DE3822572C2 - - Google Patents
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- DE3822572C2 DE3822572C2 DE3822572A DE3822572A DE3822572C2 DE 3822572 C2 DE3822572 C2 DE 3822572C2 DE 3822572 A DE3822572 A DE 3822572A DE 3822572 A DE3822572 A DE 3822572A DE 3822572 C2 DE3822572 C2 DE 3822572C2
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Abwickelvorrichtung
für Wickelrollen aus bahnförmigem Material, insbesondere
Papierbahn, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-PS
34 02 582) ist der erste, den Wickelrollenträger aufwei
sende Wagen auf einer Hubplattform verfahrbar. Diese
ist unter Zwischenschaltung der Hubvorrichtung auf dem
zweiten Wagen abgestützt, der auf einer ortsfesten Bahn
verfahrbar ist. Zwecks Ausrichtung der Enden der Wickel
rollen-Mittenöffnung mit den Spannzapfen kann die auf
dem Wickelrollenträger gelagerte Wickelrolle in vertika
ler Richtung, parallel zur Spannzapfenachse und senkrecht
hierzu verstellt werden. Der Ausrichtvorgang erfolgt
von Hand durch eine Bedienungsperson, was zeit- und
personalaufwendig ist. Will man den Vorgang automatisie
ren, indem man die gewünschte Lage anhand einer vorheri
gen Messung der Wickelrollendaten bestimmt, ergeben
sich Schwierigkeiten, wenn der Wickelrollenumfang nicht
zylindrisch, sondern konisch und/oder die Hülse nicht
genau zentrisch zum Wickelrollenumfang angeordnet ist,
wie es in der Praxis häufig der Fall ist.
Es ist daher schon bekannt (Prospekt "Cerutti′s new
robot-driven fotogravure presses"), in einer separaten
Meßstation mit Hilfe von konischen Meßfühlern die Lage
der Hülsenenden festzustellen und eventuelle Abweichungen
vom Sollwert durch motorische Verlagerung der Wickelrolle
zu beseitigen. Hierbei kann der Wickelrollenträger außer
der Hub-, Längs- und Querbewegung auch noch eine Schwenk
bewegung um eine vertikale Drehachse durchführen. Diese
Meßstation fordert zusätzlichen Platz und benötigt eine
empfindliche und daher teuere spezielle Meßvorrichtung.
Bei einer anderen bekannten Abwickelvorrichtung (US-PS
28 37 295) werden konische Spannzapfen verwendet, die
durch hydraulische Kolben-Zylinder-Anordnungen gegenein
ander gedrückt werden. Die Wickelrolle ruht auf einem
Wickelrollenträger, der fest mit einem vertikal verstell
baren Träger verbunden ist. Nach dem Absenken der einge
spannten Wickelrolle ist diese parallel zur Wickelrollen
achse verschiebbar, um ein außermittiges Zuführen der
Materialbahn zu kompensieren.
Bei einer weiteren Abwickelvorrichtung (AT-PS 3 82 588)
sind ebenfalls konisch geformte Spannzapfen vorgesehen.
Während des Eingreifens der Spannzapfen ruht die Wickel
rolle auf den Transportrollen eines Förderers, der
seinerseits in Richtung der Spannzapfenachse bewegbar
ist. Die Wickelrollen werden von einem Wickelrollen
antrieb angetrieben. Es erfolgt zu Anfang eine Messung
der Wickelrollenabmessungen und dann eine solche Steue
rung, daß sich die Wickelrolle an der richtigen Stelle
zum Einführen der Spannzapfen befindet.
Sodann gibt es eine Abwickelvorrichtung (DE-OS 37 31 488)
mit konischen Spannzapfen, bei denen der Wickelrollen
träger mittels eines Gelenkmechanismus höhenverstellbar
ist und mittels eines Wagens parallel zur Spannzapfen
achse verfahren werden kann. Zu diesem Zweck ist er
mit einer Zugregulierkette verbunden, über die ein ent
sprechender Antrieb erfolgt. Hier erfolgt eine Grobaus
richtung aufgrund einer vorangehenden Messung der Wickel
rollendaten und dann eine Feinausrichtung mit Hilfe
eines optischen Fühlers, dessen Meßstrecke durch die
Hülse der Wickelrolle geht.
Des weiteren ist eine Abwickelvorrichtung bekannt (DE-OS
26 31 355), bei der der Wickelrollenträger um eine verti
kale Drehachse schwenkbar ist. Auf diese Weise kann
die Wickelrolle in eine achsparallele Lage zu den Auf
nahmezapfen gebracht werden, so daß diese dann in die
Hülsenenden eingeführt werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wickelrol
len-Abwickelvorrichtung der eingangs beschriebenen Art
anzugeben, die einen automatischen Ausrichtvorgang unter
Berücksichtigung der tatsächlichen Lage der Hülsenenden,
aber ohne eine separate Meßstation ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
Wenn die Spannzapfen gegeneinander verschoben werden,
greifen sie mit ihren sich verjüngenden Endabschnitten
in die durch die Hülsenenden gebildeten Mittenöffnungen
und üben bei Abweichungen von der zentrischen Lage Kräfte
aus, die wegen der freien Beweglichkeit des Wickelrollen
trägers zu einer Verlagerung der Wickelrolle in der
Horizontalebene führt, bis sich die Hülsenenden zentrisch
zu den Spannzapfen eingestellt haben. Bei diesem "An
schnäbeln" ergibt sich ein Ausrichten in der Horizontal
ebene, bei dem keine Motoren und daher auch keine Regel
kreise für die Motorsteuerung benötigt werden. Vielmehr
ist der Wickelrollenträger von den Horizontalantrieben
abgetrennt. Insgesamt ergibt sich daher beim Einschieben
eine automatische Ausrichtung der Hülse mit den Spann
zapfen. Diese genaue Ausrichtung in der Horizontalebene
erfolgt rasch und ohne daß Zwänge auftreten. Es wird
auch kein zusätzlicher Platz für eine Meßstation be
nötigt.
Anspruch 2 beschreibt eine besonders einfache Ausfüh
rungsform.
Die Freilaufkupplung nach Anspruch 3 ermöglicht es,
die Wickelrolle vom Antrieb abzutrennen.
Bei der Alternative nach Anspruch 4 besitzt das Gas
polster, insbesondere ein Luftkissen, eine abstützende
Oberfläche, die eine für den Ausrichtvorgang ausreichende
große Bewegung relativ zur unteren Abstützung zuläßt.
Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 5 wird die beim
Ausrichten in der Horizontalebene von den Spannzapfen
zu verlagernde Masse kleingehalten. Denn Hubvorrichtung
und Hubrahmen nehmen an der Verlagerungsbewegung nicht
teil.
Auch bei der Ausgestaltung nach Anspruch 6 gilt der
Vorteil der geringen bewegten Masse. Denn die mit dem
Hubrahmen fest verbundenen Teile nehmen an der Ausricht-
Verlagerung nicht teil.
Bei der Anordnung nach Anspruch 7 beschränkt sich die
zu verlagernde Masse der Zuführvorrichtung auf den ersten
Wagen und einen zugehörigen Bahnabschnitt.
Die Weiterbildung nach Anspruch 8 ist zur Ausrichtung
der Hülsenenden in vertikaler Richtung vorgesehen. Die
sich verjüngenden Endabschnitte üben bei einer Lageabwei
chung der Hülse in vertikaler Richtung eine entsprechende
Kraft auf die Wickelrolle aus, was zu einer Änderung
des Signals der Kraftmeßeinrichtung auf der entsprechen
den Seite führt. Durch einseitige Hubverstellung kann
das entsprechende Hülsenende so weit verstellt werden,
bis in der korrekten Höhenlage die Kraftmeßvorrichtung
wieder den ursprünglichen Wert anzeigt.
Die Kraftmeßeinrichtung nach Anspruch 9 erlaubt eine
sehr einfache Messung.
Die Betätigungsart der Hubelemente nach Anspruch 10
ergibt eine besonders schnelle Gesamtausrichtung.
Die Wickelrollendurchmesser-Meßeinrichtung nach Anspruch
11 ist relativ einfach, aber bei konischen Wickelrollen
und exzentrisch angeordneten Hülsen an sich unbrauchbar.
Sie läßt sich aber verwenden, weil an die Grobausrichtung
eine Feinausrichtung anschließt.
Bei der Weiterbildung nach Anspruch 12 werden die Kraft
meßeinrichtungen zusätzlich verwendet, um beim Abnehmen
einer Wickelrolle das Herausziehen der Spannzapfen auto
matisch einzuleiten.
Bei Anwendung des Anspruchs 13 lassen sich auch Rest
wickelrollen mit kleinem Durchmesser aus der Abwickelvor
richtung entfernen. Sie rollen dann über die Schrägfläche
auf den Wickelrollenträger.
Die Ansprüche 14 und 15 befassen sich mit weiteren
günstigen Ausführungsformen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeich
nung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungs
gemäßen Abwickelvorrichtung mit in der Eingangsposition
befindlicher Wickelrolle,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Zuführvorrichtung der
Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht ähnlich Fig. 1 einer abgewan
delten Ausführungsform mit in Übergabeposition
befindlicher Wickelrolle,
Fig. 4 eine Teilansicht der Zuführvorrichtung mit aufge
spannter Restwickelrolle,
Fig. 5 in einem Funktionsbild die Anordnung von Frei
laufkupplungen,
Fig. 6 eine Ausführungsform einer Kraftmeßvorrichtung,
Fig. 7 eine Draufsicht auf die Wickelrolle mit einem Spann
zapfen kurz vor der Einführung in die Hülse,
Fig. 8 eine Draufsicht auf die Wickelrolle mit horizontaler
Parallelverschiebung,
Fig. 9 eine Draufsicht auf die Wickelrolle mit Drehung um
eine vertikale Achse,
Fig. 10 eine Vorderansicht einer konischen Wickelrolle vor
dem Ausrichten,
Fig. 11 eine Vorderansicht der konischen Wickelrolle nach
dem Ausrichten und
Fig. 12 eine Vorderansicht einer Restwickelrolle beim Abnehmen.
Gemäß den Fig. 1 und 2 ist ein Wickelrollenträger 1 zur Zufuhr
einer Wickelrolle 2 vorgesehen. Der Wickelrollenträger wird durch
die gemuldete Oberfläche eines ersten Wagens 3, also
eines Muldenwagens, gebildet, der mit seinen Rädern
4 motorisch auf einer ersten Bahn 5, insbesondere einem
Schienengleis, verfahrbar ist. Dieses Gleis weist
ortsfeste Abschnitte 5a und 5b sowie einen beweglichen
Abschnitt 5c auf einem zweiten Wagen 6, einem sogenannten
Beschickungswagen, auf. Dieser ist mit seinen Rädern 7 moto
risch auf einer zweiten Bahn 8 verfahrbar, insbesondere wiederum
einem Schienengleis. Dieses besteht aus einem Abschnitt
8a auf einem Hubrahmen 9 und einem Abschnitt 8b auf
einem Schwenkelement 10, das mit Hilfe eines Schwenkla
gers 11 um eine vertikale Achse 12 auf dem Hubrahmen
9 schwenkbar und in seiner Mittellage verriegelbar ist.
Der Hubrahmen 9 ist an seinen vier Ecken auf vier Hubele
menten 13 bis 16 abgestützt, die ortsfest angeordnet
sind und je aus einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Ein
heit bestehen können.
Die Abwickelvorrichtung weist ein Gestell 17 auf,
an dem an beiden Seiten je ein Drehstern 18 bzw.
19 drehbar um eine Achse 20 gelagert ist. Jeder Dreh
stern 18 hat zwei Arme 21 und 22, die je einen Spann
zapfen 23 bzw. 24 zum Eingriff in das Hülsenende 25
einer Wickelrolle 2 tragen. In Fig. 1 ist die Wickelrolle
2a, von der eine Papierbahn 26 abgezogen wird, nahezu
verbraucht. Daher wird den Spannzapfen 23 eine neue
Wickelrolle 2 zugeführt. Durch eine Drehung der Drehsterne 18, 19
um 180° wird dann die neue Wickelrolle 2 in die Arbeitsposition
gebracht.
Der Wickelrollenträger 1 ist demnach relativ zu den in der
Aufnahmeposition befindlichen Spannzapfen 23 in mehrfacher
Hinsicht bewegbar:
- a) Mit Hilfe der Hubelemente 13 bis 16 ergibt sich eine vertikale Verlagerung S1.
- b) Mit Hilfe des ersten Wagens 1 ergibt sich eine Verla gerung S2 parallel zur Spannzapfenachse.
- c) Mit Hilfe des zweiten Wagens 6 ergibt sich eine Be wegung S3 senkrecht zur Spannzapfenachse.
- d) Mit Hilfe des Schwenkelementes 10 ergibt sich eine Drehbewegung S4 um die vertikale Achse 12 unterhalb der in der Aufnahmestellung befindlichen Spannzapfen 23.
Wie es später noch näher erläutert wird, werden die
Hülsenenden 25 einer Wickelhülse 43 unter Ausnutzung dieser vier Bewegungsmög
lichkeiten derart mit den Spannzapfen 23 ausgerichtet,
daß die Rolle 2 sicher von den Spannzapfen aufgenommen
wird, wie dies in Fig. 3 veranschaulicht ist.
Bei der Ausführungsform der Fig. 3 ruht der Bahnabschnitt
5c für den ersten Wagen 3 unter Zwischenschaltung
eines Gaspolsters 110 oder Luftkissens auf dem zweiten
Wagen 6. Der Hubrahmen 9 benötigt kein Schwenkelement
10, weil das Gaspolster 110 eine Bewegung in den Richtungen
S1, S2 und S3 zuläßt.
Zum Abnehmen der jeweiligen Restwickelrolle 2b wird der Wickelrollenträ
ger 1 motorisch unter diese Restwickelrolle gefahren und bis
zur Berührung angehoben. Dann werden die Spannzapfen 23 bzw. 24
entfernt und die Restwickelrolle 2b kann auf dem ersten Wagen
3 abtransportiert werden. Wenn der Durchmesser der Restwickel
rolle 2b kleiner ist als die Breite der Arme 21, 22, wird
sie auf einer Restwickelrollen-Aufnahmefläche 27 des zweiten
Wagens 6 aufgenommen und mittels einer Klammer 28 festge
halten, wenn die Spannzapfen 23 bzw. 24 herausgezogen werden. Die
Aufnahmefläche 27 hat eine leichte Neigung von beispiels
weise 2°, so daß die Restwickelrolle 2b unter ihrem Eigen
gewicht auf den Rollenträger 1, also die Oberfläche des
ersten Wagens 3, rollen kann. Auf der gegenüberliegenden
Seite dieses ersten Wagens 3 befindet sich eine Wickelrollen
stopvorrichtung 29, die bei Bedarf hochgeklappt werden
kann.
Fig. 5 zeigt schematisch, daß die Wagen 3 und 6 mit je einem
Antriebsmotor 30 bzw. 31 versehen sind, der jeweils über
eine schaltbare Freilaufkupplung 32 bzw. 33 mit dem
zugehörigen Wagen verbunden ist. Die Spannzapfen 23 bzw. 24
haben einen eigenen Antrieb 34. Immer dann, wenn von einer
Steuervorrichtung 35 der Befehl an den Antrieb 34 geht,
den Spannzapfen 23 oder 24 in ein Hülsenende 25 zu schieben, geht gleich
zeitig ein Schaltbefehl an die Freilaufkupplungen 32
und 33, wodurch diese auf Freilauf geschaltet werden.
Während die Wagen 3 und 6 normalerweise durch ihre Mo
toren 30 bzw. 31 zwangsweise an bestimmte Koordinaten
punkte bewegt werden, sind sie nach dem Schaltbefehl
von ihren Motoren abgetrennt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 können die Freilauf
kupplungen 32 und 33 entfallen. Statt dessen gibt es
eine nicht veranschaulichte Verriegelungsvorrichtung
für den Bahnabschnitt 5c, der beispielsweise mit Verrie
gelungszapfen am zweiten Wagen 6 festlegbar ist. Diese
Verriegelungsvorrichtung wird etwa gleichzeitig mit
dem Einschieben der Spannzapfen 23 bzw. 24 gelöst, so daß der Bahn
abschnitt 5c in allen drei horizontalen Freiheitsgraden
auf dem Gaspolster 110 bewegbar ist.
Fig. 2 zeigt noch, daß zwei einandergegenüberliegenden
Rädern 7 des zweiten Wagens 6 je eine Kraftmeßeinrich
tung 36 bzw. 37 zugeordnet ist. Die entsprechende An
ordnung ist in Fig. 6 näher erläutert. Die Achse 38
des Rades 7 ist gelenkig an einer Deckplatte 39 des Wagens
6 befestigt. Diese Deckplatte trägt auch die Kraftmeßein
richtung 36, beispielsweise eine übliche Druckmeßdose.
Sie wird über einen Stößel 40 von der Achse 38 belastet.
Die Kraftmeßeinrichtung 36 stellt daher die Radlast
des zweiten Wagens 6 fest.
Wie Fig. 7 zeigt, haben die Spannzapfen 23 bzw. 24 verjüngte
Endabschnitte 41, die einen Winkel von 10 bis 45°, vor
zugsweise etwa 40°, mit der Spannzapfenachse 42 bilden.
Wird nun der grobausgerichtete Spannzapfen 23 mit einer
Kraft P1 einwärts geschoben, stößt der Endabschnitt
41 auf das Ende 25 der Wickelhülse 43, wobei eine Kraft P2
quer zur Vorschubrichtung erzeugt wird. Diese Kraft
wird ausgenutzt, um die Feinausrichtung der Wickelhülse 43
zu bewirken.
In horizontaler Richtung kann sich die Wickelrolle 1 frei
bewegen, weil in allen Bewegungsfreiheitsgraden eine
Freilaufmöglichkeit besteht. Gemäß Fig. 8 wirken an
beiden Wickelhülsenenden 25 Kräfte P2, die gleichgerichtet sind.
Die Wickelrolle 1 bewegt sich unter Verschiebung des zweiten
Wagens 6 in der Richtung S3 senkrecht zur Spannzapfen
achse 42. In Fig. 9 wirken an beiden Wickelhülsenenden 25 Kräfte
P2, die einander entgegengerichtet sind. Dies führt
zu einer Drehung des Schwenkelements 10 in Richtung
des Pfeiles S4. Auch eine Bewegung parallel zu der Spann
zapfenachse 42 durch Verlagerung des ersten Wagens 3
ist möglich, wenn nämlich der eine Spannzapfen 23 früher
das zugehörige Wickelhülsenende 25 berührt als der andere
Spannzapfen. Für diese Ausrichtvorgänge in der Horizon
talebene genügen die normalerweise auf die Spannzapfen
ausgeübten Einschubkräfte.
Bei einer vertikalen Abweichung stehen die Kräfte P2
vertikal. Sie wirken daher gegen oder mit dem Gewicht
der Wickelrolle. Mit Hilfe der Kraftmeßeinrichtungen 36 und
37, von denen mindestens eine auf jeder Seite vorgesehen
ist, werden diese Kraftänderungen gemessen. Gemäß Fig.
10 ergibt sich links eine Kraftverminderung F- und rechts
eine Krafterhöhung F+. Dies führt zu einer Kraftdiffe
renz, die durch Verstellung der Hubvorrichtungen 13,
14 einerseits und 15, 16 andererseits beseitigt werden
muß. Im Fall der Fig. 10 muß der Hubrahmen 9 auf der
linken Seite angehoben und auf der rechten Seite abge
senkt werden, damit wird der Konusform der Wickelrolle 1 Rech
nung getragen und eine genaue Ausrichtung der Spannzapfen 23 bzw. 24
mit der Wickelhülse 43 erreicht. Die Hubvorrichtungen 13 bis 16 werden
jeweils so lange betätigt, bis die senkrechten Kraftän
derungen beseitigt sind. Sobald die Kraftmeßeinrichtungen 36, 37
anzeigen, daß die zusätzlichen senkrechten Kraftanteile
nicht mehr vorliegen, können die Spannzapfen 23 bzw. 24 mit normalem
Betriebsdruck pneumatisch in die Wickelhülse 43 eingefahren
werden.
Fig. 12 zeigt, daß die Kraftmeßeinrichtungen 36 und
37 auch für das Abnehmen einer Restwickelrolle 2b benutzt
werden können. Wenn der Hubrahmen 9 vertikal nach oben
bewegt wird und der Wickelrollenträger 1 die Restwickelrolle 2b
kontaktiert, werden zusätzlich Kraftanteile gemessen.
Wenn diese einen Sollwert 44 überschreiten, gibt der
zugehörige Vergleicher 45 ein Signal an den Antrieb
34 für den Spannzapfen 23 bzw. 24, um diesen aus der Wickelhülse 43
herauszuziehen.
Im Betrieb wird wie folgt vorgegangen: Eine neue Papierwickel
rolle 2 wird mit Hilfe des ersten Wagens 3 über den
Bahnabschnitt 5a zugeführt und auf dem Bahnabschnitt
5c des zweiten Wagens 6 bis in die Mitte der Abwickel
vorrichtung gefahren, wobei eine Ausrichtung mit einer
zulässigen Abweichung von +/- 10 mm erfolgt. Anschließend
wird mit Hilfe einer Meßvorrichtung 46 der Rollendurch
messer festgestellt. Alsdann wird der zweite Wagen 6
bis unter die in Aufnahmeposition befindlichen Spann
zapfen 23 gefahren und mit Hilfe der Hubelemente 13
bis 16 aufgrund des ermittelten Durchmessers grob in
der Höhe eingestellt. Beide Bewegungen können im Schnell
gang erfolgen. Alsdann werden die Spannzapfen vorgescho
ben, die Kupplungen 32 und 33 auf Freilauf geschaltet
und das Schwenksegment entriegelt. Durch die sich verjün
genden Endabschnitte der Spannzapfen 23 bzw. 24 werden auf die
Wickelhülsenenden 25 Kräfte ausgeübt, die in der Horizontalebene
unmittelbar zu einer Verlagerung der Wickelrolle 2 und in
der Vertikalebene zu einer entsprechenden Betätigung
der Hubvorrichtung führt, bis die Wickelhülsenenden 25 so genau
ausgerichtet sind, daß die Spannzapfen mit normalem
Betriebsdruck eingefahren werden können. Alsdann wird
die Wickelrolle 2 durch den Drehstern 18, 19 etwas angehoben,
so daß der Wickelrollenträger 1 wieder zurückbewegt werden
kann. Die Wickelrolle 1 ist dann vorbereitet, damit sie bei
Bedarf die Arbeitsposition einnehmen kann.
Zum Abnehmen der Restwickelrolle 26 wird der Wickelrollenträger 1 unter
die Restwickelrolle gefahren. Alsdann wird er so lange angeho
ben, bis die Kraftmeßeinrichtungen 36, 37 die Berührung
melden. Danach werden die Spannzapfen 23 bzw. 24 herausgezogen
und die Restwickelrolle 2b wird auf dem ersten Wagen 3 abtranspor
tiert. Selbstverständlich kann die Berührung der Restwickel
rolle auch auf andere Weise, beispielsweise durch einen
Tastschalter, festgestellt werden.
Von den dargestellten Ausführungsformen kann in viel
facher Hinsicht abgewichen werden, ohne den Grundgedan
ken der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise kann
die vertikale Schwenkachse 12 auch an einer Seite des
Hubrahmens 9 angeordnet sein. Die Hubverstellung kann
elektromotorisch oder mechanisch erfolgen. Statt der
Druckmeßdosen können auch andere bekannte Wägezellen,
beispielsweise mit Dehnungsmeßstreifen, verwendet werden.
Die auf Rädern verfahrbaren Wagen können auch durch
auf Kufen verschiebbare Schlitten oder andere Supporte
gebildet sein.
Claims (15)
1. Abwickelvorrichtung für Wickelrollen aus bahnförmigem Material, insbesondere Papierbahn,
mit zwei durch einen Antrieb gegeneinander verschieb
baren Spannzapfen zum Eingriff in eine Mittenöffnung der Wickelrolle
und mit einem die Wickelrollen zuführenden
Wickelrollenträger, der mittels einer
Hubvorrichtung in der Höhe verstellbar sowie mittels
eines ersten Wagens parallel zur Spannzapfenachse
und mittels eines zweiten Wagens senkrecht zur Spann
zapfenachse verfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannzapfen (23, 24) sich verjüngende End
abschnitte (41) aufweisen und der Wickelrollenträger (1)
beim Einschieben der Spannzapfen in die Mittenöffnung (Hülse 43)
in allen drei horizontalen Bewegungsfreiheitsgraden (52, 53, 54),
nämlich Verschiebung (52) parallel zur Spannzapfenachse
(42), Verschiebung (53) senkrecht zur Spannzapfenachse
und Schwenkung (54) in der horizontalen Ebene, frei beweg
lich gehalten ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wickelrollenträger (1) auf einem Schwenkelement
(10) um eine vertikale Drehachse (12) schwenkbar
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen dem ersten und/oder zweiten
Wagen (3, 6) und dem zugehörigen Antrieb (30, 31) eine
Freilaufkupplung (32, 33) geschaltet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wickelrollenträger (1) beim Ein
schieben der Spannzapfen (23, 24) auf einem Gaspolster
(110) abgestützt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hubvorrichtung ortsfest
angeordnet ist und einen Hubrahmen (9) in der Höhe
verstellt und daß der zweite Wagen (6) auf dem Hub
rahmen und der erste Wagen (3) auf dem zweiten Wagen
verfahrbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schwenkelement (10) in der Bahn des zweiten
Wagens (6) angeordnet und ein die Drehachse (12)
bildendes Lager auf dem Hubrahmen (9) unterhalb der
in der Aufnahmestellung befindlichen Spannzapfen
(23) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gaspolster (110) auf dem zweiten
Wagen (6) angeordnet ist und einen Bahnabschnitt
(5c) für den ersten Wagen (3) trägt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hubvorrichtung mindestens
zwei unabhängig voneinander verstellbare Hubelemente
(13 bis 16) aufweist, die in Richtung der Spannzapfen
achse (42) versetzt angeordnet sind und daß den in
gleicher Richtung versetzten Seiten des Wickelrollenträgers
(1) je eine Kraftmeßeinrichtung (36, 37) zugeordnet
ist, in Abhängigkeit von denen die gegeneinander
versetzten Hubelemente einstellbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraftmeßeinrichtung (36, 37) jeder Seite
aus mindestens einer Meßeinheit besteht, die jeweils
eine Radlast des zweiten Wagens (6) mißt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hubelemente (13 bis 16) zur Grobaus
richtung im Eilgang und zur Feinausrichtung mittels
der Kraftmeßeinrichtungen (36, 37) im Schleichgang
betätigbar sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß eine Wickelrollendurchmesser-
Meßeinrichtung (46) vorgesehen ist, in Abhängigkeit
von der die Hubvorrichtung (13 bis 16) zur Höhen-Grob
ausrichtung betätigbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, ge
kennzeichnet durch einen Vergleicher (45), der Kraft
signale von den Kraftmeßeinrichtungen (36, 37) em
pfängt und bei Erreichen eines einstellbaren Wertes
den Spannzapfenantrieb (34) in Auszugsrichtung betätigt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß sich auf dem zweiten Wagen
(6) neben der Bahn (5) für den ersten Wagen (3)
eine Restwickelrollen-Aufnahmefläche (27) befindet, die
in Richtung auf die genannte Bahn geneigt ist und
in Höhe des Wickelrollenträgers (1) endet.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Restwickelrollen-Aufnahmefläche (27) eine Klammer
(28) zum Festklemmen der Restwickelrolle (26) zugeordnet
ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zweite Wagen (6) auf der der Restwickel
rollen-Aufnahmefläche (27) gegenüberliegenden Seite
der Bahn (5) für den ersten Wagen (3) eine Wickelrollen
stopvorrichtung (29) trägt.
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