DE3825416A1 - Verfahren zur bestimmung der oberflaechenspannung von festen stoffen und vorrichtung zu seiner durchfuehrung - Google Patents
Verfahren zur bestimmung der oberflaechenspannung von festen stoffen und vorrichtung zu seiner durchfuehrungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der
Oberflächenspannung von festen Stoffen, insbesondere
einer laufenden Folienbahn, bei dem auf die Oberfläche
des zu messenden Stoffes ein hinsichtlich seiner Ausbrei
tung von der Oberflächenspannung beeinflußtes Medium auf
die Oberfläche gegeben und anschließend seine Ausbrei
tung auf der Oberfläche bestimmt wird. Weiterhin be
trifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
Zur Beurteilung und Regelung von Verfahrensabläufen ist
es in vielen Bereichen der Technik von Interesse, mög
lichst genaue Kenntnisse über die Oberflächenspannung
von Stoffen zu erlangen. Folien werden beispielsweise
zur Verringerung ihrer Oberflächenspannung oftmals einer
Koronabehandlung unterzogen, damit sie anschließend be
druckbar sind. Durch Bestimmung der Oberflächenspannung
kann man nach der Koronabehandlung prüfen, ob diese im
ausreichenden Maße erfolgte.
Zur Bestimmung der Oberflächenspannung von Folien ist es
in der Praxis bekannt, auf diese eine Flüssigkeit auf
zuspritzen und anschließend zu beobachten, wie sich die
Flüssigkeit auf der Oberfläche verteilt. Bildet sich ein
zusammenhängender Flüssigkeitsstreifen, ist die Ober
fläche gut benetzbar und hat somit keine hohe Oberflä
chenspannung. Reißt der Flüssigkeitsstreifen in einzelne
Bereiche, so ist die Oberflächenspannung hoch.
In der Literatur sind auch verschiedene, genauere Ver
fahren zur Bestimmung der Oberflächenspannung beschrie
ben. Die DE-OS 20 53 390 beschreibt beispielsweise ein
Verfahren, bei dem eine Vielzahl von auf eine Oberfläche
aufgebrachten Flüssigkeitstropfen mit einem sich verän
dernden Beleuchtungswinkel angestrahlt werden, um den
Grenzwinkel der Reflexion zu ermitteln. Durch die DE-OS
35 38 807 ist es auch bekannt, den elektrischen Schein
leitwert zwischen einer benetzten Oberfläche und einer
innerhalb der diese benetzenden Flüssigkeit angeordneten
Elektrode zu bestimmen. Die DE-OS 20 35 743 beschreibt
ein Verfahren, bei dem zumindest eine Seitenansicht
eines auf eine Oberfläche aufgebrachten Tropfens auf
lichtoptischem Wege auf einem Schirm abgebildet wird und
danach mindestens ein geometrisches Maß dieser Seitenan
sicht ermittelt und als Kriterium für die Benetzbarkeit
der Oberfläche herangezogen wird.
Die bekannten Verfahren und Vorrichtungen sind alle rela
tiv kompliziert und eignen sich nicht, die Oberflächen
spannung eines sich mit relativ hoher Geschwindigkeit
bewegenden Körpers, insbesondere einer laufenden Folien
bahn, zu bestimmen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art zu entwickeln, welches beson
ders einfach auch zur Bestimmung der Oberflächenspannung
von sich bewegenden Körpern durchzuführen ist und bei
dem das Ergebnis auf einfache Weise aufzuzeichnen ist.
Weiterhin soll eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens geschaffen werden.
Die erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß das aufgegebene Medium, nachdem sich seine
von der Oberflächenspannung abhängige Ausbreitung ein
gestellt hat, von einem Trägermaterial von der Ober
fläche abgenommen und anschließend die Verteilung des
Mediums auf dem Trägermaterial ausgewertet wird.
Durch diese Verfahrensweise braucht man nicht die Aus
breitung des aufgegebenen Mediums auf der zu messenden
Oberfläche zu beobachten, sondern kann einen Abdruck
beobachten, der die Verteilung des Mediums auf der Ober
fläche zeigt. Dadurch ist eine Bestimmung der Oberflä
chenspannung auch bei sich rasch bewegenden Körpern mög
lich, da man zur Auswertung der Ausbreitung des Mediums
auf der Oberfläche nicht die sich rasch bewegende Ober
fläche beobachten muß, sondern in aller Ruhe das Träger
material mit dem Abdruck des Mediums auswerten kann. Da
das Medium kurze Zeit nach der Aufgabe auf die zu mes
sende Oberfläche wieder von ihr abgenommen wird, ist die
Oberfläche anschließend wieder sauber, so daß ein sich
anschließender Produktionsablauf nicht gestört wird. Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt
darin, daß das Trägermaterial mit dem Abdruck des auf
der Oberfläche verteilten Mediums zum Nachweis der rich
tigen Oberflächenspannung als Testdokument abgelegt
werden kann.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß als Medium eine Flüssig
keit und als Trägermaterial ein saugfähiger Stoff, bei
spielsweise Löschpapier, verwendet wird. Hierdurch wird
es möglich, sich als Medium bewährter Testflüssigkeiten
zu bedienen, so daß man sich bei der Auswertung der Ver
teilung des Mediums auf vorhandene Erfahrungen stützen
kann.
Falls die Verwendung einer Flüssigkeit für die Ober
fläche des zu testenden Körpers nachteilig ist, kann
gemäß einer anderen Ausgestaltung des Verfahrens als
Medium ein Pulver und als Trägermaterial ein mit einer
Klebeschicht versehenes Papier verwendet werden.
Zur Ermittlung, ob eine vorhandene Oberflächenspannung
noch zwischen festgelegten Grenzwerten liegt, ist es
vorteilhaft, wenn nebeneinander Medien mit unterschied
lichen Eigenschaften auf die Oberfläche gegeben werden.
Die zweitgenannte Aufgabe, nämlich die Schaffung einer
Vorrichtung zur Bestimmung der Oberflächenspannung eines
Stoffes, welche eine Auftragseinrichtung zum Aufgeben
eines hinsichtlich seiner Ausbreitung von der Oberflä
chenspannung beeinflußten Mediums auf eine Oberfläche
eines Stoffes, insbesondere einer laufenden Folienbahn,
aufweist, wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zu
sätzlich eine Abnahmevorrichtung mit einem Trägermate
rial zum Abnehmen des aufgebrachten Mediums von der Ober
fläche vorgesehen ist.
Eine solche Vorrichtung hat den Vorteil, daß nicht die
Ausbreitung des aufgegebenen Mediums auf der Oberfläche,
sondern der Abdruck dieses Mediums auf dem Trägermate
rial ausgewertet werden kann. Dadurch ist es möglich,
diese Auswertung in Ruhe vorzunehmen, so daß sich in
dieser Zeit die Oberfläche längst fortbewegt haben kann.
Da das aufgebrachte Medium mittels der Abnahmevorrich
tung wieder von der Oberfläche abgenommen wird, ist
diese anschließend wieder sauber und steht für den
weiteren Produktionsprozeß zur Verfügung. Ein weiterer
Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt darin,
daß das Trägermaterial mit dem Abdruck des Mediums als
Testdokument abgelegt werden kann.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt da
rin, daß die Auftragseinrichtung eine Düse zum Aufsprit
zen eines Flüssigkeitsstreifens auf die Oberfläche ist
und die Abnahmevorrichtung zum Andrücken eines saugfähi
gen Trägermaterials auf die Oberfläche ausgebildet ist.
Eine solche Vorrichtung ist besonders einfach aufgebaut
und man kann in ihr als Medium für manuelle Testvorrich
tungen gebräuchliche Tinten verwenden. Das Aufspritzen
des Flüssigkeitsstreifens hat gegenüber einem Auftragen
mit einem Pinsel den Vorteil, daß von der Vorrichtung
keine Oberflächenbestandteile der zu messenden Ober
fläche, beispielsweise Wachs, abgetragen werden.
Besonders gut kann aus dem Verlauf einer aufgegebenen
Flüssigkeit auf die Oberflächenspannung geschlossen wer
den, wenn die Düse zum Aufspritzen eines balkenförmigen
Flüssigkeitsstreifens ausgebildet ist.
Die Abnahmevorrichtung ist besonders einfach gestaltet,
wenn sie eine gegen die Oberfläche bewegbare Trägermate
rialrolle aufweist.
Möglich ist es jedoch auch, die Abnahmevorrichtung als
Einzelblattspender für das Trägermaterial auszubilden
und eine Andrückvorrichtung zum Andrücken der Träger
materialblätter gegen die Oberfläche vorzusehen.
Falls mit der Vorrichtung insbesondere geprüft werden
soll, ob die Oberflächenspannung noch innerhalb vorge
gebener Grenzwerte liegt, dann ist es vorteilhaft, wenn
gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung die Auf
tragseinrichtung mehrere Düsen nebeneinander zum Auf
spritzen unterschiedlicher, flüssiger Medien auf die
Oberfläche aufweist.
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur
weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine er
findungsgemäße Vorrichtung in der Zeichnung schematisch
dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
Die Zeichnung zeigt eine sich in Richtung eines Pfeiles
1 bewegende Folienbahn 2, deren Oberfläche 3 hinsicht
lich ihrer Oberflächenspannung überprüft werden soll.
Hierzu hat die Vorrichtung eine Auftragseinrichtung 4,
bei der es sich um eine Düse handelt, welche ein flüssi
ges Medium in Form eines Balkens auf die Oberfläche 3 zu
spritzen vermag. Die Auftragseinrichtung 4 ist mittels
einer Leitung 5, in welche zur Steuerung ein Magnetven
til 6 geschaltet ist, mit einem Vorratsbehälter 7 ver
bunden, in den zur Förderung des flüssigen Mediums eine
Druckluftleitung 8 führt.
In Förderrichtung der Folienbahn hinter der Auftragsein
richtung 4 ist eine Abnahmevorrichtung 9 vorgesehen, die
eine Trägermaterialrolle 10 mit Trägermaterial 11 hat.
Bei diesem Trägermaterial 11 kann es sich um Löschpapier
handeln. Die Trägermaterialrolle 10 ist auf einer Schwin
ge 12 gelagert und kann beispielsweise durch Druckbeauf
schlagung eines Hubzylinders 13 gegen die Folienbahn 2
bewegt werden. Ein Ausweichen der Folienbahn 2 wird hier
bei durch eine Gegendruckrolle 14 verhindert.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
spritzt man durch Erregung des Magnetventils 6 zunächst
Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter 7 auf die Oberfläche
3 der Folienbahn 2. Dann schwenkt man die Trägermaterial
rolle 10 gegen die Oberfläche 3, so daß vom Trägermate
rial 11 nach dem Löschpapierprinzip diese auf der Ober
fläche 3 befindliche Flüssigkeit wieder abgenommen
werden kann. Das entsprechende Trägermaterialstück reißt
man dann von der Trägermaterialrolle 10 ab und kann an
schließend auf ihm den Abdruck der zuvor auf der Ober
fläche vorhandenen Flüssigkeit beobachten und daraus auf
die Oberflächenspannung schließen.
Auflistung der verwendeten Bezugszeichen:
1 Pfeil
2 Folienbahn
3 Oberfläche
4 Auftragseinrichtung
5 Leitung
6 Magnetventil
7 Vorratsbehälter
8 Druckluftleitung
9 Abnahmevorrichtung
10 Trägermaterialrolle
11 Trägermaterial
12 Schwinge
13 Hubzylinder
14 Gegendruckrolle
2 Folienbahn
3 Oberfläche
4 Auftragseinrichtung
5 Leitung
6 Magnetventil
7 Vorratsbehälter
8 Druckluftleitung
9 Abnahmevorrichtung
10 Trägermaterialrolle
11 Trägermaterial
12 Schwinge
13 Hubzylinder
14 Gegendruckrolle
Claims (10)
1. Verfahren zur Bestimmung der Oberflächenspannung von
festen Stoffen, insbesondere einer laufenden Folienbahn,
bei dem auf die Oberfläche des zu messenden Stoffes ein
hinsichtlich seiner Ausbreitung von der Oberflächenspan
nung beeinflußtes Medium auf die Oberfläche gegeben und
anschließend seine Ausbreitung auf der Oberfläche be
stimmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das aufgegebene
Medium, nachdem sich seine von der Oberflächenspannung
abhängige Ausbreitung eingestellt hat, von einem Träger
material von der Oberfläche abgenommen und anschließend
die Verteilung des Mediums auf dem Trägermaterial ausge
wertet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Medium eine Flüssigkeit und als Trägermaterial
ein saugfähiger Stoff, beispielsweise Löschpapier, ver
wendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Medium ein Pulver und als Trägermaterial ein mit
einer Klebeschicht versehenes Papier verwendet wird.
4. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nebeneinander Me
dien mit unterschiedlichen Eigenschaften auf die Ober
fläche gegeben werden.
5. Vorrichtung zur Durchfühung des Verfahrens nach zu
mindest einem der vorangehenden Ansprüche, welche eine
Auftragseinrichtung zum Auftragen eines hinsichtlich
seiner Ausbreitung von der Oberflächenspannung beein
flußten Mediums auf eine Oberfläche eines Stoffes, insbe
sondere einer laufenden Folienbahn, aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß zusätzlich eine Abnahmevorrichtung
(9) mit einem Trägermaterial (11) zum Abnehmen des aufge
brachten Mediums von der Oberfläche (3) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auftragseinrichtung (4) eine Düse zum Aufsprit
zen eines Flüssigkeitsstreifens auf die Oberfläche (3)
ist und die Abnahmevorrichtung (9) zum Andrücken eines
saugfähigen Trägermaterials (11) auf die Oberfläche (3)
ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Düse zum Aufspritzen eines balken
förmigen Flüssigkeitsstreifens ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5, 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abnahmevorrichtung (9) eine
gegen die Oberfläche (3) bewegbare Trägermaterialrolle
(10) aufweist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Abnahmevorrichtung (9) als Einzel
blattspender für das Trägermaterial (11) ausgebildet ist
und eine Andrückvorrichtung zum Andrücken der Träger
materialblätter gegen die Oberfläche (3) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auftragseinrichtung (4) mehrere Düsen nebenein
ander zum Aufspritzen unterschiedlicher, flüssiger Me
dien auf die Oberfläche (3) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883825416 DE3825416A1 (de) | 1988-07-27 | 1988-07-27 | Verfahren zur bestimmung der oberflaechenspannung von festen stoffen und vorrichtung zu seiner durchfuehrung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883825416 DE3825416A1 (de) | 1988-07-27 | 1988-07-27 | Verfahren zur bestimmung der oberflaechenspannung von festen stoffen und vorrichtung zu seiner durchfuehrung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3825416A1 true DE3825416A1 (de) | 1990-02-01 |
Family
ID=6359611
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883825416 Withdrawn DE3825416A1 (de) | 1988-07-27 | 1988-07-27 | Verfahren zur bestimmung der oberflaechenspannung von festen stoffen und vorrichtung zu seiner durchfuehrung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3825416A1 (de) |
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- 1988-07-27 DE DE19883825416 patent/DE3825416A1/de not_active Withdrawn
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