DE3829747C2 - Optischer Güteschalter - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen optischen Modulator, und insbesondere einen optischen Güteschalter.
Es sind optische Modulatoren bekannt, die Kristalle aus einem geeigneten
Material verwenden, deren optische Eigenschaften
durch das Anlegen eines elektrischen Feldes an den Kristall senkrecht zu
dessen optischer Achse verändert werden können. Das Anlegen eines solchen Feldes beeinflußt die
Polarisierung einer optischen Strahlung, die durch den Kristall läuft.
Eine sehr verbreitete Anwendung eines solchen optischen Modulators ist
der sogenannte Laser mit Güteschaltung, in welchem der Modulatorkristall
verwendet wird, um die optischen Bedingungen innerhalb des Laserhohl
raumes so zu variieren, daß die Laserwirkung je nach Wunsch entweder verhindert oder
induziert werden kann. Ein optimaler Laserbetrieb be
dingt, daß der Güte- bzw. Q-Schalter die Phasenmodulation der optischen Strahlung
zwischen zwei bestimmten und klar definierten Polarisationszuständen
umschaltet. Alles was bewirkt, daß diese beiden Zustände weniger klar
definiert oder bestimmt sind, beeinträchtigt nachteilig den Betrieb
des Lasers.
Ein übliches Material für einen Laser-Q-Schalter bzw. Laser-Güteschalter ist ein Kristall aus
Lithium-Niobat. Dieser Kristall zeigt den pyroelektrischen Effekt, als
dessen Folge Veränderungen der Temperatur des Kristalles zur Entstehung
von statischen elektrischen Ladungen entgegengesetzter Polarität an
entgegengesetzten Enden des Kristalles führen. Wenn diese Ladung sich
auf den Flächen des Kristalles ansammeln kann, wird der Betrieb und
die Wirkung des Lasers beeinflußt. In normalen Atmosphären tritt eine
Leckage dieser Ladung auf. Laser mit Güte- bzw. Q-Schaltung des beschriebenen Typs
sind jedoch oft eingeschlossen in ein Gehäuse mit extrem trockener
Atmosphäre, wodurch eine Leckage der Ladung verhindert wird.
Die US-A-3,965,439 zeigt ein elektrooptisches Güteschaltsystem
für einen Laser, wobei Elektroden in physikalischem Kontakt
mit Kristallen sind. Diese Elektroden sind zum primären Schal
ten des Güteschalters vorgesehen. An sie wird über einen
Schalter mittels einer Gleichspannungsquelle eine Spannung in
der Größenordnung von 1500 V bis 2500 V angelegt.
Die JP-A-57-196 166 zeigt eine Vorrichtung zur Messung einer
Spannung unter Ausnutzung eines elektrooptischen Effekts. Zum
Eliminieren von Ladungen auf gegenüberliegenden Flächen, durch
welche ein Laserstrahl verläuft, sind transparente Elektroden
vorgesehen, die mit den Flächen in elektrischem Kontakt ste
hen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen optischen Güte
schalter zu schaffen, bei welchem die nachteiligen Folgen der
pyroelektrischen Wirkungen im wesentlichen eliminiert sind.
Diese Aufgabe wird durch einen optischen Güteschalter gemäß
Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Er
findung sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 6 angegeben.
Zusätzlich zu den Merkmalen, die beispielsweise aus der JP-A-
57-196 166 bekannt sind, sind erfindungsgemäß insbesondere
Einrichtungen vorgesehen, um eine elektrische Ladung, die sich auf
den optischen Flächen des Kristalls aufbaut,
durch Ionisieren oder Ableiten zu neutralisieren.
Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnung erläutert, in der
Fig. 1 schematisch eine allgemeine Form eines Lasers mit Q-Schaltung zeigt,
der einen optischen Modulator enthält.
Fig. 2 zeigt perspektivisch einen optischen Modulatorkristall.
Fig. 3 bis 7 zeigen schematisch Diagramme zur Erläuterung verschiedener
Ausführungsformen der Erfindung.
Fig. 1 zeigt eine übliche Form eines Lasers mit Güte- bzw. Q-Schaltung mit einem Stab 10
aus einem aktiven Lasermaterial, wie z. B. Neodym-YAG zusammen mit einer zuge
hörigen Blitzröhre 11 zum optischen Pumpen des aktiven Materials. Zwei Prismen
12 und 13 begrenzen den optischen Hohlraum des Lasers, der außerdem einen
Polarisator 14 und einen Q-Schalter 15 enthält. Der Q-Schalter bzw. Güteschalter ist ein
Kristall aus einem Material, wie z. B. Lithium-Niobat, und er ist mit zwei
Elektroden 16 ausgestattet, die an eine modulierende Energiequelle 17 ge
legt sind. Die optischen Komponenten sind längs einer optischen Achse 18
angeordnet, wobei die Elektroden 16 am Kristall 15 auf gegenüberliegenden
Seiten der optischen Achse liegen.
Der Güteschalter 15 enthält einen Kristallaus einem blockförmigen Material
und er ist in einem elektrisch isolierenden Gehäuse 20 untergebracht und
gehalten, wie Fig. 2 zeigt. Die Stirnflächen 21 sind diejenigen, durch
welche die Laserstrahlung durchläuft. Insbesondere an diesen Stirnflächen
kann sich infolge des pyro
elektrischen Effektes eine statische elektrische Ladung aufbauen. Die Beseitigung dieser statischen elektrischen
Ladung kann prinzipiell auf zwei Wegen erreicht werden. Einer besteht
darin, die Ladung in irgendeiner Weise zu neutralisieren, während beim
anderen die Ladung von den Stirnflächen des Kristalles abgeleitet wird.
Die Polarität der Ladung hängt davon ab, ob die Temperatur des Kristalles
zunimmt oder abnimmt.
Fig. 3 zeigt eine Methode zur Neutralisierung irgendwelcher statischer
Ladung an den Stirnflächen des Kristalles. Es ist außerhalb der Bahn
irgendwelcher optischer Strahlung durch Emission von Spitzen
elektroden 30 benachbart zu jeder Stirnfläche eine Ionenquelle
benachbart zu jeder Stirnfläche vorgesehen. Eine Hochspannungsenergie
quelle 31 ist an die Elektroden angeschlossen. Wenn die Hochspannungs
quelle 31 erregt wird, wird durch jede Elektrode 30
emittiert ein Strom von Ionen und diese Ionen, die eine entgegengesetzte Ladung zu derjenigen
auf der angrenzenden Stirnfläche des Kristalls haben, werden an diese
Stirnfläche angezogen und neutralisieren die durch den pyroelektrischen
Effekt hervorgerufene Ladung. Da die Polarität der Ladung auf einer
Stirnfläche variieren kann, sollte die Energiequelle 31 vorzugsweise
eine Hochspannungs-Wechselstromversorgung sein.
Alternativ zur Ausführungsform nach Fig. 3 können die neutralisierenden
Ionen durch eine Funkenentladung erzeugt werden. Hierbei kann die
Anordnung nach Fig. 4 verwendet werden, in der ebenfalls außerhalb des Strahlengangs ein Paar Elektroden 40
vorgesehen ist, die eine Funkenstrecke benachbart zu jeder Stirnfläche,
bilden.
Eine Elektrode jedes Paares ist zweckmäßigerweise geerdet. Die Hoch
spannungsenergiequelle 31, die eine Gleichstromquelle sein kann, kann
getriggert werden, um einen Funken zwischen jedem Elektrodenpaar zu er
zeugen. Hierdurch wird eine Folge aus sowohl positiven als auch negativen
Ionen erzeugt und die passenden hiervon neutralisieren die Ladung auf der
Stirnfläche des Kristalls.
Die Methode, die anhand der Fig. 3 und 4 beschrieben wurde, kann am besten
angewendet werden, ehe der Laser aktiviert wird, da die durch die elektrischen
Ladungen erzeugten Ionen unter Umständen in Wechselwirkung mit den Modulierungs
elektroden auf den Seiten des Güteschalter-Kristalles treten können.
Eine Methode, die keine Hochspannungsquelle benötigt, um die Ionen zu
neutralisieren, ist schematisch in Fig. 5 dargestellt. Hier wird nahe bei
jeder Stirnfläche des Kristalles eine kleine radioaktive Quelle 50 an
geordnet. Jede dieser Quellen emittiert eine ionisierende Strahlung auf
die benachbarte Fläche des Kristalls zu. Eine solche Strahlung wird so
wohl durch die Atmosphäre vor den Stirnflächen, als auch durch die Stirn
flächen selbst aufgehalten oder abgebremst, wodurch Ionenpaare erzeugt
werden, von denen jedenfalls ein Teil die statische Ladung neutralisiert.
Dieser Prozess ist ein kontinuierlicher, da es praktisch kaum möglich ist,
die Emission von Alphateilchen aus der radioaktiven Quelle zu kontrollieren
oder zu steuern.
Als Alternative zur Erzeugung von Ionen zur Neutralisierung einer Ladung,
die sich auf den Stirnflächen des Kristalls aufbaut, ist es möglich, die
Ladung von der Stirnfläche abzuleiten. Dies erfordert die Bildung einer
optisch transparenten, jedoch elektrisch leitenden Schicht auf der Stirn
fläche, welche Schicht geerdet ist.
Fig. 6 zeigt eine solche Anordnung. Die leitende Schicht 60 darf aber den
Durchgang der optischen Strahlung durch die Stirnflächen des Kristalles
nicht beeinträchtigen. Andererseits darf die Schicht nicht durch die
Energie der durch sie hindurchlaufenden Strahlung beschädigt werden.
Als Alternative hierzu ist es möglich, die aufgehäufte Ladung
durch Abwischen der Flächen mit einem elektrisch leitenden
Material intermittierend
zu entfernen.
Fig. 7 zeigt eine solche Ausführung, bei der ein elektrisch leitendes
Messer oder ein Blatt oder ein Schaber oder ein Wischer oder dgl. 70 verwendet wird, der
geerdet ist und über die Stirnfläche 21 des Kristalles mittels eines
Motors 71 geführt und damit die Stirnfläche abgewischt wird. Andere
mechanische Anordnungen sind ebenfalls möglich.
Die optischen Komponenten eines Lasers mit Güte- bzw. Q-Schaltung sind manchmal in
einen versiegelten Behälter eingeschlossen, so daß die Atmosphäre
kontrolliert werden kann, und zwar insbesondere um ein Beschlagen der optischen
Flächen zu verhindern, wenn Bedingungen auftreten, bei denen eine
Kondensation auftreten kann. Jede der oben beschriebenen Methoden zur
Entfernung der Ladung kann auch innerhalb eines solchen abgedichteten
Behälters angewendet werden. Die Methode eignet sich auch für Güteschalter-
Kristalle aus anderen Materialien als Lithium-Niobat, die den pyro
elektrischen Effekt haben.
Der optische Modulator kann auch für andere Anwendungen als für
Laser mit Güteschalter verwendet werden und die vorbeschriebenen Techniken
eignen sich auch für solche Anwendungsfälle.
Claims (6)
1. Optischer Güteschalter mit einem elektrooptischen Kristall
(15) aus einem Material, das den pyroelektrischen Effekt
zeigt, wobei der Kristall (15) gegenüberliegende optische
Flächen (21) hat, durch welche ein Laserstrahl verlaufen
kann, und wobei eine Ladungsneutralisierungseinrichtung
zum Neutralisieren statischer elektrischer Ladung auf den
optischen Flächen (21) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ladungsneutralisierungseinrichtung (30, 31; 31, 40;
50; 70, 71) zum Neutralisieren durch Ionisieren mittels
einer Ionisierungseinrichtung (30, 31; 31, 40; 50) in der
Nähe der optischen Flächen (21) des Kristalls (15) oder
Ableiten von Ladungen an den optischen Flächen (21) ange
ordnet ist und/oder betrieben wird.
2. Optischer Güteschalter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ionisierungseinrichtung (30, 31) eine
Spitzenelektrode (30) aufweist, welche mit einer Hochspan
nungsquelle (31) verbunden ist.
3. Optischer Güteschalter nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hochspannungsquelle (31) eine Wechsel
spannung zum Anlegen an die Spitzenelektroden (30) er
zeugt.
4. Optischer Güteschalter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ionisierungseinrichtung (31, 40) eine
Funkenstrecke aufweist.
5. Optischer Güteschalter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ionisierungseinrichtung eine radioaktive
Quelle (50) aufweist, welche ionisierende Strahlung auf
die optischen Flächen emittiert.
6. Optischer Güteschalter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ladungsneutralisierungseinrichtung (70,
71) an jeder optischen Endfläche einen elektrisch leiten
den Wischer (70) aufweist, welcher mit Masse verbunden ist
und die zugeordnete Fläche überstreicht.
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