DE3827122A1 - Verfahren und vorrichtung zum randschleifen eines brillenglases - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum randschleifen eines brillenglasesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Randschleifen eines
Brillenglases nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches. Sie
betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Durch die DE-OS 36 08 957 ist eine
Brillenglasrandschleifmaschine bekannt, bei der die
Schleifscheibe und das Brillenglas in einem Gehäuse
angeordnet sind, das die Scheibe und das Glas in geringem
Abstand umschließt und wobei die in mehrere Abschnitte
unterteilte Schleifscheibe auf einem Kreuzschlitten gelagert
ist. Durch diesen kann die Schleifscheibe sowohl eine
Radialbewegung wie auch eine Axialbewegung gegenüber dem
Brillenglas ausführen. - Das DE-GM 87 15 619.9 beschreibt
eine Vorrichtung zum Abtasten der Öffnung eines
Brillengestells oder einer Schablone mit einem die
Brillengestellöffnung oder die Schablone abtastenden
Tasterteil und einem die Drehwinkel der Abtaststellungen des
Gestells oder der Schablone erfassenden Winkelmeßwertgeber.
Hier findet ein Laserscanner Anwendung, wobei der Detektor
und der Winkelmeßwertgeber gemeinsam auf einen Auswerter
geschaltet sind. - Die Erfindung ist damit unter die
Verfahren und Vorrichtungen einzureihen, bei denen die
Facette durch eine Zwangssteuerung am Umfang des Glases
angebracht wird, was im Gegensatz zur sog. "pendelnden"
Führung der Schleifscheibe zum Anbringen der Facette
steht. Hierbei bewegt der Glasrand die Facetten-
Schleifscheibe selbst in ihrer axialen Richtung, - eine
Verfahrensweise, die nicht immer eine genaue Lage der
Facette gewährleistet, insbesondere wenn es sich um
+ -Gläser handelt, die einen schmalen Rand besitzen.
Den bekannten Vorrichtungen gegenüber besteht die Aufgabe
der Erfindung darin, ein Verfahren vorzuschlagen, mit dem
der Steuervorgang zum Anbringen der Facette auf einem
vorgeschliffenen Brillenglasrand optimiert wird, d. h.
eine genaue Lage der Facette auf dem Glasrand ohne
zusätzlichen Aufwand gewonnen wird, was ohne großen
räumlichen Aufwand erfolgen soll.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung die
Verfahrensschritte nach dem kennzeichnenden Teil des
Hauptanspruches vor. Die Verfahrensunteransprüche dienen
der Verbesserung und Weiterentwicklung der Merkmale des
Hauptanspruches. - Die auf die Vorrichtung abgestellten
Ansprüche zeigen vorteilhafte Mittel zur Ausführung des
Verfahrens auf.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens und seiner
Vorrichtung ist darin zu sehen, daß durch das genaue
Erfassen der Daten des vorgeschliffenen Brillenglasumfanges
eine präzise Steuerung der Schleifscheibe erfolgen kann, und
zwar dies in mittel- oder unmittelbarem Anschluß an den
Vorschliff. - Vorzugsweise kann das Abtasten des Umfangs
des vorgeschliffenen Glasrandes noch während des Vorschliffes
selbst erfolgen; es steht jedoch nichts im Wege, nach
beendetem Vorschliff das Brillenglas eine Lehrumdrehung
ausführen zu lassen, während welcher das Abtasten des
vorgeschliffenen Brillenglasumfanges erfolgt.
An Hand der Zeichnung wird das erfindungsgemäße Verfahren
erläutert; die Zeichnung zeigt ferner eine vorteilhafte
Ausführungsform der Vorrichtung zur Ausführung des
Verfahrens, und zwar zeigt
Fig. 1 eine schematische Ansicht der Vorrichtung zur
Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 2 und 3 verdeutlichen die zu erfassenden Größen am
Brillenglasrand und die
Fig. 4 bis 10 zeigen Möglichkeiten des Erfassens dieser Daten.
Die Schleifscheibe 1 weist in ihrer Achsrichtung mehrere
nebeneinander angeordnete Umfangsabschnitte auf, die zum
Vorschleifen, Feinschleifen und Facettenschleifen dienen.
So zeigt Fig. 1 einen Abschnitt 2 zum Vorschleifen des
Rohglases, um diesem die gewünschte Kontur zu geben. Mit
der Bezugsziffer 3 ist ein Facettenschleifabschnitt
dargestellt, mit dessen Facettennut 4 die Facette an dem
Brillenglasumfang erstellt wird. Die Schleifscheibe 1
ist mit Hilfe ihrer Welle 5 in bekannter Weise durch einen
nicht dargestellten Motor drehbar, wobei die Wellenenden
in Lagerstützen 6 gehalten sind. - Diese ruhen auf einem
ersten Schlittenteil 7 eines Kreuzschlittens K, der mit
seitlichen horizontalen Führungsstangen 8 versehen ist.
Diese können in Bohrungen 9 entsprechender Ansätze 10 des
zweiten Schlittenteils 11 des Kreuzschlittens in
Längsrichtung gleiten. Dieser zweite Schlittenteil ist an
Führungsschienen 12 geführt, die ortsfest im rechten Winkel
zu den Führungsstangen 8 gelegen sind. Durch die beiden
Schlittenteile 7, 11 können die Schleifscheibe 1 und deren
Welle 5 sowohl in Längsrichtung dieser Welle wie auch in
horizontaler Richtung senkrecht hierzu bewegt werden.
Die Schleifscheibe wird von einem Gehäuse 13 umgeben, das
auch die Brillenglaswelle 14 mit dem Brillenglas B und
dessen Halterung aufnimmt. Das Brillenglas B mit seiner
Welle 14 wird in bekannter Weise in Drehung versetzt,
wobei die Drehgeschwindigkeit üblicherweis 10-13 U/min
beträgt.
Mit der Brillenglaswelle 14 ist ein Winkelmeßwertgeber 15
verbunden, der mit einem Rechner 16 in Verbindung steht
und diesem in gleichen Zeitabständen, die einem gleichen
Drehwinkelmaß der Welle entsprechen, einen Impuls mitteilt.
An geeigneter Stelle, vorzugsweise an einer Ausbuchtung 17
des Gehäuses 13, ist eine mit der allgemeinen Bezugsziffer 18
bezeichnete Meßstelle angeordnet, die auf den Umfang des
Brillenglases gerichtet ist. In den Fig. 4-6 sind derartige
Meßstellen beispielsweise erläutert. Die Meßstelle 18 ist
in bezug auf das Glas B der Schleifscheibe 1 abgekehrt und
vorzugsweise oberhalb der Glaswelle 14 angeordnet, um zu
vermeiden, daß Schleifflüssigkeit in störender Weise an die
Meßstelle 18 gelangt. Die Meßstelle kann daher auch an
anderer geeigneter Stelle vorgesehen werden, wobei die
Drehrichtung des Glases Berücksichtigung finden kann.
Dem erfindungsgemäßen Verfahren entsprechend wird der Umfang
des Brillenglases mit Hilfe des Abschnittes 2 der
Schleifscheibe vorgeschliffen, d. h. das Rohglas erhält seine
Kontur. Dies kann in jeder konventionellen Art erfolgen.
Wird angenommen, daß die Drehrichtung des Brillenglases dem
Pfeil P in Fig. 1 entspricht, so ist der Bereich D des
Brillenglasumfangs U unterhalb der Schleifstelle S in
Fig. 1 vorgeschliffen, so daß die Daten des
vorgeschliffenen Brillenglases durch die Meßstelle 18
erfaßbar sind. Aufgrund der ermittelten Meßdaten kann dann,
wie nachstehend noch beschrieben wird, ein Verstellen der
Schleifscheibe 1 mit Hilfe des Kreuzschlittens K derart
erfolgen, daß die Facette in genauer Lage und Größe am
Umfang des Brillenglases erstellt werden kann.
Durch die Zentrierung des Brillenglases und zusätzlich durch
die meist unrunde Form des vorgeschliffenen Brillenglases
beschreibt die vordere Randkante des vorgeschliffenen
Brillenglases eine Raumkurve. Zu dieser tritt noch die
unterschiedliche Randstärke des Glasumfanges an den
verschiedenen Abschnitten des Glasumfanges hinzu.
In Fig. 2 ist dies dargestellt. Ausgehend von einem in
ausgezogener Linie dargestellten Brillenglas B besitzt
dieses an einer durch einen bestimmten Winkelmeßwert
gegebenen Meßstelle die Lage 40 der vorderen Randkante.
Bei einer Breite F des Glasrandes 41 des Brillenglases B
ergibt sich eine Lage 42 der rückwärtigen Randkante. - An
einer am Umfang U des Brillenglases B folgenden zweiten
Meßstelle ergibt sich aufgrund des größeren radialen
Abstandes dieser zweiten Meßstelle von der Drehachse D des
Brillenglases eine Randbreite G. Dieser größeren Breite des
Randes 41 entsprechen die Stellung 40′ und 42′ der vorderen
und der rückwärtigen Kante des Glasrandes an der zweiten
Meßstelle. Der Vergrößerung der Breite des Randes 41 des
Glases entspricht der Unterschied zwischen der Verlagerung
der vorderen Randkante um das Maß e und der Verlagerung der
hinteren Randkante von der Stellung 42 in die Stellung 42′
um das Maß f, d. h. der Differenz der Breite G und F.
In gleicher Weise hat sich auch der radiale Abstand des
Glasrandes von der Drehachse D geändert. Das
Unterschiedsmaß ist in Fig. 3 mit m bezeichnet. - Jeder
Meßstelle am Umfange des vorgeschliffenen Brillenglases
entspricht somit ein Winkelwert, ein radialer Wert
(vgl. Fig. 3, Abstand m) und eine bestimmte Breite des
Umfanges (vgl. Fig. 2, Lage 40, 40′ und 42, 42′ der
vorderen und hinteren Randkante des Glasrandes). Die
Meßstelle 18 mißt diese vorstehenden Daten und gibt sie
dem Rechner 16 ein. Dieser ist über eine Leitung 19 mit
einem Steueraggregat verbunden, durch den die beiden
Schlittenteile 7, 11 des Kreuzschlittens K entsprechend
gesteuert werden, und zwar mit einer derartigen
Phasenverschiebung, daß der Winkelunterschied zwischen der
Meßeinrichtung 18 und der Schleifstelle S berücksichtigt
wird, was der Rechner 16 vollziehen kann.
Das Messen des Umfanges des Brillenglases B durch die
Meßstelle 18 kann bei von der Schleifscheibe 1 abgesetztem
Brillenglas B erfolgen. Es kann aber aus Zeitersparnisgründen
und bei geeigneten Mitteln zur Erhaltung der Meßschärfe der
Meßstelle 18 das Messen auch während des Vorschliffes
erfolgen, d. h. der Vorschliff erfolgt an der Stelle S, während
das Messen in der in Drehrichtung dahinterliegenden
Meßstelle 18 durchgeführt wird.
Die Meßstelle 18 kann, wie Fig. 4 darstellt, zur Ermittlung
des radialen Abstandes D des Brillenglasumfanges (vgl.
hierzu Fig. 3) eine Laser-Meßstelle sein mit den beiden
Linsen 20, 21, von denen die eine eine Kollimierlinse und
die andere eine Sammellinse vor einem Detektor ist. - Der
radiale Abstand des Umfangs des Glases auf Höhe der
Meßstelle von der Drehachse des Glases wird in dem
Strahlenfeld in bekannter Weise gemessen. - In Fig. 5 ist
die Anwendung einer Mikrowellenmeßstelle 18 gezeigt, bei der
die in Richtung W gelegenen Wellen der Ausbildung des
Gerätes entsprechend dem radialen Abstand, wie auch die
jeweilige Breite des Umfanges U des Brillenglases auf Höhe
der Meßstelle 18 ermittelt. - In Fig. 6 ist eine Meßstelle 18
dargestellt, die über die Breite des Glasumfanges U mit
Hilfe eines Laserscanners auf einem hin- und hergehenden
Teil (Pfeile x, y) angeordnet ist.
Soll das Brillenglas nach dem Vorschliff nur einen genauen
Feinschliff erhalten, so wird in vorbeschriebener Weise
verfahren und nur der radiale Abstand des jeweiligen
Umfangs ermittelt. Die Breitenmessung entfällt. Insofern
schließt die Erfindung auch ein ausschließliches
Feinschleifen des Brillenglasumfangs ein.
In den Fig. 7-10 ist eine weitere Möglichkeit der
Ermittlung der jeweiligen Breite des Glasrandes dargestellt.
Das Glas B ist zwischen den Halbwellen 30, 31 eingespannt.
An einem Arm 32 ist eine Lichtquelle 33 angebracht, die
ihrem Strahl 34 oder ihr Strahlenbündel parallel zu der
gemeinsamen Drehachse 35 der Halbwellen 30, 31 gegen das
Brillenglas B wirft und in diesem vergleichsweise
Lichtpunkte 36 erzeugt. Diese bewirken auch am Umfang U
ein Hellfeld gegenüber der Vorder- und der Rückkante 37, 38
und ein Lichtband oder einen -streifen 39 senkrecht zum
Umfang U des Glases, parallel zu welchem in erforderlichem
Abstand ein längliches photoelektrisches oder
photoelektronisches Element 50 angeordnet ist, das z. B.
ein Selenelement oder ein anderes bekanntes Element ist. -
Wie Fig. 8 erkennen läßt, liegen die Lichtquelle 33, die
Drehachse 35 der Halbwellen und das photoelektrische oder
photoelektronische Element 50 nach Fig. 9 oder 10 in einer
(hier senkrechten) Radialebene R.
Auf der der Lichtquelle 33 abgekehrten Seite des Glases B
kann ein Reflektor 51 angeordnet werden.
Claims (10)
1. Verfahren zum Randschleifen eines Brillenglases, bei dem
das Rohglas durch einen Vorschliff seine Kontur erhält
und anschließend einem Facettenschliff unterworfen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß während oder nach
dem Vorschliff die Umfangsdaten des vorgeschliffenen Glases
ermittelt und die Längs- und die Radialbewegung des
Brillenglases oder der Schleifscheibe für den anschließenden
Facettenschliff mit Hilfe dieser Umfangsdaten gesteuert
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umfangsdaten des vorgeschliffenen Glasumfangs berührungslos
ermittelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
radiale Abstand aufeinanderfolgender Meßstellen und die
Glasdicke an diesen Stellen oder in unmittelbarer Nähe dieser
Meßstellen ermittelt, mit Winkelmeßwerten der Glasdrehung
koordiniert und dem Steuerorgan für die Längs- und die
Radialbewegung der Schleifscheibe des Brillenglases
aufgegeben werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und einem der Ansprüche 2 oder
3, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtasten der Randstärke
und des Radialabstandes der Meßstellen durch senkrecht auf
den Umfangsrand des vorgeschliffenen Glases oder parallel
zu diesem Rand gerichtete Laserstrahlen oder Mikrowellen
erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und einem der Ansprüche 2 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß das vorgeschliffene
Brillenglas von einem axialen oder achsparallelen
Lichtstrahl oder Bündel beaufschlagt wird und die
jeweilige Randstärke durch ein photoelektrisches,
parallel zu dem Glasrand angeordnetes Element ermittelt
wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1 bis 4, gekennzeichnet durch eine in einem Gehäuse (13)
angeordnete Schleifscheibe (1) und einer Brillenglaswelle
(14) mit Glashalterung in dem Gehäuse, wobei die
Schleifscheibe einen Abschnitt (2) zum Vor- oder
Konturschleifen und einen Abschnitt (3) zum
Facettenschleifen besitzt und auf einem Kreuzschlitten (K)
gelagert ist, daß auf Höhe des der Schleifscheibe (1)
abgekehrten Bereichs des Brillenglass (B) ein oder zwei
die Breite des Glasrandes und den radialen Abstand des
Glasumfangs (U) von der Glaswelle (14) ermittelnde
Sensoren (18) (Laser- oder Mikrowellentaster) angeordnet
sind, die mit einem Winkelmeßwerte aufnehmenden Rechner
(16) verbunden sind, der seinerseits den Kreuzschlitten (K)
steuert.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der oder die Sensoren (18) (Geber und Detektor) der
Schleifstelle (S) des Glases (B) an der Schleifscheibe (1)
abgekehrt und oberhalb der Brillenglaswelle (14)
angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoren (18) an ihrem vorderen Ende mit einer
über dieses Ende vorstehenden Büchse versehen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5 und einem der Ansprüche 7
oder 8, gekennzeichnet durch eine Lichtquelle mit
parallel zur Brillenglashalterwelle angeordnetem
Lichtstrahl oder -bündel und ein in der Radialebene
der Lichtquelle im Abstand vom Brillenglasrand angeordnetes
stabförmiges photoelektrisches Element gleicher oder
größerer Länge als der mögliche Abstand der Vorder- und
Rückkante des Glases voneinander.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
auf der der Lichtquelle abgekehrten Seite des Glases
ein Reflektor (Spiegel) angeordnet ist.
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