DE3829506A1 - Absperrventil, insbesondere regelabsperrventil, fuer rohrleitungen - Google Patents
Absperrventil, insbesondere regelabsperrventil, fuer rohrleitungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Absperrventile, insbesondere ein Regel
absperrventil, für Rohrleitungen mit druckfestem Gehäuse mit
zumindest einem einlaßseitigen und einem auslaßseitigen Rohr
anschlußelement, verstellbarem Ventilelement und zumindest
einem Ventilsitzelement, wobei das Ventilelement und das Ventil
sitzelement aus Ingenieurkeramik bestehen. - Absperrventile
meint im Rahmen der Erfindung auch Kugelhähne und Scheiben
schieber. Regelabsperrventile sind solche, die in Regelkreisen
arbeiten.
Absperrventile des beschriebenen Aufbaus haben sich bewährt
(vgl. DE 37 24 100 und DE 37 31 754). In der Praxis beobachtet
man jedoch, auch in Abhängigkeit von dem fluiden Medium,
welches in der zugeordneten Rohrleitung geführt wird, ein
Haften des Ventilelementes an dem Ventilsitzelement bzw. an
den Ventilsitzelementen, insbesondere wenn das Ventilelement
aus einer definierten Ruhestellung in eine andere definierte
Stellung bewegt werden soll. Das gilt insbesondere dann, wenn
die genannten Bauteile zur Verbesserung der Dichtwirkung
läppend oder honend bearbeitet und mit extrem niedriger Ober
flächenrauhigkeit sowie mit extrem niedrigen Passungstoleranzen
in bezug auf Rundheit bzw. Ebenheit montiert werden. Die Ur
sachen dieser Haftung sind wenig erforscht. Die Haftung stört
insbesondere bei Regelventilen, weil sie bei Einleitung der
Bewegungen des Ventilelementes verhältnismäßig große Stell
kräfte und daher insgesamt entsprechend ausgelegte Stellmotoren
und Stelltriebe erforderlich macht. Auch können die Stellkräfte
so groß werden, daß die Ingenieurkeramik bricht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Absperrventil so weiter auszubilden, daß eine störende Haftung
des Ventilelementes an dem zugeordneten Ventilsitzelement bzw.
an den zugeordneten Ventilsitzelementen nicht mehr eintritt.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß das Ventil
element einerseits, das Ventilsitzelement andererseits aus
unterschiedlichen Werkstoffen der Ingenieurkeramik bestehen und
die Werkstoffe haftkraftreduzierend gepaart sind. - Die Er
findung beruht auf der Erkenntnis, daß im Rahmen der bekannten
Werkstoffe der Ingenieurkeramik Paarungen möglich sind, bei
denen die eingangs beschriebene und sonst störende Haftung prak
tisch nicht mehr auftritt. Das gilt, werkstoffmäßig ausgedrückt,
insbesondere dann, wenn die gepaarten Werkstoffe einerseits
oxidische, andererseits karbidische oder nitridische Werkstoffe
sind. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn die gepaarten
Werkstoffe unterschiedliche Härten aufweisen. Mehr phänomeno
logisch ausgedrückt ist festzustellen, daß die störende Haftung
dadurch reduziert werden kann, daß die gepaarte Werkstoffe
unterschiedliche Dielektrizitätskonstanten und/oder unterschied
liche elektrische Leitfähigkeiten aufweisen. - Besonders be
währt haben sich die Paarungen, die sich aus den Ansprüchen 5
und 6 ergeben. Als Werkstoffpaarungen sind aber auch möglich
ZrOSiCZrO,
ZrOSi3N4ZrO.
ZrOSiCZrO,
ZrOSi3N4ZrO.
Möglich sind außerdem in der Keramik Mischungen von Al2O3 mit
ZrO und gegebenenfalls weiteren Beigaben.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Aus
führungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher er
läutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Absperr
ventil in der Ausführungsform als Kugelhahn,
Fig. 2 einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Absperr
ventil in der Ausführungsform als Scheibenschieber und
Fig. 3 den Gegenstand der Fig. 2 aus Richtung des Pfeiles A
bei in Öffnungsstellung befindlichem Ventilelement.
Der in Fig. 1 dargestellte Kugelhahn wird in der angegebenen
Pfeilrichtung von einem gasförmigen oder flüssigen Medium durch
strömt. Zum grundsätzlichen Aufbau des Kugelhahns gehören ein
druckfestes Gehäuse 1 mit einem einlaßseitigen sowie einem aus
laßseitigen Rohranschlußelement 2, 3, eine Ventilkugel 4 aus
Ingenieurkeramik, ein aus Sitzringen 5, 6 gebildeter Ventil
sitz 7 sowie eine Betätigungswelle 8, die durch eine Wellen
dichtung 9 des Gehäuses 1 geführt und an die Ventilkugel 4 an
geschlossen ist. Die Sitzringe 5, 6 sind am Gehäuse 1 dichtend
zwischen den Rohranschlußelementen 2, 3 eingespannt und liegen
unter elastischer Vorspannung an der Ventilkugel 4 an.
Der am einlaßseitigen Rohranschlußelement 2 angeordnete ein
laßseitige Sitzring 5 besteht aus einem nachgiebigen Dichtungs
werkstoff, beispielsweise aus einem Polyurethan, Polytetrafluor
äthylen, Viton oder einem ähnlichen Werkstoff, er könnte aber
ebenfalls aus Ingenieurkeramik bestehen. Der am auslaßseitigen
Rohranschlußelement 3 angeordnete auslaßseitige Sitzring 6
besteht jedenfalls aus Ingenieurkeramik und ist unter Zwischen
schaltung einer Dichtung 10 in das Gehäuse eingesetzt sowie
an dem auslaßseitigen Rohranschlußelement 3 federnd abgestützt.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die
Dichtung 10 zugleich als elastisches Element ausgebildet und
stellt somit Dichtungselement und Federelement dar.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 2 und 3 handelt es
sich um einen Scheibenschieber. Zum grundsätzlichen Aufbau
gehören ein druckfestes Gehäuse 11 mit vorderem Gehäusedeckel
12 und rückwärtigem Gehäusedeckel 13, ein aus zwei Dichtungs
scheiben 14 a, 14 b bestehender Ventilsitz 15, darin beweglich
gehaltenem Absperrelement 16 in Form einer Schieberplatte sowie
ein durch eine Wellendichtung 17 des Gehäuses 11 hindurchge
führtes Betätigungselement 18 für die Schieberplatte 16. Das
Gehäuse 11 ist mit drei Rohranschlußöffnungen 19, 20 ausge
bildet, der Ventilsitz 15 weist zugeordnete Anschlußbohrungen
21 auf und das Absperrelement 16 besitzt eine Durchgangsbohrung
22. Die Anordnung ist so getroffen, daß zwei Rohranschluß
öffnungen 19 wechselweise mit der dritten Rohranschlußöffnung
20 unter Bildung eines Durchgangskanals verbindbar sind. Die
Anschlußbohrungen 21 der Dichtungsscheiben 14 sind in einem
Steuerabstand A angeordnet, der größer ist als der Durchmesser D
der Durchgangsbohrung 22 der Schieberplatte 16. Dadurch kann
das Absperrelement 16 eine weitere Steuerstellung, die in Fig. 2
dargestellt ist, einnehmen, in der die Rohranschlußöffnungen
19, 20 gegeneinander abgedichtet sind. - Die Dichtungsscheiben
14 a, 14 b sowie die Schieberplatte 16 bestehen aus Ingenieur
keramik.
Im Ausführungsbeispiel ist das Gehäuse 11 zweiteilig ausge
bildet. Der vordere Gehäusedeckel 12 sowie der rückwärtige Ge
häusedeckel 13 sind unter Zwischenschaltung einer Deckeldich
tung 23 miteinander verschraubt. Die Dichtungsscheiben 14 a,
14 b sind identisch ausgebildet. Der vordere Gehäusedeckel 12
weist einen Sammelraum 24 auf, der an die Rohranschlußöffnung
20 angrenzt und von den Bohrungen 25 zu den Anschlußbohrungen 21
der Dichtungsscheibe 14 a abgehen. Der rückwärtige Gehäuse
deckel 13 ist mit Strömungskanälen 26 ausgerüstet, welche die
Anschlußbohrungen 21 der Dichtungsscheibe 14 b mit einer zuge
ordneten Rohranschlußöffnung 19 verbinden. Die Strömungsquer
schnitte der Bohrungen 25 des vorderen Gehäusedeckels 12 und
der Strömungskanäle 26 im rückwärtigen Gehäusedeckel 13 sind
gleichgroß. Man entnimmt der Fig. 2, daß die Strömungskanäle 26
im rückwärtigen Gehäusedeckel 13 so angeordnet sind, daß die
Rohranschlußöffnungen 19 einen für den Anschluß von Rohr
leitungen erforderlichen Abstand B aufweisen. Wie in Fig. 3
angedeutet, sind die Gehäusedeckel 12, 13 mit Dichtungsflächen
ausgebildet und können genormte Rohrflansche 27 angeschlossen
werden.
Die Dichtungsscheiben 14 a, 14 b sind an elastomeren Gehäuse
dichtungen 28 abgestützt und liegen mit entsprechender Dicht
kraft an der Schieberplatte 16 an. Die elastomeren Gehäuse
dichtungen 28 umschließen jeweils eine zugeordnete Anschluß
bohrung 21 ringförmig. Vorzugsweise werden O-Ringdichtungen
mit rundem oder quadratischem Querschnitt eingesetzt. Der
Steuerabstand A zwischen den Anschlußbohrungen 21 ist mindestens
doppelt so groß wie der Durchmesser D der Durchgangsbohrung 22
in der Schieberplatte 16. Das Betätigungselement 18 ist mittels
einer Kupplung 29 an eine Hubvorrichtung 30 angeschlossen.
Bei allen Ausführungsformen bestehen das Ventilelement 4 bzw.
16 einerseits, die Sitzelemente 5, 6 bzw. 14 a und 14 b anderer
seits aus unterschiedlichen Werkstoffen der Ingenieurkeramik.
Sie sind haftkraftreduzierend gepaart.
Claims (6)
1. Absperrventil, insbesondere Regelabsperrventil, für Rohr
leitungen mit
druckfestem Gehäuse mit zumindest einem einlaßseitigen und einem auslaßseitigen Rohranschlußelement,
verstellbarem Ventilelement und
zumindest einem Ventilsitzelement,
wobei das Ventilelement und das Ventilsitzelement aus Ingenieur keramik bestehen, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventilelement einerseits, das Ventilsitzelement andererseits aus unterschiedlichen Werkstoffen der Ingenieur keramik bestehen und die Werkstoffe haftkraftreduzierend ge paart sind.
druckfestem Gehäuse mit zumindest einem einlaßseitigen und einem auslaßseitigen Rohranschlußelement,
verstellbarem Ventilelement und
zumindest einem Ventilsitzelement,
wobei das Ventilelement und das Ventilsitzelement aus Ingenieur keramik bestehen, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventilelement einerseits, das Ventilsitzelement andererseits aus unterschiedlichen Werkstoffen der Ingenieur keramik bestehen und die Werkstoffe haftkraftreduzierend ge paart sind.
2. Absperrventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die gepaarten Werkstoffe einerseits oxidische Werkstoffe und
andererseits karbidische und/oder nitridische Werkstoffe sind.
3. Absperrventil nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die gepaarten Werkstoffe unterschiedliche
Härten aufweisen.
4. Absperrventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die gepaarten Werkstoffe unterschiedliche
Dielektrizitätskonstanten und/oder elektrische Leitfähigkeiten
aufweisen.
5. Absperrventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4 in der Aus
führungsform mit zwei Ventilsitzelementen (VS) und einem da
zwischen angeordneten Ventilelement (VE) gekennzeichnet durch
die Paarungen
6. Absperrventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4 in der Aus
führungsform mit einem Ventilsitzelement (VS) und einem Ventil
element (VE), gekennzeichnet durch die Paarungen:
(VE)
(VS)
ZrO
Al₂O₃
Al₂O₃ SiC
Al₂O₃ Si₃N₄
SiC Al₂O₃
Priority Applications (6)
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