DE3827207A1 - Behaelter aus tiefziehmaterial - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen oben offenen Behälter zum Transportieren und Lagern von Gegenständen mit einem Boden und mit Wänden aus einer tiefgezogenen Folie aus thermoplastischem Kunststoffmaterial.

Es gibt bereits derartige Behälter aus Tiefziehmaterial. Diese dürfen jedoch eine bestimmte Größe nicht über­ schreiten, weil sie dann den im Betrieb auftretenden Belastungen nicht mehr standhalten. Dies beruht darauf, daß das Tiefziehmaterial sich mit vernünftigen Kosten­ aufwand nur bis zu einer vorgegebenen Größe für der­ artige Behälter verwenden läßt. Größere Behälter aus rei­ nem Tiefziehmaterial sind nicht mehr stabil genug.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen derartigen Behälter vorzuschlagen, der unter Verwendung des leicht verformbaren und preisgünstigen Tiefziehmaterials sich dennoch durch sehr gute Gebrauchseigenschaften auszeichnet, so daß er ohne weiteres in praktisch beliebigen Größen im industriellen Bereich eingesetzt werden kann, beispiels­ weise zum Lagern und zum Transportieren von Gegenständen aller Art.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch ge­ kennzeichnet, daß wenigstens ein plattenförmiges Ver­ stärkungsteil aus Fremdmaterial mit dem Tiefziehteil dadurch dauerhaft verbunden ist, daß das Tiefziehmaterial das Verstärkungteil an den Rändern zumindest teilweise umfaßt und/oder daß Löcher im Verstärkungsteil mit einem sich zum Inneren des Behälters verbreiternden Querschnitt vorgesehen sind, in die das Tiefziehmaterial in Anlage an den sich verbreiternden Lochquerschnitt eingezogen ist.

Der grundsätzlich nach wie vor aus geeignetem Tiefzieh­ material bestehende Behälter wird durch die beschriebenen Maßnahmen an den jeweils gewünschten Stellen dauerhaft mit dem Verstärkungsteil aus Fremdmaterial, in der Regel Metall, Holz oder anderes Kunststoffmaterial, verstärkt, und zwar beim Tiefziehvorgang selbst, so daß keine ge­ sonderten Arbeitsgänge notwendig sind. Die Verbindung er­ folgt dadurch, daß das Tiefziehmaterial um plattenförmige Teile des Verstärkungsteils derart herumgezogen wird, daß das Verstärkungsteil dauerhaft mit dem Tiefziehmaterial verbunden wird. Gleichzeitig oder alternativ kann die Verbindung auch dadurch erfolgen, daß das Tiefziehmaterial in dem sich verbreiternden Lochquerschnitt eingezogen wird.

Zum Stand der Technik sei auch verwiesen auf die DE-AS 10 35 043, die die Verbindung eines Knopfes mit einer Tiefziehfolie zeigt. In dort im Knopf vorhandene Löcher wird das Tiefziehmaterial aber nicht hineingesogen. Auch soll dort kein Behälter aus dem von Haus aus biegeweichen Tiefziehmaterial (Tiefziehfolie oder Tiefziehplatte) versteift werden.

Schließlich sei zum Stand der Technik noch auf die DE-OS 25 00 625 verwiesen, die die Verbindung eines Gitters mit einer Tiefziehfolie derart zeigt, daß das Material der Tiefziehfolie die Gitterstäbe vollständig umschließt. Diese Verbindungsart verbietet sich aber bei größerflächigen Verstärkungsteilen, weil dort nicht ausreichend Tiefziehmaterial zur Verfügung steht, um die Verstärkungsplatten vollständig zu umschließen.

Grundsätzlich können beliebig geformt Verstärkungsteile aus einem geeigneten Fremdmaterial mit der Tiefziehfolie dauerhaft verbunden werden, sofern das Verstärkungsteil nur in einem gewissen Bereich plattenförmig ausgebildet ist zwecks Durchführung der dauerhaften Verbindung zwischen diesen beiden Teilen, wie vorstehend beschrieben. Das Verstärkungsteil kann daher zu einem Profilstück ergänzt werden, welches zusätzlich weitere Aufgaben übernimmt, beispielsweise dient das Profilstück (Profil­ schiene) zum Positionieren von Waren im Behälter an vorbestimmten Stellen, zum lagersicheren Halten der Gegenstände usf. Allgemein gesprochen kann das Ver­ stärkungsteil auch gezielt so eingesetzt werden, daß es den Abrieb oder andere Beschädigungen des Tiefzieh­ materials des Behälters verhindert.

Auch kann das plattenförmige Verstärkungsteil in einer Vertiefung im Tiefziehmaterial angeordnet sein, so daß es dann nach innen nicht stark aufträgt.

Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungs­ beispieles näher erläutert, aus dem sich weitere wichtige Merkmale ergeben. Es zeigt:

Fig. 1 eine Draufsicht auf einen schalenförmigen Behälter aus Tiefziehmaterial, das mit Metallblechen und Metallschienen dauerhaft verbunden und versteift ist;

Fig. 2 in gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab einen Schnitt längs der Linie II-II von Fig. 1 mit den abermals vergrößerten Einzelheiten X und Y;

Fig. 3 eine Ansicht eines Teils der Tiefziehform mit Metalleinlage und Tiefziehmaterial zur Herstellung der Verbindung zwischen diesen Teilen im Bereich eines der konischen Löcher des Blechs zwecks Herstellung des Behälters nach Fig. 1 und 2;

Fig. 4 perspektivisch die Tiefziehform nach Fig. 3 mit Anordnung der Saugkanäle.

Fig. 1 zeigt einen nach oben offenen, schalenförmigen Behälter mit einem Boden und vier Wänden, dessen Profilierung auch aus Fig. 2 ersichtlich ist. Dieser besteht aus einem thermoplastisch verformbaren Tiefzieh­ material 1, mit dem Teile 2 aus Fremdmaterial dauerhaft verbunden sind. Bei dieser Ausführungsform handelt es sich beispielsweise um gelochte Bleche aus Metall 2 a und um Führungsschienen 2 b und 2 c.

Insbesondere die Einzelheit Y in Fig. 2 läßt erkennen, daß die Löcher sich zu der dem Tiefziehmaterial 1 abgewandten Seite hin konisch erweitern zur Ausbildung von Hinterschneidungen. Diese werden vom Tiefziehmaterial in Gestalt von pilzförmigen Verbreiterungen 3 ausgefüllt, wodurch sich die angestrebte dauerhafte Verbindung zwischen den Teilen 1 und 2 ergibt.

Die vergrößerte Einzelheit X in Fig. 2 zeigt als weiteres Ausführungsbeispiel, daß die Schiene 2 b einen Flansch 4 hat, dessen freie Enden vom Tiefziehmaterial 1 überdeckt sind.

Die Fig. 3 und 4 erläutern weiter das Tiefziehverfahren bezüglich der Einzelheit Y von Fig. 2. Daraus ist ersichtlich, daß eine Tiefziehform 5 verwendet wird, die im Bereich des betreffenden Lochs wenigstens einen Saug­ kanal 6 hat. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel sind dies insgesamt drei derartige Saugkanäle, die im wesentlichen gleichmäßig verteilt in eine Vertiefung 7 der Tiefzieh­ form 5 einmünden.

Das Teil 2 (Metalleinlage) wird nun mit seinem sich konisch verbreiternden Loch 8 fluchtend zur Vertiefung 7 angeordnet und das platten- oder folienförmige Tief­ ziehmaterial 1 flach über der Metalleinlage. Wird nunmehr Saugkraft in Richtung des Pfeiles 9 angelegt, so wird das Tiefziehmaterial 1 entsprechend verformt, wie dies die Einzelheit Y in Fig. 2 zeigt.

Die Verformung des Tiefziehmaterials zu seiner Verbindung mit der Schiene 2 b bzw. 2 c erfolgt entsprechend, d.h. durch Einwirken einer Saugkraft in Richtung des Pfeiles 9, wie bei X angedeutet.

Die Schiene 2 c hat einen Flansch 4, der sich nur in eine Richtung erstreckt. Daher ist diese Schiene 2 c zusätzlich zu der den Flansch 4 einfassenden Verformung 10 mittels der die Löcher 8 durchdringenden pilzförmigen Ver­ breiterungen 3 befestigt.

Die Einzelheit X zeigt auch, daß das Tiefziehmaterial den Flansch 4 seitlich umgibt, und zwar entweder an beiden Seiten (Schiene 2 b) oder nur an einer Seite (Schiene 2 c).

Claims (3)

1. Oben offener Behälter zum Transportieren und Lagern von Gegenständen mit einem Boden und mit Wänden aus einer tiefgezogenen Folie aus thermo­ plastischem Kunststoffmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein plattenförmiges Verstärkungsteil aus Fremdmaterial mit dem Tiefziehteil dadurch dauerhaft verbunden ist, daß das Tiefziehteil das Verstärkungsteil an den Rändern zumindest teilweise umfaßt und/oder daß Löcher im Verstärkungsteil mit einem sich zum Inneren des Behälters ver­ breiterndem Querschnitt vorgesehen sind, in die das Tiefziehmaterial in Anlage an den sich verbreiternden Lochquerschnitt eingezogen ist.

2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das plattenförmige Verstärkungsteil zu einem Profilstück ergänzt ist.

3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das plattenförmige Verstärkungsteil in einer Vertiefung im Tiefziehmaterial angeordnet ist.