DE3828405A1 - Anfeuchtschnecke und verfahren ihrer reinigung - Google Patents
Anfeuchtschnecke und verfahren ihrer reinigungInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung bildet eine Anfeucht
schnecke mit flügelartigen Paddeln, die auf
mindestens einer Welle angeordnet sind, welche
in einem Gehäuse liegt, das mit einem Einlauf
und einem Auslauf für staubförmige Materialien
versehen ist, sowie mit Düsen für die Zugabe
von Wasser.
Anfeuchtschnecken, die allgemein auch als soge
nannte Paddelschnecken bezeichnet werden, finden
Anwendung, um staubförmige Materialien, insbeson
dere Aschen aus Kohlekraftwerken oder aus Müll
verbrennungsanlagen in einen erdfeuchten Zustand
zu versetzen, so daß die Asche ihre Staub- bzw.
Pulvereigenschaft verliert, die sie nach der Be
feuchtung infolge chemischer Reaktionen im
allgemeinen auch nicht wieder annimmt.
Die Wirtschaftlichkeit des Einsatzes derar
tiger Mischeinrichtungen wird jedoch beein
trächtigt durch einen erheblichen Aufwand
für die regelmäßig notwendige Reinigung der
Maschinen, die insbesondere notwendig sind,
wenn die Aschen oder anderen staubförmigen
Materialien sehr kleine Kornfraktionen ent
halten, welche mit dem zum Anfeuchten verwen
deten Wasser chemisch reagieren. Derartige
Aschen führen nämlich zur Ausbildung von An
krustungen bzw. Ansätzen aus feuchtem Staub
auf der Rückseite der einzelnen Paddel wie
auch auf der Welle.
Derartige Ansätze lassen sich bisher nur ent
fernen durch eine Unterbrechung des Betriebes
der Anfeuchtschnecke. Die Notwendigkeit derar
tiger Betriebsunterbrechungen hat sich in
jüngerer Zeit noch vermehrt durch den Anfall
von Aschen besonders feiner bzw. kleiner Kör
nung in Kohlekraftwerken infolge des Einsatzes
verbesserter Elektrofilter zum Zwecke des Um
weltschutzes sowie durch das Einblasen von
Kalk zum Zwecke der Bindung von Schwefel, das
zu höheren Anteilen von Kalzium-Schwefelverbin
dungen wie Kalziumsulfid und Kalziumsulfat in
der Asche führt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anfeucht
schnecke und ein Verfahren ihrer Reinigung zu
schaffen, durch die eine Ausbildung von An
krustungen an dem Paddel und der Welle während
des Betriebes verhindert wird, so daß die Not
wendigkeit der wiederholten Außerbetriebsetzung
der Maschine entfällt.
Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung vor,
daß die Anfeuchtschnecke mit in Wellenrichtung
hintereinander liegenden Hochdruckdüsen ver
sehen ist, mit denen ein Anteil des Anfeucht
wassers unter einem Druck von mehr als 20 bar,
insbesondere 30 bis 50 bar, auf die Rückseite
der Paddel zu sprühen ist. Durch diese Anord
nung läßt sich die Ausbildung von Ankrustun
gen an den Paddeln und der Welle unter Aus
nutzung des ohnehin der Asche für die Anfeuch
tung beizugebenden Wassers von vornherein ver
hindern bzw. während des Betriebes fortlaufend
beseitigen, so daß Betriebsunterbrechungen zum
Zwecke einer nachträglichen Reinigung der
Paddel und der Welle vermieden werden.
Dazu können zwei Arten von Hochdruckdüsen ge
meinsam oder alternativ Verwendung finden.
Zum einen hat sich die Verwendung von Düsen als
geeignet gezeigt, die einen fächerförmigen Strahl
abgeben für eine relativ leichte Entfernung von
Ansätzen. Diese Düsen sind vorzugsweise fest
stehend derart angeordnet, daß sie den fächer
förmigen Wasserstrahl tangential an die Wellen
oberfläche abgeben sowie schräg oder annähernd
tangential auf die Rückseite der Paddel, die
im Gegensatz zu der Vorderseite stärker der
Gefahr der Ausbildung von Ansätzen bzw. An
krustungen ausgesetzt ist. Dabei ist unter Rück
seite diejenige Seite gemeint, die in Förderrich
tung hinten liegt.
Diese Düsen können in der gleichen Anzahl der
Paddel angeordnet sein, so daß jedem Paddel eine
Düse zugeordnet ist, mit der vorzugsweise auch
die Welle im Bereich dieses Paddels sauberzuhal
ten ist.
Daneben oder statt dessen können Hochdruckdüsen
vorgesehen sein, die einen scharf gebündelten,
ausgerichteten Strahl abgeben, und zwar vorzugs
weise tangential an die Welle und gegebenenfalls
zusätzlich auch die Rückseite eines Paddels oder
auch mehrerer Paddel. Diese Hochdruckdüsen kön
nen in Ausgestaltung der Erfindung beweglich bzw.
schwenkbar gelagert sein, so daß durch ihre
Schwenkbewegung ein größerer Einflußbereich ge
schaffen wird. Dazu können die schwenkbaren Dü
sen miteinander gekoppelt sein und in vorgege
benen Zeitintervallen gemeinsam in Richtung der
Wellenachse hin- und hergeschwenkt werden. Durch
eine solche Schwenkbewegung wirken die scharf
gebündelten bzw. konzentrierten Strahlen in
gleichen Ebenen wie die fächerförmigen Strahlen
feststehender vorgenannter Düsen.
Um die gesamte Oberfläche der Welle tangential
anzuströmen bzw. abzusprühen, läßt sich die Be
wegung der schwenkbaren Düsen gegenüber jeder
einzelnen Umdrehung der Welle zeitlich verzö
gern, so daß der einzelne Strahl bei jeder Um
drehung der Welle nicht den gleichen Bereich
der Oberfläche absprüht, sondern im Verlaufe
weniger Umdrehungen der Welle deren gesamte
Oberfläche reinigt. Auch bei dieser Anordnung
lassen sich die einzelnen Düsen in zeitlicher
Aufeinanderfolge nacheinander über Magnetventile
mit Wasser versorgen.
Weitere Merkmale der Erfindung bilden Gegen
stand der Ansprüche.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind
nachstehend unter Bezugnahme auf eine Zeich
nung erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Anfeuchtschnecke mit feststehen
den Düsen im Längsschnitt;
Fig. 2 die Anordnung von Fig. 1 im Schnitt
nach der Linie I-I;
Fig. 3 eine Anfeuchtschnecke mit schwenkba
ren Düsen im Längsschnitt;
Fig. 4 die Anordnung nach Fig. 3 im Schnitt
nach der Linie IV-IV und
Fig. 5 eine schwenkbare Düse im vergrößerten
Maßstab.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte An
feuchtschnecke besitzt ein Gehäuse 1, in dem
zwei achsparallel liegende Wellen 2 und 3 an
geordnet sind, die durch ein Getriebe 4 mit
einander derart gekoppelt sind, daß sie ent
sprechend den Pfeilen 5 und 6 gegensinnig zu
einander rotieren.
Die beiden Wellen 2 und 3 tragen jeweils flü
gelartige Paddel 7 bzw. 7′, von denen jeweils
vier radial zu einer Welle und axial im Ab
stand angeordnet einen Schneckengang bilden.
Auf der Oberseite des Gehäuses ist ein Einlauf 8
für die Zugabe von Mischgut bzw. Asche angeord
net und anderenends an der Unterseite des Ge
häuses ein Auslauf 9. Der Einlauf 8 und der
Auslauf 9 haben eine Breite, die dem Abstand
der beiden Wellen 2 und 3 entspricht, wie der
Fig. 2 zu entnehmen ist.
Hinter dem Einlauf 8 sind auf der Oberseite des
Gehäuses 1 Düsen 11 für die Zugabe von Wasser
angeordnet, mit denen die Asche während ihrer
Förderung durch das Gehäuse 1 unter gleichzei
tiger Durchmischung anzufeuchten ist. Diese
fortlaufende Durchmischung der Asche mit dem
beigegebenen Wasser zur Anfeuchtung ergibt
sich einerseits durch die vorgesehene Gegen
läufigkeit der Wellen 2 und 3 mit ihren Paddeln
7 und 7′, die beim Umlauf miteinander kämmen,
so daß das Mischgut entsprechend der gestrichel
ten Linie in Fig. 2 etwa in der Mitte des Ge
häuses 1 am höchsten angehoben und am stärksten
durchmischt wird.
Um die Ausbildung von Ankrustungen an den Rück
seiten der Paddel 7 bzw. der in Förderrichtung
hinten liegenden Seiten der Paddel 7 sowie den
Wellen 2 und 3 zu verhindern, sind zwei Reihen
von Düsen 13 und 14 vorgesehen, mit denen ein
fächerförmiger Strahl 15 abzugeben ist. Dieser
fächerförmige Strahl 15 ist derart ausgerichtet,
daß er die beiden Wellen 2 und 3 auf ihren im
Umlauf ansteigenden Seiten tangiert. Dadurch
wird einerseits die höchste Wirkung erreicht
im Sinne einer Reinigung der Wellenoberfläche.
Andererseits trifft der Strahl auf das Misch
gut in einem Bereich, in dem dieses verhält
nismäßig hoch im Behälter steht, so daß nicht
die Gefahr einer Beschädigung des Gehäuses
bzw. der Gehäusewandung durch den hohen Wasser
druck gegeben ist.
Die Versorgung der einzelnen Düsen der beiden
Reihen 13 und 14 erfolgt über Sammelleitungen
17 und 18 unter Ausnutzung von Magnetventilen
19. Dabei wird vorzugsweise den Düsen in För
derrichtung gesehen nacheinander d. h. aufein
anderfolgend während jeweils einer Wellenum
drehung Wasser zugeführt. Die Magnetventile 19
lassen sich dabei in einer für jedes spezifi
sche Staubgut zu ermittelnden optimalen Folge
und Zeitdauer öffnen unter Berücksichtigung,
daß diese Wasseranteile zusammen mit dem
Wasser, das über die Düse 11 zugeführt wird,
auch für eine ausreichende Anfeuchtung der Asche
dient.
Die Ausführung nach den Fig. 3 bis 5 unter
scheidet sich von der vorbeschriebenen im wesent
lichen durch die Ausnutzung von schwenkbaren Dü
sen 20, die geeignet sind für die Abgabe eines
scharf gebündelten, konzentrierten Wasserstrah
les 22 unter hohem Druck wie vorzugsweise 30 bis
50 bar. Der Fig. 4 ist zu entnehmen, daß diese
Wasserstrahlen 22 wiederum tangential zu den
Wellen 2 und 3 gerichtet sind. Infolge der
Schwenkbewegung der Düsen 20 können dabei jedoch
wiederum fächerförmige Strahlen hervorgerufen
werden, wobei sich der Fächer zwar nicht gleich
zeitig ausbildet, jedoch das im Bereich eines
Fächers stehende Wasser unter einem erheblich
höheren Druck steht als bei der Ausführung nach
Fig. 1 und 2.
Für eine gemeinsame Schwenkbewegung sind die Dü
sen 20 durch eine Stange 23 miteinander gekoppelt,
die mit einem Motor 24 verbunden ist, durch den
die Stange 23 entsprechend dem Doppelpfeil 25
hin- und herzubewegen ist, so daß die einzel
nen Düsen 20, die über Schläuche 26 mit der
Hauptleitung 17 verbunden sind, um ihre Achse
28 drehen können, wobei sie sich in einem
Schlitz 29 des Gehäuses 1 hin- und herbewegen.
Bei dieser Ausführungsform der Erfindung ist
die Anzahl der Düsen kleiner als bei der Aus
führungsform nach Fig. 1, da eine Düse 20 in
folge ihrer Schwenkbarkeit einen größeren Be
reich erfaßt. Die Schwenkbewegung der Düsen 20
erfolgt nicht synchron mit der Umdrehung der
Wellen 2 und 3, sondern vorzugsweise etwas ver
zögert von einer Umdrehung zu einer weiteren Um
drehung, so daß im Verlaufe mehrerer Wellenum
drehungen alle Bereiche der Wellenoberfläche
von eventuellen Ansätzen gesäubert werden. Im
übrigen lassen sich auch bei dieser Anordnung
die einzelnen Düsen 20 nacheinander über Mag
netventile mit Wasser versorgen. Da jedoch je
de Düse im Bereich mehrerer Paddel wirksam ist,
arbeitet sie vorzugsweise fortlaufend während
mehrerer Umdrehungen einer Welle.
Claims (13)
1. Anfeuchtschnecke mit flügelartigen Paddeln,
die auf mindestens einer Welle angeordnet
sind, welche in einem Gehäuse liegt, das
mit einem Einlauf und Auslauf für staubför
mige Materialien versehen ist, sowie mit
Düsen für die Zugabe von Wasser, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anfeuchtschnecke
mit in Wellenrichtung hintereinander liegen
den Hochdruckdüsen (11, 20) versehen ist,
mit denen ein Anteil des Anfeuchtwassers
unter einem Druck von mehr als 10 bar, ins
besondere 30 bis 50 bar, auf die Rückseite
der Paddel (7) und an die Welle (2, 3) zu
sprühen ist.
2. Anfeuchtschnecke nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düsen (11, 20) so
ausgebildet sind, daß sie einen fächerför
migen Strahl abgeben.
3. Anfeuchtschnecke nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der fächerförmige Strahl
(15) annähernd tangential auf die Rückseite
der Paddel (7, 7′) gerichtet ist.
4. Anfeuchtschnecke nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der fächerförmige Strahl
(15) tangential an die Welle (2, 3) gerichtet
ist.
5. Anfeuchtschnecke nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Anfeuchtschnecke zwei
parallel liegende Wellen (2, 3) mit schnecken
förmig angeordneten Paddeln (7, 7′) aufweist
und jeder Paddelschnecke (2, 7; 3, 7′) eigene
Düsen (13, 14, 20) zugeordnet sind.
6. Anfeuchtschnecke nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei zwei gegenläufig rotie
renden Paddelschnecken die Düsen (13, 14, 20)
tangential auf die einander zugewandten Seiten
der Wellen (2, 3) ausgerichtet sind.
7. Anfeuchtschnecke nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß den in Förderrichtung
einer Reihe hintereinander stehenden Düsen
(13, 14, 20) Wasser aufeinanderfolgend wäh
rend jeder Wellenumdrehung zugeführt wird.
8. Anfeuchtschnecke nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß den einzelnen Paddeln
(7, 7′) jeweils eine Düse (13) zugeordnet
ist.
9. Anfeuchtschnecke nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düsen (20) in Wel
lenrichtung hin- und herbeweglich angeord
net sind.
10. Anfeuchtschnecke nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die beweglichen Düsen
(20) miteinander mechanisch gekoppelt sind.
11. Anfeuchtschnecke nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bewegungen der Düsen
(20) zeitlich versetzt zu den Umdrehun
gen der Wellen (2, 3) erfolgt.
12. Anfeuchtschnecke nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Ansteuerung der
Düsen (13, 14, 20) Magnetventile (19) vorge
sehen sind.
13. Verfahren zum Reinigen einer Anfeuchtschnecke,
die mit auf mindestens einer Welle angeordne
ten Paddeln versehen ist, dadurch gekennzeich
net, daß die Rückseite der Paddel (7) sowie
die Welle (2, 3) während des Betriebes der
Anfeuchtschnecke mit Anfeuchtwasser für das
Mischgut besprüht wird, das unter einem Hoch
druck von 10 bis 60 bar steht.
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