DE3822737A1 - Verfahren zum versetzen von blochlinien und blochlinienspeicher - Google Patents
Verfahren zum versetzen von blochlinien und blochlinienspeicherInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Versetzen
von Blochlinien in der Domänenwand einer in einem magneti
schen Dünnfilm gebildeten magnetischen Domäne entlang der
Domänenwand sowie auf einen Blochlinienspeicher.
Als externe Speicher für Computer, elektronische Dateispei
cher und Stehbilddateispeicher werden verschiedenerlei Spei
chervorrichtungen wie Magnetbänder, Festplatten, Disketten,
optische Speicherplatten, optomagnetische Speicherplatten und
Magnetblasenspeicher eingesetzt. Von diesen Speichervorrich
tungen ist es außer bei dem Magnetblasenspeicher erforder
lich, zum Aufzeichnen und Wiedergeben von Informationen einen
Aufzeichnungs/Wiedergabekopf in bezug auf das Aufzeichnungs
material zu bewegen. Bei der Relativbewegung des Kopfes kann
mit diesem eine Folge von Informationen festgelegt auf einer
Informationsspur aufgezeichnet oder diese aufgezeichnete
Folge von Informationen reproduziert werden.
Da in den letzten Jahren eine höhere Aufzeichnungsdichte
gefordert wurde, wurde die Spurnachführung für das genaue
Nachführen des Kopfes an der Informationsspur kompliziert.
Wenn die Spurnachführung unzureichend ist, wird dadurch die
Qualität der aufgezeichneten oder reproduzierten Signale
beeinträchtigt. Ferner wird die Qualität der aufgezeichneten
oder reproduzierten Signale durch Vibrationen eines Kopf
stellmechanismus oder durch auf der Oberfläche des Aufzeich
nungsmaterials abgesetzte Staubteilchen verringert. In einer
Speichervorrichtung, in der Informationen unter Berührung des
Kopfes mit einem Magnetband oder einem anderen Aufzeichnungs
material aufgezeichnet und wiedergegeben werden, entsteht
infolge der Gleitberührung Abrieb. In einer Speichervorrich
tung zur berührungsfreien Aufzeichnung oder Wiedergabe wie an
einer optischen Speicherplatte ist eine hochgenaue Fokussier
steuerung erforderlich, so daß die Qualität des Aufzeich
nungs- oder Wiedergabesignals herabgesetzt ist, falls diese
Steuerung unzureichend ist.
In einem Magnetblasenspeicher, z. B. gemäß der US-Patentanmel
dung 8 01 401, können Informationen an einer vorbe
stimmten Stelle aufgezeichnet werden, die aufgezeichneten
Informationen versetzt werden und die versetzten Informa
tionen an einer vorbestimmten Stelle reproduziert werden. Bei
dem Aufzeichnen und Wiedergeben der Informationen ist infol
gedessen keine Relativbewegung eines Kopfes erforderlich, so
daß daher selbst bei einer erhöhten Aufzeichnungsdichte die
vorstehend genannten Probleme nicht auftreten und eine hohe
Zuverlässigkeit erreicht wird.
In dem Magnetblasenspeicher wird als einzelnes Informations
element bzw. Bit eine kreisförmige magnetische Domäne oder
Magnetblase benutzt, die durch das Errichten eines Magnet
felds an einem magnetischen Dünnfilm erzeugt wird, dessen
Achse leichter Magnetisierbarkeit senkrecht zu der Filmebene
steht, wie beispielsweise bei einem magnetischen Granatfilm
oder dergleichen. Infolgedessen ist selbst bei kleinsten
Blasen (mit einem Durchmesser von 0,3 µm), die durch die
Eigenschaften des gegenwärtig verfügbaren Granatfilmmaterials
bestimmt sind, eine Aufzeichnungsdichte von einigen zehn
MBit/cm2 eine Grenze, während eine höhere Dichte schwierig zu
erreichen ist.
In der letzten Zeit hat ein Blochlinienspeicher Aufmerksam
keit gefunden, der eine höhere Aufzeichnungsdichte als die
begrenzte Aufzeichnungsdichte des Magnetblasenspeichers hat.
Gemäß der Beschreibung in der US-PS 45 83 200 wird in dem
Blochlinienspeicher als eine Informationseinheit bzw. als ein
Bit ein Paar von Neil-Domänenwandstrukturen (Blochlinien)
zwischen Bloch-Domänenwandstrukturen um eine magnetische
Domäne herum eingesetzt, die in einem magnetischen Dünnfilm
erzeugt ist. Daher kann eine um zwei Stellen höhere Aufzeich
nungsdichte als mit dem Magnetblasenspeicher erreicht werden.
Beispielsweise wird bei der Verwendung eines Granatfilms mit
einem Blasendurchmesser von 0,5 µm eine Aufzeichnungsdichte
von 1,6 GBit/cm2 erreicht.
Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht eines Blochlinien
speichers mit einem Aufbau aus magnetischem Material. In der
Fig. 1 ist mit 2 ein Substrat aus einem nichtmagnetischen
Granat wie GGG oder NdGG bezeichnet, auf das ein Dünnfilm 4
aus magnetischem Granat aufgebracht ist. Der Dünnfilm 4 kann
durch Flüssigphasenepitaxie (LPE) aufgebracht werden, wobei
die Dicke des Dünnfilmes 5 µm betragen kann. Mit 6 ist eine
streifenförmige magnetische Domäne bezeichnet, die in dem
magnetischen Granat-Dünnfilm 4 ausgebildet ist. Eine Domänen
wand 8 bildet die Grenze der magnetischen Domäne 6 gegen den
übrigen Bereich des Films. Die streifenförmige magnetische
Domäne 6 hat eine Breite von 5 µm und eine Länge von 100 µm.
Die Dicke der Domänenwand 8 beträgt 0,5 µm. Gemäß der Dar
stellung durch Pfeile ist die Magnetisierung in der magneti
schen Domäne 6 nach oben gerichtet, während sie außerhalb der
magnetischen Domäne 6 nach unten gerichtet ist.
Die Richtung der Magnetisierung in der Domänenwand 8 ist von
der der magnetischen Domäne 6 zugewandten Innenfläche weg zu
der Außenfläche hin gedreht. Die Richtung der Drehung ist in
bezug auf eine senkrechte Blochlinie 10 in der Domänenwand 8
umgekehrt. In Fig. 1 ist die Magnetisierungsrichtung an der
Dickenmitte der Domänenwand 8 durch Pfeile und die Magneti
sierungsrichtung in der Blochlinie 10 auf gleichartige Weise
dargestellt.
An der Struktur aus dem magnetischen Material wird ein nach
unten gerichtetes externes Vormagnetisierungsfeld HB errich
tet.
Gemäß der Darstellung bestehen in den Blochlinien 10 zwei
verschiedene Magnetisierungsrichtungen, wobei das Vorliegen
bzw. Fehlen eines derartigen Blochlinienpaares jeweils der
Information "1" bzw. "0" entspricht. Das Blochlinienpaar
liegt jeweils in einer von Potentialmulden, die periodisch in
der Domänenwand 8 gebildet werden. Durch das Errichten eines
zur Substratebene senkrechten Impulsmagnetfelds wird das
Blochlinienpaar aufeinanderfolgend zu der benachbarten Poten
tialmulde versetzt. Auf diese Weise kann das Aufzeichnen der
Information in dem Blochlinienspeicher, nämlich das Ein
schreiben eines Blochlinienpaars in die Domänenwand 8, und
das Reproduzieren der in dem Blochlinienspeicher aufgezeich
neten Information, nämlich das Auslesen des Blochlinienpaars
aus der Domänenwand 8 an vorbestimmten Stellen vorgenommen
werden, während die Blochlinienpaare in der Domänenwand 8
versetzt werden. Das Aufzeichnen und Reproduzieren der Infor
mation erfolgt durch das Erreichen eines Impulsmagnetfelds in
einer vorbestimmten Stärke senkrecht zu der Substratebene an
einem Rand der streifenförmigen magnetischen Domäne 6. Obwohl
dies in Fig. 1 nicht dargestellt ist, ist als Magnetisierein
richtung für das Errichten des Impulsmagnetfelds zum Auf
zeichnen und Wiedergeben der Informationen ein Leitermuster
für das Anlegen der Impulse auf der Oberfläche des magneti
schen Dünnfilms 4 in einer vorbestimmten Lage in bezug auf
die streifenförmige magnetische Domäne 6 ausgebildet.
In dem vorstehend beschriebenen Blochlinienspeicher werden
die Potentialmulden für die Blochlinienpaare dadurch gebil
det, daß ein periodisches und gleichmäßiges Muster auf die
Oberfläche des magnetischen Dünnfilms derart aufgebracht
wird, daß das Muster die Domänenwand kreuzt.
Fig. 2 ist eine Teildraufsicht eines Blochlinienspeichers und
zeigt ein Leitermuster. Nach Fig. 2 ist auf der Oberfläche
des magnetischen Dünnfilms 4 eine Anzahl von zueinander pa
rallelen, sich quer zu der streifenförmigen magnetischen
Domäne 6 erstreckenden Leitern 9 des Musters angeordnet. Die
Leiter bestehen jeweils aus einer leitenden Schicht aus Cr,
Al, Au oder Ti mit einer Breite von 0,5 µm und einem Tei
lungsabstand von 1 µm. Wegen der auf das Bilden der leitenden
Schicht des Musters zurückzuführenden magnetischen Verzerrung
können die Potentialmulden in der Domänenwand 8 mit der
periodischen und gleichmäßigen Anordnung geformt werden. Die
Leitermuster bzw. Leiter 9 können eine Schicht aus magneti
schem Material sein oder es können in die Nähe der Oberfläche
des magnetischen Dünnfilms 4 H-Ionen, He-Ionen oder Ne-Ionen
implantiert werden. Die mittels dieser Leitermuster gebilde
ten Potentialmulden sind in bezug auf die durch Pfeile
dargestellte Richtung des Versetzens der Blochlinien symme
trisch.
Die Blochlinien werden dadurch versetzt, daß senkrecht zur
Filmebene des magnetischen Dünnfilms 4 ein Impulsmagnetfeld
errichtet wird und die Blochlinie durch Nutzung einer Präzes
sionsbewegung der durch das Impulsmagnetfeld hervorgerufenen
Magnetisierung zu der benachbarten Potentialmulde versetzt
wird. Dabei wird gemäß Fig. 3 als Impulsmagnetfeld Hp für das
Versetzen der Blochlinien ein asymmetrisches Impulsmagnetfeld
verwendet, um die Blochlinien nicht umkehrbar in der bestimm
ten Richtung versetzen.
Gemäß der vorstehenden Beschreibung wird durch das Errichten
eines senkrechten Impulsmagnetfelds die Übergangsansprechcha
rakteristik der Magnetisierung genutzt, so daß daher ein
Problem dadurch entstanden ist, daß bei einer geringfügigen
Verformung der Kurvenform des Impulsmagnetfelds oder einer
Fehlerstelle des magnetischen Dünnfilms 4 eine genaue Verset
zung der Blochlinien schwierig wird.
In Anbetracht dieses dem Stand der Technik anhaftenden Prob
lems liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Versetzen von Blochlinien sowie einen Blochlinienspeicher
zu schaffen, bei denen die Blochlinien immer auf genaue Weise
versetzt werden können.
Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß bei dem Verfahren
zum Versetzen von Blochlinien in der Domänenwand einer in
einem magnetischen Dünnfilm gebildeten magnetischen Domäne
entlang der Domänenwand auf dem magnetischen Dünnfilm ein
vorbestimmtes Muster einer Schicht aus einem weichmagneti
schen Material verteilt, das Muster parallel zu der Filmober
fläche des magnetischen Dünnfilms magnetisiert, um dadurch in
dem magnetischen Dünnfilm Potentialmulden zu bilden, in die
Blochlinien eingesetzt werden, und die Richtung der Magneti
sierung des Musters in einer zur Filmoberfläche parallelen
Ebene geändert, um dadurch die Potentialmulden entlang der
Domänenwand zu bewegen, wodurch die Blochlinien versetzt
werden.
Hinsichtlich des Blochlinienspeichers wird die Aufgabe mit
den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 5 aufge
führten Mitteln gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen aufgeführt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. Blochlinienspeicher
ist die Potentialmulde eine Stelle, an der das in zumindest
dem Domänenwandbereich des magnetischen Dünnfilms hervorgeru
fene magnetische Potential einen Extremwert annimmt, so daß
daher damit eine Stelle bezeichnet ist, die zu dem Einfangen
bzw. Festhalten von Blochlinien (in Paaren) geeignet ist.
Die Erfindung wird nachstend anhand eines Ausführungsbei
spiels ausführlich erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische perspektivische An
sicht der einen Blochlinienspeicher bildenden Struktur aus
magnetischem Material.
Fig. 2 ist eine Teildraufsicht auf einen Blochli
nienspeicher nach dem Stand der Technik und zeigt Leiter
muster für das Bilden von Potentialmulden.
Fig. 3 ist eine grafische Darstellung der Kurven
form eines herkömmlicherweise zur Blochlinienversetzung ver
wendeten Impulsmagnetfelds.
Fig. 4 ist eine Teildraufsicht auf einen Blochli
nienspeicher, bei dem das erfindungsgemäße Versetzungsverfah
ren angewandt wird.
Fig. 5 ist die Ansicht eines Schnitts durch den in
Fig. 4 gezeigten Blochlinienspeicher entlang einer Linie X-X.
Fig. 6A bis 6D zeigen die Änderungen einer X-
Komponente Hx eines in einer Domänenwand errichteten Magnet
felds.
Fig. 7 ist eine schematische Blockdarstellung einer
Magnetspeichervorrichtung, in der Blochlinien nach dem Ver
setzungsverfahren versetzt werden.
Die Fig. 4 ist eine Teildraufsicht auf einen Blochlinienspei
cher gemäß einem Ausführungsbeispiel, bei dem das Verset
zungsverfahren angewandt wird, während die Fig. 5 die Ansicht
eines Schnitts entlang einer Linie X-X in Fig. 4 ist.
In diesen Figuren ist mit 2 ein nichtmagnetisches Granat-
Substrat bezeichnet, während mit 4 ein magnetischer Granat-
Dünnfilm bezeichnet ist. In dem magnetischen Dünnfilm 4 ist
ein magnetischer Teilabschnitt bzw. eine magnetische Domäne 6
in Form eines flachen Streifens ausgebildet. Mit 8 ist eine
die streifenförmige magnetische Domäne 6 umgebende Domänen
wand bezeichnet. Diese Elemente sind den im Zusammenhang mit
Fig. 1 beschriebenen Elementen gleichartig.
Die Magnetisierung in der streifenförmigen magnetischen Do
mäne 6 ist nach oben gerichtet, während sie in dem außerhalb
der Domäne 6 liegenden Bereich des magnetischen Dünnfilms 4
nach unten gerichtet ist. Von außen her wird ein nach unten
gerichtetes Vormagnetisierungsfeld errichtet.
Auf der Oberfläche des magnetischen Dünnfilms 4 ist ein
Muster von Schichten 12 aus weichmagnetischem Material gebil
det. Das weichmagnetische Material kann beispielsweise eine
Permalloy-Legierung sein. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind
zwischen die Schichten 12 aus dem weichmagnetischen Material
und dem magnetischen Dünnfilm 4 Abstandsschichten 14 einge
fügt. Die Abstandsschichten 14 können aus einem nichtmagneti
schen Material wie SiO2 gebildet sein.
Es wird nun die Versetzung der Blochlinien bei diesem Ausfüh
rungsbeispiel beschrieben.
Die Fig. 6A bis 6D zeigen Änderungen einer Komponente Hx
eines Magnetfelds in X-Richtung bzw. Potentialänderungen, die
in einem Abschnitt L der Domänenwand 8 entsprechend der in
den Schichten 12 aus dem weichmagnetischen Material induzier
ten Magnetisierung dann hervorgerufen werden, wenn nach Fig. 4
in der Filmebene des magnetischen Dünnfilms 4 ein gleich
flächiges Magnetfeld erreicht wird, das in der Filmebene
gemäß der Darstellung durch A → B → C → D gedreht wird. Die Fig. 6A
bis 6D zeigen jeweils die Komponente Hx bei den Richtungen A,
B, C bzw. D des gleichflächigen, in gleicher Ebene liegenden
Magnetfelds nach Fig. 4. Hierbei ist angenommen, daß die
Magnetisierung des weichmagnetischen Materials der Schichten
12 800 elektromagnetische Einheiten/cm3 beträgt, die
Schichten 12 aus dem weichmagnetischen Material 800 nm dick
sind und die Dicke der Abstandsschichten 14 2 µm beträgt. Die
Abstandsschichten 14 dienen dazu, das Verhältnis zwischen der
in zur Filmebene senkrechter Richtung verlaufenden Komponente
und der zur Filmebene parallelen Komponente des durch die
Magnetisierung in dem weichmagnetischen Material der Schich
ten 12 gebildeten Magnetfelds in dem magnetischen Dünnfilm 4
einzustellen; dieses Verhältnis wird durch Steuern der Dicke
der Abstandsschichten 14 eingestellt, wobei die Stabilisie
rung bzw. Festlegung der Blochlinien erreicht wird.
Wie aus den Fig. 6A bis 6D ersichtlich ist, bewegen sich bei
der Drehung des Magnetfelds im Uhrzeigersinn die Maximalwert
stelle und die Minimalwertstelle der Komponente Hx allmählich
nach links. Gemäß der Darstellung in Fig. 1 und 2 hat das
Blochlinienpaar in der Mitte eine Magnetisierung in X-Rich
tung, so daß daher die Blochlinien an der Stelle des Maximal
werts oder des Minimalwerts der Komponente Hx stabil gehalten
werden und zugleich mit der Bewegung des Extremwerts (der
Potentialmulde) aufeinanderfolgend nach links bewegt werden,
wodurch die Blochlinien versetzt werden.
Gemäß Fig. 4 ist an der dem Abschnitt L der Domänenwand 8
gegenüberliegenden Seite das Muster der Schichten 12 aus dem
weichmagnetischen Material gegenüber dem Muster an dem Ab
schnitt L umgekehrt, so daß daher in einem Abschnitt L′ der
Domänenwand 8 die durch das Errichten des im Uhrzeigersinn
gedrehten gleichflächigen Magnetfelds verursachte Bewegung
der Extremwertstellen der Komponente Hx nach rechts gerichtet
ist; dadurch bewegen sich gemäß der Darstellung durch einen
Pfeil T in Fig. 4 die Extremwerte um die ganze Domänenwand 8
entgegen dem Uhrzeigersinn, wodurch die Versetzung der Bloch
linien herbeigeführt wird.
Bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel wird als
Muster der Schichten 12 aus dem weichmagnetischen Material
das in Fig. 4 gezeigte Muster verwendet, jedoch können in dem
Blochlinienspeicher auch andere Muster verwendet werden,
solange damit entsprechend der durch das Errichten eines
drehenden Magnetfelds in gleicher Ebene in dem weichmagneti
schen Material der Schichten 12 induzierten Magnetisierung
zur Oberfläche des magnetischen Dünnfilms in der Domänenwand
8 ein magnetisches Potential hervorgerufen wird, dessen Ex
tremwert sich längs der Domänenwand 8 bewegt. Dieses Muster
wird derart ausgebildet, daß dann, wenn gemäß Fig. 4 das
Muster durch die Mittellinie X-X der streifenförmigen magne
tischen Domäne 6 in ein oberes und ein unteres Muster geteilt
ist, das obere und das untere Muster bei einer Drehung um
180° gleiche Formen haben. Dadurch können die Potentialmulden
in einer Richtung entlang der Domänenwand bewegt werden.
Gemäß der vorstehenden Beschreibung wird durch das in der
gleichen Ebene errichtete drehende Magnetfeld entlang der
Domänenwand das Potential für das Steuern der Lage der Bloch
linen erzeugt, dessen die Potentialmulde bildender Extrem
wert sich bewegt, und dadurch die Versetzung der Blochlinien
erreicht, wodurch eine stabile und zuverlässige Versetzung
der Blochlinien ermöglicht ist.
Die Fig. 7 ist eine schematische Blockdarstellung einer Ma
gnetspeichervorrichtung gemäß einem Beispiel, bei dem Blochli
nien als Informationsträger unter Anwendung des Versetzungs
verfahrens versetzt werden, um Informationen einzuschreiben
und auszulesen.
In Fig. 7 ist mit 101 ein Blochlinienspeicher-Substrat be
zeichnet. Auf dem Substrat 101 ist gemäß der Darstellung eine
Vielzahl von streifenförmigen magnetischen Abschnitten bzw.
Domänen 6 in einem vorbestimmten Teilungsabstand in der zur
Längsrichtung der streifenförmigen Domänen senkrechten Rich
tung angeordnet. Auf dem die streifenförmigen magnetischen
Domänen 6 enthaltenden magnetischen Dünnfilm ist ein Muster
aus Schichten aus weichmagnetischem Material gemäß der Dar
stellung in Fig. 4 ausgebildet; durch die Wirkung eines in
gleicher Ebene errichteten bzw. gleichflächigen Magnetfelds,
das nachfolgend beschrieben wird, wird das weichmagnetische
Material der Schichten in einer vorbestimmten Richtung magne
tisiert und es wird an dem magnetischen Dünnfilm, insbeson
dere an den Domänenwänden der streifenförmigen magnetischen
Domänen 6 ein vorbestimmtes magnetisches Potential gebildet.
In die Potentialmulden dieses Potentials werden Blochlinien
eingesetzt, wobei Aufzeichnungsinformationen als zeitlich
serielles Signal gespeichert werden, welches durch die Ver
teilung der Blochlinien bestimmt ist.
Mit 102 ist ein Magnetblasengenerator bezeichnet, der ent
sprechend eingegebenen Informationen zeitlich aufeinanderfol
gend Magnetblasen erzeugt. Die zeitlich seriell erzeugten
Magnetblasen werden nacheinander mittels einer Schreibtrei
berstufe 105 jeweils zu dem Ende der entsprechenden streifen
förmigen magnetischen Domäne 6 versetzt. Diese Magnetblasen
dienen zum Einschreiben der Blochlinien.
Andererseits ist mit 106 eine Lesetreiberstufe bezeichnet,
die die Blochlinien in Magnetblasen für die Reproduktion der
Informationen umsetzt und diese Magnetblasen danach zu einem
Magnetblasendetektor 107 versetzt.
Der Magnetblasendetektor 107 erfaßt die mittels der Lesetrei
berstufe 106 zugeführten Magnetblasen durch Nutzung des Ma
gnetwiderstandeffekts oder dergleichen und gibt ein zeitlich
serielles elektrisches Signal ab, das den aufgezeichneten
Informationen entspricht.
Mit 103 ist eine Schreibstromquelle für das Zuführen von
Strom zu Schreibstromleitern 111 bei dem Einschreiben der
Blochlinien in die Enden der jeweiligen streifenförmigen
magnetischen Domänen 6 bezeichnet, während mit 104 eine Lese
stromquelle für das Zuführen von Strom zu Lesestromleitern
114 bei dem Auslesen der Blochlinien an den Enden der jewei
ligen streifenförmigen magnetischen Domänen 6 bezeichnet ist.
Mit 110 ist ein Drehfeldgenerator bezeichnet, der parallel zu
der Filmebene des magnetischen Dünnfilms des Blochlinienspei
cher-Substrats 101 ein Magnetfeld erzeugt und auch die Rich
tung dieses Magnetfelds gemäß der Beschreibung im Zusammen
hang mit Fig. 4 verändert. Das heißt, die Richtung des Magnetfelds
wird gedreht, um die in der Domänenwand gebildeten Potential
mulden entlang der Domänenwand zu bewegen, wodurch die Bloch
linien versetzt werden.
Mit 109 ist eine Steuerschaltung bezeichnet, die die Treiber
stufen 105 und 106, die Generatoren 102 und 110, den Detektor
107 und die Stromquellen 103 und 104 entsprechend einem
Eingangssignal IN steuert.
Ein Verfahren zum Erzeugen von Blochlinien in den Domänenwän
den an den Endbereichen der streifenförmigen magnetischen
Domänen 6 in der Magnetspeichervorrichtung nach Fig. 7 sowie
ein Verfahren zum Umsetzen bzw. Umwandeln der Blochlinien an
den Endbereichen der streifenförmigen magnetischen Domänen 6
sind ausführlich in der eingangs genannten US-PS 45 83 200
beschrieben, so daß daher diese Verfahren hier nicht be
schrieben werden müssen.
Das Versetzen der Blochlinien bzw. Blochlinienpaare mittels
des Drehfeldgenerators 110 und das Einschreiben der Blochli
nien mittels der Schreibstromleiter 111 oder Auslesen der
Blochlinien mittels der Lesestromleiter 114 werden miteinan
der durch die Steuerschaltung 109 synchronisiert ausgeführt.
Durch das Versetzen der Blochlinien nach dem beschriebenen
Versetzungsverfahren können die Blochlinien bzw. Blochlinien
paare auf genaue Weise bewegt werden, so daß die Leistungsfä
higkeit hinsichtlich des Aufzeichnens oder Wiedergebens von
Informationen außerordentlich verbessert ist.
In einem Blochlinienspeicher bzw. bei einem Verfahren zum
Versetzen von Blochlinien in der Domänenwand einer in einem
magnetischen Dünnfilm gebildeten magnetischen Domäne entlang
der Domänenwand wird auf dem magnetischen Dünnfilm ein vorbe
stimmtes Muster aus Schichten aus weichmagnetischem Material
gebildet, das weichmagnetische Material der Schichten paral
lel zur Filmebene des magnetischen Dünnfilms magnetisiert, um
in dem magnetischen Dünnfilm Potentialmulden zu bilden, in
denen die Blochlinien gebildet werden, und die Richtung der
Magnetisierung des weichmagnetischen Materials der Schichten
des Musters in einer zur Filmebene parallelen Ebene verän
dert, um die Potentialmulden entlang der Domänenwand zu bewe
gen und damit die Blochlinien zu versetzen.
Claims (7)
1. Verfahren zum Versetzen von Blochlinien in der Domä
nenwand einer in einem magnetischen Dünnfilm gebildeten ma
gnetischen Domäne entlang der Domänenwand, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf dem magnetischen Dünnfilm ein vorbestimmtes
Muster einer Schicht aus weichmagnetischem Material aufge
bracht wird, daß das Muster aus der Schicht aus dem weichma
gnetischem Material parallel zur Filmebene des magnetischen
Dünnfilms magnetisiert wird, um in dem magnetischen Dünnfilm
Potentialmulden zu bilden, daß in die Potentialmulden Bloch
linien eingesetzt werden und daß die Richtung der Magnetisie
rung des Musters der Schicht aus dem weichmagnetischen Mate
rial in einer zur Filmebene parallelen Ebene verändert wird,
um die Potentialmulden entlang der Domänenwand zu bewegen und
die Blochlinien zu versetzen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
dem Verändern der Richtung der Magnetisierung ein Magnetfeld
für das Magnetisieren des Musters der Schicht aus dem weich
magnetischen Material in einer zur Filmebene parallelen Ebene
gedreht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Muster der Schicht aus dem weichmagnetischen Material auf
einer auf dem magnetischen Dünnfilm aufgebrachten Abstands
schicht einer vorbestimmten Dicke ausgebildet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abstandsschicht aus SiO2 gebildet wird.
5. Blochlinienspeicher zum Aufzeichnen und Wiedergeben von
Informationen mittels Blochlinien in der Domänenwand einer in
einem magnetischen Dünnfilm gebildeten magnetischen Domäne,
dadurch gekennzeichnet, daß auf dem magnetischen Dünnfilm (4)
ein vorbestimmtes Muster (12) einer Schicht aus weichmagneti
schem Material gebildet ist und daß eine Magnetisiereinrich
tung (110) zum Errichten eines zur Filmebene des magnetischen
Dünnfilms parallelen Magnetfelds an dem weichmagnetischen
Material des Schichtmusters vorgesehen ist, wobei in dem
magnetischen Dünnfilm durch das magnetisierte weichmagneti
sche Material des Schichtmusters erzeugte Potentialmulden
durch das Ändern der Richtung des durch die Magnetisierein
richtung erzeugten Magnetfelds entlang der Domänenwand bewegt
und dadurch die in den Potentialmulden eingefangenen Blochli
nien versetzt werden.
6. Blochlinienspeicher nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß auf dem magnetischen Dünnfilm (4) eine Abstands
schicht (14) ausgebildet ist, auf der das Muster (12) der
Schicht aus dem weichmagnetischen Material ausgebildet ist.
7. Blochlinienspeicher nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Abstandsschicht (14) aus SiO2 gebildet ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP62166987A JPS6413286A (en) | 1987-07-06 | 1987-07-06 | Bloch line memory and it's information transfer method |
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DE3822737A1 true DE3822737A1 (de) | 1989-01-19 |
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ID=15841298
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3822737A Granted DE3822737A1 (de) | 1987-07-06 | 1988-07-05 | Verfahren zum versetzen von blochlinien und blochlinienspeicher |
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Country | Link |
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- 1988-06-29 GB GB8815505A patent/GB2208143B/en not_active Expired - Lifetime
- 1988-07-05 DE DE3822737A patent/DE3822737A1/de active Granted
- 1988-07-05 FR FR8809082A patent/FR2618013A1/fr active Granted
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4583200A (en) * | 1982-10-18 | 1986-04-15 | Nec Corporation | Magnetic memory device capable of memorizing information in a stripe domain in the form of a vertical Bloch line pair |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Hidaka Y. und Matsutera H. Bloch Line Stabilization in Stripe Domain Wall for Bloch Line Memory, in: IEEE Transactions on Magnetics Vol. MAG-20, No. 5, September 1984, S. 1135-1137 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB2208143B (en) | 1992-03-04 |
JPS6413286A (en) | 1989-01-18 |
GB8815505D0 (en) | 1988-08-03 |
GB2208143A (en) | 1989-03-01 |
FR2618013A1 (fr) | 1989-01-13 |
FR2618013B1 (de) | 1993-02-26 |
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