DE3822641C2 - Leitschienensystem zur Sicherung von Verkehrsflächen - Google Patents
Leitschienensystem zur Sicherung von VerkehrsflächenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Leitschiene zur
Sicherung von Verkehrsflächen mit einem im wesentlichen
rechteckigen Querschnitt, deren der Verkehrsfläche
zugewendete Längsseite mit der Vertikalen einen spitzen
Winkel einschließt und die mit ihrer Oberkante gegen
die Verkehrsfläche vorragend an Stehern befestigt
ist.
Bekannte Leitschienen (DE-OS 20 24 550) sind an Tragstücken befestigt,
die über Sollbruchbefestigungselemente mit den oberen
Enden der Steher verbunden sind und die bei einem
Kontakt von Fahrzeugrädern mit der Leitschiene in
eine Stellung kippen sollen, in der sie - gemeinsam
mit zusätzlichen Gleitschienen - die Räder eines
Fahrzeuges entlanggleiten lassen sollen, ohne daß die
Gefahr eintritt, daß das Rad eines der Tragstücke
trifft.
Ein einwandfreier Ablauf dieser den Gleitschienen
der bekannten Leitschienen zugedachten Funktion ist
aber fraglos sehr unwahrscheinlich und kann in der
Praxis kaum den angestrebten Erfolg bringen. Davon
abgesehen ist sowohl die Halterung selbst als auch
die Anordnung zweier gesonderter Elemente, nämlich
der Holme und der zu ihnen parallelverlaufenden
Gleitschienen über die gesamte Längserstreckung der
Leitplanke sehr material- und kostenaufwendig.
Die Erfindung stellt es sich demgegenüber zur Aufgabe,
eine mit einfachen und einfach beschaffbaren
konstruktiven Mitteln gestaltbare, aber dennoch sehr robuste
und eine hohe Sicherheit gegen ein Durchbrechen
gewährleistende Leitplanke zu schaffen, die sich durch
einen sparsamen Materialbedarf und darüber hinaus auch
dadurch auszeichnet, daß sie eine die Gefahren eines
Unfalles stark verringernde Verformbarkeit (Nachgiebigkeit)
aufweist.
Erfindungsgemäß ist zur Lösung dieser Aufgabe vorgesehen,
daß die aus Holz bestehende Leitschiene an den Stehern
mittels verformbarer Halterungen befestigt ist, die sowohl an der
den Stehern zugekehrten Längsseite der Leitschiene als
auch an den der Verkehrsfläche zugewendeten Seiten der
Steher flächig anliegen.
Mit dieser konstruktiven Lösung wird erreicht, daß die
Leitschiene über ihre Halterungen sehr solide, nämlich
mittelbar flächig anliegend, an den Stehern befestigt
werden kann und dadurch auf sie einwirkende Kräfte gut
verteilt auf die Steher zu übertragen vermag, wobei die
Dynamik dieser Kräfte durch die Verformbarkeit der
Halterungen und zusätzlich dadurch verringert wird,
daß die Leitschiene selbst aus zähem Holz besteht.
Die sowohl kostengünstige als auch in mechanischer
Hinsicht vorteilhafte Möglichkeit, die Leitschiene
aus umweltfreundlichem und wartungsfreiem Holz
herzustellen, wird erst durch diese zielführende
Gestaltung der Halterungen erschlossen, denn erst diese
Halterung erlaubt es, die Leitschiene in diesen
Halterungen richtig zu lagern, insbesondere dann,
wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung ein die
Hinterkante der Leitschiene untergreifender Flansch
vorgesehen wird.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung kann darin
bestehen, daß die Halterungen die Form eines geschlossenen
Rahmens, vorzugsweise die Querschnittsform eines
schiefwinkeligen Vierecks, aufweisen.
Zwar ist eine Halterung einer profilierten, als Leitplanke
dienenden Stahlschiene bekannt (AT 258 999), die ein rahmenförmiges,
schiefwinkeliges Viereckprofil aufweist, doch fehlt
dieser Halterung das erfindungswesentliche Merkmal,
wonach ihre der Leitschiene zugewendete Seite flächig
an ihr anliegt. Ohne dieses Merkmal wäre es aber undenkbar,
anstelle dieses Stahlprofiles ein Vierkantholz als
Leitschiene anzuordnen.
Im übrigen ist der zur Halterung dienende Rahmen dieser
vorbekannten Leitplanke an der der Leitplanke
zugewendeten Seite offen und weist dementsprechend ein
Paar frei ausragender, diese Planke abstützender Stege
auf, die bei einer Verformung und bei einem Abreißen
der Schiene von ihrer Halterung für die an einem Unfall
beteiligten Personen gefährlich werden können. Die
Praxis hat inzwischen erwiesen, daß solche stählernen
Leitschienen, abgesehen von ihrer Kostspieligkeit selbst
schon eine erhöhte Unfallgefahr verursachen, die bei
der erfindungsgemäßen Lösung durch die Verwendung von
Holz erheblich verringert wird.
Ferner hat es sich in Weiterbildung der Erfindung als
zweckmäßig erwiesen, wenn die Unterkante der der
Verkehrsfläche zugewendeten Längsseite mit einer
Abschrägung profiliert ist.
Durch diese Maßnahmen wird ein Einprägen der Leitschiene
in die Karosserie eines aufprallenden Fahrzeuges
erleichtert, wobei sich die mit dem unteren Bereich
der Leitschiene in Berührung kommenden Karosserieteile
aufgrund der Abschrägung besser an die Leitschiene
anschmiegen, als die mit der oberen Kante der Leitschiene
in Berührung kommenden Teile der Karosserie. Dadurch
kommt es zu einem Verhaken der unteren Bereiche der
Karosserie mit der Leitschiene, wodurch ein
Hochsteigen des Fahrzeuges nach dessen Aufprall
stark behindert wird.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen
sein, daß die Leitschiene mittels zweistieligem
Schnitt aus einem Holzstamm, vorzugsweise Kiefer
oder Lärche, herausgeschnitten ist.
Durch diese Maßnahme wird gegenüber den bekannten aus
Holz gefertigten Leitschienen eine weitere Erhöhung
der von der erfindungsgemäßen Leitschiene absorbierbaren
Stoßenergie erreicht, so daß im Falle eines Aufpralles
eines Fahrzeuges auf eine solche Leitschiene bei der
damit verbundenen Durchbiegung der Leitschiene die
zwischen den Schichten auftretenden Reibungskräfte,
die durch die in einem solchen Falle auftretenden
Verschiebungen der Schichten bedingt sind, zu einer
entsprechenden Dämpfung führen.
Dieser Effekt tritt in noch verstärktem Maße auf, wenn
die Holzleitschiene als Nagelbinder ausgebildet ist.
Überdies verringert sich in beiden Fällen die Gefahr
von, die Festigkeit der Leitschiene beeinträchtigenden
Rißbildungen, wie sie bei Kernschnitten gegeben ist.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Leitschienensystem
gemäß der Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie AA in Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnittplan für die Herstellung einer
erfindungsgemäßen Leitschiene, und
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Leitschiene.
Das erfindungsgemäße Leitschienensystem besteht im
wesentlichen aus den Stehern 1, die einen Doppel-T-förmigen
Querschnitt aufweisen, den an diesen montierten
Befestigungsstücken 2 und den aus Holz, vorzugsweise
aus Kiefernholz, hergestellten Leitschienen 3.
Die Steher sind je nach den örtlichen Gegebenheiten
des Bodens mehr oder weniger weit in diesen eingetrieben.
Im Kopfbereich eines jeden Stehers 1 ist ein
Befestigungsstück 2 montiert. Dabei sind in den Stehern
in deren Längsrichtung verlaufende Langlöcher 4 oder
Schlitze angeordnet. In dem Befestigungsstück 2 sind
entsprechende Langlöcher 5 angeordnet, deren
Längserstreckung im wesentlichen senkrecht zu jener
der Langlöcher der Steher 1 verlaufen. Auf diese Weise
können allfällige Ungenauigkeiten der Anordnung der Durchbrüche
einfach ausgeglichen werden und es kann daher mit relativ
großen Toleranzen gearbeitet werden. Außerdem ermöglichen
diese Maßnahmen auch eine Schrägstellung der
Befestigungskörper 2 gegenüber den Stehern 1, die bei
Gefällestrecken der zu sichernden Verkehrsflächen
erforderlich ist. Die Montage der Leitschienen 3 erfolgt
dabei in der Weise, daß diese in einer bestimmten Höhe
über der Fahrbahn angeordnet sind.
Wie aus der Fig. 1 zu ersehen ist, sind die
Befestigungsstücke 2 als Rahmenwerke in Form eines
schiefwinkeligen Vierecks ausgebildet. Dabei liegt eine
der vier Seiten des Vierecks an dem Steher 1 an und
ist mit diesem mit die Langlöcher 4 und 5 des Stehers 1
bzw. des Befestigungsstückes 2 durchsetzenden Schrauben
6 und Muttern 7 verbunden. Die der an dem Steher 1
anliegenden Wand des Befestigungsstückes 2 gegenüberliegende
Wand 8 des Befestigungsstückes ist gegenüber der an dem
Steher 1 anliegenden Wand vergrößert und weist Bohrungen
9 zur Aufnahme von Befestigungsschrauben 10 auf.
Die die Wand 8 mit der an dem Steher 1 anliegenden Wand
des Befestigungsstückes 2 verbindenden Wände desselben
weisen gegenüber der Vertikalen verschieden große
Winkel auf und erstrecken sich beide in Richtung zur
Wand 8 zu nach oben. Dadurch ist sichergestellt, daß
das Befestigungsstück 2 bei einer in Richtung zum
Steher 1 hin wirkenden Kraft nach oben klappen kann,
wodurch aber die bei einem Anprall eines Fahrzeuges
an dem Leitschienensystem auf dieses einwirkenden
Kräfte absorbiert werden.
Die Wand 8 des Befestigungsstückes 2 ist nach oben zu
gegen die Fahrbahn zu geneigt angeordnet, sodaß die
obere Kante des Befestigungsstückes gegen die Mitte
der zu sichernden Verkehrsfläche zu vorspringt. Dabei
beträgt der Winkel gegen die Vertikale etwa 3 bis 7°.
Weiters ist diese Wand mit einem in deren unteren Bereich
angeordneten, vorspringenden Flansch 11 verbunden, der
als Sitz für die Leitschiene 3 dient.
Die aus Holz hergestellte Leitschiene 3 weist einen im
wesentlichen rechteckigen Querschnitt auf, wobei aber
der der Fahrbahn zugekehrte untere Abschnitt eine
Abschrägung 12 aufweist. In Verbindung mit der gegen die
Vertikale geneigte Anordnung der Leitschiene 3 begünstigt
diese Anordnung der Leitschiene ein Eindellen der
Karosserie und verhindert dadurch ein Hochsteigen des
Fahrzeuges bei dessen Anprall an der Leitschiene.
Außerdem begünstigt diese Anordnung der Leitschiene
auch das Abfließen von Regenwasser, wodurch sich die
Haltbarkeit einer solchen Leitschiene erhöht.
Die Leitschiene 3 kann durch entsprechendes Beschneiden
eines Baumstammes einfach hergestellt werden. Es ist
jedoch im Hinblick auf eine weitgehende Vermeidung
von Rißbildungen vorteilhaft die Leitschiene durch einen
zweistieligen Schnitt aus einem Holzstamm 13 herzustellen,
wie dies in der Fig. 3 dargestellt ist. Als zusätzlichen
Effekt weist eine solche aus zwei miteinander verbundenen
Teilen 14, 15 bestehende Leitschiene eine höhere
Dämpfung bzw. ein höheres Absorbtionsvermögen für
Stoßbelastungen auf, was durch die Reibung der beiden
Teile aneinander im Falle einer Durchbiegung der
Schiene aufgrund eines Anpralles an dieser bedingt ist.
Dieser Effekt tritt besonders bei einer Ausbildung der
Leitschiene 3 als Nagelbinder in Erscheinung (Fig. 4).
Bei dieser Ausführungsform einer Leitschiene 3 besteht
diese aus einer Anzahl von Brettern 16, die miteinander
verbunden und entsprechend bearbeitet sind. Dabei werden
die inneren Bretter zuerst miteinander verbunden und auf
die gewünschte Außenkontur bearbeitet und danach die bereits
vorher bearbeiteten Deck- und Bodenlagen angelegt und
mit dem bereits bearbeiteten Paket von Brettern verbunden.
Claims (6)
1. Leitschiene zur Sicherung von Verkehrsflächen
mit einem im wesentlichen rechteckigen Querschnitt, deren
der Verkehrsfläche zugewendete Längsseite mit der
Vertikalen einen spitzen Winkel einschließt und die
mit ihrer Oberkante gegen die Verkehrsfläche vorragend
an Stehern befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die aus Holz bestehende Leitschiene (3) an den Stehern
(1) mittels verformbarer Halterungen (2) befestigt ist, die sowohl
an der den Stehern (1) zugekehrten Längsseite der
Leitschiene (3) als auch an den der Verkehrsfläche
zugewendeten Seiten der Steher (1) flächig anliegen.
2. Leitschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterungen (2) die Form eines geschlossenen
Rahmens, vorzugsweise die Querschnittsform eines
schiefwinkeligen Vierecks, aufweisen.
3. Leitschiene nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch
einen die den Stehern (1) zugewendete Längsseite der
Leitschiene (3) untergreifenden Flansch (11).
4. Leitschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Unterkante der der
Verkehrsfläche zugewendeten Längsseite mit einer
Abschrägung (12) profiliert ist.
5. Leitschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Leitschiene (3) mittels
eines zweistieligen Schnittes aus einem Holzstamm (13)
geschnitten ist.
6. Leitschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Leitschiene (3) als
Nagelbinder ausgebildet ist.
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