspannkraft und damit eine Begünstigung weiteren Lösens
zur Folge hat.
Ein Verlust an Vorspannkraft ist bei Schraubenverbindungen großer Federsteife,
wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, in der Motorelektrik insbeson
dere auf Setzerscheinungen zurückzuführen, d.h. auf das Kriechverhalten und
dem damit verbundenen Nachgeben der zusammengepreßten Metallteile über
einen längeren Zeitraum hinweg. Diese Setzerscheinungen werden dadurch ganz
besonders begünstigt, daß aus Gründen des Korrosionsschutzes der Kabelschuh
üblicherweise mit einer Zinnschicht versehen ist, welche ein ausgeprägtes
Kriechverhalten zeigt. Um dieses Problem zu bewältigen, werden her
kömmlicherweise elastisch nachgiebige Scheiben, wie Federscheiben, Federringe
oder Zahnscheiben zwischengelegt, um die Federsteife der Schraubenver
bindungen zu verringern und somit bei gleichem Setzbetrag einen geringeren
Vorspannkraftverlust hinnehmen zu müssen. Diese Scheiben haben aufgrund ihrer
Scharfkantigkeit jedoch den Nachteil, daß die Zinnschicht beim Anziehen der
Mutter leicht verletzt wird und somit die Korrosion des Kabelschuhs begünstigt
wird. Außerdem schafft man damit ungewollt einen zusätzlichen Übergangs
widerstand.
Nachteilig ist auch das Mitdrehen des Kabelschuhs beim Aufschrauben einer
Mutter, wie dies beim Montieren von elektrischen Anschlüssen in Form einer
Schraubenverbindung nach dem Stand der Technik häufig passiert. Dadurch kön
nen die Kabel nach Montage unter Zugspannung stehen, wodurch ein lösendes
Moment auf die Befestigungsmutter ausgeübt wird. Außerdem können durch die
in dem Kabel auftretenden Zugspannungen Schäden in den Kabeln bis hin zu
Kabelbrüchen auftreten, wie es im Falle der Anwendung in der Motorelektrik
aufgrund der Vibrationen häufig der Fall ist.
Ein weiterer Nachteil herkömmlicher elektrischer Anschlüsse ist die relativ auf
wendige Montage aufgrund mehrerer Einzelteile. Die Montage herkömmlicher
elektrischer Anschlüsse wird besonders dann kompliziert, wenn der Gewindebol
zen, auf den die federnde Scheibe aufgesteckt werden muß, senkrecht oder
schräg nach unten weist, da die Scheibe dann aufgrund der Schwerkraft wieder
herunterfallen kann, bevor dies durch Aufschrauben der Befestigungsmutter ver
hindert werden kann.
Durch die Erfindung wird die Aufgabe gelöst, einen gattungsgemäßen elektrischen
Anschluß in Form einer Schraubenverbindung zu schaffen, welcher bei einfacher
Montage und geringer Anzahl von Einzelteilen einen geringen elektrischen
Gesamtwiderstand unter Gewährleistung einer dauerhaft großen Anpreßkraft
aufweist.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Befestigungsmutter als
Flanschmutter ausgebildet ist, deren Flansch an dem Kabelschuh unmittelbar an
greift.
Durch die Erfindung werden die Vorspannkraftverluste durch Setzen dadurch
minimiert, daß der Flansch der als Flanschmutter ausgebildeten Befestigungs
mutter unter der beim Anziehen bereits einsetzenden Preßkraft über die
metallische Oberfläche des Kabelschuhs gleitet, welche vorzugsweise aus Zinn
besteht, und somit deren Rauhigkeiten einebnet. Damit wird ein planparalleles
Anliegen des Flansches auf dem Kabelschuh unter Ausbildung einer großen ge
meinsamen Kontaktfläche gewährleistet. Aufgrund der Einebnung der Rauhig
keitsspitzen treten keine hohen mechanischen Spannungsmaxima unter der An
preßkraft der Befestigungsmutter auf, wodurch der Setzbetrag und damit der
Vorspannungsverlust infolge Setzens gering ist. Außerdem sorgt der Flansch für
eine größere Auflagefläche und damit eine geringere Flächenpressung, was den
Setzbetrag ebenfalls vermindert.
Außerdem wird der Übergangswiderstand zwischen Befestigungsmutter und
Kabelschuh bei dem erfindungsgemäßen elektrischen Anschluß dadurch minimiert,
daß durch die Gleitbewegung zwischen Befestigungsmutter und Kabelschuh unter
hoher Anpreßkraft beim Anziehen der Mutter die Oxidschicht im Dickenbereich
einiger µm aufreißt, von der jede Metalloberfläche unter Atmosphärenbe
dingungen umgeben ist. Dadurch kommt es zu unmittelbarem intermetallischem
Kontakt zwischen Kabelschuh und Befestigungsmutter. Darüberhinaus sind diese
unmittelbaren Kontakte relativ großflächig, da die Rauhigkeitsspitzen eingeebnet
wurden. So fließt der elektrische Strom ohne erheblichen elektrischen Widerstand
durch die Befestigungsmutter in den Gewindebolzen, welcher beispielsweise am
Chassis eines Fahrzeugs angeschweißt sein kann.
Eine weitere Minimierung des Übergangswiderstandes wird dadurch erreicht, daß
nur eine Trennfuge zwischen Kabelschuh und Befestigungsmutter vorliegt, da
diese unmittelbar an dem Kabelschuh anliegt.
Ferner gewährleistet der erfindungsgemäße elektrische Anschluß eine einfache
Montage desselben, da ein Einzelteil, nämlich eine auf den Gewindebolzen vor
Aufschrauben der Befestigungsmutter aufgesteckte separate Scheibe, nicht mehr
erforderlich ist.
Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, die Mutter bei der Montage mit
einem Drehschrauber motorisch anzuziehen und mit einem Drehmomentenschlüs
sel von Hand nachzuziehen, wobei das optimale Drehmoment anhand von Versu
chen beim konkreten Verschraubungsfall ermittelt werden sollte. Ein besonderer
Vorteil der Kombination von motorischem Anziehen mit Drehschrauber und an
schließendem Nachziehen von Hand mit einem Drehmomentenschlüssel liegt
darin, daß zwischen den einzelnen Anziehhandlungen eine gewisse Zeitspanne
liegt und der Werkstoff sich innerhalb dieser Zeitspanne setzen kann, wodurch
der Setzbetrag nach der endgültigen Montage weiter minimiert ist.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung liegt darin, daß der Gewindebolzen
einen Kopf aufweist, auf dem der Kabelschuh an der dem Gewindeschaft zuge
wandten Seite aufliegt. Hierdurch ist auch zwischen dem Gewindebolzen und dem
Kabelschuh eine definierte Auflagefläche vorhanden.
Vorzugsweise ist dieser Kopf des Gewindebolzens viereckig und ist der
Kabelschuh um mindestens eine Kante des Kopfes des Gewindebolzens herum
abgewinkelt und damit gegen Verdrehen relativ zum Gewindebolzen gesichert.
Durch diese vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung wird die Montage zusätzlich
vereinfacht, da aufgrund dieser Weiterbildung nicht mehr auf ein Verdrehen des
Kabelschuhs relativ zum Gewindebolzen geachtet werden muß, wodurch anderen
falls das Kabel unter Zugspannung gesetzt werden könnte und so die vorerwähn
ten Nachteile entstehen könnten. Auch wird durch die Verdrehsicherung eine
genau definierte Abgangsrichtung des elektrischen Kabels sichergestellt.
Ein weiterer wichtiger Vorteil dieser Verdrehsicherung für den Kabelschuh liegt
darin, daß dieser über den Hebelarm, den dieser selbst bildet, die Mutter nicht
mitnehmen und auf diese Weise lösen kann.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer vorteilhaften Ausführungsform unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen elektrischen Anschlusses;
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen elektrischen Anschluß.
Der Kabelschuh 1 liegt in diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel auf dem Kopf 2
des Gewindebolzens 3 auf, der mit der freien Stirnfläche seines Kopfes 2 im Falle
eines Masseanschlusses z. B. an ein Blech oder ein anderes metallisches Masseteil
angeschweißt ist. Der Kopf des Gewindebolzens hat ebenso wie der darauf
aufliegende Kabelschuh eine viereckige Gestalt, wie aus Fig. 2 deutlich ersichtlich
ist. Hierbei ist aber auch jede andere Gestalt des Kopfes 2 des Gewindebolzens
denkbar, sofern diese mindestens eine ebene Fläche 4 aufweist, auf welcher der
abgewinkelte Teil 5 des Kabelschuhs 1 aufliegen kann, um so eine Verdrehsicherung
gegen das Verdrehen des Kabelschuhs relativ zum Gewindebolzen zu bilden und da
mit eine definierte Ausgangsrichtung des Kabels zu gewährleisten. Ein Verdrehen
des Kabelschuhs könnte vor allem zur Folge haben, daß ein mit diesem verpreßtes
elektrisches Kabel nach der Montage des elektrischen Anschlusses unerwünscht
unter Zugspannungen steht, weil der Kabelschuh sich beim Anziehen der Be
festigungsmutter 8 mit dieser mitgedreht hat.
Ein elektrisches Kabel wird mit seinem blankem, abisoliertem Ende mit dem Ka
belschuh mittels der an diesem ausgebildeten Laschen 6 verpreßt. Zusätzlich wird
das Kabel hinter der abisolierten Stelle mit samt seiner Isolierung mit dem Kabel
schuh mittels dessen Laschen 7 verpreßt, um eine zusätzliche Zugentlastung für
das Kabel sicherzustellen, damit sich dieses nicht von dem Kabelschuh lösen kann.
Die Befestigungsmutter 8 weist den Flansch 9 auf, dessen Auflagefläche 10 auf
dem Kabelschuh unmittelbar aufliegt, welcher gemäß der bevorzugten Ausführungs
form mit einer Zinnschicht aus Gründen des Korrosionsschutzes versehen ist. In der
Fuge z wischen Flansch 10 und Kabelschuh 1 und auf dem Gewinde von Befesti
gungsmutter und/oder Gewindebolzen kann sich Spezialfett befinden, welches vor
der Montage auf die entsprechenden Stellen aufgebracht wurde, wobei dieses Spe
zialfett elektrisch gut leitet und den elektrischen Übergangswiderstand zwischen
der Befestigungsmutter und dem Kabelschuh sowie der Befestigungsmutter und
dem Gewindebolzen weiter vermindert, sowie das Anziehen der Mutter
erleichtert.
Um eine möglichst große Vorspannkraft aufbringen zu können, müssen die Befesti
gungsmutter, der Gewindebolzen und der Kabelschuh ausreichend dimensioniert
sein und eine ausreichende Festigkeit aufweisen. Daher wurde in diesem Ausfüh
rungsbeispiel für den Gewindebolzen und die Befestigungsmutter ein Gewinde der
Dimension M 8 nach DIN und die Festigkeitsklasse 8.8 für Schraubenwerkstoffe
nach DIN gewählt und als Werkstoff für den Kabelschuh Messing oder Zinnbronze
verwendet, damit die Druckfestigkeit des Kabelschuhs aufgrund der hohen Flä
chenpressung nicht überschritten wird. Vorzugsweise verwendet man als Befesti
gungsmutter eine Spezial-Sechskantmutter mit Flansch der Festigkeitsklasse 8 und
einer Oberfläche aus Zn gelb, abgewandelt von DIN 6923.
Claims (3)
1. Elektrischer Anschluß in Form einer Schraubenverbindung, insbesondere
Masseanschluß in der Motorelektrik, mit einem Gewindebolzen, einem auf
diesem sitzenden Kabelschuh und einer auf dem Gewindebolzen aufgeschraub
ten Befestigungsmutter zum Anklemmen des Kabelschuhs, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Befestigungsmutter (8) als Flanschmutter ausgebildet ist,
deren Flansch (9) an dem Kabelschuh (1) unmittelbar angreift.
2. Elektrischer Anschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gewindebolzen (3) einen Kopf (2) aufweist, auf dem der Kabelschuh (1) auf
liegt.
3. Elektrischer Anschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kopf (2) des Gewindebolzens (3) viereckig ist und der Kabelschuh (1) um min
destens eine Kante (11) des Kopfes (2) des Gewindebolzens (3) herum abge
winkelt ist und damit gegen Verdrehen relativ zum Gewindebolzen (3)
gesichert ist.
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